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„Wir rechnen 2011 mit dem Baubeginn für Borkum Riffgrund I“ – ECOreporter.de-Interview mit Plambeck-Vorstandschef Martin Billhardt
Die Plambeck Neue Energien AG aus Cuxhaven hat das Geschäftsjahr 2008 mit dem besten Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte abgeschlossen. ECOreporter.de sprach mit Plambeck-Vorstandschef Martin Billhardt über die weiteren Perspektiven des Windpark-Projektierers.
ECOreporter.de: Herr Billhardt, wie lauten Ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2009?
Martin Billhardt: Wir erwarten einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 29 bis 33 Millionen Euro. Das ist einerseits durch Onshore-Projekte unterlegt, die wir teilweise bereits umsetzen. Im Offshore-Bereich haben wir das Projekt Godewind an Econcern verkauft, da streben wir für 2009 den Abschluss der Finanzierung an.
ECOreporter.de: Welcher Größenordnung beim Umsatz entspricht diese EBIT-Prognose?
Billhardt: Dazu lässt sich nur schwer eine sinnvolle Aussage treffen, der Umsatz ist nur bedingt aussagekräftig für unseren Erfolg. Wir generieren Werte durch die Schaffung von Projektrechten, Onshore wie Offshore. Die milliardenschwere Umsätze unserer Offshore-Projekte nehmen wir dabei nicht in unsere Bücher auf. Im Onshorebereich gibt es daneben Kunden, die uns schlüsselfertige Projekte abkaufen. Dann geht der Umsatz auch durch die Bücher. Es führt deshalb immer zu Verwirrung, wenn wir Umsatzgrößen nennen.
ECOreporter.de: Wann werden die ersten Projekten in den Auslandsmärkten baureif sein? In welchem Land sind sie am weitesten fortgeschritten?
Billhardt: Am weitesten sind wir in Ungarn und Großbritannien. Ich erwarte, dass das erste Projekt in Ungarn in 2011 ans Netz geht. Aktuell konzentrieren wir uns zudem stark auf Rumänien. Mit 15 Cent ist die Einspeisevergütung dort sehr attraktiv. Durch die Gesetzgebung von Obama erwarten wir außerdem ein starkes Wachstum in den USA.
ECOreporter.de: Wann werden die ersten Offshore-Windparks aus Ihrem Portfolio ans Netz gehen?
Billhardt: Für unser Offshore-Projekt mit den skandinavischen Energieversorger Dong und Vattenfall, Borkum Riffgrund I, rechnen wir 2011 mit dem Baubeginn. Dong hat vor kurzem 500 Windkraftanlagen von Siemens gekauft, die sind auch für Borkum Riffgrund vorgesehen. Die Inbetriebnahme wird voraussichtlich im Jahr 2012 oder 2013 sein. Damit sind wir immer noch in dem Korridor, in dem wir eine Vergütung von 15 Cent pro Kilowattstunde erhalten. Der geht bis 2015.
Für unser zweites Projekt Godewind I bemüht sich der Käufer Econcern derzeit darum, Windturbinen zu akquirieren. Auch da soll spätestens in 2011 mit dem Bau begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist ebenfalls für 2012 oder 2013 avisiert.
ECOreporter.de: Wie wirkt sich die Finanzkrise auf das Geschäft der Plambeck Neue Energien AG aus?
Billhardt: In Deutschland konnten wir im Herbst 2008 Finanzierungen für zwei Projekte im Volumen von 60 Millionen Euro mit der Commerzbank abschließen. Ein drittes Projekt wurde von einer Sparkasse finanziert. Damit haben wir gesehen: Die Entwicklung von Windparks funktioniert auf der Finanzierungsseite auch in der Finanzkrise.
ECOreporter.de: Das ist die Situation in Deutschland, wie sieht es auf den Auslandsmärkten aus?
Billhardt: Dort müssen wir kurzfristig keine Finanzierungen aufnehmen, da der Finanzierungsbedarf großteils erst in der letzten Projektphase entsteht. Wir beobachten diese Märkte aber genau. Wenn die Währungen starken Wertverlusten unterliegen und die Vergütungsmodelle in sich zusammen brechen, müssen wir infrage stellen, ob wir die Entwicklung weiter treiben. Diese Entscheidung fällen wir, bevor wir die großen Investitionen tätigen. Wir hoffen, dass sich die Märkte in einem Jahr wieder etwas beruhigt haben. Frühestens dann wird es bei uns den ersten Finanzierungsbedarf geben.
ECOreporter.de: Ihr Unternehmen wird immer wieder als Übernahmekandidat ins Gespräch gebracht. Hat es entsprechende Angebote großer Investoren gegeben? Wie ist die aktuelle Aktionärsstruktur?
Billhardt: Wir wissen letztlich nur, wer unsere Aktionäre sind, wenn sie die meldepflichtigen Grenzen überschreiten. Mit knapp zehn Prozent ist das aktuell die Fidelity aus Boston, das ist ein Investitionsfonds, kein strategischer Investor. Der zweite Großaktionär ist mit knapp fünf Prozent Financiere de Champlain aus Paris, ein Nachhaltigkeitsfonds. Die anderen 85 Prozent sind breit gestreut. Wir wissen, dass der Anteil institutioneller Investoren stark ist. Auf den vielen Road Shows, die ich mache, treffe ich immer wieder Investoren, deren Anteil unter drei Prozent liegt, die aber langfristig orientiert dabei sind.
Das heißt also: Ein Stratege ist bei mir nicht auf dem Radar in der Aktionärsstruktur.
ECOreporter.de: In Deutschland sind kaum noch neue Standorte für Onshore-Windparks realisierbar. Welche Rolle spielt Repowering für Ihr Unternehmen?
Billhardt: Das ist für uns ein ganz bedeutendes Thema. Die Marktprognosen in Deutschland gehen davon aus, dass die Windkraftleistung von aktuell knapp 23.000 Megawatt bis 2017 auf 44.000 Megawatt steigt. Vor dem Hintergrund ist die Entwicklung vorgezeichnet, dass in Deutschland weiterhin auch neue Windparks gebaut werden. Teilweise fallen auch Höhenbeschränkungen, und gleichzeitig werden neue Flächen ausgewiesen. Es gibt also noch Neuflächen, allerdings in geringerem Umfang als beispielsweise in Frankreich.
Wichtig beim Repowering: Dabei handelt es sich praktisch um die Neuentwicklung eines Windparks auf einem alten Standort. Das komplette Verfahren für die Genehmigung eines Windparks ist zu durchlaufen. Ein Beispiel: Wenn in einem alten Projekt 15 Anlagen in Betrieb waren, sind es nach heutigem Stand der Technik vielleicht noch sieben. Das bedeutet, dass neue Fundamente gebracht werden, neue Kabellinien usw. Und zusätzlich muss ich den alten Windpark kaufen. Wenn der Alteigentümer zuviel Geld dafür haben will, gehen wir da nicht dran.
ECOreporter.de: Herr Billhardt, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Plambeck Neue Energien AG: ISIN DE000A0JBPG2 / WKN A0JBPG
ECOreporter.de: Herr Billhardt, wie lauten Ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2009?
Martin Billhardt: Wir erwarten einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 29 bis 33 Millionen Euro. Das ist einerseits durch Onshore-Projekte unterlegt, die wir teilweise bereits umsetzen. Im Offshore-Bereich haben wir das Projekt Godewind an Econcern verkauft, da streben wir für 2009 den Abschluss der Finanzierung an.
ECOreporter.de: Welcher Größenordnung beim Umsatz entspricht diese EBIT-Prognose?
Billhardt: Dazu lässt sich nur schwer eine sinnvolle Aussage treffen, der Umsatz ist nur bedingt aussagekräftig für unseren Erfolg. Wir generieren Werte durch die Schaffung von Projektrechten, Onshore wie Offshore. Die milliardenschwere Umsätze unserer Offshore-Projekte nehmen wir dabei nicht in unsere Bücher auf. Im Onshorebereich gibt es daneben Kunden, die uns schlüsselfertige Projekte abkaufen. Dann geht der Umsatz auch durch die Bücher. Es führt deshalb immer zu Verwirrung, wenn wir Umsatzgrößen nennen.
ECOreporter.de: Wann werden die ersten Projekten in den Auslandsmärkten baureif sein? In welchem Land sind sie am weitesten fortgeschritten?
Billhardt: Am weitesten sind wir in Ungarn und Großbritannien. Ich erwarte, dass das erste Projekt in Ungarn in 2011 ans Netz geht. Aktuell konzentrieren wir uns zudem stark auf Rumänien. Mit 15 Cent ist die Einspeisevergütung dort sehr attraktiv. Durch die Gesetzgebung von Obama erwarten wir außerdem ein starkes Wachstum in den USA.
ECOreporter.de: Wann werden die ersten Offshore-Windparks aus Ihrem Portfolio ans Netz gehen?
Billhardt: Für unser Offshore-Projekt mit den skandinavischen Energieversorger Dong und Vattenfall, Borkum Riffgrund I, rechnen wir 2011 mit dem Baubeginn. Dong hat vor kurzem 500 Windkraftanlagen von Siemens gekauft, die sind auch für Borkum Riffgrund vorgesehen. Die Inbetriebnahme wird voraussichtlich im Jahr 2012 oder 2013 sein. Damit sind wir immer noch in dem Korridor, in dem wir eine Vergütung von 15 Cent pro Kilowattstunde erhalten. Der geht bis 2015.
Für unser zweites Projekt Godewind I bemüht sich der Käufer Econcern derzeit darum, Windturbinen zu akquirieren. Auch da soll spätestens in 2011 mit dem Bau begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist ebenfalls für 2012 oder 2013 avisiert.
ECOreporter.de: Wie wirkt sich die Finanzkrise auf das Geschäft der Plambeck Neue Energien AG aus?
Billhardt: In Deutschland konnten wir im Herbst 2008 Finanzierungen für zwei Projekte im Volumen von 60 Millionen Euro mit der Commerzbank abschließen. Ein drittes Projekt wurde von einer Sparkasse finanziert. Damit haben wir gesehen: Die Entwicklung von Windparks funktioniert auf der Finanzierungsseite auch in der Finanzkrise.
ECOreporter.de: Das ist die Situation in Deutschland, wie sieht es auf den Auslandsmärkten aus?
Billhardt: Dort müssen wir kurzfristig keine Finanzierungen aufnehmen, da der Finanzierungsbedarf großteils erst in der letzten Projektphase entsteht. Wir beobachten diese Märkte aber genau. Wenn die Währungen starken Wertverlusten unterliegen und die Vergütungsmodelle in sich zusammen brechen, müssen wir infrage stellen, ob wir die Entwicklung weiter treiben. Diese Entscheidung fällen wir, bevor wir die großen Investitionen tätigen. Wir hoffen, dass sich die Märkte in einem Jahr wieder etwas beruhigt haben. Frühestens dann wird es bei uns den ersten Finanzierungsbedarf geben.
ECOreporter.de: Ihr Unternehmen wird immer wieder als Übernahmekandidat ins Gespräch gebracht. Hat es entsprechende Angebote großer Investoren gegeben? Wie ist die aktuelle Aktionärsstruktur?
Billhardt: Wir wissen letztlich nur, wer unsere Aktionäre sind, wenn sie die meldepflichtigen Grenzen überschreiten. Mit knapp zehn Prozent ist das aktuell die Fidelity aus Boston, das ist ein Investitionsfonds, kein strategischer Investor. Der zweite Großaktionär ist mit knapp fünf Prozent Financiere de Champlain aus Paris, ein Nachhaltigkeitsfonds. Die anderen 85 Prozent sind breit gestreut. Wir wissen, dass der Anteil institutioneller Investoren stark ist. Auf den vielen Road Shows, die ich mache, treffe ich immer wieder Investoren, deren Anteil unter drei Prozent liegt, die aber langfristig orientiert dabei sind.
Das heißt also: Ein Stratege ist bei mir nicht auf dem Radar in der Aktionärsstruktur.
ECOreporter.de: In Deutschland sind kaum noch neue Standorte für Onshore-Windparks realisierbar. Welche Rolle spielt Repowering für Ihr Unternehmen?
Billhardt: Das ist für uns ein ganz bedeutendes Thema. Die Marktprognosen in Deutschland gehen davon aus, dass die Windkraftleistung von aktuell knapp 23.000 Megawatt bis 2017 auf 44.000 Megawatt steigt. Vor dem Hintergrund ist die Entwicklung vorgezeichnet, dass in Deutschland weiterhin auch neue Windparks gebaut werden. Teilweise fallen auch Höhenbeschränkungen, und gleichzeitig werden neue Flächen ausgewiesen. Es gibt also noch Neuflächen, allerdings in geringerem Umfang als beispielsweise in Frankreich.
Wichtig beim Repowering: Dabei handelt es sich praktisch um die Neuentwicklung eines Windparks auf einem alten Standort. Das komplette Verfahren für die Genehmigung eines Windparks ist zu durchlaufen. Ein Beispiel: Wenn in einem alten Projekt 15 Anlagen in Betrieb waren, sind es nach heutigem Stand der Technik vielleicht noch sieben. Das bedeutet, dass neue Fundamente gebracht werden, neue Kabellinien usw. Und zusätzlich muss ich den alten Windpark kaufen. Wenn der Alteigentümer zuviel Geld dafür haben will, gehen wir da nicht dran.
ECOreporter.de: Herr Billhardt, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Plambeck Neue Energien AG: ISIN DE000A0JBPG2 / WKN A0JBPG