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„Wir haben nicht jeden Boom mitgemacht, wir sind bedächtig und vernünftig“ – UmweltBank-Gründer und Vorstand Horst P. Popp im Interview / Teil 1
Bei den Erneuerbaren Energien in Deutschland können Umwälzungen bevorstehen. UmweltBank-Gründer und Vorstandsvorsitzender Horst P.Popp ficht das nicht an. Wenn man damit Geld verdienen könne, machten das nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen, so Popp.
Die UmweltBank ist einer der zahlreichen Aussteller der Messe Grünes Geld Stuttgart am 12. Oktober im Haus der Wirtschaft. Bei freiem Eintritt bietet die Veranstaltung Neueinsteigern wie Finanzprofis einen Überblick über die neusten Trends, Entwicklungen und Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt im deutschsprachigen Raum. Abgerundet wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um nachhaltige Geldanlagen und eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur Energiewende. Für kleine Besucher ab 5 Jahre gibt es ein Kinderprogramm. Weitere Informationen finden Sie hier.
ECOreporter.de: Herr Popp, wie geht es der UmweltBank?
Horst P. Popp: Der UmweltBank geht es sehr gut, schon seit langem. Wir betreiben unser Geschäft mit Freude und hoffen, dass es die nächsten Jahre so weitergehen wird!
ECOreporter.de: Allerdings ist die Energiewende ins Stocken geraten, die Politik steht hart auf der Bremse – und Erneuerbare Energie ist ein Hauptgeschäftsfeld für die UmweltBank.
Popp: Solche Entwicklungen gibt es immer wieder bei den Alternativen Energien. Es ging auch früher schon vorwärts, dann kam eine Bremse, es beschleunigte sich wieder…ein ständiges Auf- und Ab. Das ist nun einmal das Kennzeichen solcher wichtiger gesellschaftlicher Entwicklungen. Für uns wird es dabei immer genug zu tun geben. Trotz der Kürzungen der Einspeisevergütungen hat beispielsweise die Solarenergie die so genannte Netzparität erreicht und überschritten: Strom aus dem Netz kostet genauso viel – oder mehr – als ihn in der eigenen Solaranlage zu produzieren. Immer mehr mittelständische Unternehmen erzeugen deshalb ihre Energie selbst, mittels Solaranlage, ohne Einspeisevergütung nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie sparen dabei sogar. Und wir finanzieren die Anlagen.
ECOreporter.de: Solarkredite waren einmal schon rein zahlenmäßig ein Schwerpunkt der Kreditvergabe bei der UmweltBank. Hat sich das geändert?
Popp: Die kleinen Solaranlagen, die wir vor vielen Jahren in Mengen finanziert haben, die werden jetzt auch von anderen Finanzhäusern finanziert, da sind wir nicht mehr erforderlich, inzwischen ist das eine Selbstverständlichkeit. Unsere Kunden haben ja auch, weil wir das Geschäft schon lange betreiben, vielfach bereits ihre Kredite zurückgezahlt, deshalb ist die Gesamtzahl der Kreditnehmer in diesem Bereich zurückgegangen.
Wir finanzieren nun oft eher größere Projekte. Bei gewerblichen Krediten sind wir begehrt, denn wir kennen die Qualität der Modulhersteller, wir können Standorte einschätzen, auch bei der Windenergie. Wir haben hier im Wettbewerb die Nase vorn, weil wir uns die Kompetenz erarbeitet haben. Damit man das nicht falsch versteht: Bei uns stecken keine Konzerne hinter den Investitionen, es geht um echten Mittelstand.
Bildnachweis: Horst P. Popp, Gründer und Vorstand er UmweltBank.
ECOreporter.de: Wie sind die Anteile im Kreditbereich verteilt?
Popp: Seit 1997, als wir gestartet sind, haben wir immer wieder große Veränderungen erlebt. Wir haben jetzt bei den Krediten einen Solaranteil von 45 Prozent, nach Volumen gerechnet, aber auch einen großen Teil Windenergie, nämlich 18 Prozent. Energie ist also unser Hauptthema, auf das große Thema ökologisches Bauen entfallen 30 bis 35 Prozent. Das ist ein Segment, das aufgrund der Projektgrößen nicht zwingend gleichmäßig wächst. Im Juli hatten wir beispielsweise so viele Baufinanzierungsverträge wie zuvor im gesamten ersten Halbjahr.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Wasserkraft?
Popp: Das ist ein interessanter Markt. Es gibt viele kleine Wasserkraftwerke in Deutschland, für die Geld benötigt wird. Da fallen schnell einmal einhunderttausend Euro oder ein halbe Million an für Reparaturen an den Wehren, an Turbinen oder für neue Fischtreppen. Wir finanzieren hier viele Projekte. Nicht in der Stückzahl wie bei Windkraftwerken, aber wenn jemand hier etwas voranbringen will und Geld braucht, werden wir regelmäßig gefragt. Es gibt eben nicht viele Banken, die so etwas finanzieren. Im Moment haben wir beispielsweise ein Wasserkraftwerksprojekt in der Wutachschlucht im Schwarzwald, da geht es um einen ökologischen Umbau.
ECOreporter.de: Gibt es auch Bereiche, die schwächer laufen?
Popp: Derzeit trifft das auf Biogas zu. Da finanzieren wir nichts, das ist nicht rentabel, und wir sehen keine sinnvollen Projekte. Da sind außerdem schon Anlagen – nicht unbedingt unsere - in der Sanierungsphase.
ECOreporter.de: Abseits von Energie und Bauen – tun sich da Märkte auf?
Popp: Ja, etwa die ökologische Landwirtschaft, bis hin zu schönen Ideen wie der Heukissenproduktion. Oder die Naturkost, von der Produktion bis zum Handel. Das sind aber kleinere Bereiche.
Im zweiten Teil des Interviews, der am morgigen Donnerstag, 19.9. erscheint spricht Horst P. Popp unter anderem über Risiken im Bankgeschäft und über die UmweltBank-Aktie.
Die UmweltBank ist einer der zahlreichen Aussteller der Messe Grünes Geld Stuttgart am 12. Oktober im Haus der Wirtschaft. Bei freiem Eintritt bietet die Veranstaltung Neueinsteigern wie Finanzprofis einen Überblick über die neusten Trends, Entwicklungen und Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt im deutschsprachigen Raum. Abgerundet wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um nachhaltige Geldanlagen und eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur Energiewende. Für kleine Besucher ab 5 Jahre gibt es ein Kinderprogramm. Weitere Informationen finden Sie hier.
ECOreporter.de: Herr Popp, wie geht es der UmweltBank?
Horst P. Popp: Der UmweltBank geht es sehr gut, schon seit langem. Wir betreiben unser Geschäft mit Freude und hoffen, dass es die nächsten Jahre so weitergehen wird!
ECOreporter.de: Allerdings ist die Energiewende ins Stocken geraten, die Politik steht hart auf der Bremse – und Erneuerbare Energie ist ein Hauptgeschäftsfeld für die UmweltBank.
Popp: Solche Entwicklungen gibt es immer wieder bei den Alternativen Energien. Es ging auch früher schon vorwärts, dann kam eine Bremse, es beschleunigte sich wieder…ein ständiges Auf- und Ab. Das ist nun einmal das Kennzeichen solcher wichtiger gesellschaftlicher Entwicklungen. Für uns wird es dabei immer genug zu tun geben. Trotz der Kürzungen der Einspeisevergütungen hat beispielsweise die Solarenergie die so genannte Netzparität erreicht und überschritten: Strom aus dem Netz kostet genauso viel – oder mehr – als ihn in der eigenen Solaranlage zu produzieren. Immer mehr mittelständische Unternehmen erzeugen deshalb ihre Energie selbst, mittels Solaranlage, ohne Einspeisevergütung nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie sparen dabei sogar. Und wir finanzieren die Anlagen.
ECOreporter.de: Solarkredite waren einmal schon rein zahlenmäßig ein Schwerpunkt der Kreditvergabe bei der UmweltBank. Hat sich das geändert?
Popp: Die kleinen Solaranlagen, die wir vor vielen Jahren in Mengen finanziert haben, die werden jetzt auch von anderen Finanzhäusern finanziert, da sind wir nicht mehr erforderlich, inzwischen ist das eine Selbstverständlichkeit. Unsere Kunden haben ja auch, weil wir das Geschäft schon lange betreiben, vielfach bereits ihre Kredite zurückgezahlt, deshalb ist die Gesamtzahl der Kreditnehmer in diesem Bereich zurückgegangen.
Wir finanzieren nun oft eher größere Projekte. Bei gewerblichen Krediten sind wir begehrt, denn wir kennen die Qualität der Modulhersteller, wir können Standorte einschätzen, auch bei der Windenergie. Wir haben hier im Wettbewerb die Nase vorn, weil wir uns die Kompetenz erarbeitet haben. Damit man das nicht falsch versteht: Bei uns stecken keine Konzerne hinter den Investitionen, es geht um echten Mittelstand.
Bildnachweis: Horst P. Popp, Gründer und Vorstand er UmweltBank.
ECOreporter.de: Wie sind die Anteile im Kreditbereich verteilt?
Popp: Seit 1997, als wir gestartet sind, haben wir immer wieder große Veränderungen erlebt. Wir haben jetzt bei den Krediten einen Solaranteil von 45 Prozent, nach Volumen gerechnet, aber auch einen großen Teil Windenergie, nämlich 18 Prozent. Energie ist also unser Hauptthema, auf das große Thema ökologisches Bauen entfallen 30 bis 35 Prozent. Das ist ein Segment, das aufgrund der Projektgrößen nicht zwingend gleichmäßig wächst. Im Juli hatten wir beispielsweise so viele Baufinanzierungsverträge wie zuvor im gesamten ersten Halbjahr.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Wasserkraft?
Popp: Das ist ein interessanter Markt. Es gibt viele kleine Wasserkraftwerke in Deutschland, für die Geld benötigt wird. Da fallen schnell einmal einhunderttausend Euro oder ein halbe Million an für Reparaturen an den Wehren, an Turbinen oder für neue Fischtreppen. Wir finanzieren hier viele Projekte. Nicht in der Stückzahl wie bei Windkraftwerken, aber wenn jemand hier etwas voranbringen will und Geld braucht, werden wir regelmäßig gefragt. Es gibt eben nicht viele Banken, die so etwas finanzieren. Im Moment haben wir beispielsweise ein Wasserkraftwerksprojekt in der Wutachschlucht im Schwarzwald, da geht es um einen ökologischen Umbau.
ECOreporter.de: Gibt es auch Bereiche, die schwächer laufen?
Popp: Derzeit trifft das auf Biogas zu. Da finanzieren wir nichts, das ist nicht rentabel, und wir sehen keine sinnvollen Projekte. Da sind außerdem schon Anlagen – nicht unbedingt unsere - in der Sanierungsphase.
ECOreporter.de: Abseits von Energie und Bauen – tun sich da Märkte auf?
Popp: Ja, etwa die ökologische Landwirtschaft, bis hin zu schönen Ideen wie der Heukissenproduktion. Oder die Naturkost, von der Produktion bis zum Handel. Das sind aber kleinere Bereiche.
Im zweiten Teil des Interviews, der am morgigen Donnerstag, 19.9. erscheint spricht Horst P. Popp unter anderem über Risiken im Bankgeschäft und über die UmweltBank-Aktie.