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Wochenrückblick: Neuaufträge für Nordex – First Solar hebt Prognose an – Wachstum bei Wessanen
Der Dax büßte im Wochenverlauf bis zum Freitagmittag 2,5 Prozent ein und notierte damit bei 12.109 Punkten. Der US-amerikanische S&P 500 Index blieb mit 2.475 Punkten annähernd auf dem Niveau der Vorwoche. Der japanische Nikkei-Index verlor 0,5 Prozent und notierte damit bei 19.999 Punkten. Der chinesische Hang Seng Index kletterte um knapp 1 Prozent auf 26.980 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg kräftig, um 4,5 Prozent auf 51,7 Dollar. Geringer war der Anstieg beim Gold: Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um rund 1 Prozent auf 1.259,7 Dollar. Der Euro-Kurs sprang um 0,5 Prozent auf 1,170 US-Dollar.
Wind-Aktien
Der norddeutsche Windkraftanlagenhersteller Nordex erhielt zwei Neuaufträge von EDF Énergies Nouvelles, der Ökostrom-Tochter des Energiekonzerns Électricité de France SA (EDF). EDF Énergies Nouvelles bestellte nun bei Nordex insgesamt zehn Windräder mit zusammen rund 36 Megawatt (MW) Leistung. Sie sind für die Windparks "Espiers" und "Guilleville" vorgesehen, die rund 100 Kilometer südlich von Paris errichtet werden. Nordex soll auch den Service für diese Anlagen übernehmen. Die Hamburger erwarten künftig eine engere Geschäftsbeziehung zu EDF.
Die ABO Invest AG baut ihren Bestand aus und übernimmt ein weiteres Windkraft-Projekt, diesmal im Westen Finnlands. Der Windpark Haapajärvi II wird derzeit von der mit ABO Invest verbundenen ABO Wind AG umgesetzt. Die sieben Windräder mit einer Nennleistung von jeweils 3,3 MW sollen spätestens im November 2017 in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen für Haapajärvi II beträgt knapp 60 Millionen Euro. ABO Invest finanziert dies mit Mitteln aus einer Kapitalerhöhung sowie aus Rückflüssen laufender Projekte. Haapajärvi II erhält zwölf Jahre lang eine staatlich garantierte Einspeisevergütung von 8,35 Cent je Kilowattstunde. Mit dem Windpark wächst das Portfolio der ABO Invest auf insgesamt 152,4 MW.
Enttäuschende Quartalszahlen hat der deutsch-spanische Windkonzern Siemens Gamesa vorgelegt. So wurden im dritten Quartal 2017 nur Windkraftanlagen mit zusammen 1.950 MW abgesetzt. Das sind 25 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Quartalsumsatz verringerte sich um 7 Prozent auf 3,69 Milliarden Euro. Davon entfielen 2,39 Milliarden Euro auf Erlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen und damit 8,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft stieg der Umsatz dagegen um 8 Prozent auf 300 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um 21 Prozent auf 211 Millionen Euro ein. Die EBIT-Marge schrumpfte um 1,3 Prozent auf 7,8 Prozent (16,7 Prozent im Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft). Grund für die schwache Zwischenbilanz sei ein zeitweiser Einbruch des indischen Markts "aufgrund einer Umstellung im Auktionssystem", teilte der Konzern mit. Positiv ist, dass die Verschmelzung von Siemens Gamesa wohl schneller gelingen wird als angenommen und sich auch stärker rechnen dürfte. Bisher wurden Synergieeffekte in Höhe von 230 Millionen Euro aus dem Zusammenschluss von Gamesa und der Siemens-Windsparte innerhalb von drei Jahren erwartet. Nun geht die Führung von zwei Jahren aus und stuft die 230 Millionen Euro als "Minimalziel" ein.
Neben den Zahlen vermeldete Siemens Gamesa einen Auftrag über 36 Windkraftanlagen für den Windpark Tizimín in Mexiko. Bisher hat der Konzern Windräder mit einer Gesamtleistung von über 2.200 MW in dem Land installiert. Der neue Windpark auf der Halbinsel Yucatán soll 2018 ans Netz gehen. Siemens Gamesa werde auch für fünf Jahre den Betrieb und Service durchführen, hieß es.
Solar-Aktien
Phoenix Solar aus dem bayrischen Sulzemoos hat erstmals in Australien gepunktet: Das Solarunternehmen konnte einen Auftrag für Projekt in der Nähe von Perth (Westaustralien) verbuchen, das eine Spitzenleistung von 39,5 Megawattpeak (MWp) erreichen soll. Für das Solarkraftwerk arbeitet die Singapur-Tochter von Phoenix Solar mit dem Partner WBHO zusammen, einem australischen Bauunternehmen. Der Baubeginn für den Solarpark sei für August 2017 vorgesehen, hieß es. Das Projekt wurde entwickelt und wird betrieben von WestGen, einer Gesellschaft für saubere Energien aus Westaustralien.
Horst Piepenburg, der vorläufige Insolvenzverwalter der SolarWorld AG, verhandelt derzeit mit Investoren über eine Übernahme der deutschen Produktionsstandorte. Ein interessierter Investor ist Medienberichten zufolge Qatar Solar: Das Unternehmen, das dem Scheichtum Katar gehört, ist Großaktionär von SolarWorld. Verhandelt wird über einen Erwerb der Produktionsstandorte in Freiberg (Sachsen) und Arnstadt (Thüringen). Das Konzept sieht zudem die Übernahme von 450 Mitarbeitern in eine neue Gesellschaft sowie eine Transfergesellschaft für rund 1.200 Beschäftigte vor. Keine Zukunftsperspektive bietet sich allerdings für die rund 200 Beschäftigten in der Bonner Unternehmenszentrale. Demnach werden am 1. August 2017 alle Mitarbeiter der Holding bis auf eine kleine Abwicklungsmannschaft entlassen. Unklar ist, was aus der großen SolarWorld-Produktion in den USA wird.
Bildhinweis: Die deutschen Werke von SolarWorld sollen offenbar erhalten bleiben. Anders sieht es mit der Holding aus. / Foto: SolarWorld AG
Neue Aufträge für die Meyer Burger Technology AG: Wie der Schweizer Solarausrüster mitteilte, hat er Order mit einem Volumen von rund 22 Millionen Schweizer Franken (CHF) aus Asien erhalten und soll demnach Anlagen für die Beschichtung von Solarzellen an einen Bestandskunden liefern. Der Umsatz aus dem Geschäft werde im Geschäftsjahr 2018 verbucht, hieß es.
First Solar hat die Jahresprognose angehoben: Anlass dafür waren ein erfolgreiches zweites Quartal 2017. Von April bis Juni hat der Solarkonzern mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Arizona einen Nettogewinn von 51,9 Millionen Dollar oder 0,50 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch einen Verlust von 11,4 Millionen Dollar oder 0,11 Dollar je Aktie verbucht. Dies obwohl der Quartalsumsatz sich stark verringert hat, von etwas über eine Milliarde auf nun 623,3 Millionen Dollar. Die Unternehmensführung visiert nun für 2017 einen Jahresumsatz von 3,0 bis 3,1 Milliarden Dollar an, zuletzt hatte sie 2,85 bis 2,95 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Ergebnisprognose liegt jetzt bei 1,55 bis 2,20 Dollar Gewinn je Aktie. Im Mai hatte First Solar noch ein Nettoergebnis zwischen einem Minus von 0,30 Dollar je Aktie und einem Plus von 0,40 Dollar je Aktie prognostiziert. Zudem rechnet der Konzern für das Gesamtjahr mit einer Marge von 17,0 bis 18,0 Prozent statt wie bisher mit höchstens 14,5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2017 erreichte First Solar 60,1 Millionen Dollar Nettogewinn und 0,58 Dollar Gewinn je Aktie. In den ersten sechs Monaten von 2016 hatte der Solarkonzern aber noch 184,2 Millionen Dollar Nettogewinn und 1,78 Dollar Gewinn je Aktie erwirtschaftet.
SunPower aus Kalifornien hat einen Großauftrag aus Frankreich erhalten. Das Unternehmen, dessen Mehrheitsaktionär der französische Ölkonzern Total ist, soll Solarkraftwerke von Tenergie mit Modulen ausrüsten. Der Betreiber von Ökostromanlagen habe für die geplanten Projekte Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von knapp 30 MW geordert. Sie seien für zwei Freiflächen-Solarparks und 157 Dach-Solaranlagen bestellt worden, die alle noch in 2018 in Betrieb gehen sollen, hieß es. Die Kalifornier wollen die Module in Frankreich fertigen.
Einen Geschäftserfolg meldete JinkoSolar aus China. Demnach hat der Solarkonzern Module mit zusammen 30 MW Leistungskapazität an zwei Solarparks im US-Bundesstaat Virginia ausgeliefert. Auftraggeber war Hecate Energy, ein einheimischer Projektierer und Kraftwerksbetreiber.
In Asien wächst offenbar die Nachfrage für schwimmende Solarkraftwerke. An diesem Geschäft will sich nun auch Hanwha Q Cells aus Südkorea beteiligen, einer der größten Solarkonzerne der Welt. Das Unternehmen hat dafür ein Abkommen mit dem Versorger Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) abgeschlossen. Diese sieht die gemeinsame Umsetzung eines schwimmenden Solarparks in Südkorea mit einer Gesamtkapazität von 80 MW vor. Hanwha Q Cells soll die Module liefern und in Kooperation mit einem Dienstleister das Projekt errichten. KHNP ist für die Finanzierung verantwortlich. Laut Hanwha-Chef Cho Hyun-soo will der Solarkonzern weitere schwimmende Solarparks umsetzen.
Andere Aktien
Wessanen hat Zahlen für das erste Halbjahr 2017 präsentiert. Die niederländische Biolebensmittel-Spezialistin konnte den Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent steigern: von 286 Millionen Euro in 2016 auf nun 326 Millionen Euro. Bei den Hausmarken erreichte Wessanen ein Umsatzplus von knapp 8 Prozent. Das EBIT der Biolebensmittel-Spezialistin sprang im ersten Halbjahr gegenüber 2016 um über 22 Prozent auf 30,6 Millionen Euro. Die EBIT-Marge kletterte von 8,8 auf 9,4 Prozent. Viele der bekannten Wessanen-Eigenmarken legten im zweistelligen Bereich zu. Hingegen gingen die Umsätze aus dem Bereich Handelsmarken (d.h. für Händler hergestellte Produkte) um fast 20 Prozent zurück: Dieser Rückgang sei aber wie geplant erfolgt, teilte das Unternehmen mit. Es will künftig verstärkt auf seine Bio-Hausmarken setzen und die anderen Bereiche zurückfahren. In Deutschland sollen Wessanen-Produkte noch stärker im Einzelhandel und hier besonders in Drogerien wie Rossmann gehandelt werden.
Bildhinweis: Bekannte Wessanen-Produkte wie der Clipper-Biotee sollen noch stärker vermarktet werden. / Foto: Wessanen
Whole Foods Market kriselt weiter vor sich hin. Das zeigen die neuesten Geschäftszahlen des Bio-Lebensmittelhändlers aus den USA. Zum achten Mal in Folge hat Whole Foods Market einen Rückgang des Quartalsgewinns gemeldet. Wie das Unternehmen mit Hauptsitz im texanischen Austin mitteilte, verringerte sich der Nettogewinn im Anfang Juli abgeschlossenen dritten Quartal auf 106 Millionen Dollar. Im Vorjahr belief sich der Quartalsgewinn noch auf 120 Millionen Dollar. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2016/2017 wies Whole Foods Market einen Nettogewinn von 300 Millionen Dollar aus, nach 419 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen kämpft trotz starker Nachfrage mit sinkenden Preisen für Bio-Lebensmittel – infolge erhöhter Konkurrenz im US-Markt. Der Umsatz von Whole Foods Market ist im dritten Quartal mit 3,7 Milliarden Dollar zwar so hoch ausgefallen wie nie zuvor. Dies gelang aber nur durch die Eröffnung weiterer Filialen. Berechnet auf Basis der Filialen, die mindestens ein Jahr betrieben werden, hat sich der Quartalsumsatz um 1,9 Prozent verringert. In den ersten neun Monaten kletterte der Umsatz um 1,3 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar. Rechnet man die Eröffnung neuer Filialen heraus, hat er sich um 2,4 Prozent verringert.
Die Brennstoffzellen-Spezialistin Plug Power aus den USA stattet zusätzliche Niederlassungen des Walmart-Konzerns mit ihrer Technologie aus. Dazu gehören neben Fahrzeugen wie Gabelstaplern auch Brennstoffzellen-Auflagestationen. Bis Laut einem erweiterten Abkommen soll Plug Power bis 2020 weitere 30 Walmart-Niederlassungen in Nordamerika beliefern. Den Wert dieser zusätzlichen Aufträge beziffert die Brennstoffzellen-Spezialistin mit rund 80 Millionen Dollar. Diese Summe entspricht mehr als der Hälfte des Jahresumsatzes, den die Führung von Plug Power für 2017 anvisiert.
Zudem hat Plug Power eine große Kreditvereinbarung deutlich ausweiten können. Die Brennstoffzellen-Spezialistin teilte mit, dass sich ein Darlehen von der New Yorker Green Bank fast verdoppelt habe, von 25 Millionen auf 45 Millionen Dollar. Fällig zur Rückzahlung sei der Kredit im Dezember 2019. Mit der zusätzlichen Liquidität will das Unternehmen unter anderem die Innovation seiner Produkte vorantreiben und "flexibler" planen können. Mithilfe des Darlehens sollen 2017 zusätzliche Umsätze von 70 Millionen Dollar erzielt werden.
Die Beleuchtungsspezialistin Carmanah Technologies aus Kanada hat neue Kreditkonditionen mit einer Bank ausgehandelt. Wie Carmanah mitteilte, hat das vereinbarte Gesamtdarlehen ein Volumen von 25,5 Millionen US-Dollar. Es handelt sich konkret um drei Kreditlinien, von denen eine bereits nach 364 Tagen zurückgezahlt werden muss. Mit dem Geld will Carmanah unter anderem strategische Akquisen tätigen und damit das eigene Wachstum "im Jahr 2017 und darüber hinaus" vorantreiben.
Die Brennstoffzellen-Spezialistin FuelCell Energy meldet einen Großauftrag aus dem Heimatmarkt USA. Auf Long Island (Bundesstaat New York) soll sie drei Kraftwerke errichten. Auftraggeber ist der Netzbetreiber und Energieversorger PSEG Long Island. Er will für die Einwohner Long Islands Strom aus den Brennstoffzellenprojekten beziehen, die FuelCell Energy vor Ort installieren und betreiben soll. Die Kraftwerke sollen eine Gesamtleistung von 39,8 Megawatt (MW) erreichen. Für den Ökostrom wolle der Versorger einen für 20 Jahre garantierten Einspeisetarif an FuelCell Energy zahlen, hieß es. Angaben zur geplanten Inbetriebnahme wurden nicht gemacht.
Über ein Jahr ist es her, dass SunEdison Insolvenz anmelden musste. Nun hat der US-Ökostromriese vom zuständigen Gericht das "Go" für seinen Sanierungsplan erhalten. Mit der Entscheidung sind auch die Einsprüche zweier Investoren und einer Aktionärs-Gruppe vom Tisch, die gegen die Pläne von SunEdison gestimmt hatten. Dem New Yorker Gericht zufolge seien die Konditionen jedoch "fair und ausgewogen". Die Mehrheit der Anleger hatte der Neuausrichtung des Konzerns ebenfalls zugestimmt. Als Teil der Abmachung darf SunEdison neue Aktien ausgeben, um an frisches Betriebskapital zu gelangen und sich zu entschulden. Wie sich SunEdison neu aufstellen will und welches Geschäftsmodell sie künftig fährt, ist aber noch offen.
SunEdisons Betreibergesellschaft (YieldCo) TerraForm Power hat eine wichtige Frist der US-Börse Nasdaq erfüllt: Die Betreiberin von Wind- und Solarparks aus Bethesda im Bundesstaat Maryland hat ihre überfällige Jahresbilanz für 2016 veröffentlicht. Demnach konnte die Tochter des insolventen Ökostromkonzerns mehr Umsatz als im Vorjahr erwirtschaften. Sie schreibt aber nach wie vor rote Zahlen. Wie TerraForm Power mitteilte, kletterte der Umsatz gegenüber 2015 um 39 Prozent auf 655 Millionen Dollar. Der verbuchte Verlust der YieldCo betrug in 2016 rund 242 Millionen Dollar, das sind 34 Millionen mehr als im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 44 Prozent auf 516 Millionen Dollar. Die EBITDA-Marge, mit der man die Profitabilität des Unternehmens beurteilen kann, sank leicht von 76,6 Prozent auf 74,5 Prozent.
Informationen zur aktuellen Kursentwicklung finden Sie in unserer Rubrik Aktien: Kurse (Link entfernt).
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Wind-Aktien
Der norddeutsche Windkraftanlagenhersteller Nordex erhielt zwei Neuaufträge von EDF Énergies Nouvelles, der Ökostrom-Tochter des Energiekonzerns Électricité de France SA (EDF). EDF Énergies Nouvelles bestellte nun bei Nordex insgesamt zehn Windräder mit zusammen rund 36 Megawatt (MW) Leistung. Sie sind für die Windparks "Espiers" und "Guilleville" vorgesehen, die rund 100 Kilometer südlich von Paris errichtet werden. Nordex soll auch den Service für diese Anlagen übernehmen. Die Hamburger erwarten künftig eine engere Geschäftsbeziehung zu EDF.
Die ABO Invest AG baut ihren Bestand aus und übernimmt ein weiteres Windkraft-Projekt, diesmal im Westen Finnlands. Der Windpark Haapajärvi II wird derzeit von der mit ABO Invest verbundenen ABO Wind AG umgesetzt. Die sieben Windräder mit einer Nennleistung von jeweils 3,3 MW sollen spätestens im November 2017 in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen für Haapajärvi II beträgt knapp 60 Millionen Euro. ABO Invest finanziert dies mit Mitteln aus einer Kapitalerhöhung sowie aus Rückflüssen laufender Projekte. Haapajärvi II erhält zwölf Jahre lang eine staatlich garantierte Einspeisevergütung von 8,35 Cent je Kilowattstunde. Mit dem Windpark wächst das Portfolio der ABO Invest auf insgesamt 152,4 MW.
Enttäuschende Quartalszahlen hat der deutsch-spanische Windkonzern Siemens Gamesa vorgelegt. So wurden im dritten Quartal 2017 nur Windkraftanlagen mit zusammen 1.950 MW abgesetzt. Das sind 25 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Quartalsumsatz verringerte sich um 7 Prozent auf 3,69 Milliarden Euro. Davon entfielen 2,39 Milliarden Euro auf Erlöse aus dem Verkauf von Windenergieanlagen und damit 8,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft stieg der Umsatz dagegen um 8 Prozent auf 300 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um 21 Prozent auf 211 Millionen Euro ein. Die EBIT-Marge schrumpfte um 1,3 Prozent auf 7,8 Prozent (16,7 Prozent im Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft). Grund für die schwache Zwischenbilanz sei ein zeitweiser Einbruch des indischen Markts "aufgrund einer Umstellung im Auktionssystem", teilte der Konzern mit. Positiv ist, dass die Verschmelzung von Siemens Gamesa wohl schneller gelingen wird als angenommen und sich auch stärker rechnen dürfte. Bisher wurden Synergieeffekte in Höhe von 230 Millionen Euro aus dem Zusammenschluss von Gamesa und der Siemens-Windsparte innerhalb von drei Jahren erwartet. Nun geht die Führung von zwei Jahren aus und stuft die 230 Millionen Euro als "Minimalziel" ein.
Neben den Zahlen vermeldete Siemens Gamesa einen Auftrag über 36 Windkraftanlagen für den Windpark Tizimín in Mexiko. Bisher hat der Konzern Windräder mit einer Gesamtleistung von über 2.200 MW in dem Land installiert. Der neue Windpark auf der Halbinsel Yucatán soll 2018 ans Netz gehen. Siemens Gamesa werde auch für fünf Jahre den Betrieb und Service durchführen, hieß es.
Solar-Aktien
Phoenix Solar aus dem bayrischen Sulzemoos hat erstmals in Australien gepunktet: Das Solarunternehmen konnte einen Auftrag für Projekt in der Nähe von Perth (Westaustralien) verbuchen, das eine Spitzenleistung von 39,5 Megawattpeak (MWp) erreichen soll. Für das Solarkraftwerk arbeitet die Singapur-Tochter von Phoenix Solar mit dem Partner WBHO zusammen, einem australischen Bauunternehmen. Der Baubeginn für den Solarpark sei für August 2017 vorgesehen, hieß es. Das Projekt wurde entwickelt und wird betrieben von WestGen, einer Gesellschaft für saubere Energien aus Westaustralien.
Horst Piepenburg, der vorläufige Insolvenzverwalter der SolarWorld AG, verhandelt derzeit mit Investoren über eine Übernahme der deutschen Produktionsstandorte. Ein interessierter Investor ist Medienberichten zufolge Qatar Solar: Das Unternehmen, das dem Scheichtum Katar gehört, ist Großaktionär von SolarWorld. Verhandelt wird über einen Erwerb der Produktionsstandorte in Freiberg (Sachsen) und Arnstadt (Thüringen). Das Konzept sieht zudem die Übernahme von 450 Mitarbeitern in eine neue Gesellschaft sowie eine Transfergesellschaft für rund 1.200 Beschäftigte vor. Keine Zukunftsperspektive bietet sich allerdings für die rund 200 Beschäftigten in der Bonner Unternehmenszentrale. Demnach werden am 1. August 2017 alle Mitarbeiter der Holding bis auf eine kleine Abwicklungsmannschaft entlassen. Unklar ist, was aus der großen SolarWorld-Produktion in den USA wird.
Bildhinweis: Die deutschen Werke von SolarWorld sollen offenbar erhalten bleiben. Anders sieht es mit der Holding aus. / Foto: SolarWorld AG
Neue Aufträge für die Meyer Burger Technology AG: Wie der Schweizer Solarausrüster mitteilte, hat er Order mit einem Volumen von rund 22 Millionen Schweizer Franken (CHF) aus Asien erhalten und soll demnach Anlagen für die Beschichtung von Solarzellen an einen Bestandskunden liefern. Der Umsatz aus dem Geschäft werde im Geschäftsjahr 2018 verbucht, hieß es.
First Solar hat die Jahresprognose angehoben: Anlass dafür waren ein erfolgreiches zweites Quartal 2017. Von April bis Juni hat der Solarkonzern mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Arizona einen Nettogewinn von 51,9 Millionen Dollar oder 0,50 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch einen Verlust von 11,4 Millionen Dollar oder 0,11 Dollar je Aktie verbucht. Dies obwohl der Quartalsumsatz sich stark verringert hat, von etwas über eine Milliarde auf nun 623,3 Millionen Dollar. Die Unternehmensführung visiert nun für 2017 einen Jahresumsatz von 3,0 bis 3,1 Milliarden Dollar an, zuletzt hatte sie 2,85 bis 2,95 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Ergebnisprognose liegt jetzt bei 1,55 bis 2,20 Dollar Gewinn je Aktie. Im Mai hatte First Solar noch ein Nettoergebnis zwischen einem Minus von 0,30 Dollar je Aktie und einem Plus von 0,40 Dollar je Aktie prognostiziert. Zudem rechnet der Konzern für das Gesamtjahr mit einer Marge von 17,0 bis 18,0 Prozent statt wie bisher mit höchstens 14,5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2017 erreichte First Solar 60,1 Millionen Dollar Nettogewinn und 0,58 Dollar Gewinn je Aktie. In den ersten sechs Monaten von 2016 hatte der Solarkonzern aber noch 184,2 Millionen Dollar Nettogewinn und 1,78 Dollar Gewinn je Aktie erwirtschaftet.
SunPower aus Kalifornien hat einen Großauftrag aus Frankreich erhalten. Das Unternehmen, dessen Mehrheitsaktionär der französische Ölkonzern Total ist, soll Solarkraftwerke von Tenergie mit Modulen ausrüsten. Der Betreiber von Ökostromanlagen habe für die geplanten Projekte Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von knapp 30 MW geordert. Sie seien für zwei Freiflächen-Solarparks und 157 Dach-Solaranlagen bestellt worden, die alle noch in 2018 in Betrieb gehen sollen, hieß es. Die Kalifornier wollen die Module in Frankreich fertigen.
Einen Geschäftserfolg meldete JinkoSolar aus China. Demnach hat der Solarkonzern Module mit zusammen 30 MW Leistungskapazität an zwei Solarparks im US-Bundesstaat Virginia ausgeliefert. Auftraggeber war Hecate Energy, ein einheimischer Projektierer und Kraftwerksbetreiber.
In Asien wächst offenbar die Nachfrage für schwimmende Solarkraftwerke. An diesem Geschäft will sich nun auch Hanwha Q Cells aus Südkorea beteiligen, einer der größten Solarkonzerne der Welt. Das Unternehmen hat dafür ein Abkommen mit dem Versorger Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) abgeschlossen. Diese sieht die gemeinsame Umsetzung eines schwimmenden Solarparks in Südkorea mit einer Gesamtkapazität von 80 MW vor. Hanwha Q Cells soll die Module liefern und in Kooperation mit einem Dienstleister das Projekt errichten. KHNP ist für die Finanzierung verantwortlich. Laut Hanwha-Chef Cho Hyun-soo will der Solarkonzern weitere schwimmende Solarparks umsetzen.
Andere Aktien
Wessanen hat Zahlen für das erste Halbjahr 2017 präsentiert. Die niederländische Biolebensmittel-Spezialistin konnte den Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent steigern: von 286 Millionen Euro in 2016 auf nun 326 Millionen Euro. Bei den Hausmarken erreichte Wessanen ein Umsatzplus von knapp 8 Prozent. Das EBIT der Biolebensmittel-Spezialistin sprang im ersten Halbjahr gegenüber 2016 um über 22 Prozent auf 30,6 Millionen Euro. Die EBIT-Marge kletterte von 8,8 auf 9,4 Prozent. Viele der bekannten Wessanen-Eigenmarken legten im zweistelligen Bereich zu. Hingegen gingen die Umsätze aus dem Bereich Handelsmarken (d.h. für Händler hergestellte Produkte) um fast 20 Prozent zurück: Dieser Rückgang sei aber wie geplant erfolgt, teilte das Unternehmen mit. Es will künftig verstärkt auf seine Bio-Hausmarken setzen und die anderen Bereiche zurückfahren. In Deutschland sollen Wessanen-Produkte noch stärker im Einzelhandel und hier besonders in Drogerien wie Rossmann gehandelt werden.
Bildhinweis: Bekannte Wessanen-Produkte wie der Clipper-Biotee sollen noch stärker vermarktet werden. / Foto: Wessanen
Whole Foods Market kriselt weiter vor sich hin. Das zeigen die neuesten Geschäftszahlen des Bio-Lebensmittelhändlers aus den USA. Zum achten Mal in Folge hat Whole Foods Market einen Rückgang des Quartalsgewinns gemeldet. Wie das Unternehmen mit Hauptsitz im texanischen Austin mitteilte, verringerte sich der Nettogewinn im Anfang Juli abgeschlossenen dritten Quartal auf 106 Millionen Dollar. Im Vorjahr belief sich der Quartalsgewinn noch auf 120 Millionen Dollar. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2016/2017 wies Whole Foods Market einen Nettogewinn von 300 Millionen Dollar aus, nach 419 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen kämpft trotz starker Nachfrage mit sinkenden Preisen für Bio-Lebensmittel – infolge erhöhter Konkurrenz im US-Markt. Der Umsatz von Whole Foods Market ist im dritten Quartal mit 3,7 Milliarden Dollar zwar so hoch ausgefallen wie nie zuvor. Dies gelang aber nur durch die Eröffnung weiterer Filialen. Berechnet auf Basis der Filialen, die mindestens ein Jahr betrieben werden, hat sich der Quartalsumsatz um 1,9 Prozent verringert. In den ersten neun Monaten kletterte der Umsatz um 1,3 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar. Rechnet man die Eröffnung neuer Filialen heraus, hat er sich um 2,4 Prozent verringert.
Die Brennstoffzellen-Spezialistin Plug Power aus den USA stattet zusätzliche Niederlassungen des Walmart-Konzerns mit ihrer Technologie aus. Dazu gehören neben Fahrzeugen wie Gabelstaplern auch Brennstoffzellen-Auflagestationen. Bis Laut einem erweiterten Abkommen soll Plug Power bis 2020 weitere 30 Walmart-Niederlassungen in Nordamerika beliefern. Den Wert dieser zusätzlichen Aufträge beziffert die Brennstoffzellen-Spezialistin mit rund 80 Millionen Dollar. Diese Summe entspricht mehr als der Hälfte des Jahresumsatzes, den die Führung von Plug Power für 2017 anvisiert.
Zudem hat Plug Power eine große Kreditvereinbarung deutlich ausweiten können. Die Brennstoffzellen-Spezialistin teilte mit, dass sich ein Darlehen von der New Yorker Green Bank fast verdoppelt habe, von 25 Millionen auf 45 Millionen Dollar. Fällig zur Rückzahlung sei der Kredit im Dezember 2019. Mit der zusätzlichen Liquidität will das Unternehmen unter anderem die Innovation seiner Produkte vorantreiben und "flexibler" planen können. Mithilfe des Darlehens sollen 2017 zusätzliche Umsätze von 70 Millionen Dollar erzielt werden.
Die Beleuchtungsspezialistin Carmanah Technologies aus Kanada hat neue Kreditkonditionen mit einer Bank ausgehandelt. Wie Carmanah mitteilte, hat das vereinbarte Gesamtdarlehen ein Volumen von 25,5 Millionen US-Dollar. Es handelt sich konkret um drei Kreditlinien, von denen eine bereits nach 364 Tagen zurückgezahlt werden muss. Mit dem Geld will Carmanah unter anderem strategische Akquisen tätigen und damit das eigene Wachstum "im Jahr 2017 und darüber hinaus" vorantreiben.
Die Brennstoffzellen-Spezialistin FuelCell Energy meldet einen Großauftrag aus dem Heimatmarkt USA. Auf Long Island (Bundesstaat New York) soll sie drei Kraftwerke errichten. Auftraggeber ist der Netzbetreiber und Energieversorger PSEG Long Island. Er will für die Einwohner Long Islands Strom aus den Brennstoffzellenprojekten beziehen, die FuelCell Energy vor Ort installieren und betreiben soll. Die Kraftwerke sollen eine Gesamtleistung von 39,8 Megawatt (MW) erreichen. Für den Ökostrom wolle der Versorger einen für 20 Jahre garantierten Einspeisetarif an FuelCell Energy zahlen, hieß es. Angaben zur geplanten Inbetriebnahme wurden nicht gemacht.
Über ein Jahr ist es her, dass SunEdison Insolvenz anmelden musste. Nun hat der US-Ökostromriese vom zuständigen Gericht das "Go" für seinen Sanierungsplan erhalten. Mit der Entscheidung sind auch die Einsprüche zweier Investoren und einer Aktionärs-Gruppe vom Tisch, die gegen die Pläne von SunEdison gestimmt hatten. Dem New Yorker Gericht zufolge seien die Konditionen jedoch "fair und ausgewogen". Die Mehrheit der Anleger hatte der Neuausrichtung des Konzerns ebenfalls zugestimmt. Als Teil der Abmachung darf SunEdison neue Aktien ausgeben, um an frisches Betriebskapital zu gelangen und sich zu entschulden. Wie sich SunEdison neu aufstellen will und welches Geschäftsmodell sie künftig fährt, ist aber noch offen.
SunEdisons Betreibergesellschaft (YieldCo) TerraForm Power hat eine wichtige Frist der US-Börse Nasdaq erfüllt: Die Betreiberin von Wind- und Solarparks aus Bethesda im Bundesstaat Maryland hat ihre überfällige Jahresbilanz für 2016 veröffentlicht. Demnach konnte die Tochter des insolventen Ökostromkonzerns mehr Umsatz als im Vorjahr erwirtschaften. Sie schreibt aber nach wie vor rote Zahlen. Wie TerraForm Power mitteilte, kletterte der Umsatz gegenüber 2015 um 39 Prozent auf 655 Millionen Dollar. Der verbuchte Verlust der YieldCo betrug in 2016 rund 242 Millionen Dollar, das sind 34 Millionen mehr als im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 44 Prozent auf 516 Millionen Dollar. Die EBITDA-Marge, mit der man die Profitabilität des Unternehmens beurteilen kann, sank leicht von 76,6 Prozent auf 74,5 Prozent.
Informationen zur aktuellen Kursentwicklung finden Sie in unserer Rubrik Aktien: Kurse (Link entfernt).
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.