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Wirtschaftsforscher empfehlen Aus für Kohlekraftwerke
Die Abschaltung alter Kohlekraftwerke könnte deutschen Ausstop des Klimagases CO2 um bis zu 23 Millionen Tonnen reduzieren und obendrein den Strommarkt stabilisieren. Das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in einer Analyse festgestellt. Demnach könnte diese Maßnahme „einen substantiellen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung leisten“, wie die Wirtschaftsforscher schreiben. Das Bundeskabinett hatte am gestrigen 3. Dezember Klimaschutzbeschlüsse gefasst, die nicht so weit gehen und damit viel Kritik ausgelöst (wir berichteten). Dies vor allem, weil immer noch viele Fragen offen blileben. So soll laut Bunedesenergieminster Sigmar Gabriel der Stromsektor bis 2020 22 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Wie das geschehen soll, blieb aber unklar.
„Der Strommarkt in Deutschland leidet unter den massiven fossilen Überkapazitäten“, sagt dazu Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie. „Wir brauchen im Interesse aller Akteure der Energiewirtschaft einen gesetzlich fixierten Pfad, wie parallel zum Ausbau der Erneuerbaren fossile Überkapazitäten aus dem Markt gehen können. Nur so kann der aus den Fugen geratene Strommarkt wieder in ein sinnvolles Gleichgewicht gebracht werden, bei welchem die Refinanzierung flexibler moderner Kraftwerkslösungen und von KWK-Anlagen genauso möglich ist wie von Erneuerbaren Energien-Anlagen. Deshalb ist ein Kohleausstiegsgesetz mit einer Zielmarke für die kommenden 30 Jahre erforderlich.“ Albers verweist auf die DIW-Studie, laut der „zehn Gigawatt Kohlestrom aus dem Markt genommen werden können, ohne dass dies den Strompreis für den Haushaltskunden verändert. Diese Chance kann beherzt ergriffen werden“, so der Verbandschef.
Das DIW hatte die Studie im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung und der European Climate Foundation durchgeführt. Den Szenariorechnungen der Wirtschaftsforscher zufolge könnten im kommenden Jahr rund 23 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid weniger ausgestoßen werden, wenn Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von drei Gigawatt und Braunkohlekraftwerke mit einer Kapazität von sechs Gigawatt vom Netz genommen würden. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt des DIW Berlin: „Der Stromsektor sollte einen stärkeren Beitrag zum Erreichen der kurz- und mittelfristigen Klimaziele leisten, indem CO2-intensive, ineffiziente Kohlekraftwerke durch effizientere Gaskraftwerke ersetzt werden. Weil dem Klima und dem Strommarkt gleichzeitig geholfen wäre, winkt sogar eine doppelte Dividende.“ Der Börsenstrompreis würde zwar moderat steigen, dies verbessere jedoch die Wirtschaftlichkeit der für die Energiewende so wichtigen Gaskraftwerke, so Kemfert. Insgesamt seien Preissteigerungen für private Stromkunden kaum zu erwarten. Aufgrund des gestiegenen Großhandelspreises würde vielmehr die EEG-Umlage sinken.
Foto: Claudia Kemfert. / Quelle: DIW
Das Abschalten einzelner Kraftwerke alleine würde allerdings kaum ausreichen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, ergänzt Kemfert. Weitere Maßnahmen im Strombereich wären nötig, darunter eine Reform des europäischen Emissionshandels, ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien und eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz.
„Der Strommarkt in Deutschland leidet unter den massiven fossilen Überkapazitäten“, sagt dazu Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie. „Wir brauchen im Interesse aller Akteure der Energiewirtschaft einen gesetzlich fixierten Pfad, wie parallel zum Ausbau der Erneuerbaren fossile Überkapazitäten aus dem Markt gehen können. Nur so kann der aus den Fugen geratene Strommarkt wieder in ein sinnvolles Gleichgewicht gebracht werden, bei welchem die Refinanzierung flexibler moderner Kraftwerkslösungen und von KWK-Anlagen genauso möglich ist wie von Erneuerbaren Energien-Anlagen. Deshalb ist ein Kohleausstiegsgesetz mit einer Zielmarke für die kommenden 30 Jahre erforderlich.“ Albers verweist auf die DIW-Studie, laut der „zehn Gigawatt Kohlestrom aus dem Markt genommen werden können, ohne dass dies den Strompreis für den Haushaltskunden verändert. Diese Chance kann beherzt ergriffen werden“, so der Verbandschef.
Das DIW hatte die Studie im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung und der European Climate Foundation durchgeführt. Den Szenariorechnungen der Wirtschaftsforscher zufolge könnten im kommenden Jahr rund 23 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid weniger ausgestoßen werden, wenn Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von drei Gigawatt und Braunkohlekraftwerke mit einer Kapazität von sechs Gigawatt vom Netz genommen würden. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt des DIW Berlin: „Der Stromsektor sollte einen stärkeren Beitrag zum Erreichen der kurz- und mittelfristigen Klimaziele leisten, indem CO2-intensive, ineffiziente Kohlekraftwerke durch effizientere Gaskraftwerke ersetzt werden. Weil dem Klima und dem Strommarkt gleichzeitig geholfen wäre, winkt sogar eine doppelte Dividende.“ Der Börsenstrompreis würde zwar moderat steigen, dies verbessere jedoch die Wirtschaftlichkeit der für die Energiewende so wichtigen Gaskraftwerke, so Kemfert. Insgesamt seien Preissteigerungen für private Stromkunden kaum zu erwarten. Aufgrund des gestiegenen Großhandelspreises würde vielmehr die EEG-Umlage sinken.
Foto: Claudia Kemfert. / Quelle: DIW
Das Abschalten einzelner Kraftwerke alleine würde allerdings kaum ausreichen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, ergänzt Kemfert. Weitere Maßnahmen im Strombereich wären nötig, darunter eine Reform des europäischen Emissionshandels, ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien und eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz.