Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: PNE Wind AG meldet Umsatzanstieg – Vorstandschef von Solar Millenium zurückgetreten – Gewinnsprung für Mayr-Melnhof Karton AG

Der DAX legte in der vergangenen Woche um 0,6 Prozent auf 5.982 Punkte zu. Der US-amerikanische Dow Jones stieg um 1,1 Prozent auf 10.742 Punkte. Der japanische Nikkei kletterte um 0,7 Prozent auf 10.825 Punkte. Das Barrel Öl der Sorte Brent Crude Oil verbilligte sich um 0,1 Prozent auf 79,90 US-Dollar. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ ist um 0,3 Prozent auf 7.439 Dollar gesunken. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar um 1,7 Prozent auf 1,353 Dollar an Wert.

Windaktien

Im Geschäftsjahr 2009 ist das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) des Windparkprojektierers PNE Wind AG deutlich unter dem Vorjahresergebnis geblieben. 2008 hatte das Unternehmen aus Cuxhaven ein EBIT in Höhe von 23,5 Millionen Euro erreicht, einschließlich aus dem Verkauf der Anteile an der dänischen Rotorblattspezialistin SSP Technology A/S. Der hatte damals rund 27 Millionen Euro eingebracht. Für 2009 bezifferte die PNE Wind AG das EBIT nur noch mit 14,7 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhte sich der Umsatz von 74,6 Millionen auf 137,3 Millionen Euro. Wesentliche Grundlagen der Zuwächse waren laut dem Windpark-Projektierer die Fertigstellung von insgesamt neun Onshore-Windparks mit einer Gesamtnennleistung von 121,8 MW, der Verkauf von zehn Onshore-Windparks an die EnBW Energie Baden-Württemberg sowie der erfolgreiche Verkauf von Anteilen an zwei Offshore-Windpark-Projekten an DONG Energy Power.

Für die FFC Energy Ltd. aus Pakistan soll der Windturbinenbauer Nordex SE einen Windpark mit 50 Megawatt (MW) Leistung bestücken. Der Windpark "Jhimpir" werde in der Provinz Sindh errichtet, teilte das Hamburger Unternehmen mit. Dort plane die Zentralregierung neue Kapazitäten im Volumen von rund 4.600 MW. Der Windturbinenbauer will die Anlagen in seinen Werken in China produzieren und die Auslieferung noch in diesem Jahr beginnen.
Mit der Gründung einer neuer irischen Tochtergesellschaft erweitert Nordex AG zudem seine Geschäftsaktivitäten in Großbritannien. Von der nahe Dublin ansässigen Landesgesellschaft aus will der Windturbinenbauer weitere Serviceniederlassungen in der Grafschaft Cork eröffnen.

Der Windradhersteller REpower Systems AG hat den bisherigen CEO der Windsparte von Siemens, Siemens Wind Power, abgeworben. Wie das Unternehmen aus Hamburg bekannt gab, übernimmt Andreas Nauen mit Wirkung zum 1. Oktober den Vorstandsvorsitz von REpower. Er löst Per Hornung Pedersen ab, der auf der neu geschaffenen Position eines Chief Business Development & Business Strategy Officer im Vorstand verbleibe, wie es hieß.

Solaraktien

Die Centrosolar AG hat im vergangenen Geschäftsjahr deutliche Umsatz- und Gewinneinbußen erlitten. Der Münchner Solarkonzern wies für 2009 einen Umsatzrückgang um 31,1 Millionen Euro auf 308,7 Millionen Euro aus. Das EBIT schrumpfte um 5,1 Millionen auf 6,9 Millionen Euro. Es wurde nach Angaben des Unternehmens erheblich durch einmalige  Kosteneffekte belastet. Bereinigt habe sich das EBIT auf 12,3 Millionen Euro belaufen. Der erhebliche Preisverfall innerhalb der Solarbranche habe überdies zu einer Entwertung der Lagerbestände in Höhe von 7,9 Millionen Euro geführt. Das Ergebnis pro Aktie lag mit einem Fehlbetrag von 1,94 Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von positiven 0,31 Euro.  
Für 2010 erwartet Centrosolar ein Umsatzwachstum von 10 bis 20 Prozent auf 340 bis 370 Millionen Euro. Das EBIT soll auf 14 bis 16 Millionen Euro steigen. Auch für die Folgejahre geht das Unternehmen von einem anhaltend  profitablen Wachstums aus.

Einen guten Start ins Geschäftsjahr 2010 hat der Merkendorfer Solaranlagenprojektierer Payom Solar gemeldet. „In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres werden wir das beste Quartalsergebnis in der Firmengeschichte erzielen“, prognostiziert Vorstand Jörg Truelsen. Im traditionell schwachen ersten Quartal sei Payom mit vier Großprojekten beauftragt worden. Damit sei Grundstein gelegt, um 2010 die Umsatzschwelle von 100 Millionen Euro deutlich zu überschreiten. „Sollte dies alles so eintreten, werden Vorstand und Aufsichtsrat erstmalig die Ausschüttung einer Dividende in Betracht ziehen“, erklärte Truelsen.

Der Berliner Solarkonzern SE erhält eine kombinierte Ausfallbürgschaft des Bundes sowie der Länder Berlin und Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 146 Millionen Euro. Sie dient zur Absicherung des im vergangenen Jahr eingeleiteten Restrukturierungsprogramms sowie der Neustrukturierung der Konzernfinanzierung von Solon.
Ferner gab der Solarkonzern eine Kooperationsvereinbarung mit der tschechischen Energ Servis bekannt. Demnach liefert Solon noch im laufenden Geschäftsjahr Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von fünf MW für Aufdach- und Freiflächenanlagen der Energ Servis.

Einen eigenen Vertrieb für ökologische Vermögensanlagen hat die Solar Millennium AG aus Erlangen gegründet. Die Spezialistin für solarthermische Kraftwerke ist nach eigenen Angaben zu 55 Prozent an der neuen Tochter Solar Millennium Invest AG beteiligt. Deren Kerngeschäft sei die Vermittlung von Unternehmensanleihen, Genussrechten und Fondsanteilen für den Mutterkonzern. Unter anderem erwäge der Konzern für ihr viertes spanisches Kraftwerksprojekt Ibersol erneut einen geschlossenen Fonds aufzulegen.
Aufsehen erregte der Rücktritt von Vorstandschef Utz Claasen, der erst vor drei Monaten diesen Posten übernommen hatte. Er nehme das ihm eingeräumtes Recht in Anspruch, "innerhalb einer definierten Überlegungsfrist sein Amt niederzulegen" und habe weitere Gründe nicht mitgeteilt, hieß es zunächst. Gegenüber der Wirtschaftswoche erklärte der Anwalt von Claassen, Klaus Menge, es habe abweichender Meinungen zur Unternehmensführung, zu Governance und Unternehmenskultur gegeben.

Das in Brilon ansässigen Solarunternehmen solarhybrid AG hat die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich angehoben. Der Konzern avisiert nach eigenen Angaben einen Umsatz von etwas mehr als 15 Millionen Euro und ein Wachstum des Gesamtergebnisses auf rund 160 Millionen Euro. Das EBIT werde bei rund 11 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr hatte die solarhybrid AG noch einen Verlust vor Zinsen und Steuern von minus 4,5 Millionen Euro eingefahren.

Ein Photovoltaikprojekt mit 30 Megawatt in New Mexico hat der US-Solarkonzern First Solar an Southern Company und Turner Renewable Energy verkauft. First Solar stellt dafür nach eigenen Angaben bis Ende des Jahres  500.000 Dünnschicht-Module zur Verfügung und übernimmt auch die Installation sowie die Betriebsführung. 

Einen Gewinneinbruch um 70 Prozent hat der Solarkonzern SunPower Corporation für das vierte Quartal gemeldet. Der Quartalsgewinn sank auf 8,7 Millionen Dollar oder neun Cent pro Aktie. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen aus San Jose in Kalifornien noch 28,5 Millionen Dollar oder 33 Cent pro Aktie verdient. Der Umsatz stieg um 38 Prozent auf 547,9 Millionen Dollar. SunPower erwartet 2010 einen Umsatz zwischen 2 und 2,25 Millionen Dollar und einen Gewinn von 1,25 bis 1,65 Dollar je Aktie. Im laufenden Quartal wird ein Umsatz von 330 bis 350 Millionen Dollar erwartet.
Wegen Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung der Geschäfte auf den Philippinen musste das Unternehmen nach einer Buchprüfung bereits ausgewiesene Gewinne für 2008 und der ersten drei Quartale des vergangenen Jahres um 16,9 Millionen Dollar kürzen.
Weiter gab der Solarkonzern bekannt, dass er ein Projekt mit 5,2 MW in der Region Marche in Mittelitalien beliefern soll. Ferner habe SunPower den Auftrag erhalten, eine Anlage mit einem MW Leistung im kalifornischen Woodland zu errichten.

Der chinesische Solarkonzern Suntech Power ist beauftragt worden, in Taiwan einen Solarpark mit 4,7 MW Leistung mit Modulen auszustatten. Auftraggeber ist die Taiwan Power Company. Die Lieferung der Module soll im Juni beginnen, kündigte Suntech an.

Solarmodule mit einer Kapazität von 23 MW hat die italienische Enerqos Spa bei der chinesischen Trina Solar bestellt. Im vergangenen Jahr hatten die Italiener bereits zwei MW von dem Solarkonzern bezogen. Nun sollen 13 MW im ersten Halbjahr 2010 geliefert werden, weitere zehn MW im zweiten Halbjahr.

Für 47 Millionen US-Dollar hat die Solarzellenproduzentin China Sunergy die beiden ebenfalls chinesischen Modulhersteller CEEG  Solar Science & Technology (Shanghai) und CEEG New Energy (Nan Jing) erworben. Sie gehörten bislang zur China Electric Equipment Group Co., Ltd., die von China-Sunergy-Aufsichtsratschef Tingxiu Lu kontrolliert wird. Beide Modulhersteller verfügen laut China Sunergy über gute Vertriebsverbindungen in die USA und nach Europa, unter anderem nach Spanien, Italien und Deutschland. Sie haben den Angaben zufolge eine jährliche Gesamtproduktion von 220 MW. Diese werde voraussichtlich  bis Mitte des Jahres auf 470 MW gesteigert.
Zudem vermeldeten die Chinesen einen Wechsel im Vorstand: Der bisherige CEO Allen Wang habe China Sunergy aus persönlichen Gründen verlassen und sei durch  Stephen Zhifang Cai ersetzt worden. Dieser sei zuvor für CEEG und China Electric tätig gewesen.

Bioaktien

Die US-amerikanische Biotreibstoffproduzentin Aventine Renewable Energy hat den Gläubigerschutzstatus verlassen. Dem Unternehmen aus Pekin im Bundesstaat Illinois ist es nach eigenen Angaben gelungen, sich erfolgreich umzustrukturieren. Es sei nur noch „moderat verschuldet“ und mit „guter Liquidität“ ausgestattet. Die Marktaussichten für Biotreibstoffproduzenten hätten sich zudem deutlich verbessert. Aventine hatte im April letzten Jahres Gläubigerschutz beantragen müssen, da es seine Schulden im Umfang von rund 500 Millionen Dollar nicht bedienen konnte.

Andere Aktien


Die Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG hat im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatzeinbruch um 18 Prozent auf 79,64 Millionen Euro erlitten. Das EBIT kletterte dagegen von 3,80 Millionen Euro im Vorjahr auf 4,11 Millionen Euro. Mifa bilanzierte einen Jahresüberschuss von 1,72 Millionen Euro oder 0,22 Euro je Aktie.

Trotz reduzierter Absatzleistung hat der österreichische Kartonhersteller Mayr-Melnhof Karton (MMK) AG 2009 sein Konzernergebnis gesteigert. Das EBIT kletterte um 9,5 Prozent auf 149,9 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um 7,5 Prozent auf 1,601 Milliarden Euro. Dies erklärte MMK mit gefallenen Durchschnittspreisen für Kartons. Dagegen habe das Unternehmen die Kosten stark verringern können. Der Nettogewinn je Aktie wurde mit 1,7 Euro auf dem Vorjahresniveau gehalten.


2009 war für das Berliner Systemtechnikunternehmen IVU Traffic Technologies das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte. Sie hat den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 37,3 Millionen Euro gesteigert. Das EBIT erhöhte IVU um 70 Prozent auf 2,1 Millionen Euro. Für 2010 stellte das Unternehmen eine weitere Umsatzsteigerung auf 40 Millionen Euro in Aussicht.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Opens external link in new windowAktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltbank.



Bildhinweis: Solarprodukt von Solon im Einsatz; Fahradrahmen von Mifa. / Quelle jeweils: Unternehmen

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