Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Nordex verbucht Gewinneinbruch – Q-Cells prognostiziert Jahresverlust in dreistelliger Millionenhöhe – Mayr-Melnhof AG meldet Gewinnsprung

In der vergangenen Woche hat der DAX 4,2 Prozent auf 5.800 Punkte nachgegeben. Um 2,9 Prozent sank der US-amerikanische Dow Jones Index auf 11.796 Punkte. Der japanische Nikkei verlor 1,6 Prozent auf 8.375 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ ist um 5,8 Prozent auf 107,70 Dollar gefallen. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ sank um 1,3 Prozent auf 7.561 Dollar. Der Euro verbilligte sich um 1,7 Prozent auf 1,352 Dollar.

Windaktien

Die Hamburger Nordex SE hat ihre Jahresprognose nach unten korrigiert. Der Windkraftanlagenhersteller kappte die Umsatzprognose von einer Milliarde Euro auf 920 Millionen Euro und erwartet einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund zehn Millionen Euro.
Im dritten Quartal hat Nordex einen Teil des schwachen Geschäfts aus der ersten Jahreshälfte wieder gutgemacht. Der operative Gewinn blieb mit 9,4 Millionen Euro zwar acht Prozent hinter dem Vorjahreswert. Der Umsatz lag aber mit 264,9 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz von zuvor 614 Millionen auf 668 Millionen Euro. Als Grund gab Nordex gute Geschäfte in den USA an. Dort sei das Umsatzvolumen um 115 Prozent angestiegen. Das operative Ergebnis war dagegen durch hohe Strukturkosten belastet. Das EBIT der ersten drei Quartale sank auf Jahressicht von 17,3 Millionen auf 11 Millionen Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich um 34 Prozent auf 708,5 Millionen Euro.
Weiter gab das Unternehmen einen Großauftrag aus den Vereinigten Staaten bekannt. Demnach bestellte der US-Windparkentwickler RPM Access 35 Windräder mit einer Gesamtleistung von 87,5 Megawatt (MW) für zwei Windparks im US-Bundesstaat Iowa.

Auch die dänische Vestas Wind Systems hat einen Auftrag aus den USA erhalten. Geordert wurden 77 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 138 MW. Der Kunde First Wind benötigt die Anlagen ab Mitte 2012 für Projekte in den Bundesstaaten Washington und Maine.
Ferner meldete Vestas einen Auftrag zur Lieferung von 22 Windrädern im Verlauf des zweiten Quartals 2012 nach Spanien. Die Anlagen mit zusammengenommen 42 MW Leistung seien für den Windpark Zarzuela in Burgos in Nordspanien bestimmt, so der Windturbinenbauer. Auftraggeber sei CyL Energía Eólica SLU, eine Tochter des Windkraftprojektierers Vapat SLU aus Castilla León.

Die spanische Gamesa hat in den USA einen Windpark mit einer Gesamtleistung von 38 MW verkauft. Käufer des Windparks Chestnut Flats im Nordwesten von Pennsylvania ist enXco, die US-Tochter der französischen EDF Energies Nouvelles. Die wiederum ist die Grünstromtochter des französischen Energiekonzerns EDF.

Solaraktien

Die Bonner SolarWorld AG hat im dritten Quartal 2011 deutlich Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Der Umsatz schrumpfte von 342 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 238 Millionen Euro. Das EBIT brach von 50 auf 21 Millionen Euro ein. Damit sank die EBIT-Marge von 14,6 auf 8,7 Prozent. In den ersten neun Monaten 2011 lag der Umsatz von SolarWorld mit 772,9 Millionen Euro deutlich unter den 958,3 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums. Das EBIT verringerte sich von 133,6 auf 88,7 Millionen Euro. Der Solarkonzern erwartet für das Gesamtjahr einen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Im Vorjahr waren es über 1,3 Milliarden Euro.

Mit einem hohen Verlust hat die Q-Cells SE aus Thalheim das dritte Quartal 2011 abgeschlossen. Nach 36,7 Millionen Euro EBIT im Vorjahreszeitraum verbuchte Q-Cells nun ein Minus in Höhe von 47,3 Millionen Euro. Der Quartalsumsatz brach von 402 Millionen auf 228 Millionen Euro ein. Als Gründe gab Q-Cells den anhaltenden Preisdruck und allgemeine Absatzschwäche am Solarmarkt an. Ferner gab das Unternehmen bekannt, dass Finanzvorstand Marion Helmes Q-Cells auf eigenen Wunsch verlassen wird. Vorstandschef Nedim Cen werde ihren Posten übernehmen und Konzern künftig nur noch von zwei Vorständen geleitet.
Q-Cells erwartet für das Gesamtjahr weiter rund eine Milliarde Euro Umsatz und einen EBIT-Verlust in dreistelliger Millionenhöhe. Bisher war Q-Cells davon ausgegangen, bis zum Jahresende über liquide Mittel von 300 bis 350 Millionen Euro zu verfügen. Nunmehr seien nur noch 300 Millionen Euro realistisch, hieß es.

Beim Berliner Solarkonzern Solon SE ist in den ersten neun Monaten des Jahres ein operativer Verlust in Höhe von 113,8 Millionen Euro angefallen. Im Vorjahr hatte das Minus 5,5 Millionen Euro betragen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 358,2 Millionen Euro.
Weiter meldete Solon den Verkauf eines italienischen Photovoltaik-Kraftweres. Nach ihren Angaben erwarb ein privater Großinvestor aus Berlin das Projekt in der Region Apulien mit einer Nennleistung von 2,72 MW. Man habe die Anlage auf 10 Hektar ehemaliger Ackerfläche innerhalb von gut drei Monaten errichtet, sie sei bereits Ende August ans Netz gebracht worden.


Im dritten Quartal ist der Konzernumsatz der Sunways AG gegenüber dem Vorjahresquartal um 35 Millionen Euro auf 23,3 Millionen Euro gesunken. Laut dem Unternehmen aus Konstanz haben Wertberichtigungen auf Warenbestände und Drohverlustrückstellungen von insgesamt 6,3 Millionen Euro das Ergebnis belastet. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug minus 11,8 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Sunways noch 4 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Mit Blick auf die unverändert schwierige Situation auf den europäischen Photovoltaik-Märkten rechnet Sunways auch für das vierte Quartal 2011 mit einem negativen Betriebsergebnis.

Bildhinweis: Transparente Solarzellen von Sunways. / Quelle: Unternehmen


In den ersten neun Monaten 2011 hat sich der Umsatz der Colexon Energy AG auf 73,6 Millionen Euro mehr als halbiert. Im Vorjahreszeitraum hatte der Hamburger Solarprojektierer noch 154 Millionen Euro erlöst. Allerdings konnte er gegenüber dem Neunmonatszeitraum in 2010 die Verluste deutlich verringern. Der EBIT-Fehlbetrag reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von minus 50,2 Millionen Euro auf ein Minus in Höhe von 6,2 Millionen Euro. Jedoch beruht die Minderung des EBIT-Fehlbetrags allein auf den einmaligen Sondereffekt der Abschreibung des Geschäftswerts in Höhe von 63,4 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Ferner gab das Unternehmen bekannt, dass die Gespräche mit den Banken Ende September zu einem positiven Ausgang geführt hätten. Es sei eine Umstrukturierung der Kredite beschlossen und die Stillhaltevereinbarung wie geplant am 30. September 2011 aufgehoben worden.

Für ein Projekt der US-amerikanischen Silicon Ranch Corporation errichtet Phoenix Solar USA in Tennessee ein Solarkraftwerk 1,4 Megawatt Leistung. Das gab deren Muttergesellschaft bekannt, die Phoenix Solar AG aus dem bayrischen Sulzemoos. Nach deren Angaben hat ihre US-Tochtergesellschaft mit der Silicon Ranch eine strategische Allianz geschlossen. Ziel der Allianz sei es, in Tennessee und im Südosten der USA Photovoltaikanlagen zu entwickeln und zu realisieren. Die Anlage in Pulaski sei das erste Projekt dieser Kooperation.

Der Solarausrüster Manz AG hat den Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres um 58 Prozent auf 192 Millionen Euro gesteigert. Umsatztreiber waren die Bereiche Display und Batterien. Der Bereich Solar blieb in den ersten neun Monaten hinter den Erwartungen des Reutlinger Unternehmens zurück. Das EBIT kletterte auf 3,8 Millionen Euro. Im Vorjahr standen zum gleichen Zeitpunkt 3,3 Millionen Euro Verlust in den Büchern.
Aufgrund der aktuellen Marktlage für den Bereich Solar hat Manz die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Der Vorstand geht nun von einem Umsatzvolumen von 220 bis 230 Millionen Euro und einem ausgeglichenen bis positiven EBIT aus. Zuvor hatte das Unternehmen einen Umsatz von 240 bis 250 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von mindestens 5 Prozent in Aussicht gestellt.

Den Auftrag zum Bau eines Solarparks mit 1,2 MW Leistung hat die Hamburger Conergy AG erhalten. Er werde im südbayrischen Thalham in der Gemeinde Obing auf dem Gelände eines ehemaligen Kiesabbaubetriebs realisiert, teilte der Solarkonzern mit. Bei dem Auftrag handle es sich um eine direkte Folgeorder eines Privatinvestoren, der bei Conergy schon ein Sonnenstromkraftwerk in Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegeben hatte.

Die solarhybrid AG aus Brilon will bei Ihrem geplanten Einstieg in den US-Photovoltaikmarkt auf Dünnschichtsolarmodule des US-Herstellers First Solar aus Tempe in Arizona setzen. Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende der solarhybrid AG, Tom Schröder. Für den Fall, dass die angestrebte Übernahme aller US-Projekte der Solar Millennium AG durch Solarhybrid tatsächlich zustande komme, sei ein Joint Venture mit First Solar zur Realisierung der kalifornischen Projekt-Standorte Blythe mit 1.000 MW und Palen mit 500 MW als Photovoltaik-Großkraftwerke anvisiert, so Schröder.

Der kalifornische Solarkonzern SunPower hat einen Großauftrag von der US-Marine erhalten. Errichtet wird eine 13,8 MW-Freiflächenanlage an einer Basis in China Lake. SunPower soll die Anlage auch betreiben.

Im vierten Quartal ist der Umsatz des US-amerikanischen Solarausrüsters Amtech Systems gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 59,9 Millionen angewachsen. Der Nettogewinn brach dagegen von 5,4 auf 3,1 Millionen Dollar ein. Deutlich mehr als verdoppelt  hat sich der Auftragseingang im vierten Quartal 2011. Nach Neuaufträgen im Wert von 4,7 Millionen Dollar im Vorjahresquartal wies Amtech Neubestellungen für 16,8 Millionen Dollar aus.
Im Gesamtjahr konnten die Amerikaner den Umsatz gegenüber 2010 auf 246,7 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Auf das Segment Solarausrüstung entfielen dabei  211 Millionen Dollar Umsatz nach 99 Millionen Dollar im Vorjahr. Das Nettoergebnis wuchs auf Jahressicht von 9,1 auf 22,1 Millionen Dollar. Im Fiskaljahr 2011 gingen insgesamt Aufträge im Wert von 239,8 Millionen Dollar ein. 199 Millionen Dollar dieser Bestellungen kamen von Kunden aus der Solarbranche.
Angesichts der schwierigen gesamtwirtschaftlichen  Bedingungen und der angespannten Lage am Photovoltaik-Markt erwartet Amtech Systems für das erste Quartal des Fiskaljahres 2012 aber mit einem Verlust abzuschließen. Der Quartalsumsatz werde voraussichtlich zwischen 21 und 23 Millionen Dollar liegen, so der Solarausrüster.

Die US-amerikanische Energy Conversion Devices (ECD) hat im ersten Quartal 22 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaftet. Das ist lediglich ein Drittel des Vorjahreswertes. Grund für den Einbruch ist ein Einbruch der Nachfrage und die völlige Einstellung der Produktion. Der Verlust der Produzentin von Solar-Laminaten betrug im ersten Quartal 57,5 Millionen Dollar. Darin sind Abschreibungen in Höhe von 34,3 Millionen Dollar enthalten. Im Vorjahresquartal hatte der Verlust 15,4 Millionen Dollar betragen. Zurzeit verkauft ECD seine profitable Tochter Ovonic Battery Company (OBC). Der Erlös soll zur Stärkung des Solargeschäfts in den USA eingesetzt werden.

JinkoSolar Holding Co. aus Shanghai erwartet für das dritte Quartal 2011 nur noch zwischen 270 und 280 Millionen Dollar Umsatz. Bislang hatte das Unternehmen zwischen 310 und 330 Millionen Dollar Umsatz in Aussicht gestellt. Die Absatzerwartung für das dritte Quartal schraubte Jinko von Modulen mit zusammengenommen bis zu 250 MW Leistungskapazität auf höchstens 220 MW herunter.
Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr senkte die Konzernspitze auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Dollar. Bislang hatte zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Dollar Jahresumsatz als realistisch gegolten. Anstatt bis zu 1000 MW Module werde Jinko wohl Module mit 800 MW im Gesamtjahr 2011 absetzen, hieß es weiter.  Zur Gewinnerwartung äußerte sich Jinko nicht.

Eine schwache Zwischenbilanz hat China Sunergy für das dritte Quartal veröffentlicht. Demnach konnte der Solarhersteller aus Nanjing zwar den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 145,7 Millionen Dollar steigern. Er verbuchte jedoch einen Nettoverlust in Höhe von 31,2 Millionen Dollar oder 78 Dollarcents je Aktie. Im dritten Quartal des Vorjahres hatte China Sunergy noch einen Nettogewinn in Höhe von 15,3 Millionen Dollar oder 37 Dollarcents je Aktie erwirtschaftet. Den Fehlbetrag führen die Chinesen vor allem auf den starken Preisverfall bei Solarmodulen zurück.

Bioaktien

Über eine neu gegründete Tochterfirma vermarktet die Envitec Biogas AG künftig selbst Strom aus Bioenergieanlagen. Das Vermarktungskonzept der  EnviTec Stromkontor GmbH & Co. KG siegt vor, einen Pool bestehend aus vielen einzelnen Biogasanlagen zu einem virtuellen Großkraftwerk zusammenzuschließen. Ziel sei es, den Biogas-Strom auf die Stromkunden bedarfsgerecht zugeschnitten zu vermarkten, teilt das Unternehmen aus Lohne mit. Zum Start dieses Markteinstieges vermarktet die neue Tochter den Strom aus dem Biogasanlagenportfolio der Envitec Biogas AG. Dieses verfügt nach Unternehmensangaben über 35 MW Leistungskapazität. Weitere Betreiber von Biogasanlagen sollen sich über standardisierte Verträge dem Pool anschließen.


Andere Aktien


Die Sto AG aus Stühlingen hat in den ersten neun Monaten 2011 den Konzernumsatz um 12,2 Prozent  auf 848,7 Millionen Euro gesteigert. Nach eigenen Angaben profitierte die Bau-Dämmstoff-Spezialist dabei auch von Währungseffekten und von Übernahmen. Darum bereinigt sei der Konzernumsatz um 9,9 Prozent gestiegen. Der Anstieg des Auslandsumsatzes um 15,9 Prozent  auf 437,8 Millionen Euro habe wesentlich zu der Verbesserung beigetragen. Unter dem Strich habe sich auch das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Neunmonatszeitraum verbessert. Konkrete Angaben zur Gewinnsituation macht die Gesellschaft jedoch nicht.

Der österreichische Kartonhersteller Mayr-Melnhof AG hat in den ersten neun Monaten des Jahres Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Der Umsatz wuchs um 13,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, das betriebliche Ergebnis um 9,8 Prozent auf 135 Millionen Euro.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Opens external link in new windowAktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltBank.


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