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Wird die Sanierung des Fahrradherstellers MIFA AG zum Aderlass für die Anleger?
Die Rettung des finanziell schwer angeschlagenen Fahrradherstellers Mitteldeutsche Fahrradwerke AG geht für die Anleihe-Gläubiger des Unternehmens aus Sangershausen wohl mit herben Verlusten einher. Zwar hat sich der indische Fahradkonzern Hero Cycles nun offiziell dazu bereit erklärt, mit bis zu 15 Millionen Euro bei MIFA einzusteigen. Allerdings ist dieses Investment an zahlreiche Bedingungen geknüpft. Unter anderem fordern, die Inder, dass die Gläubiger der aktuellen MIFA-Anleihe auf 60 bis 80 Prozent ihrer Forderungen verzichten.
Über die 2013 aufgelegte Anleihe mit einem Zinssatz von 7,5 Prozent (DE000A1X25B5, WKN: A1X25B) hatte MIFA bei Anlegern nämlich 25 Millionen Euro eingeworben. Hero Cycle stellt zur Bedingung, dass die Anleger dieses 2018 zur Rückzahlung fälligen Wertpapiers einem „Rückforderungsverzicht in Höhe von 15 bis 20 Millionen Euro“ zustimmen, teilt MIFA mit. Außerdem im Forderungkatalog der Inder: eine Befreiung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von der Pflicht zur Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots.
Hero Cycle-Tochter könnte bis zu 47 Prozent von MIFA übernehmen
Werden die Bedingungen erfüllt, will Hero Cycle über die niederländische Tochtergesellschaft OPM Global B.V. bei MIFA einsteigen. Zusätzlich zu der Finanzspritze, die über die Ausgabe neuer Aktien realisiert werden soll, würde OPM Global auch bestehende Aktien übernehmen. So könnte das Unternehmen bis zu 47 Prozent von MIFA übernehmen. Damit wäre OPM Global dann der mit Abstand größte Einzelaktionär bei MIFA. Bislang ist das noch der Gründer und Ex-Vorstandschef Peter Wicht mit 24 Prozent vor dem Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer mit 20 Prozent.
Konkret umsetzen wollen die beiden Fahrradhersteller den Deal über eine zweistufige Kapitalmaßnahme: Zunächst soll das Barkapital der MIFA AG mittels neuer Aktien ohne Bezugsrecht um 10 Prozent zu erhöht werden. Anschließend sollen bis zu 4,9 Millionen weitere Aktien mit Bezugsrecht auf den Markt kommen.
Insolvenzgefahr? – Analysten sehen „höchstes Verlustrisiko“
Der geforderte Verzicht der Anleihegläubiger ist nicht die einzige Hiobsbotschaft aus Sangershausen: Die Rating-Agentur Feri Euro Ratings hat die gravierenden Fehler in den Bilanzen 2011 bis 2013, die der Auslöser der aktuellen Krise waren, zum Anlass genommen, das Bonitätsrating der MIFA AG ein weiteres Mal zu senken. Die Analysten attestieren der MIFA nun „höchstes Verlustrisiko“. Im Feri-Bewertungssystem gibt es darunter nur noch eine Kategorie „D“ Default für Ausfall. Als das Wertpapier auf den Markt kam, hatte Feri MIFA mit BBB- („erhöhtes Verlustrisiko“) bewertet. Insgesamt hat das Ratingsystem für Unternehmensanleihen neun Stufen und 21 Ratingnoten. Übertragen auf das Schulnotensystem ist MIFA in den Augen der Analysten von einer soliden 3 mit Abstrichen auf eine 5 abgerutscht. Erstmals nach unten korrigiert hatten die Analysten das Rating Anfang April 2014 (mehr lesen Sie hier). Weil die Schieflage der MIFA AG auf Fehler in der Bilanzführung zurückzuführen ist, sehen Anlegerschützer Potenzial für Schadenersatzklagen gegen Verantwortliche des Fahrradherstellers (mehr dazu lesen Sie hier).
Aktie legt kurzfristig deutlich zu
Die die Verzögerungen bei der Veröffentlichungen der Bilanzen führe dazu, dass die ordentliche Hauptversammlung wohl erst im dritten Quartal stattfinden werde, hieß es. Die Aussicht auf Rettung hat der MIFA-Aktie heute einen Kurssprung besschert. Um 10:56 Uhr notierte sie bei 1,60 Euro. Gemessen am Vortagskurs ist das ein Sprung um 42 Prozent. Damit war die Aktie allerdings immer noch 65 Prozent billiger als vor vier Wochen. Und weist der Anteilsschein einen Kursverlust von 84 Prozent auf.
MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y
Über die 2013 aufgelegte Anleihe mit einem Zinssatz von 7,5 Prozent (DE000A1X25B5, WKN: A1X25B) hatte MIFA bei Anlegern nämlich 25 Millionen Euro eingeworben. Hero Cycle stellt zur Bedingung, dass die Anleger dieses 2018 zur Rückzahlung fälligen Wertpapiers einem „Rückforderungsverzicht in Höhe von 15 bis 20 Millionen Euro“ zustimmen, teilt MIFA mit. Außerdem im Forderungkatalog der Inder: eine Befreiung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von der Pflicht zur Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots.
Hero Cycle-Tochter könnte bis zu 47 Prozent von MIFA übernehmen
Werden die Bedingungen erfüllt, will Hero Cycle über die niederländische Tochtergesellschaft OPM Global B.V. bei MIFA einsteigen. Zusätzlich zu der Finanzspritze, die über die Ausgabe neuer Aktien realisiert werden soll, würde OPM Global auch bestehende Aktien übernehmen. So könnte das Unternehmen bis zu 47 Prozent von MIFA übernehmen. Damit wäre OPM Global dann der mit Abstand größte Einzelaktionär bei MIFA. Bislang ist das noch der Gründer und Ex-Vorstandschef Peter Wicht mit 24 Prozent vor dem Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer mit 20 Prozent.
Konkret umsetzen wollen die beiden Fahrradhersteller den Deal über eine zweistufige Kapitalmaßnahme: Zunächst soll das Barkapital der MIFA AG mittels neuer Aktien ohne Bezugsrecht um 10 Prozent zu erhöht werden. Anschließend sollen bis zu 4,9 Millionen weitere Aktien mit Bezugsrecht auf den Markt kommen.
Insolvenzgefahr? – Analysten sehen „höchstes Verlustrisiko“
Der geforderte Verzicht der Anleihegläubiger ist nicht die einzige Hiobsbotschaft aus Sangershausen: Die Rating-Agentur Feri Euro Ratings hat die gravierenden Fehler in den Bilanzen 2011 bis 2013, die der Auslöser der aktuellen Krise waren, zum Anlass genommen, das Bonitätsrating der MIFA AG ein weiteres Mal zu senken. Die Analysten attestieren der MIFA nun „höchstes Verlustrisiko“. Im Feri-Bewertungssystem gibt es darunter nur noch eine Kategorie „D“ Default für Ausfall. Als das Wertpapier auf den Markt kam, hatte Feri MIFA mit BBB- („erhöhtes Verlustrisiko“) bewertet. Insgesamt hat das Ratingsystem für Unternehmensanleihen neun Stufen und 21 Ratingnoten. Übertragen auf das Schulnotensystem ist MIFA in den Augen der Analysten von einer soliden 3 mit Abstrichen auf eine 5 abgerutscht. Erstmals nach unten korrigiert hatten die Analysten das Rating Anfang April 2014 (mehr lesen Sie hier). Weil die Schieflage der MIFA AG auf Fehler in der Bilanzführung zurückzuführen ist, sehen Anlegerschützer Potenzial für Schadenersatzklagen gegen Verantwortliche des Fahrradherstellers (mehr dazu lesen Sie hier).
Aktie legt kurzfristig deutlich zu
Die die Verzögerungen bei der Veröffentlichungen der Bilanzen führe dazu, dass die ordentliche Hauptversammlung wohl erst im dritten Quartal stattfinden werde, hieß es. Die Aussicht auf Rettung hat der MIFA-Aktie heute einen Kurssprung besschert. Um 10:56 Uhr notierte sie bei 1,60 Euro. Gemessen am Vortagskurs ist das ein Sprung um 42 Prozent. Damit war die Aktie allerdings immer noch 65 Prozent billiger als vor vier Wochen. Und weist der Anteilsschein einen Kursverlust von 84 Prozent auf.
MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y