Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Gamesa findet Partner für Offshore-Windkraftprojekte – Solar-Fabrik AG übernimmt Werk von Centrosolar – Börsendebüt für Brennstoffzellen-Aktie

Der DAX ist in der vergangenen Woche wieder unter die Marke von 10.000 Punkten gesackt. Er verlor 3,4 Prozent auf 9.708 Punkte. Um 0,7 Prozent auf 16.943Punkte fiel der US-amerikanische Dow Jones Index. Der japanische Nikkei gab um 1,8 Prozent auf 15.297 Punkte nach. Der chinesische Hang Seng Index in Hong Kong sank um 1,3 Prozent auf 23.233 Punkte. Um 3,7 Prozent verbilligte sich das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ auf 106,51 Euro. Dagegen blieb der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ stabil, er stieg sogar marginal um 5 Cent auf 7.152 Dollar. Um 0,1 Prozent verteuerte sich der Euro auf 1,362 Dollar.

Windaktien

Die Hamburger Nordex SE hat einen Vertriebserfolg in Frankreich erzielt und ihre Windparkprojekte "Aubigeon" und "Les Touches" an die Investmentgesellschaft GN Renewable Investments verkauft. Die beiden Windfarmen mit einer Gesamtkapazität von 27,5 MW sollen im Sommer 2015 ans Netz gehen. In beiden Fällen hat GN Renewable Investments mit Nordex einen Servicevertrag über zunächst zehn Jahre abgeschlossen.

Die wind 7 Aktiengesellschaft aus Eckernförde hat eine Windenergieanlage in Schleswig-Holstein in Betrieb genommen. Die Anlage des Typs Enercon E70 hat eine Nennleistung von 2,3 MW.

Zusammen mit ihrem Partner Iberdrola hat die spanische Gamesa den Zuschlag für ein Windenergieprojekt in Honduras erhalten. Gamesa soll für das Projekt 25 Windräder mit einer Kapazität von insgesamt 50 Megawatt (MW) liefern, während die der ebenfalls spanische Energieversorger  Iberdrola die Umsetzung der Windfarm übernimmt.
Für das Geschäft mit Anlagen für Windparks auf See - offshore – hat sich Gamesa jetzt einen finanzstarken Partner an die Seite geholt: den französischen Areva-Konzern. Areva ist bereits im Offshore-Geschäft aktiv und hat mit dem Unternehmen aus Zamudio im Baskenland die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens verabredet, das noch in diesem Jahr starten soll. Allerdings müssen die Partner noch die Genehmigung der zuständigen Kartellbehörden und anderer Institutionen in Frankreich und der EU abwarten. Beide sollen jeweils die Hälfte der Anteile an dem joint venture besitzen und auch das Führungsgremium zu gleichen Anteilen von Vertretern der beiden Firmen besetzt werden. Das Gemeinschaftsunternehmen verfügt den Angaben zufolge über eine bislang aufgebaute Projektpipeline von 2,8 Gigawatt (GW). Die beiden Partner wollen zunächst bis 2020 einen Marktanteil von rund 20 Prozent im europäischen Offshore-Windmarkt erobern.

Nach einer Amtszeit von nicht einmal zwei Jahren hat der Chairman des chinesischen Windenergieanlagenherstellers Sinovel Wind Group Co., Wang Yuan, seinen Rücktritt eingereicht. Das geschah vor dem Hintergrund eines starken Verlustes im zweiten Quartal und eines drohenden Ausschlusses von der Börse in Shanghai. Das Unternehmen will so schnell wie möglich einen neuen Chairman bestellen. Der Vorgänger von Wang Yuan als Chairman hatte den Posten erst im März 2013 aufgegeben.

Solaraktien

Das Solarmodulwerk 2 der insolventen Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH in Wismar wird ab August 2014 von der Solar-Fabrik AG aus Freiburg geführt. Diese übernimmt dann die Produktionslinien, Lagerbestände und 143 Mitarbeiter und hat neben dem Betriebsübergang auch die Abarbeitung von bestehenden Aufträgen angekündigt. Die Centrosolar-Produktionstochter mit dem Werk in Wismar durchläuft ein eigenes Insolvenzverfahren.

Die drei Insolvenzverfahren der Centrosolar Group AG, Centrosolar AG und der Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH verlaufen nach einer Mitteilung der Muttergesellschaft positiv. Centrosolar AG aus Hamburg werde im Rahmen des Insolvenzverfahrens fortgeführt und habe aufgrund des nun stabilen Umfelds ebenfalls gute Aussichten auf eine Sanierung. Sie soll in Deutschland und einigen EU-Märkten weiterhin Solarmodule der Marke Centrosolar vertreiben. Die Centrosolar Group AG verwaltet unter dem Schutzschirmverfahren weiterhin das verbleibende Vermögen. Die Beteiligung an der Renusol GmbH wurde in Eigenverwaltung veräußert, die Beteiligung an Centrosolar Amerika bleibt erhalten.

Canadian Solar hat den Verkauf eines Solarparks mit einer Kapazität von zehn MW abgeschlossen. Käufer des in Ontario angesiedelten Solarprojektes ist die One West Holdings Ltd. Den Wert des Solarparks bezifferte der Solarkonzern, der seinen Hauptsitz ebenfalls in dieser kanadischen Provinz hat, auf 60 Millionen kanadische Dollar, also umgerechnet rund 41 Millionen Euro. Mit Concord Green Energy, der Muttergesellschaft von One West Holdings Ltd., hat Canadian Solar mehrere Verträge über den Verkauf und die Realisierung von weiteren Solarparks in Kanada abgeschlossen.

Der chinesische Solarkonzern Trina Solar hat einen Großauftrag in seiner Heimat erhalten. Die Order umfasst Solarmodule mit einer Nennleistung von zusammen 200 MW. Abnehmer ist laut dem Unternehmen aus Changzhou die Zonergy Company Ltd., die in verschiedenen Provinzen Chinas Solarparks errichten will.

Zum Bau eines großen Solarparks in Thailand soll eine Tochtergesellschaft des teilinsolventen Solarkonzerns LDK Solar die Module liefern. Der Solarprojektierer Energy Absolute PCL bestellte Photovoltaikmodule mit 64 MW Gesamtleistungskapazität bei LDK Solar Hi-Tech aus Nanchang. Das gab der thailändische Auftraggeber bekannt. Bestimmt seien die Solarmodule für einen Freiflächenpark in Lampang. Die Lieferungen sollen bis September 2014 abgeschlossen sein, teilte Energy Absolute mit. Es handle sich um einen Nachfolgeauftrag. Bereits 2013 habe das Unternehmen bei einem Solarpark der gleichen Größenordnung auf Technik von LDK Solar gesetzt.

Bioaktien

Die Envitec Biogas AG aus Lohne in Niedersachen realisiert nach eigenen Angaben aktuell insgesamt fünf Projekte in Großbritannien. Der Bau einer EnviTec-Biomethananlage mit einem zusätzlichen Blockheizkraftwerk sei gerade begonnen worden. Künftig will sich das Unternehmen wegen der erschwerten Rahmenbedingungen in Deutschland stärker auf Auslandsgeschäfte wie in Großbritannien konzentrieren.

Foto: Biogasanlage von Envitec. / Quelle: Unternehmen

Die Mannheimer Bioethanolproduzentin CropEnergies AG hat ihre vorab gemeldeten Zahlen für das erste Quartal 2014/2015 (Bilanzstichtag 31. Mai) im Wesentlichen bestätigt. Demnach stieg der Quartalsumsatz auf Jahressicht um zwölf Prozent auf 208 Millionen Euro. Dagegen ist der Gewinn stark eingebrochen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 11,1 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro. Dies erklärt das Unternehmen insbesondere mit gesunkenen Preisen für Bioethanol. Im Geschäftsjahr 2014/15 soll der Umsatz auf 850 bis 900 Millionen Euro anwachsen. Die hohe Volatilität der Bioethanol- und Rohstoffpreise erschwere eine Prognose der Ertragslage, hieß es. CropEnergies kalkuliert nach eigenen Angaben mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite von minus 30 bis plus 20 Millionen Euro.

Andere Aktien

Die Gläubiger der Anleihe der Mitteldeutsche Fahrradwerke AG  (MIFA) haben weiterhin keinen gemeinsamen Vertreter und auch der Verzicht auf Anleihe-Zinsen und auf Kündigungsrechte ist noch nicht beschlossen. Nach Unternehmensangaben haben weniger als 50 Prozent der Gläubiger bei der Abstimmung teilgenommen, die zwischen dem 10. und 13. Juni 2014 ohne eine Versammlung abgehalten wurde. Damit wurde die gesetzlich festgelegte Quote verfehlt, um Beschlüsse zu fassen. Auf einer Versammlung  am 23. Juli 2014 in  Sangerhausen sollen nun im zweiten Anlauf Entscheidungen herbeigeführt werden. Die Anleihe, um die es geht, hatte die Fahrradhersteller in  2013 auf den Markt gebracht; sie wäre 2018 zur Rückzahlung fällig. Über das mit 7,5 Prozent verzinste Wertpapier hatte MIFA 25 Millionen Euro eingeworben. Die nächste Zinsausschüttung ist für den 12. August 2014 terminiert, doch MIFA kämpft mit wirtschaftlichen Problemen.

Die 2G Energy AG Heek, Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen, hat für die STEAG New Energies in Essen-Rüttenscheid als Generalunternehmer eine mit Biomethangas betriebene KWK-Anlage installiert. 2G hat bei diesem Großauftrag das komplette Projektmanagement übernommen. In dem Heizwerk der Steag wurde ein alter, kohlebefeuerter Kessel durch eine KWK-Anlage mit einer elektrischen Leistung von 4,4 MW und einer thermischen Leistung von 4,1 MW ersetzt. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen aus dem Münsterland sämtliche Leistungen von der Planung, der Montage der KWK-Anlage und Anlagen-Peripherie, der Integration in die bestehenden Systeme der Steag bis zur Inbetriebnahme übernommen.

Einen Kredit im Umfang von zwölf Millionen Euro hat die Capital Stage AG von ihren Hausbanken erhalten. Der Betreiber von Windparks und Solaranlagen aus Hamburg verhandelt darüber hinaus noch über weitere Bankfinanzierungen. „Die Vereinbarung dieser Kreditlinie auf Konzernebene ist ein Baustein zur Finanzierung des weiteren Wachstums. Weitere Maßnahmen auf der Fremdkapitalseite sind in Verhandlung, um die nächsten Wachstumsschritte ohne Eigenkapitalmaßnahmen zu realisieren“, erläuterte Felix Goedhart, Vorstandsvorsitzender der Capital Stage AG. Bislang hatte das Unternehmen Investitionen in weitere Grünstromprojekte vor allem durch Aktienemissionen finanziert.

An der Londoner Börse hat eine neue Brennstoffzellen-Aktie ihr Debüt gegeben. Die auf Batteriesysteme auf Wasserstoffbasis spezialisierte Intelligent Energy Ltd. aus Loughborough in Großbritannien nahm über die Erstnotiz in London 40 Millionen Britische Pfund (umgerechnet 50,4 Millionen Euro) ein. Intelligent Energy Ltd. hat angekündigt, den Erlös aus dem Börsengang vorrangig für das Geschäft mit Wasserstoff-Stromaggregaten in Indien nutzen zu wollen, wo diese Technologie als Notstrom-Backup für das Mobilfunknetz eingesetzt wird. Ein Teil des frischen Kapitals will Intelligent Energy auch in die Entwicklung kleinster Wasserstoffzellen investieren. Gearbeitet werde an Wasserstoff-Akkus in der Größe von USB-Sticks, hieß es.

Die Aktionäre der auf nachhaltige Geldanlagen spezialisierten Ökoworld AG aus Hilden erhalten für  das Berichtsjahr 2013 je Vorzugsaktie eine Dividende von 24 Cent sowie zusätzlich eine Sonderdividende von 50 Prozent, also insgesamt 36 Cent. Das hat laut dem Unternehmen, das bis vor kurzem als versiko AG firmierte, die ordentliche Hauptversammlung beschlossen. Für die Stammaktien werden 23 Cent zuzüglich einer Sonderdividende von 50 Prozent, also insgesamt 35 Cent ausgeschüttet. Im vergangenen Jahr hatte die ordentliche Hauptversammlung eine Dividendenauszahlung in gleicher Höhe beschlossen.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x