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Wochenrückblick: Nordex erwartet weniger Umsatz in 2017 - Canadian Solar platziert Projektanleihe - ABO Wind baut Solarpark im Iran
Gegenüber der Vorwoche ging der deutsche Aktienindex DAX leicht zurück, er verlor rund 1 Prozent auf 13.054 Punkte. Annähernd auf dem Niveau der Vorwoche blieb der US-amerikanische S&P 500-Index, er notierte am Freitagmittag bei 2.586 Punkten. Ähnlich stabil entwickelte sich der japanische Nikkei-Index mit 22.472 Punkten. Stagnation herrschte auch beim chinesischen Hang Seng Index, er lag bei 29.204 Punkten. Der Ölpreis verbilligte sich im Vergleich zu Vorwoche um 3 Prozent, ein Barrel Öl der Sorte Brent kostete rund 62,1 US-Dollar. Einen minimalen Rückgang gab es beim Gold, der Preis je Feinunze fiel um 0,1 Prozent auf rund 1.282,9 Dollar. Stark entwickelte sich der Euro: Er kostete am Freitagmittag 1,1796 US-Dollar, ein Kursplus von 1,3 Prozent.
Wind-Aktien
Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt und erwartet nun weniger als 3,1 Milliarden Euro. Bislang hatte Nordex einen Umsatz zwischen 3,1 und 3,3 Milliarden Euro angepeilt, nach knapp 3,4 Milliarden Euro in 2016. Im Februar hatte das Unternehmen bereits die Gewinnprognose gekürzt. Der Auftragseingang halbierte sich von Januar bis September auf 1,1 Milliarden Euro. Aufgrund der Flaute ging der Umsatz vor allem im dritten Quartal überraschend stark zurück, um etwa 4 Prozent auf 818,3 Millionen Euro. Nordex erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von rund 2,32 Milliarden Euro (2016: 2,34 Milliarden). Das sei "im Rahmen der Erwartungen" gewesen, teilten die Hamburger mit. Ein kleiner Lichtblick war der margenstarke Bereich Service: Hier wuchs der Quartalsumsatz um 21 Prozent auf 227,5 Millionen Euro. Nordex' EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug von Januar bis September 181,9 Millionen Euro, nach 203,9 Millionen in 2016. Die EBITDA-Marge sank von 8,7 Prozent auf 7,8 Prozent.
Probleme macht Nordex und anderen Windkraftanlagen-Herstellern unter anderem der US-Markt. Eine Ursache für das schwache Abschneiden seien auch die "veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen" für die Windkraft - vor allem das 2017 gestartete Ausschreibungsmodell für neue Windparks in Deutschland. Dies habe sich negativ auf die Projektvorlaufzeiten und damit auf die Auftragsvergabe ausgewirkt, so Nordex. Für eine konkrete Prognose der Entwicklung im nächsten Jahr sei die Planungsgrundlage zwar noch nicht ausreichend sicher. Trotzdem ist der Vorstand davon überzeugt, dass die Nachfrage in den europäischen Kernmärkten in 2018 schwach bleibt. Erst ab 2019 erwartet Nordex-CEO José Luis Blanco eine Erholung bei der Geschäftsentwicklung in Europa.
Die Energiekontor AG aus Bremen hat 2017 bislang Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von rund 60 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Weitere Anlagen mit zusammen rund 18 MW befinden sich derzeit noch im Bau. Die Erträge der Windparks im Eigenbestand von Energiekontor sind bisher in diesem Jahr im Mittel unterdurchschnittlich. Energiekontor plant, etwa die Hälfte der im laufenden Geschäftsjahr realisierten Projekte nicht zu veräußern, sondern in den Eigenbestand zu übernehmen, um das Eigenparkportfolio zu stärken. In den Eigenbestand übernommene Projekte gehen nicht mit ihren Verkehrswerten, sondern nur mit den externen Herstellungskosten in die Konzernbilanz ein. Das führt zu einer Erhöhung der in der Bilanz enthaltenen stillen Reserven und dazu, dass das Konzern-EBT 2017 deutlich niedriger ausfallen wird als in den beiden Vorjahren. Das Konzern-EBT betrug 2016 35,5 Millionen Euro und 2015 29,7 Millionen Euro.
Im Bereich Solar befindet sich ein Projekt in Deutschland mit rund 10 Megawattpeak (MWp) Leistung in der Bauphase, bei dem aufgrund von Lieferengpässen des Modulherstellers die Fertigstellung nicht mehr 2017 erfolgt. Im langjährigen Energiekontor-Markt Großbritannien konnte das Unternehmen im August die Genehmigung für ein zugekauftes Solarprojekt mit einer Gesamtkapazität von ungefähr 8 MW erwirken und sich weitere Flächen in Schottland vertraglich sichern. In ihren neuen Märkten hat Energiekontor nach eigenen Angaben insbesondere in den USA gute Fortschritte bei den Verhandlungen über Flächennutzungsrechte für mehrere 100 MW gemacht. Auch in Frankreich gehen die Gespräche voran. In beiden Ländern konzentriert sich Energiekontor zunächst auf die Entwicklung von Solarprojekten.
Die PNE Wind AG möchte sich strategisch neu aufstellen. Wie die Windkraftspezialistin aus Cuxhaven mitteilte, will sie künftig als Clean Energy Solution Provider "die enormen Chancen aus der Wandlung der Märkte nutzen". Neben der Windenergie sollen künftig auch Photovoltaik, Speicherung und Power-to-Gas wesentliche Bausteine der Unternehmensstrategie sein. Neu werde die Entwicklung von Power-to-Gas-Projekten mit einem Schwerpunkt bei der Erzeugung von Wasserstoff sein. In der Verbindung von Windparks, Photovoltaik-Anlagen und Speichern will die PNE Wind AG künftig auch Erneuerbare-Energien-Kraftwerke und Insellösungen entwickeln. Dabei könnten wesentliche Erfahrungen aus der Windenergieprojektierung genutzt werden, hieß es. Zudem hat PNE Wind mit der IKB Deutsche Industriebank AG eine neue Finanzierungslinie für Eigenkapital in Höhe von 25 Millionen Euro abgeschlossen. Mit dem Eigenkapital soll der Aufbau des neuen 200-MW-Windparkportfolios teilweise finanziert werden. Windparks mit 43 MW Nennleistung befinden sich bereits in Bau.
Schwierige Rahmenbedingungen setzen den Windkraftanlagen-Hersteller Senvion weiterhin unter Druck. Trotz der Vertriebserfolge im Ausland reduzierte sich der Umsatz von Januar bis September 2017. Der Verlust erhöhte sich, was auch an den hohen Kosten für die Umstrukturierung liegt. Die Hamburger erreichten in den ersten neun Monaten 2017 einen Umsatz von rund 1,31 Milliarden Euro, was "im Rahmen der Erwartungen" lag. Dies ist ein Rückgang von rund 9 Prozent: Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch rund 1,45 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Das bereinigte EBIT (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug 56,6 Millionen Euro gegenüber rund 86,2 Millionen im Vorjahreszeitraum, ein Rückgang um rund 34 Prozent. Der Nettoverlust von Senvion betrug 94,8 Millionen Euro und hat sich damit im Vergleich zu 2016 mehr als verdoppelt. Hier führte insbesondere die Einstellung der Produktion in drei Fabriken in Deutschland zu erheblichen Umstrukturierungskosten. Derzeit arbeitet das Unternehmen daran, bei den Windturbinen und in einigen Unternehmensbereichen die Kosten zu senken.
Im dritten Quartal 2017 konnte Senvion in Chile Windkraftprojekte mit einem Volumen von 299 MW in einen festen Auftrag umwandeln. Darüber hinaus konnte das Unternehmen zwei weitere bedingte Aufträge in Höhe von 159 MW abschließen. Senvion vermeldete auch den festen Auftrag für die Lieferung und Installation der ersten 35 von insgesamt 59 Windkraftanlagen für den Windpark Lincoln Gap in Südaustralien. Den Abschluss des bedingten Vertrages für das 212-MW-Projekt hatte Senvion bereits im Februar 2017 verkündet. Insgesamt bleibt der Auftragsbestand nach Angaben von Senvion mit 5,3 Milliarden Euro stabil. Zudem will das das Unternehmen das Servicegeschäft weiter ausbauen.
Bildhinweis: Senvion bietet sowohl Windräder für den Einsatz an Land als auch auf See an. / Foto: Unternehmen
Erfolg für Vestas Wind Systems im Bereich Repowering: Das Unternehmen liefert neun Windräder in die Alpen. In 1.900 Metern Höhe befindet sich der Tauernwindpark. Er liegt in den zu den Alpen gehörenden Niederen Tauern im österreichischen Bundesland Steiermark. Derzeit drehen sich in dem Windpark des österreichischen Projektentwicklers ImWind 13 Vestas-Turbinen mit einer Nennleistung von jeweils 1,75 MW. Vestas hat nun den Auftrag erhalten, den Windpark zu repowern. Dafür werden die 13 Altanlagen durch neun neue Vestas-Turbinen mit jeweils 3,45 MW Nennleistung ersetzt. Außerdem hat Vestas eine Vereinbarung über eine umfangreiche Lieferung in die USA abgeschlossen. Dieser Auftrag mit einem Volumen von 300 MW stehe aber noch unter Vorbehalt, hieß es.
Der indische Windkraftanlagen-Konzern Suzlon hat im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen verzeichnet. Auch das operative Ergebnis sank. Das erste Halbjahr des Fiskaljahres 2018 endete für Suzlon am 30. September 2017. Das Unternehmen erwirtschaftete darin einen Umsatz von 3.852 Crore Rupien bzw. umgerechnet rund 504 Millionen Euro. Das ist ein Minus von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das EBITDA vor Währungseffekten reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 21 Prozent auf 582 Crore Rupien, umgerechnet 76,1 Millionen Euro. Vor Sonder- und Währungseffekten verzeichnete Suzlon einen Nettoverlust von 196 Crore Rupien, umgerechnet 25,6 Millionen Euro, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum (minus 22 Crore Rupien). Nach Sonder- und Währungseffekten verzeichnete Suzlon dagegen im ersten Fiskalhalbjahr einen Nettogewinn von 117 Crore Rupien, etwa 15,3 Millionen Euro, nach einem Vorjahresverlust von 20 Crore Rupien. Nach Angaben von Suzlon ist der EBITDA-Rückgang insbesondere auf einen geringeren Bruttogewinn im Solarbereich zurückzuführen. Auf Sicht des ganzen Fiskaljahres 2018 sieht der Konzern jedoch die Änderungen im indischen Windmarkt als dominierenden Einflussfaktor.
Der Suzlon-Vorstand glaubt aber, dass die im Heimatmarkt erfolgte Umstellung auf ein Ausschreibungsmodell nur vorübergehend den Windkraft-Zubau in Indien beeinflusst. Er zeigt sich zuversichtlich, dass der indische Windmarkt 2019 wieder auf den ursprünglichen Wachstumspfad zurückfindet.
Anfang 2018 will der chinesische Windkraftanlagen-Hersteller Xinjiang Goldwind Science & Technology, kurz Goldwind, den Prototyp seiner neuen Offshore-Windkraftanlage installieren. Im ersten Quartal 2018 soll dann auch schon der kommerzielle Einsatz der Windturbine mit einer Nennleistung von 6,7 MW beginnen. Zunächst ist der Einsatz der Turbine an der Ostküste Chinas vorgesehen. Aber auch andere Märkte, zum Beispiel Japan und Südkorea, visiert das Unternehmen an. Zu einem späteren Zeitpunkt will Goldwind mit seiner Offshore-Turbine auch in Europa durchstarten.
Solar-Aktien
Solarausrüster Manz AG hat von Januar bis September 2017 seinen Umsatz gesteigert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch das negative Konzernergebnis wurde deutlich verbessert. Das Unternehmen aus Reutlingen in Baden-Württemberg erzielte Umsatzerlöse von 192,6 Millionen Euro (Vorjahr: 167,3 Millionen), ein EBITDA von 8,5 Millionen Euro (Vorjahr: minus 15,2 Millionen) und ein EBIT von 0,8 Millionen Euro (Vorjahr: minus 25,7 Millionen). Damit lagen alle Geschäftszahlen im Berichtszeitraum 2017 deutlich über den Vorjahreswerten. Für das Gesamtjahr 2017 sieht der Vorstand die Manz AG bei einem Auftragsbestand von 287,3 Millionen Euro zum Stand 30. September 2017 im Plan. "Aufgrund des Leistungsfortschritts wird daher auch der Großteil der für 2017 eingeplanten Solarumsätze im Laufe des vierten Quartals erwartet", hieß es. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet das Unternehmen daher unverändert mit einer Steigerung des Umsatzes auf mindestens 350 Millionen. Zudem erwartet es gegenüber dem Vorjahr (minus 35,9 Millionen Euro) "signifikant verbessertes, positives EBIT" - wobei hierfür ein planmäßig positiver Projektverlauf im Segment Solar Voraussetzung sei.
Bildhinweis: Technologie von Manz - der Solarausrüster rechnet mit einem starken vierten Geschäftsquartal. / Foto: Unternehmen
Canadian Solar hat eine Projektanleihe (Bond) in Japan vollständig platziert. Die Anleihe mit einem Volumen von 7,4 Milliarden Japanischen Yen - umgerechnet rund 55,7 Millionen Euro - hat das Unternehmen zur Finanzierung seines Solarparks in Tottori in Japan herausgegeben. Der Solarpark Tottori ist seit August 2017 in Betrieb und hat eine Nennleistung von rund 27,3 MWp. Der Zins der Anleihe beträgt 1,2725 bis 1,3113 Prozent pro Jahr. Die Anleihe ist mit zwei Laufzeiten ausgestattet - 1,5 Jahre und 18,3 Jahre, so dass ihre Rückzahlung flexibel erfolgen könne, hieß es. Dadurch sei es auch möglich, den Solarpark an den börsennotierten Infrastrukturfonds zu verkaufen, den Canadian Solar in Japan aufgelegt hat. Auch Recurrent Energy, eine 100-prozentige Tochter von Canadian Solar, konnte einen Finanzierungserfolg vermelden. Die Projektentwicklerin mit Sitz in den USA hat zur Finanzierung des Baus des Solarparks Gaskell West 1 in Kalifornien ein Darlehen und einen Letter of Credit (Akkreditiv) abschließen können. Der Bau des Solarparks hat im Herbst 2017 begonnen. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2018 geplant. Der erzeugte Strom wird den Angaben nach an den Versorger Southern California Edison geliefert, mit dem ein langfristiger Stromabnahmevertrag abgeschlossen wurde.
Der südkoreanische Solarkonzern Hanwha Q Cells meldet einen Gewinneinbruch im dritten Quartal 2017. Auch der Umsatz ist geschrumpft. Der Umsatz von Hanwha Q Cells lag im dritten Quartal 2017 mit 543 Millionen US-Dollar um 23,3 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahresquartals. Der Nettogewinn fiel von 41,7 Millionen Dollar im dritten Quartal 2016 um rund 88 Prozent auf nur noch 5,0 Millionen Dollar im dritten Quartal 2017. Dem Konzern mit Produktionsstätten in China und in Südkorea setzten nach eigenen Angaben insbesondere steigende Solarwafer-Preise zu. Diese konnte der Konzern nur teilweise durch Kostenreduzierungen bei der Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen kompensieren. Wafer sind die aus Silizium-Rohblöcken gesägten dünnen Scheiben, die zu Solarzellen weiter verarbeitet werden. Hanwha bezieht solche Wafer von Zulieferern und verarbeitet sie weiter zu Solarzellen.
JA Solar hat die Bilanz für das dritte Quartal 2017 vorgelegt. Der Umsatz ist demnach gestiegen. Der chinesische Solarkonzern steigerte den Erlös gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf umgerechnet 652,6 Millionen US-Dollar. Der Gewinn je Aktie blieb stabil, das Unternehmen mit Sitz in Beijing erzielte wie im Vorjahresquartal ein Ergebnis von 0,13 US-Dollar je Aktie. Bei Nettogewinn verzeichneten die Chinesen einen Rückgang um umgerechnet 0,3 Millionen Dollar auf 6,3 Millionen. Alle Geschäftszahlen lagen deutlich unter denen des zweiten Quartals 2017. Im vierten Quartal erwartet JA Solar eine Auslieferung von Solarzellen und Solarmodulen mit einem Volumen zwischen 1.600 und 1.800 MW. Im dritten Quartal wurden 1.640,9 MW ausgeliefert, damit erfüllte das Unternehmen die Prognose. Die wichtigsten Absatzmärkte waren China, die USA, Europa und Japan.
Andere Aktien
ABO Wind hat mit den Bauarbeiten für den Solarpark Saidabad im Nordiran begonnen. Der Solarpark mit einer Leistung von 1,3 MWp soll Ende November ans Netz gehen. Für den Projektentwickler aus dem hessischen Wiesbaden ist es das erste Projekt im Iran. ABO Wind hatte bereits Anfang 2016 nach der Aufhebung internationaler Sanktionen ein Büro in Teheran eröffnet, in dem inzwischen zehn einheimische Mitarbeiter beschäftigt sind. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben "in Kürze" auch größere Wind- und Solarprojekte umsetzen. "Im Iran herrschen hervorragende Bedingungen für den Bau von Erneuerbaren. Es weht viel Wind, die Sonne scheint regelmäßig, es gibt große Potentialflächen und eine staatlich garantierte Einspeisevergütung für 20 Jahre", so Florian Lüders, bei ABO Wind für internationale Projektentwicklung zuständiger Abteilungsleiter. Ein Problem seien dagegen die Finanzierungen, daher finanziere ABO Wind das erste Projekt im Iran zunächst aus eigenen Mitteln. Als Betreiberin des Solarparks ist die ABO Pionier AG vorgesehen. Die neu gegründete Gesellschaft soll Erneuerbare Energieprojekte in Ländern betreiben, in denen diese noch nicht etabliert sind oder höhere politische Risiken herrschen.
Sobald die ersten Projekte in Betrieb genommen sind, sollen Anleger die Möglichkeit erhalten, sich an der ABO Pionier AG zu beteiligen. Das Beteiligungsmodell soll dem Modell der ABO Invest AG gleichen. Die ABO Invest AG betreibt aktuell ein Portfolio aus Windparks mit einer Leistung von rund 130 MW, aber ausschließlich in etablierten europäischen Märkten.
Bildhinweis: Errichtung eines ABO-Wind-Windparks - die Erneuerbare-Energie-Spezialisitin wird nun auch im Iran aktiv. / Foto: Unternehmen
Sto SE konnte die gute Entwicklung des ersten Halbjahres nur bedingt fortsetzen: Im dritten Quartal hat sich die Wachstumsdynamik spürbar abgeschwächt. Die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2017 behält die Öko-Baustoffspezialistin aber aufrecht. Das Unternehmen aus Stühlingen in Baden-Württemberg erhöhte den Umsatz in den ersten neun Monaten 2017 um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 981,8 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet die Unternehmensführung unverändert mit einem Umsatzplus von 3 Prozent auf rund 1,27 Milliarden Euro (2016: 1,23 Milliarden). Auch die EBIT-Prognose für 2017 von 80 bis 90 Millionen Euro (Vorjahr: 70,3 Millionen Euro) bestätigte das Unternehmen. Allerdings seien die Witterungsverhältnisse, die einen großen Einfluss auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung der Gesellschaft in den letzten Wochen des Jahres hätten, schwer abschätzbar, hieß es.
Der Energieversorger Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) rechnet nach wie vor mit einem Wachstum im Geschäftsbereich Erneuerbare Energien im laufenden Geschäftsjahr. Im September gingen so viele Windkraftanlagen an Land in Betrieb wie nie zuvor, teilte das Unternehmen mit. Wie EnBW bestätigte, erwartet das Unternehmen für 2017 ein Ergebnis zwischen 5 und 15 Prozent über dem Vorjahr. Zu dem Plus sollen auch Erträge aus Windkraftanlagen des Konzerns beitragen. Im Segment Erneuerbare Energien lag das bereinigte EBITDA von Januar bis Ende September mit 224,8 Millionen Euro rund 1 Prozent über dem Vorjahresergebnis (223,2 Millionen).
Auch der Windertrag der beiden Offshore-Windparks Baltic 1 und Baltic 2 lag über dem des Vorjahreszeitraums. EnBW hatte seit Jahresbeginn massiv in Windkraft investiert. Im Bereich Erneuerbare Energien lagen die Investitionen mit 431,4 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert (93,5 Millionen). Darüber hinaus wurde ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höherer Zubau von Onshore-Windparks realisiert. Aktuell hat der Energieversorger Onshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 450 MW in Betrieb, weitere 100 MW sollen noch bis Jahresende folgen. Der Konzernüberschuss betrug für die ersten neun Monate rund 1,87 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 192,5 Millionen). Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis je Aktie beträgt 6,90 Euro nach minus 0,71 Euro im Vorjahreszeitraum.
Elektroautobauer Tesla hat seinen neuen Lastwagen vorgestellt. Allein die Batterie für die rund 800 Kilometer Reichweite des LKWs dürfte etwa 100.000 Dollar kosten. Die Produktion des neuen LKWs soll nach den Plänen von Tesla im Jahr 2019 beginnen. Nach Berechnung von Unternehmenschef Elon Musk dürften Kunden beim Einsatz des Tesla-LKWs im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen pro Kilometer 20 Prozent sparen. Der Sattelschlepper ist mit vier Motoren ausgestattet, die den Truck in 5 Sekunden auf 60 Meilen - das sind fast 100 Stundenkilometer - beschleunigen sollen. Gefeiert wurde bei der Präsentation jedoch der neue Roadster des Unternehmens. Der soll bis zu 250 Kilometer pro Stunde erreichen. Von 0 auf 60 Meilen beschleunigt der Sportwagen laut Tesla in 1,9 Sekunden und die Reichweite soll bei 620 Meilen oder rund 1.000 Kilometer liegen. Für die ersten 1.000 Stück liegt der Preis bei 250.000 Dollar je Einheit. Die Autos können bereits reserviert werden.
Ballard Power, kanadischer Spezialist für Brennstoffzellen, und Siemens haben eine Vereinbarung getroffen. Dabei geht es um die Entwicklung eines emissionslosen Antriebs für die neue Generation von Regional- und Pendlerzügen, dem Siemens "Mireo". Die Implementierung des Ballard-Power-Antriebs soll im Jahr 2021 erfolgen. Für den kanadischen Spezialisten ist die Vereinbarung mit dem deutschen Technologiekonzern Siemens rund 9 Millionen Dollar oder umgerechnet 7,6 Millionen Euro wert.
TerraForm Power, Betreiberin und Initiatorin von Windkraft- und Solarstromprojekten aus den USA, hat ein langfristiges Darlehen vereinbart. Wie die Betreibergesellschaft (YieldCo) mitteilte, habe sie mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Royal Bank of Canada einen Kreditvertrag über fünf Jahre in Höhe von 350 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Mit dem neu eingeworbenen Geld sollen einerseits Altschulden abgelöst und andererseits die laufende Geschäftstätigkeit finanziert werden.
Informationen zur aktuellen Kursentwicklung finden Sie in unserer Rubrik Aktien: Kurse (Link entfernt).
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Wind-Aktien
Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt und erwartet nun weniger als 3,1 Milliarden Euro. Bislang hatte Nordex einen Umsatz zwischen 3,1 und 3,3 Milliarden Euro angepeilt, nach knapp 3,4 Milliarden Euro in 2016. Im Februar hatte das Unternehmen bereits die Gewinnprognose gekürzt. Der Auftragseingang halbierte sich von Januar bis September auf 1,1 Milliarden Euro. Aufgrund der Flaute ging der Umsatz vor allem im dritten Quartal überraschend stark zurück, um etwa 4 Prozent auf 818,3 Millionen Euro. Nordex erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von rund 2,32 Milliarden Euro (2016: 2,34 Milliarden). Das sei "im Rahmen der Erwartungen" gewesen, teilten die Hamburger mit. Ein kleiner Lichtblick war der margenstarke Bereich Service: Hier wuchs der Quartalsumsatz um 21 Prozent auf 227,5 Millionen Euro. Nordex' EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug von Januar bis September 181,9 Millionen Euro, nach 203,9 Millionen in 2016. Die EBITDA-Marge sank von 8,7 Prozent auf 7,8 Prozent.
Probleme macht Nordex und anderen Windkraftanlagen-Herstellern unter anderem der US-Markt. Eine Ursache für das schwache Abschneiden seien auch die "veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen" für die Windkraft - vor allem das 2017 gestartete Ausschreibungsmodell für neue Windparks in Deutschland. Dies habe sich negativ auf die Projektvorlaufzeiten und damit auf die Auftragsvergabe ausgewirkt, so Nordex. Für eine konkrete Prognose der Entwicklung im nächsten Jahr sei die Planungsgrundlage zwar noch nicht ausreichend sicher. Trotzdem ist der Vorstand davon überzeugt, dass die Nachfrage in den europäischen Kernmärkten in 2018 schwach bleibt. Erst ab 2019 erwartet Nordex-CEO José Luis Blanco eine Erholung bei der Geschäftsentwicklung in Europa.
Die Energiekontor AG aus Bremen hat 2017 bislang Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von rund 60 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Weitere Anlagen mit zusammen rund 18 MW befinden sich derzeit noch im Bau. Die Erträge der Windparks im Eigenbestand von Energiekontor sind bisher in diesem Jahr im Mittel unterdurchschnittlich. Energiekontor plant, etwa die Hälfte der im laufenden Geschäftsjahr realisierten Projekte nicht zu veräußern, sondern in den Eigenbestand zu übernehmen, um das Eigenparkportfolio zu stärken. In den Eigenbestand übernommene Projekte gehen nicht mit ihren Verkehrswerten, sondern nur mit den externen Herstellungskosten in die Konzernbilanz ein. Das führt zu einer Erhöhung der in der Bilanz enthaltenen stillen Reserven und dazu, dass das Konzern-EBT 2017 deutlich niedriger ausfallen wird als in den beiden Vorjahren. Das Konzern-EBT betrug 2016 35,5 Millionen Euro und 2015 29,7 Millionen Euro.
Im Bereich Solar befindet sich ein Projekt in Deutschland mit rund 10 Megawattpeak (MWp) Leistung in der Bauphase, bei dem aufgrund von Lieferengpässen des Modulherstellers die Fertigstellung nicht mehr 2017 erfolgt. Im langjährigen Energiekontor-Markt Großbritannien konnte das Unternehmen im August die Genehmigung für ein zugekauftes Solarprojekt mit einer Gesamtkapazität von ungefähr 8 MW erwirken und sich weitere Flächen in Schottland vertraglich sichern. In ihren neuen Märkten hat Energiekontor nach eigenen Angaben insbesondere in den USA gute Fortschritte bei den Verhandlungen über Flächennutzungsrechte für mehrere 100 MW gemacht. Auch in Frankreich gehen die Gespräche voran. In beiden Ländern konzentriert sich Energiekontor zunächst auf die Entwicklung von Solarprojekten.
Die PNE Wind AG möchte sich strategisch neu aufstellen. Wie die Windkraftspezialistin aus Cuxhaven mitteilte, will sie künftig als Clean Energy Solution Provider "die enormen Chancen aus der Wandlung der Märkte nutzen". Neben der Windenergie sollen künftig auch Photovoltaik, Speicherung und Power-to-Gas wesentliche Bausteine der Unternehmensstrategie sein. Neu werde die Entwicklung von Power-to-Gas-Projekten mit einem Schwerpunkt bei der Erzeugung von Wasserstoff sein. In der Verbindung von Windparks, Photovoltaik-Anlagen und Speichern will die PNE Wind AG künftig auch Erneuerbare-Energien-Kraftwerke und Insellösungen entwickeln. Dabei könnten wesentliche Erfahrungen aus der Windenergieprojektierung genutzt werden, hieß es. Zudem hat PNE Wind mit der IKB Deutsche Industriebank AG eine neue Finanzierungslinie für Eigenkapital in Höhe von 25 Millionen Euro abgeschlossen. Mit dem Eigenkapital soll der Aufbau des neuen 200-MW-Windparkportfolios teilweise finanziert werden. Windparks mit 43 MW Nennleistung befinden sich bereits in Bau.
Schwierige Rahmenbedingungen setzen den Windkraftanlagen-Hersteller Senvion weiterhin unter Druck. Trotz der Vertriebserfolge im Ausland reduzierte sich der Umsatz von Januar bis September 2017. Der Verlust erhöhte sich, was auch an den hohen Kosten für die Umstrukturierung liegt. Die Hamburger erreichten in den ersten neun Monaten 2017 einen Umsatz von rund 1,31 Milliarden Euro, was "im Rahmen der Erwartungen" lag. Dies ist ein Rückgang von rund 9 Prozent: Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch rund 1,45 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Das bereinigte EBIT (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug 56,6 Millionen Euro gegenüber rund 86,2 Millionen im Vorjahreszeitraum, ein Rückgang um rund 34 Prozent. Der Nettoverlust von Senvion betrug 94,8 Millionen Euro und hat sich damit im Vergleich zu 2016 mehr als verdoppelt. Hier führte insbesondere die Einstellung der Produktion in drei Fabriken in Deutschland zu erheblichen Umstrukturierungskosten. Derzeit arbeitet das Unternehmen daran, bei den Windturbinen und in einigen Unternehmensbereichen die Kosten zu senken.
Im dritten Quartal 2017 konnte Senvion in Chile Windkraftprojekte mit einem Volumen von 299 MW in einen festen Auftrag umwandeln. Darüber hinaus konnte das Unternehmen zwei weitere bedingte Aufträge in Höhe von 159 MW abschließen. Senvion vermeldete auch den festen Auftrag für die Lieferung und Installation der ersten 35 von insgesamt 59 Windkraftanlagen für den Windpark Lincoln Gap in Südaustralien. Den Abschluss des bedingten Vertrages für das 212-MW-Projekt hatte Senvion bereits im Februar 2017 verkündet. Insgesamt bleibt der Auftragsbestand nach Angaben von Senvion mit 5,3 Milliarden Euro stabil. Zudem will das das Unternehmen das Servicegeschäft weiter ausbauen.
Bildhinweis: Senvion bietet sowohl Windräder für den Einsatz an Land als auch auf See an. / Foto: Unternehmen
Erfolg für Vestas Wind Systems im Bereich Repowering: Das Unternehmen liefert neun Windräder in die Alpen. In 1.900 Metern Höhe befindet sich der Tauernwindpark. Er liegt in den zu den Alpen gehörenden Niederen Tauern im österreichischen Bundesland Steiermark. Derzeit drehen sich in dem Windpark des österreichischen Projektentwicklers ImWind 13 Vestas-Turbinen mit einer Nennleistung von jeweils 1,75 MW. Vestas hat nun den Auftrag erhalten, den Windpark zu repowern. Dafür werden die 13 Altanlagen durch neun neue Vestas-Turbinen mit jeweils 3,45 MW Nennleistung ersetzt. Außerdem hat Vestas eine Vereinbarung über eine umfangreiche Lieferung in die USA abgeschlossen. Dieser Auftrag mit einem Volumen von 300 MW stehe aber noch unter Vorbehalt, hieß es.
Der indische Windkraftanlagen-Konzern Suzlon hat im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen verzeichnet. Auch das operative Ergebnis sank. Das erste Halbjahr des Fiskaljahres 2018 endete für Suzlon am 30. September 2017. Das Unternehmen erwirtschaftete darin einen Umsatz von 3.852 Crore Rupien bzw. umgerechnet rund 504 Millionen Euro. Das ist ein Minus von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das EBITDA vor Währungseffekten reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 21 Prozent auf 582 Crore Rupien, umgerechnet 76,1 Millionen Euro. Vor Sonder- und Währungseffekten verzeichnete Suzlon einen Nettoverlust von 196 Crore Rupien, umgerechnet 25,6 Millionen Euro, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum (minus 22 Crore Rupien). Nach Sonder- und Währungseffekten verzeichnete Suzlon dagegen im ersten Fiskalhalbjahr einen Nettogewinn von 117 Crore Rupien, etwa 15,3 Millionen Euro, nach einem Vorjahresverlust von 20 Crore Rupien. Nach Angaben von Suzlon ist der EBITDA-Rückgang insbesondere auf einen geringeren Bruttogewinn im Solarbereich zurückzuführen. Auf Sicht des ganzen Fiskaljahres 2018 sieht der Konzern jedoch die Änderungen im indischen Windmarkt als dominierenden Einflussfaktor.
Der Suzlon-Vorstand glaubt aber, dass die im Heimatmarkt erfolgte Umstellung auf ein Ausschreibungsmodell nur vorübergehend den Windkraft-Zubau in Indien beeinflusst. Er zeigt sich zuversichtlich, dass der indische Windmarkt 2019 wieder auf den ursprünglichen Wachstumspfad zurückfindet.
Anfang 2018 will der chinesische Windkraftanlagen-Hersteller Xinjiang Goldwind Science & Technology, kurz Goldwind, den Prototyp seiner neuen Offshore-Windkraftanlage installieren. Im ersten Quartal 2018 soll dann auch schon der kommerzielle Einsatz der Windturbine mit einer Nennleistung von 6,7 MW beginnen. Zunächst ist der Einsatz der Turbine an der Ostküste Chinas vorgesehen. Aber auch andere Märkte, zum Beispiel Japan und Südkorea, visiert das Unternehmen an. Zu einem späteren Zeitpunkt will Goldwind mit seiner Offshore-Turbine auch in Europa durchstarten.
Solar-Aktien
Solarausrüster Manz AG hat von Januar bis September 2017 seinen Umsatz gesteigert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch das negative Konzernergebnis wurde deutlich verbessert. Das Unternehmen aus Reutlingen in Baden-Württemberg erzielte Umsatzerlöse von 192,6 Millionen Euro (Vorjahr: 167,3 Millionen), ein EBITDA von 8,5 Millionen Euro (Vorjahr: minus 15,2 Millionen) und ein EBIT von 0,8 Millionen Euro (Vorjahr: minus 25,7 Millionen). Damit lagen alle Geschäftszahlen im Berichtszeitraum 2017 deutlich über den Vorjahreswerten. Für das Gesamtjahr 2017 sieht der Vorstand die Manz AG bei einem Auftragsbestand von 287,3 Millionen Euro zum Stand 30. September 2017 im Plan. "Aufgrund des Leistungsfortschritts wird daher auch der Großteil der für 2017 eingeplanten Solarumsätze im Laufe des vierten Quartals erwartet", hieß es. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet das Unternehmen daher unverändert mit einer Steigerung des Umsatzes auf mindestens 350 Millionen. Zudem erwartet es gegenüber dem Vorjahr (minus 35,9 Millionen Euro) "signifikant verbessertes, positives EBIT" - wobei hierfür ein planmäßig positiver Projektverlauf im Segment Solar Voraussetzung sei.
Bildhinweis: Technologie von Manz - der Solarausrüster rechnet mit einem starken vierten Geschäftsquartal. / Foto: Unternehmen
Canadian Solar hat eine Projektanleihe (Bond) in Japan vollständig platziert. Die Anleihe mit einem Volumen von 7,4 Milliarden Japanischen Yen - umgerechnet rund 55,7 Millionen Euro - hat das Unternehmen zur Finanzierung seines Solarparks in Tottori in Japan herausgegeben. Der Solarpark Tottori ist seit August 2017 in Betrieb und hat eine Nennleistung von rund 27,3 MWp. Der Zins der Anleihe beträgt 1,2725 bis 1,3113 Prozent pro Jahr. Die Anleihe ist mit zwei Laufzeiten ausgestattet - 1,5 Jahre und 18,3 Jahre, so dass ihre Rückzahlung flexibel erfolgen könne, hieß es. Dadurch sei es auch möglich, den Solarpark an den börsennotierten Infrastrukturfonds zu verkaufen, den Canadian Solar in Japan aufgelegt hat. Auch Recurrent Energy, eine 100-prozentige Tochter von Canadian Solar, konnte einen Finanzierungserfolg vermelden. Die Projektentwicklerin mit Sitz in den USA hat zur Finanzierung des Baus des Solarparks Gaskell West 1 in Kalifornien ein Darlehen und einen Letter of Credit (Akkreditiv) abschließen können. Der Bau des Solarparks hat im Herbst 2017 begonnen. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2018 geplant. Der erzeugte Strom wird den Angaben nach an den Versorger Southern California Edison geliefert, mit dem ein langfristiger Stromabnahmevertrag abgeschlossen wurde.
Der südkoreanische Solarkonzern Hanwha Q Cells meldet einen Gewinneinbruch im dritten Quartal 2017. Auch der Umsatz ist geschrumpft. Der Umsatz von Hanwha Q Cells lag im dritten Quartal 2017 mit 543 Millionen US-Dollar um 23,3 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahresquartals. Der Nettogewinn fiel von 41,7 Millionen Dollar im dritten Quartal 2016 um rund 88 Prozent auf nur noch 5,0 Millionen Dollar im dritten Quartal 2017. Dem Konzern mit Produktionsstätten in China und in Südkorea setzten nach eigenen Angaben insbesondere steigende Solarwafer-Preise zu. Diese konnte der Konzern nur teilweise durch Kostenreduzierungen bei der Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen kompensieren. Wafer sind die aus Silizium-Rohblöcken gesägten dünnen Scheiben, die zu Solarzellen weiter verarbeitet werden. Hanwha bezieht solche Wafer von Zulieferern und verarbeitet sie weiter zu Solarzellen.
JA Solar hat die Bilanz für das dritte Quartal 2017 vorgelegt. Der Umsatz ist demnach gestiegen. Der chinesische Solarkonzern steigerte den Erlös gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf umgerechnet 652,6 Millionen US-Dollar. Der Gewinn je Aktie blieb stabil, das Unternehmen mit Sitz in Beijing erzielte wie im Vorjahresquartal ein Ergebnis von 0,13 US-Dollar je Aktie. Bei Nettogewinn verzeichneten die Chinesen einen Rückgang um umgerechnet 0,3 Millionen Dollar auf 6,3 Millionen. Alle Geschäftszahlen lagen deutlich unter denen des zweiten Quartals 2017. Im vierten Quartal erwartet JA Solar eine Auslieferung von Solarzellen und Solarmodulen mit einem Volumen zwischen 1.600 und 1.800 MW. Im dritten Quartal wurden 1.640,9 MW ausgeliefert, damit erfüllte das Unternehmen die Prognose. Die wichtigsten Absatzmärkte waren China, die USA, Europa und Japan.
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ABO Wind hat mit den Bauarbeiten für den Solarpark Saidabad im Nordiran begonnen. Der Solarpark mit einer Leistung von 1,3 MWp soll Ende November ans Netz gehen. Für den Projektentwickler aus dem hessischen Wiesbaden ist es das erste Projekt im Iran. ABO Wind hatte bereits Anfang 2016 nach der Aufhebung internationaler Sanktionen ein Büro in Teheran eröffnet, in dem inzwischen zehn einheimische Mitarbeiter beschäftigt sind. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben "in Kürze" auch größere Wind- und Solarprojekte umsetzen. "Im Iran herrschen hervorragende Bedingungen für den Bau von Erneuerbaren. Es weht viel Wind, die Sonne scheint regelmäßig, es gibt große Potentialflächen und eine staatlich garantierte Einspeisevergütung für 20 Jahre", so Florian Lüders, bei ABO Wind für internationale Projektentwicklung zuständiger Abteilungsleiter. Ein Problem seien dagegen die Finanzierungen, daher finanziere ABO Wind das erste Projekt im Iran zunächst aus eigenen Mitteln. Als Betreiberin des Solarparks ist die ABO Pionier AG vorgesehen. Die neu gegründete Gesellschaft soll Erneuerbare Energieprojekte in Ländern betreiben, in denen diese noch nicht etabliert sind oder höhere politische Risiken herrschen.
Sobald die ersten Projekte in Betrieb genommen sind, sollen Anleger die Möglichkeit erhalten, sich an der ABO Pionier AG zu beteiligen. Das Beteiligungsmodell soll dem Modell der ABO Invest AG gleichen. Die ABO Invest AG betreibt aktuell ein Portfolio aus Windparks mit einer Leistung von rund 130 MW, aber ausschließlich in etablierten europäischen Märkten.
Bildhinweis: Errichtung eines ABO-Wind-Windparks - die Erneuerbare-Energie-Spezialisitin wird nun auch im Iran aktiv. / Foto: Unternehmen
Sto SE konnte die gute Entwicklung des ersten Halbjahres nur bedingt fortsetzen: Im dritten Quartal hat sich die Wachstumsdynamik spürbar abgeschwächt. Die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2017 behält die Öko-Baustoffspezialistin aber aufrecht. Das Unternehmen aus Stühlingen in Baden-Württemberg erhöhte den Umsatz in den ersten neun Monaten 2017 um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 981,8 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet die Unternehmensführung unverändert mit einem Umsatzplus von 3 Prozent auf rund 1,27 Milliarden Euro (2016: 1,23 Milliarden). Auch die EBIT-Prognose für 2017 von 80 bis 90 Millionen Euro (Vorjahr: 70,3 Millionen Euro) bestätigte das Unternehmen. Allerdings seien die Witterungsverhältnisse, die einen großen Einfluss auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung der Gesellschaft in den letzten Wochen des Jahres hätten, schwer abschätzbar, hieß es.
Der Energieversorger Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) rechnet nach wie vor mit einem Wachstum im Geschäftsbereich Erneuerbare Energien im laufenden Geschäftsjahr. Im September gingen so viele Windkraftanlagen an Land in Betrieb wie nie zuvor, teilte das Unternehmen mit. Wie EnBW bestätigte, erwartet das Unternehmen für 2017 ein Ergebnis zwischen 5 und 15 Prozent über dem Vorjahr. Zu dem Plus sollen auch Erträge aus Windkraftanlagen des Konzerns beitragen. Im Segment Erneuerbare Energien lag das bereinigte EBITDA von Januar bis Ende September mit 224,8 Millionen Euro rund 1 Prozent über dem Vorjahresergebnis (223,2 Millionen).
Auch der Windertrag der beiden Offshore-Windparks Baltic 1 und Baltic 2 lag über dem des Vorjahreszeitraums. EnBW hatte seit Jahresbeginn massiv in Windkraft investiert. Im Bereich Erneuerbare Energien lagen die Investitionen mit 431,4 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert (93,5 Millionen). Darüber hinaus wurde ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höherer Zubau von Onshore-Windparks realisiert. Aktuell hat der Energieversorger Onshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 450 MW in Betrieb, weitere 100 MW sollen noch bis Jahresende folgen. Der Konzernüberschuss betrug für die ersten neun Monate rund 1,87 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 192,5 Millionen). Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis je Aktie beträgt 6,90 Euro nach minus 0,71 Euro im Vorjahreszeitraum.
Elektroautobauer Tesla hat seinen neuen Lastwagen vorgestellt. Allein die Batterie für die rund 800 Kilometer Reichweite des LKWs dürfte etwa 100.000 Dollar kosten. Die Produktion des neuen LKWs soll nach den Plänen von Tesla im Jahr 2019 beginnen. Nach Berechnung von Unternehmenschef Elon Musk dürften Kunden beim Einsatz des Tesla-LKWs im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen pro Kilometer 20 Prozent sparen. Der Sattelschlepper ist mit vier Motoren ausgestattet, die den Truck in 5 Sekunden auf 60 Meilen - das sind fast 100 Stundenkilometer - beschleunigen sollen. Gefeiert wurde bei der Präsentation jedoch der neue Roadster des Unternehmens. Der soll bis zu 250 Kilometer pro Stunde erreichen. Von 0 auf 60 Meilen beschleunigt der Sportwagen laut Tesla in 1,9 Sekunden und die Reichweite soll bei 620 Meilen oder rund 1.000 Kilometer liegen. Für die ersten 1.000 Stück liegt der Preis bei 250.000 Dollar je Einheit. Die Autos können bereits reserviert werden.
Ballard Power, kanadischer Spezialist für Brennstoffzellen, und Siemens haben eine Vereinbarung getroffen. Dabei geht es um die Entwicklung eines emissionslosen Antriebs für die neue Generation von Regional- und Pendlerzügen, dem Siemens "Mireo". Die Implementierung des Ballard-Power-Antriebs soll im Jahr 2021 erfolgen. Für den kanadischen Spezialisten ist die Vereinbarung mit dem deutschen Technologiekonzern Siemens rund 9 Millionen Dollar oder umgerechnet 7,6 Millionen Euro wert.
TerraForm Power, Betreiberin und Initiatorin von Windkraft- und Solarstromprojekten aus den USA, hat ein langfristiges Darlehen vereinbart. Wie die Betreibergesellschaft (YieldCo) mitteilte, habe sie mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Royal Bank of Canada einen Kreditvertrag über fünf Jahre in Höhe von 350 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Mit dem neu eingeworbenen Geld sollen einerseits Altschulden abgelöst und andererseits die laufende Geschäftstätigkeit finanziert werden.
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