Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Iberdrola Renovables SA und Gamesa SA vereinbaren 4.500 Megawatt-Windkraftgeschäft – Trina Solar Ltd. warnt: Mehrkosten für Silizium – EnviTec Biogas AG verkauft erfolgreich nach Tschechien

Die vergangene Woche brachte den Leitindizes durchweg Verluste: Der DAX kam dabei noch am besten weg, er verlor 0,57 Prozent auf 6.714,52 Punkte. Der US-amerikanische Dow-Jones sank um 3,67 Prozent auf 12.307,35 Punkte. Der japanische Nikkei büßte 3,16 Prozent ein, er lag zum Wochenschluss bei 13.888,60 Punkten. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte "Brent Crude Oil" stieg um 4,2 Prozent auf 132,41 Dollar. Kupfer verteuerte sich um 1,37 Prozent auf 8.024,75 Dollar (Preis für eine Tonne Copper Grade A). Der Euro verlor gegenüber dem Dollar von 1,5757 Dollar je Euro in der Vorwoche auf 1,5406 Dollar.

Die American Superconductor Corporation (AMSC) meldete, dass sie die Lizenz für eine Windturbine an die Teco Electric & Machinery Co (Teco) mit Hauptsitz in Taiwan abgibt. Neben einer Lizenzgebühr in Höhe von mehreren Millionen Dollar erhält AMSC dafür nach eigenen Angaben regelmäßige Gebührenzahlungen von Teco.
Aus China hat AMSC einen Großauftrag erhalten. Die Sinovel Wind Corporation Limited mit Sitz in Peking bestellte demnach elektrische Systeme für Windturbinen der 1,5-MW-Klasse im Wert von 450 Millionen Dollar.

Auf einen Vertrag im Volumen von 6,3 Milliarden US-Dollar haben sich die spanischen Neue-Energie-Unternehmen Iberdrola Renovables SA und Gamesa SA geeinigt. Wie der Windturbinenbauer Gamesa meldete, wird er für Windparks der Iberdrola Renovables in Europa, den USA und Mexiko Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4.500 Megawatt (MW) produzieren. Laut Gamesa handelt es sich um den weltweit größten Vertrag im Bereich der Windenergie.
Die Partner wollen zudem zwei Joint-Ventures für die Entwicklung und den Betrieb von Windparks aufbauen. Und Iberdrola Renovables erwirbt für rund 65 Millionen Euro Windenergieprojekte mit insgesamt 940 MW Leistung von Gamesa.

Die BGI EcoTech AG übernimmt bis Ende September die Ralos Vertriebs GmbH. Wie BGI berichtete, ist die 2001 gegründete Ralos ein Systemhaus im Bereich der Entwicklung, Planung, dem Bau sowie dem Betrieb von Photovoltaikanlagen. Das gemeinsame Unternehmen plane für 2008 Umsätze „im deutlich dreistelligen Millionenbereich“. Das operative Ergebnis (EBIT) solle im hohen einstelligen bzw. niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Zur Finanzierung der Übernahme will BGI eine Kapitalerhöhung um 1,36 Millionen Euro durchführen. Die Bezugsfrist der Aktionäre läuft vom 6. Juni bis 20. Juni 2008.

Ein Joint-Venture für seine Fabrik in Frankfurt/Oder strebt der Hamburger Solarkonzern Conergy AG an. Laut einem Bericht der Zeitung Financial Times Deutschland (FTD) könnte ein Partner technologisches Know-how einbringen und zunehmende Risiken bei der Solarzellenfertigung abfedern. Ein Unternehmenssprecher habe sich nicht zu konkreten Verhandlungen äußern wollen, hieß es. Der Vorstand führe Verhandlungen mit möglichen Partnern. Spekulationen darüber, dass das Werk zum Verkauf stehe, wies Conergy am Wochenende zurück.

Die Solarmodulproduzentin Trina Solar Ltd. aus dem chinesischen Changzhou hat den Umsatz im 1. Quartal um 184 Prozent auf 120,7 Millionen Dollar gesteigert. Der Gewinn hat sich nahezu verdreifacht auf 12,9 Millionen Dollar bzw. 0,51 Dollar je Aktie. Trina kündigte an, dass die Kosten für den Einkauf des Rohstoffs Silizium für die Modulproduktion im 2. Quartal um fünf bis zehn Prozent ansteigen dürften. Dies werde die Marge um rund drei Prozent belasten.

Eine Rahmenvereinbarung über Kraftwerksprojekte in Italien meldete der Berliner Solarmodulhersteller Solon AG. Die italienische Tochtergesellschaft des TecDAX-Unternehmens, Solon S.p.A., hat demnach mit der Deutschen Bank die Entwicklung und Errichtung von Solarkraftwerken mit einer Leistung von 150 Megawatt peak (MWp) vereinbart. Der Vertrag habe eine Laufzeit von 2008 bis 2010, so Solon. Die Mehrzahl der Solarparks entstehe in Süditalien.

Der Solarzulieferer Roth & Rau AG gab die Übernahme eines System- und Softwareunternehmens mit Sitz in Dresden bekannt. Aus dem Besitz der geschäftsführenden Gesellschafter und Gründer kauft das TecDAX-Unternehmen demnach 100 Prozent der Anteile an der AIS Automation Dresden GmbH. AIS Automation sei auf dem Gebiet der Automatisierungs- und Informationstechnik für die Photovoltaik- und Halbleiter-Branche tätig, hieß es. Roth & Rau sichere sich mit der Akquisition den Zugriff auf wesentliche Softwarekomponenten für seine Anlagen und Produktionslinien. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Die Manz Automation AG will mit einer Kapitalerhöhung ihre Wertschöpfung im Bereich Solartechnik erhöhen. Das in Reutlingen ansässige Unternehmen kündigte an, insgesamt 896.011 neue Stückaktien auszugeben. Laut Angaben von Manz läuft die Bezugsfrist der Aktionäre vom 13. bis 27. Juni. Das Bezugsverhältnis liege bei 4:1. Der Bezugspreis werde am 23. Juni veröffentlicht. Durch die Kapitalerhöhung wechselt das Unternehmen aus dem Open Market in den Prime Standard.

Die koreanische Hyundai Heavy Industries Co., Ltd. hat fünf schlüsselfertige Produktionslinien ("Turnkey") zur Herstellung von kristallinen Solarzellen bei der centrotherm photovoltaics AG bestellt. Laut centrotherm ist der Kunde der größte Schiffsbauer der Welt. Die Auslieferung der Anlagen mit je 50 MW Leistung sei für 2009 vereinbart.

Der in Tembe im US-Bundesstaat Arizona ansässige Solarzulieferer Amtech Systems Inc. hat von ungenannten Kunden aus Asien Aufträge im Wert von 8,5 Millionen Dollar erhalten.  Das Unternehmen bekräftigte die Umsatzprognose für 2008 in Höhe von 71 bis 75 Millionen Dollar. Das würde einer Steigerung zwischen 54 und 63 Prozent entsprechen.

Einen Rahmenvertrag über Lieferungen von Solarmodulen mit einer Leistung von über 130 MWp berichtete die Hamburger Colexon Energy AG. Laut dem Projektierer für Solarkraftwerke wurde die Vereinbarung mit der indischen Moser Baer Photo Voltaic Ltd. geschlossen; sie laufe bis 2012.

Die Schweizer Oerlikon Solar verklagt die Sunfilm AG. Eigenen Angaben zufolge sieht Oerlikon, ein Anbieter von Anlagen zur Produktion von Dünnschichtsolarmodulen, eines seiner Patentrechte verletzt. Sunfilm lehnte gegenüber ECOreporter.de eine Stellungnahme ab. Die beiden größten Anteilseigner des 2006 gegründeten Unternehmens mit Sitz in Dresden sind die Risikokapitalgesellschaften Good Energies AG (Schweiz) und NorSun AG (Norwegen).

Die Akquisition der Spezialistin für die Fernüberwachung von Solarstromanlagen I2SE GmbH meldete das Freiburger Solarunternehmen S.A.G. Solarstrom AG. Die 100-prozentige Tochter meteocontrol GmbH hat demnach den Entwicklungs- und Produktionsstandort Moers der I2SE GmbH sowie die dort beschäftigten Mitarbeiter übernommen. Meteocontrol arbeitet den Angaben zufolge schon länger mit der I2SE zusammen. Zum Kaufpreis machte S.A.G. keine Angaben.

Das norwegische Solarunternehmen Renewable Energy Corporation AG (REC) erhält einen 600 Millionen Dollar Auftrag von der taiwanesische Gintech Energy Corporation. Wie REC meldete, sollen von Mitte 2009 bis 2015 multi-kristalline Siliziumwafer an Gintech geliefert werden. "Diesen letzten Vertrag eingerechnet, sind mehr als 80 Prozent der REC-Waferproduktion bis 2010 verkauft“, sagte Ingelise Arntsen Vizepräsident von REC Wafer.

Eine Unternehmensanleihe in Höhe von 40 Millionen Euro will die Erlanger Solar Millennium AG auflegen. Wie der Projektierer von Solarthermischen Kraftwerken meldete, sollen aus dem Emissionserlös wichtige Kraftwerkskomponenten mit langen Lieferzeiten vorfinanziert werden. Hintergrund sei der weltweit hohe Nachfragezuwachs im Kraftwerksbau, insbesondere bei solarthermischen Kraftwerken. Der Emissionserlös diene zudem der Bereitstellung von Sicherheiten bei der Projektrealisierung, insbesondere zur Hinterlegung von Avalen. Die Anleihe werde über Solar Millennium selbst vertrieben.

Aufträge im Wert von sieben Millionen Euro aus Tschechien meldete der börsennotierte Biogasanlagenhersteller EnviTec Biogas AG. Das Unternehmen mit Sitz in Lohne wird demnach drei Anlagen mit einer elektrischen Anschlussleistung von insgesamt rund 2,6 Megawatt elektrisch (MWel) an drei landwirtschaftliche Großbetriebe in Tschechien liefern. Die Aufträge würden 2008 umsatzwirksam, so EnviTec.

Die Spezialisten für Energieversorgungsanlagen, AGO AG Energie + Anlagen, verbuchte einen Auftrag im Wert von 3,75 Millionen Euro. Für die Brauerei Heineken soll AGO demnach die Energiezentrale für die neue Brauerei von Heineken South Africa planen, liefern, montieren und in Betrieb nehmen. Die Heißwasseranlage mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt solle in Gauteng, einem Vorort von Johannesburg, errichtet werden.

Die Aktie der Düsseldorfer Beteiligungsgesellschaft für Erneuerbare Energien, Sonne+Wind Beteiligungen AG, wird seit der letzten Woche im Entry Standard der Frankfurter Börse gehandelt. Die Beteiligungsgesellschaft wurde durch die börsennotierte versiko AG initiiert. Zuletzt sanken die Umsatzerlöse: Nach 1,18 Millionen Euro in 2005 auf 520.000 Euro in 2006 und 230.000 Euro in 2007. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Gewinn vor Steuern) fiel von 1,05 Millionen Euro in 2005 auf 138.000 Euro 2006 und minus 230.000 Euro in 2007.

Die französische Theolia SA will in Marokko mit der TAQA (Abu Dhabi National Energy Company (PJSC) aus Abu Dhabi kooperieren. TAQA betreibe in dem Maghreb-Staat ein Heizkraftwerk mit einer Leistung von 1.356 MW, so Theolia. Die Gesellschaften wollen sich demnach gemeinsam um Windparkaufträge in dem Land bemühen.

Mit einem Fehlbetrag von 1,17 Millionen Euro hat die börsennotierte Spezialistin für Bauwerksinformationssysteme, Progeo Holding AG, ihre Ziele für 2007 deutlich verfehlt. Das Unternehmen aus Großbeeren bei Berlin erwirtschaftete nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr zirka zwei Millionen Euro Jahresleistung. Progeo begründet das schlechte Ergebnis mit Problemen bei handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften. Projekte im Baubereich seien demnach erst nach der bauvertraglichen Abnahme umsatzwirksam.

Die börsennotierte norwegische Spezialistin für Pfandrücknahmesysteme, Tomra Systems ASA, hat einen weiteren Auftrag der dänischen DRS (Dansk Retur System) erhalten. Wie Tomra mit Sitz in Asker meldete, bestellte DRS im Zuge der Einführung des Pfands bei Einwegplastikflaschen zusätzliche 150 sogenannte Kompaktoren. Dabei handelt es sich um spezielle Geräte zur Müllverdichtung.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Aktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.





Bilder:
Windturbinen der spanischen Gamesa SA; Wafereingangstester der Manz AG; Sitz der AGO AG / Quelle: Unternehmen

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