Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Nordex schreibt tiefrote Zahlen – Gerichtsurteil überschattet Übernahmepoker von Q-Cells – Centrotec Sustainable steigert Umsatz und Gewinn

Der DAX kletterte in der vergangenen Woche um 1,4 Prozent auf 7.041 Punkte. 0,5 Prozent legte der US-amerikanische Dow Jones Index zu. Er notierte bei 13.271 Punkten. Der japanische Nikkei gewann 3,5 Prozent an Wert und erreichte 9.201 Punkte. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 113,80 Euro. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ zog um 1,5 Prozent auf 7.539 Dollar an. Der Euro stieg um 0,5 Prozent auf 1,233 Dollar.

Windaktien

Wie auch die Branchengrößen Vestas und Gamesa hat der Windturbinenbauer Nordex SE im ersten Halbjahr 2012 tiefrote Zahlen geschrieben. Nordex verbuchte für diese Zeit 13,1 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT). Im Vergleichszeitraum 2012 hatte Vestas noch 1,6 Millionen Euro EBIT-Gewinn erzielt. Der Umsatz des ersten Halbjahres stieg um 4,4 Prozent auf 421,1 Millionen Euro. Für das zweite Quartal 2012 wies der Windradhersteller 4,2 Millionen Euro EBIT-Verlust aus nach 1,2 Millionen Euro EBIT-Gewinn im Vorjahresquartal. Der Quartalsumsatz wuchs auf Jahressicht leicht an. Er lag mit 222,8 Millionen Euro 2,7 Millionen Euro über dem des Vorjahres.

Einen großen Vertriebserfolg meldete die PNE Wind AG aus Cuxhaven. Der Windkraftprojektierer hat demnach drei Hochsee-Windkraftprojekte an den dänischen Energiekonzern Dong Energy verkauft. Es handele sich um die Nordsee-Offshore-Projekte Gode Wind I bis III, die nach ihrer kompletten Fertigstellung zusammen über 900 Megawatt (MW) Leistungskapazität verfügen sollen. Für die Übertragung der Projektrechte habe Dong bereits 57 Millionen Euro an die PNE Wind AG bezahlt, hieß es. Mit dem fortlaufenden Projektfortschritt der drei Vorhaben erwarte PNE Wind bis 2015 nochmal insgesamt 100 Millionen Euro. Zusätzlich zum Verkauf vereinbarte PNE mit Dong einen über fünf Jahre laufenden Service-Vertrag. Dieser sei mit 8,5 Millionen Euro dotiert.

Solaraktien

Das seit Jahren kriselnde Hamburger Solarunternehmen Conergy AG macht weiter Verlust. Obwohl der Umsatz im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2012 unter dem Niveau der jeweiligen Vorjahreszeiträume blieb, reduzierte Conergy den EBIT-Verlust allerdings in beiden Fällen deutlich. Für das erste Halbjahr 2012 verbuchte Conergy mit 243,7 Millionen Euro rund 37 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Zugleich reduzierte Conergy den EBIT-Verlust der ersten sechs Monate auf Jahressicht um mehr als die Hälfte von 29,4 auf 14,6 Millionen Euro. Im zweiten Quartal 2012 erzielte Conergy mit 145,5 Millionen Euro Umsatz 35 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2011. Und nach 12,7 Millionen Euro EBIT-Verlust zwischen April und Juni 2011 schlugen diesmal 3,1 Millionen Euro EBIT-Defizit zu Buche. Im niedersächsischen Künstlerdorf Worpswede hat Conergy einen Solarpark mit 3,4 MW errichtet. Auftraggeber sei die B.O.N.E. Gruppe um den norddeutschen Privatinvestor Stephan Johannsen.

Als heißester öffentlich bekannter Kandidat für die Übernahme der insolventen Q-Cells SE gilt der koreanische Mischkonzern Hanwha Group. Die in Seoul ansässige Firmengruppe bestätigte, dass sie der Insolvenzverwaltung ein Übernahme-Angebot für den Solarkonzern aus Bitterfeld unterbreitet habe. Überschattet wird der Übernahme-Poker allerdings von einem Gerichtsurteil gegen den Chef der Hanwha-Gruppe Kim Seung Young, zu der der koreanisch-chinesische Solarkonzern Hanwha-SolarOne gehört. Ein Bezirksgericht in Seoul verurteilte Kim wegen Untreue zu vier Jahren Haft und umgerechnet 3,6 Millionen Euro Geldstrafe. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Wirtschaftsboss Gelder aus dem Firmennetzwerk der Hanwha Gruppe abgezweigt haben soll, um damit Schulden anderer Firmen zu begleichen, die Kim unter anderem Namen führt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, hieß es.

Der insolvente Solarausrüster centrotherm photovoltaics AG aus Blaubeuren hat das Vertrauen seiner Kundschaft und seiner Geldgeber offenbar nicht gänzlich verloren. Das insolvente Unternehmen erhielt nach eigenen Angaben 50 Millionen Euro Kredit von seinen Gläubigerbanken. Mit dem Geld könne der Solarausrüster die Liquidität für die laufende Insolvenz in Eigenregie sicherstellen, so centrotherm photovoltaics weiter. Insgesamt verfüge das Unternehmen damit aktuell über 90 Millionen Euro Liquidität. Zudem bestellten zwei Kunden aus Taiwan Ausrüstung zur Herstellung von Solartechnik-Komponenten. Ein neu gewonnener Kunde habe unter anderem Technologie zur Antireflexbeschichtung bestellt. Ein weiterer langjähriger Kunde habe einen Feuerofen geordert, mit dem Ingots hergestellt werden können, die wiederum zu Solarzellen weiterverarbeitet werden. Außerdem arbeite centrotherm photovoltaics weiter an laufenden Großaufträgen.

Im zweiten Quartal hat sich der Solarausrüster Manz AG aus den roten Zahlen heraus gearbeitet. Das geht aus der aktuellen Bilanz des Unternehmens aus Reutlingen hervor. Nach 3,4 Millionen Euro EBIT im Vorjahreszeitraum belief sich das EBIT im zweiten Quartal auf sechs Millionen Euro. Damit kompensierte die Manz AG die Verluste aus dem ersten Quartal 2012, so dass im ersten Halbjahr 2012 ein EBIT-Gewinn von 1,1 Millionen Euro zu Buche schlug. Für die ersten sechs Monate 2011 hatte der Solarausrüster allerdings noch 3,5 Millionen Euro EBIT erwirtschaftet. Während der Umsatz des zweiten Quartals auf Jahressicht um 47,6 Prozent auf 65,1 Millionen Euro anstieg, sank der Halbjahresumsatz der Manz AG um 15,9 Prozent auf 109,2 Millionen Euro.

Mit mehr Umsatz und einem höheren EBIT hat der Solarzulieferers PVA TePla sowohl das zweite Quartal als auch das erste Halbjahr des laufenden Jahres abgeschlossen. Der Umsatz der ersten Jahreshälfte 2012 übertraf den des Vergleichszeitraums in 2011 um rund 30 Prozent. Er stieg von 46,2 auf 60,2 Millionen Euro. Das Halbjahres-EBIT legte auf Jahressicht 39 Prozent zu und erreichte 4,9 Millionen Euro. Ein ähnliches Bild ergibt sich für das zweite Quartal. Hier verbuchte PVA TePla mit 29,2 Millionen Euro knapp 26 Prozent mehr Umsatz als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das EBIT dieser Zeit kletterte von 1,8 auf zwei Millionen Euro.

Bildnachweis: Kristallzuchtanlage von PVA TePla. / Quelle Unternehmen



Der Solarkonzern Renewable Energy Corporation ASA (REC) meldete das endgültige Aus für seine Waferproduktion in Norwegen. Wie das Unternehmen mit Hauptsitz im norwegischen Sandvika mitteilte, hat die Tochtergesellschaft Wafer Norway AS nach dem Produktionsstopp im Frühjahr 2012 nun Insolvenz beantragt. Das Aus werde REC zusätzlich umgerechnet rund 55 Millionen Euro kosten.

In die roten Zahlen ist der schweizerische Solarausrüster Meyer Burger Technology AG geraten. Das Unternehmen aus Baar im Kanton Zug erlitt im ersten Halbjahr 2012 einen starken Umsatzeinbruch. Die aktuelle Halbjahresbilanz weist 47 Millionen Schweizer Franken (CHF) EBIT-Verlust aus. Umgerechnet ist das ein Defizit von 39,2 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Meyer Burger noch 125,1 Millionen CHF (104 Millionen Euro) EBIT-Gewinn verbucht. Der Umsatz zwischen Januar und Juni brach auf Jahressicht um 46 Prozent auf 307 Millionen CHF (255,6 Millionen Euro) ein. Noch schwächer entwickelte sich das Neugeschäft: Mit Neuaufträgen im Wert von 128,4 Millionen CHF (106,9 Millionen Euro) lagen zum Bilanzstichtag 30. Juni 84 Prozent weniger neue Bestellungen vor als im Vorjahreszeitraum. Der Auftragsbestand sank im Vergleich zum 30. Juni 2011 um 45 Prozent auf 672,6 Millionen CHF (559,5 Millionen Euro).

Einen ersten Etappensieg vor Gericht hat der chinesische Solarkonzern Suntech Power Holdings errungen. Im Rechtsstreit mit dem luxemburgischen Fonds „Global Solar Fund, SCA, SICAR (GSF)“ hat ein italienisches Gericht nun verfügt, die Vermögenswerte der Initiatorin GSF Capital und von Javier Romero, Geschäftsführer des Fonds und Besitzer der Initiatorin, einzufrieren. Es sei ein Manager von dem Gericht bestellt worden, der Romero ersetze und die Vermögenswerte überwache, gab Suntech bekannt. Der Solarkonzern aus Wuxi wirft der Gegenseite Betrug vor: Suntech hatte 2010 nach eigenen Angaben 554 Millionen Euro in den Fonds investiert und dafür als Sicherheit deutsche Staatsanleihen im Wert von 560 Millionen Euro zugesichert bekommen, die GSF Capital besessen haben soll. Der Fonds sollte dafür laufende Solaranlagen in Italien mit insgesamt 144 MW Leistungskapazität übernehmen. Diese Anleihen hat es nach Darstellung von Suntech jedoch nie Fgegeben. Dieser Betrugsprozess und die krisenbedingte schwierige wirtschaftliche Lage des Unternehmens kostete den bisherigen Unternehmenschef Zhengrong Shi offenbar seinen Job. Der Firmengründer trat in der vergangenen Woche als Vorstandschef zurück und wurde laut Suntech durch David King ersetzt. King war seit Mai 2011 Finanzvorstand des weltweit größten Solarmodulherstellers. Zuvor war King unter anderem Finanzvorstand des US-amerikanischen Umweltdienstleisters Tetra Tech und hat bei Walt Disney Managementerfahrung gesammelt.

Canadian Solar verharrt in der Verlustzone. Der chinesisch-kanadische Solarkonzern mit Sitz in der kanadischen Provinz Ontario beendete das erste Halbjahr und das zweite Quartal des laufenden Jahres mit rückläufigem Umsatz und gestiegenem Nettoverlust. Für das erste Halbjahr verbuchte Canadian Solar 27 Prozent weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach 925,2 Millionen US-Dollar Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2011 erzielte das Unternehmen nun noch 674 Millionen Dollar Umsatz. Zugleich hat sich der Nettoverlust für diesen Zeitraum auf Jahressicht beinahe verdreifacht. Er stieg von 16,5 auf 47,3 Millionen Dollar an. Für das zweite Quartal 2012 verbuchte Canadian Solar knapp 28 Prozent weniger Umsatz und einen um 19,7 Prozent höheren Nettoverlust als im Vorjahreszeitraum. Der Quartalsumsatz sank von 481,8 auf 348,2 Millionen Dollar. Der Nettoverlust dieses Zeitraums kletterte von 21,4 auf 25,5 Millionen Dollar. Dennoch hat Canadian Solar den finanziellen Spielraum erweitert. Das Unternehmen erhält von der China Development Bank ein Darlehen im Umfang von 93,8 Millionen Dollar. Wie der Solarkonzern bekannt gab, hat der Kredit eine Laufzeit von fünf Jahren und soll vorrangig dazu dienen Solarprojekten des kanadischen Projektierers SkyPower in Kanada zu übernehmen. Mit SkyPower Ltd. hatte Canadian Solar im April 2012 ein Joint Venture gegründet, um Solarkraftwerke in Schwellenländern umsetzen.

Bioaktien


Im ersten Halbjahr 2012 hat der Biokraftstoffhersteller Petrotec AG aus Borken nur halb so viel EBIT erwirtschaftet wie im Vergleichszeitraum 2011. Nach 1,8 Millionen Euro EBIT in der Vorjahreshälfte kam Petrotec zwischen Januar und Juni 2012 auf 900.000 Euro EBIT. Dabei verbuchte Petrotec für diesen Zeitraum drei Prozent Umsatzanstieg auf 77,1 Millionen Euro. Um 15,8 Prozent rückläufig war allerdings der Umsatz des zweiten Quartals. Er fiel auf Jahressicht von 41,6 auf 35 Millionen Euro. So weist es die aktuelle Bilanz der Petrotec AG aus. Das Quartals-EBIT fiel auf Jahressicht von 1,4 Millionen Euro auf 300.000 Euro.

Andere Aktien


Eine verbesserte Bilanz für die ersten sechs Monate 2012 hat die Centrotec Sustainable AG vorgelegt. Die Spezialistin für Energieeffizienz-Technologie aus Brilon steigerte das Halbjahres-EBIT um 10,1 Prozent auf  neun Millionen Euro. Der Umsatz in der Zeit zwischen Januar und Juni 2012 kletterte auf Jahressicht um 5,3 Prozent auf 246,7 Millionen Euro. Ein Rekordwert für das erste Halbjahr, wie Centrotec Sustainable betonte. Ebenfalls gestiegen sind Umsatz und EBIT im zweiten Quartal; wenn auch nicht so deutlich wie im ersten Halbjahr. Hier verbuchte Centrotec Sustainable mit 123 Millionen Euro einen Umsatzanstieg um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Allerdings wuchs das EBIT zwischen April und Juni auf Jahressicht um 17,6 Prozent auf 4,9 Millionen Euro.

Bildnachweis: Siitz der Centrotec Sustainable AG in Brilon. Quelle: Unternehmen

Einen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr muss der Waggonvermieter und Schienenlogistikspezialist VTG AG verkraften. Obwohl der Halbjahresumsatz leicht anstieg, erzielte das Unternehmen aus Hamburg 14,6 Prozent weniger EBIT als in der ersten Vorjahreshälfte. Der aktuellen Halbjahresbilanz der VTG AG zufolge stieg der Umsatz zwischen Januar und Juni auf Jahressicht um 1,6 Prozent von 373,8 auf 379,9 Millionen Euro. Zugleich fiel das EBIT von 36,8 auf 31,4 Millionen Euro. Das zweite Quartal 2012 beendete die VTG mit 0,3 Prozent mehr Umsatz als im Vergleichszeitraum 2011 bei 188 Millionen Euro. Mit 15,4 Millionen Euro lag das Quartals-EBIT 18,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals.

Schwach fiel auch die erste Halbjahresbilanz der Asian Bamboo AG aus Hamburg aus. Der Umsatz verringerte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 um zehn Prozent auf 44,3 Millionen Euro. Das Nettoergebnis der Bambusspezialistin mit Plantagen in der chinesischen Provinz Fujan brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 87 Prozent auf 2,5 Millionen Euro ein.

Einen neuen Auftrag hat der Bahntechnikkonzern Vossloh AG aus Werdohl erhalten. Für 42 Millionen Euro habe der Verkehrsverbund Mittelsachsen acht dieselelektrische Stadtbahnen bestellt, teilte Vossloh mit. Dieser Vertrag beinhalte eine Option für zwei weitere Schienenfahrzeuge. Der Verkehrsverbund plane, die Bahn für eine Direktverbindung von Chemnitz ins dortige Umland zu nutzen. Erste Lieferungen seien für 2014 vereinbart worden, so Vossloh.

Deutlich weniger Gewinn als im Vorjahreszeitraum hat der Fahrradhersteller MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG für das zweite Quartal und die erste Jahreshälfte 2012 verbucht. Der aktuellen Halbjahresbilanz des Unternehmens aus Sangershausen zufolge sank das EBIT des ersten Halbjahres um 13,4 Prozent von 6,2 auf 5,4 Millionen Euro. Und das obwohl MIFA den Halbjahresumsatz um 3,7 Prozent auf 80 Millionen Euro steigerte.Für das zweite Quartal verbuchte MIFA mit 41,7 Millionen Euro 3,9 Prozent mehr Umsatz als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Zugleich brach das Quartals-EBIT für die Zeit zwischen April und Juni auf Jahressicht um 26,7 Prozent ein.


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Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltBank.

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