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„Wir schließen die vorhandenen Mobilitätslücken.“- ECOreporter.de-Interview mit Bert Neckermann, Vorstand der Taxmobil AG

Das Gegenmodell zur „Abwrackprämie“: Eine junge Aktiengesellschaft will unsere Mobilitätsstruktur erneuern und gleichzeitig günstigere Preise sowie mehr Umweltschutz erzielen. ECOreporter.de sprach mit Bert Neckermann, dem Vorstand der Taxmobil AG, über die Pläne seines des St. Gallener Unternehmens.


ECOreporter.de: Welches Geschäftsmodell hat die Taxmobil AG?
Bert Neckermann: Taxmobil ist ein neues Personenbeförderungssystem. Wir werden mit einem innovativen Logistikkonzept der Gesamtbevölkerung vieler Länder erstmals eine vollständige Tür-zu-Tür-Beförderung anbieten können - und das ganze zu einem sehr günstigen monatlichen Pauschalpreis. Für 48,- Euro wird es dann möglich sein, innerhalb von Städten unbegrenzt oft von Tür zu Tür gefahren zu werden. Dieser Pauschalpreis gilt dann in jeder Stadt, in der es Taxmobil gibt. Ein Beförderungssystem, das für den Großteil der Bevölkerung effektiv und erschwinglich ist.

ECOreporter.de: An welche Zielgruppe wendet sich Ihr Unternehmen?
Bert Neckermann: Wir wollen mit dem Angebot von Taxmobil alle Bevölkerungsschichten erreichen. Junge Menschen und Kinder ab 10 Jahren werden selber mobil, ältere Menschen erlangen ihre Mobilität zurück, Familien sparen sich den Zweitwagen, Firmen sparen sich Kosten für Fuhrparks, Geschäftsreisende sind am Ankunftsort preiswert mobil.  Laut unabhängigen Analysen interessieren sich allein in Deutschland 70 Prozent der Menschen für unser Angebot. Uns ist es wichtig, dass das Preis/Leistungsverhältnis  sich schnell für jeden rechnet.

ECOreporter.de: Wo sind Sie bereits aktiv oder wollen Sie aktiv werden? Warum dort?
Bert Neckermann: Die erste Taxmobil-Zentrale wird in Deutschland sein, voraussichtlich in der süddeutschen Doppelstadt Böblingen-Sindelfingen. Die Entscheidung für Böblingen-Sindelfingen ist sehr schnell gefallen, da ich hier aufgrund meines eigenen Personenbeförderungsunternehmens bereits viel Vorarbeit in Taxikreisen, ÖPNV und Politik leisten konnte. Die Einrichtung der Technologie, Simulationen und Testbetriebsphase ist in vollem Gange. Im Moment ist der Start im Jahr 2009 geplant.

ECOreporter.de: Gibt es vergleichbare Projekte, die Rückschlüsse auf den Erfolg Ihres Konzeptes erlauben?
Bert Neckermann: Wir schließen die vorhandenen Mobilitätslücken. Das Auto bzw. Taxi ist sehr individuell und erlaubt  mobile Freiheiten, dafür ist es aber auch sehr teuer. Die Bahn oder der ÖPNV wiederrum ermöglichen keine Tür-zu-Tür-Beförderung und sind damit für viele nicht attraktiv. Genau hier setzt Taxmobil ein. Die Deutsche Bahn AG war lange auf der Suche nach einer PKW-Komponente in Ihrem Konzept.  Taxmobil ist für die Deutsche Bahn das einzige Konzept, was es ermöglicht, die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung nach individueller Mobilität zu decken. Meine 22-jährige Erfahrung im eigenen Personenbeförderungsunternehmen und eigene Tests sind weitere Garanten für den Erfolg von Taxmobil.

ECOreporter.de: Was spricht für den Erfolg der Taxmobil AG?
Bert Neckermann: Die gestiegenen Spritpreise, die hohen Unterhaltskosten von PKW´s führen dazu, dass viele Menschen, insbesondere Familien und  Ältere  sich kein eigenes Auto mehr leisten können. Aber auch immer mehr Unternehmen sind zu Sparmaßnahmen gezwungen.  Durch den Sammelverkehr kommt es zur optimalen Auslastung von Sitzplätzen in den Fahrzeugen – weniger Fahrzeuge sind unterwegs und die Umwelt wird geschont. Für viele Kommunen ist es die Lösung für die Umweltzonen, die eingerichtet werden sollen da  gleichzeitig auch Stau in den Innenstädten abgebaut wird und somit der Emissionswert sinkt.
Wir unterhalten keinen eigenen Fuhrpark, sondern nutzen die Fahrzeuge der bestehenden Systeme, wie z.B. Taxi und Bus. Dort kaufen wir auf Stundenbasis Leerkapazitäten ein. Das bedeutet variable und immer den Bedarf angepasste Fuhrparkkosten. Darüber hinaus verdient die Taxibranche wieder mehr. Teure Subventionen im Bereich ÖPNV können abgebaut werden.

ECOreporter.de: Kooperieren Sie mit Partnern?
Bert Neckermann: Selbstverständlich. Zurzeit arbeitet ein Verbund spezialisierter Partner an der technischen Intgration. Das InnoZ , das Innovationszentrum der Deutschen Bahn AG begleitet das ganze wissenschaftlich. Die Firma Enaikoon GmbH aus Berlin, die sich auf Telematik spezialisiert hat, hat die planerische Leitung übernommen.

ECOreporter.de: Können Sie Zahlen zu dem Unternehmen nennen, etwa Anzahl der Mitarbeiter, Einnahmen, Ausgaben, Prognosen?
Bert Neckermann: Zurzeit arbeitet intern ein Team von 10 Personen aus verschiedensten Bereichen an der Realisierung des Projektes. Dazu kommen zahlreiche hochspezialisierte Partner, die  mit dem Themen Routenplanung, Telematik, der Kartenentwicklung, der Telefonie, der Verkaufsstrategie anhand eigener Taxmobil-Verkaufsterminals usw. beauftragt sind. Die Planzahlen für das beginnende operative Geschäft weisen schon Konzerngröße aus. Bereits im Jahre 2010 liegt der prognostizierte Umsatz bei 37,88 Millionen Euro, der Rohgewinn bei 9,73 Millionen Euro.

ECOreporter.de: Wie kann man sich als Anleger an der Taxmobil AG beteiligen?
Bert Neckermann: Hierfür steht eine begrenzte Anzahl Namensaktien zur Verfügung, die im Rahmen eines sogenannten 'Private Placement' ausschließlich über die Taxmobil  AG direkt beziehbar sind.  

ECOreporter.de: Warum ist die Taxmobil AG als Unternehmen in der Schweiz ansässig, operiert aber in Deutschland?

Bert Neckermann: Wir sind auf internationale Expansion ausgerichtet, die Schweizer AG wirkt als Muttergesellschaft. Die optimalen Gründungsbedingungen – z.B. die sehr niedrige Steuerlast - waren Gründe für diese Entscheidung – dies kommt auch den Gewinnen unserer Aktionäre optimal zugute. Je Land wird eine Landesgesellschaft eingerichtet. Diese bilden über mehrere Stadt- und Regionalzentralen das operative Personenbeförderungsgeschäft ab und treten pro Land als Verkäufer der Taxmobil-Card auf.

ECOreporter.de: Herr Neckermann, wir danken für das Gespräch!
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