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„Wir halten an der Durchführung des IPO fest“ – ECOreporter.de-Interview mit Sinosol-Finanzvorstand Krause zur Verschiebung des Börsengangs

Die Stuttgarter Sinosol AG hat ihren Börsengang verschoben. ECOreporter.de sprach darüber mit Raphael Krause, Finanzvorstand (CFO) des Solarunternehmens.

ECOreporter.de: Herr Krause, Sie verweisen in Ihrer Pressemiteilung zur Verschiebung des Börsengangs auf das "aktuell volatile Kapitalmarktumfeld". Was für Rückwirkungen der Marktlage befürchteten Sie für das IPO?
Raphael Krause: Das aktuelle Kapitalmarktumfeld macht einen Börsengang nicht unbedingt leichter. Es herrscht eine große Skepsis bei vielen institutionellen Investoren was die Entwicklung der Kapitalmärkte angeht, dies gilt leider auch für den Bereich erneuerbare Energien. In den Tagen vor unserem IPO hat zum Beispiel der DAX einen massiven Abwärtstrend gehabt. Dies hatte verstärkt negative Auswirkungen auf den Small- und Midcap Bereich (Anmerkung der Redaktion: kleine und mittlere Unternehmen). Es gab in diesem Jahr noch keinen Börsengang, bei dem nicht das Emissionskonzept kurzfristig modifiziert werden musste. Dies werden wir jetzt in Abstimmung mit unseren Konsortialbanken diskutieren.

ECOreporter.de: : Gibt es schon ein Zeitfenster für einen erneuten Anlauf an die Börse?
Krause: Wir halten an der Durchführung des IPO fest, haben aber noch keinen exakten Termin vereinbart.

ECOreporter.de: Was kostet Ihr Unternehmen die Verschiebung?
Krause: Opportunitätskosten sind aktuell nicht quantifizierbar. Sie hängen aber auch sehr mit dem Zeitraum bis zur eigentlichen Durchführung des Börsengangs zusammen. 

ECOreporter.de: Bis wann sind die im Vorfeld erstellten Emissionsunterlagen (Wertpapierprospekt etc.) für einen zweiten Versuch nutzbar?
Krause: Die Gültigkeit eines Wertpapierprospektes beträgt bezogen auf die aktuelle Zahlenbasis 135 Tage. Dies bedeutet ein Zeitfenster bis Mitte August ohne die Zahlenbasis modifizieren zu müssen.

ECOreporter.de: Zu einem Preis zwischen elf und fünfzehn Euro je Aktie wollten Sie mehr als vier Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung platzieren. Das hätte ordentlich Kapital in die Kassen gespült. Was bedeutet die Verschiebung für die weitere Entwicklung Ihres Unternehmens?
Krause: Die aktuelle Kapitalausstattung der Gesellschaft ermöglicht uns auch weiterhin ein solides Wachstum. Natürlich arbeiten wir an einer Ausweitung der Eigenkapitalbasis, vor allem um das starke Wachstum im Projektbereich langfristig sicherzustellen. Wir haben jedoch verschiedene Alternativen der Finanzierung und sehen kurzfristig das Wachstum der Firma nicht als gefährdet an.

ECOreporter.de: Herr Krause, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Sinosol AG: ISIN DE000A0JEQK6 / WKN A0JEQK

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