Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Conergy kappt Jahresprognose – KTG Energie AG schluckt Deutsche Biogas AG – Kaufangebot für insolvente BKN biostrom AG

In der vergangenen Woche gab der DAX um 3,2 Prozent auf 7.216 Punkte nach. Um 0,1 ging der US-amerikanische Dow Jones Index auf 13.440 Punkte zurück. Der japanische Nikkei verlor 2,6 Prozent auf 8.860 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ ist um 6,1 Prozent auf 112,20 Euro gestiegen. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ fiel um 0,9 Prozent auf 8.218 Dollar. Der Euro verbilligte sich um 0,9 Prozent auf 1,2858 Dollar.

Windaktien

Einen umfassenden Servicevertrag hat der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas mit der italienischen Fri-El Green Power S.p.A. abgeschlossen. Er wurde von der Kundin beauftragt, den Service für vier weitere Windparks mit zusammen 192 Megawatt Leistungskapazität zu übernehmen. Die Dänen sollen für 15 Jahre alle 110 Windräder der Fri-El Green Power S.p.A. betreuen. Nach Angaben von Vestas hat der Windkraftkonzern damit in Italien Serviceverträge im Umfang von insgesamt einem Gigawatt abgeschlossen.

Ab sofort notiert die Aktie der Wiesbadener ABO Wind AG im Freiverkehr der Börse Düsseldorf. Das gab der Projektierer von Grünstromanlagen bekannt. Bislang wurde die Aktie ausschließlich beim privaten Wertpapierhandelshaus Valora gehandelt. Mit der Handelsaufnahme im Freiverkehr hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, Halbjahresabschlüsse zu veröffentlichen. Für das erste Halbjahr 2012 wies Abo Wind nach eigenen Angaben Ende Juni einen Überschuss nach Steuern in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro aus (erstes Halbjahr 2011: rund 1,6 Millionen Euro). Die Gesamtleistung des Unternehmens (Umsatzerlöse zuzüglich Änderung des Bestands) betrug im ersten Halbjahr 2012 rund 32,4 Millionen Euro (1. Halbjahr 2011: rund 27,8 Millionen Euro).

Solaraktien

Die Hamburger Conergy AG hat ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr gekappt. Wie der Solarkonzern mitteilt, hat er sich mit dem US-amerikanischen Zulieferer MEMC Electronic Material, Inc. (MEMC) über eine Auflösung eines langfristigen Liefervertrages verständigt. Diese Vertragsaufhebung sei mit Kosten verbunden, die Conergy mit rund 30 Millionen Dollar beziffert und die zu einer starken Ergebnisbelastung führen. Daher sei die für das Geschäftsjahr 2012 abgegebene Prognose der Gesellschaft, die von einem leicht positiven Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ausgegangen war, nicht mehr erreichbar, erklärte das Unternehmen. Conergy stellt für das Gesamtjahr 2012 nunmehr ein negatives EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich in Aussicht.
Vor dem Hintergrund der Vertragsaufhebung und des aktuellen Geschäftsverlaufs prüft der Vorstand der Gesellschaft gegenwärtig zudem, ob die Ergebnisentwicklung zu einem Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals von Conergy führt. Sollte dies der Fall sein, werde der Solarkonzern der Verpflichtung zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung zur Verlustanzeige „unverzüglich nachkommen“, hieß es.
Conergy hatte mit MEMC Electronic Material, Inc. (MEMC) einen Waferliefervertrag abgeschlossen, der ursprünglich noch bis zum 30. Juni 2018 laufen sollte und den Solarkonzern zur Abnahme von Wafern in einer Größenordnung von insgesamt rund 600 Millionen Dollar verpflichtete. Doch das Unternehmen hat inzwischen seine Fertigung im Photovoltaikbereich stark verringert und benötigt diese Lieferungen nicht mehr. Nach der Aufhebung des Vertrages kann Conergy ihren Bedarf an Produktionsmaterialien wie etwa Siliziumprodukten flexibler und zu marktgerechteren Preisen beziehen. Davon erhofft sich das Unternehmen eine nachhaltige Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit.
Wie weiter bekannt wurde, hat Conergy im spanischen Andalusien zwei Solarkraftwerke ans Netz gebracht. Die erste Anlage mit einer Gesamtkapazität von 1,8 Megawatt (MW) befindet sich nach Unternehmensangaben in Jerez de la Frontera auf einer Industriedachfläche. Das zweite, 320 Kilowatt starke Solarkraftwerk wurde im Dorf Segura de la Sierra in der Provinz Jaén installiert.

Der Solarkonzern JinkoSolar aus Shanghai soll Photovoltaikprojekte in der chinesischen Provinz Gansu mit Solarmodulen ausstatten. Ihm zufolge hat die ebenfalls chinesische China Power International New Energy Holding Ltd. Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 40 MW dafür bestellt. Sie würden für Anlagen in den Städten Baiyin und Wuwei benötigt.

Der chinesische Solarkonzern JA Solar hat zwei Großaufträge aus seinem Heimatmarkt erhalten. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Shanghai soll demnach Solarmodule mit einer Kapazität von 70 MW an das staatliche südchinesische Elektrizitätsunternehmen Guangdong Nuclear Solar Energy Development (CGN) liefern. Sie sind für Projekte in den Provinzen Qinghai  und Xinjiang vorgesehen. Ferner erhielt der Solarhersteller eine Order von der China Power Investment Corporation ("CPI"). Diese umfasst die Lieferung von Solarmodulen mit insgesamt 90 MW.

Canadian Solar soll das alpincenter Hamburg-Wittenburg, nach Unternehmensangaben Europas größte Ski-Halle, mit Solarmodulen ausrüsten. Wie das kanadische Unternehmen mitteilt, wurden Module mit einer Gesamtleistung von 3,6 MW bestellt.

Bioaktien

Die Hamburger KTG Energie AG hat die Platzierung ihrer Unternehmensanleihe 'KTG Energie Bond' erfolgreich beendet. Institutionelle Investoren und Privatanleger haben nach ihren Angaben insgesamt 25 Millionen Euro gezeichnet. Damit ist die Emission voll platziert. Die Tochtergesellschaft des Hamburger Agrarunternehmens KTG Agrar AG ist eine Produzentin Erneuerbarer Energie aus Biogas. Sie will den Emissionserlös zur Finanzierung weiteren Wachstums nutzen, insbesondere für Akquisitionen. Mit der Übernahme der Aktienmehrheit an der Deutsche Biogas AG hat sie damit bereits in der vergangenen Woche begonnen.
Die KTG Energie AG  hat laut ihren Angaben dem bisherigen Mehrheitsaktionär der Biogasspezialistin aus dem ostfriesischen Friesoythe vier Millionen Aktien abgekauft und zudem weitere Anteile erworben. Somit halten die Hamburger nun mehr als zwei Drittel am Grundkapital der Deutsche Biogas AG.  Laut Dr. Thomas Berger, CEO der KTG Energie AG, haben die beiden Unternehmen gemeinsam bereits Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von rund 50 MW am Netz und sind damit der größte deutsche Biogasproduzent. Die Deutsche Biogas AG erzeugt und vertreibt – wie die KTG Energie – Strom und Wärme aus Biogasanlagen, die sie projektiert und baut.

Die Biopetrol Industries AG, Hersteller für Biodiesel und Glycerin, hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2012 veröffentlicht. Der Umsatz verringerte sich im Vorjahresvergleich von 315,5 Millionen auf 302,2 Millionen Euro. Der Nettoverlust betrug in dieser Berichtsperiode rund 61,2 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war ein Fehlbetrag von 15,8 Millionen Euro angefallen.

Die CropEnergies AG hat im ersten Halbjahr 2012/13 den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 320 Millionen Euro gesteigert. Das operative Konzernergebnis des Mannheimer Biokraftstoffherstellers erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 28 Prozent auf 37,3 Millionen Euro. Damit erzielte CropEnergies das beste Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte. Für das gesamte Geschäftsjahr 2012/13 rechnet CropEnergies aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung mit einem Anstieg des Umsatzes auf 610 bis 630 Millionen Euro (Vorjahr: 572 Millionen Euro). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll überproportional auf 62 bis 68 Millionen Euro ansteigen (Vorjahr: 53 Millionen Euro). Bislang hatte das Unternehmen mehr als 600 Millionen Euro Umsatz und nur rund 50 Millionen Euro EBIT in Aussicht gestellt.

Bildhinweis: Destillationsanlage von CropEnergie. / Quelle: Unternehmen

Der Biokraftstoffhersteller Verbio Vereinigte BioEnergie AG hat im ersten Halbjahr 2012 ein EBIT von 7,0 Millionen Euro erwirtschaftet (erstes Halbjahr 2011: 0,2 Millionen). Der Umsatz belief sich auf 413,7 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2012/2013 hebt das Unternehmen, das auch Biogas erzeugt, die Umsatzprognose auf eine Bandbreite zwischen 750 und 850 Millionen Euro an. Es stellt einen EBIT von 15 bis 20 Millionen Euro in Aussicht.

Die US-amerikanische Biotreibstoffproduzentin Biofuel Energy Corporation schließt eines ihrer beiden Bioethanol-Werke. Betroffen ist laut dem Unternehmen aus Denver in Colorado der Standort Fairmont im Bundesstaat Minnesota mit einer Jahreskapazität von 115 Millionen Gallonen Ethanol. Als Grund für die Werksschließung führt Biofuel Energy an, dass die Preise für den Ethanolgrundstoff Mais aufgrund der verheerenden Dürre im Mittleren Westen zu hoch seien, um noch profitabel produzieren zu können.

Die EnviTec Biogas aus Lohne in Niedersachsen hat ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 30 Millionen Euro bei deutschen institutionellen Investoren platziert. Das auf den Bau und den Betrieb von Biogasanlagen spezialisierte Unternehmen will den Emissionserlös für die allgemeine Unternehmensfinanzierung und für den Ausbau des Eigenbetriebs einsetzen.

Für die insolvente BKN biostrom AG liegt dem Insolvenzverwalter, Dr. Sven-Holger Undritz, Partner der White & Case Insolvenz GbR aus Frankfurt, ein Kaufangebot vor. Ihm zufolge hat der Biogasanlagenbauers Caspari ein notarielles Kaufangebot für eine übertragende Sanierung („Asset Deal“) der BKN biostrom AG, ihrer zwei Servicegesellschaften biostrom Service GmbH und biostrom Energiesysteme GmbH sowie 14 der 20 insolventen Zweckgesellschaften abgegeben. Undritz kündigte an, das Angebot umgehend anzunehmen. Es sieht vor, dass der Standort Vechta übernommen und die erworbenen Biogasanlagen mit den dort beschäftigten Mitarbeitern weiter betrieben werden. Der Sanierungsprozess für die übrigen sechs Biogasanlagen wird fortgesetzt. Nach kleineren Instandsetzungsarbeiten sollen auch diese Anlagen veräußert werden.

Andere Aktien

Eine starke offizielle Halbjahresbilanz hat der Hamburger Agrar-Konzern KTG Agrar AG veröffentlicht. Nach seinen Angaben kletterte der Umsatz von Januar bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,7 Prozent auf 31,3 Millionen Euro. Die Gesamtleistung stieg um 22,7 Prozent auf 56,6 Millionen Euro. Überproportional zum Umsatz und zur Gesamtleistung nahm der operative Gewinn zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 30,6 Prozent auf 8,2 Millionen Euro. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag am 30. Juni 2012 bei 80,0 Millionen Euro, nach 64,3 Millionen Euro zur Jahresmitte 2011.

Der Bahntechnikkonzern Vossloh AG aus Werdohl hat einen Großauftrag aus Frankreich erhalten. Wie er mitteilt, haben die französischen Gleisbaufirmen TSO SA und Eurovia Travaux Ferroviaires SA (ETF) mit Vossloh einen Vertrag zur Lieferung von Weichensystemen sowie von Schienenbefestigungssystemen für die französische Hochgeschwindigkeitsstrecke „South Europe Atlantic High-Speed Line“ (SEA HSL) geschlossen. Der Auftrag habe ein Volumen von rund 60 Millionen Euro. Vossloh Switch Systems werde die Weichensysteme von Oktober 2014 bis November 2015 liefern.

Die Daldrup & Söhne AG, Spezialistin für geothermische Bohrdienstleistungen, hat im ersten Halbjahr 2012 einen Gewinnsprung erzielt. Wie das Unternehmen mit Sitzen in Ascheberg und Erfurt mitteilt, kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 0,02 auf 0,8 Millionen Euro. Nach Steuern verbuchte der Konzern einen Halbjahresgewinn von 0,06 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag in Höhe von 0,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011. Je Aktie belief sich das Ergebnis auf 0,01 Euro nach einem Minus von 0,13 Euro je Aktie im Vorjahreszeitraum.
Dagegen schrumpfte der Umsatz von 10,9 auf 3,8 Millionen Euro. Die Gesamtleistung ging von 25,0 auf 20,6 Millionen Euro zurück. Seine Prognose für die Gesamtleistung hat das Unternehmen gekürzt. Für das Geschäftsjahr 2012 geht der Vorstand nur noch von einer Gesamtleistung von rund 50 Millionen Euro statt der bisher kommunizierten rund 58 Millionen Euro aus. Bei der EBIT-Marge rechnet er für das laufende Geschäftsjahr weiterhin mit rund 10 Prozent.

Die AGO AG, Spezialistin für Kraftwärme-Kopplungsanlagen aus Kulmbach, hat im ersten Halbjahr 2012 ihr EBIT von 54.000 Euro im Vorjahreszeitraum auf 147.000 Euro verbessert. Die Umsatzerlöse sanken im selben Zeitraum von 31,67 Millionen auf 21,42 Millionen Euro. Trotz dieses Umsatzrückganges hatte das Unternehmen durch Reduzierung der Vertriebs- und Verwaltungskosten die Gewinnmarge steigern können. „Durch den Verkauf sämtlicher Betriebsgesellschaften rechnen wir mit einer Verkürzung der Bilanz und der Entschuldung der Gesellschaft. Durch die Realisierung von besseren Margen erwarten wir im Jahr 2012 ein positives Ergebnis im Kerngeschäft mit einer steigenden Tendenz in den Folgejahren“, so Hans Ulrich Gruber, CEO der AGO AG Energie + Anlagen.
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Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  Opens external link in new windowUmweltBank.


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