Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: REpower und Plambeck mit Rückenwind, Solarunternehmen wirbeln weiter weltweit, Masterflex meldet Wertberichtigungen in Millionenhöhe

Der DAX verlor in der vergangenen Woche 2,33 Prozent auf 6.353,74 Punkte. Der japanische Nikkei büßte 2,26 Prozent ein, er lag zum Wochenschluss bei 13.237,89 Punkten. Deutlich stärker verlief der Rückgang des US-amerikanischen Dow Jones, er  sank um 5,05 Prozent auf 1.215,51 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte "Brent Crude Oil" stieg um 3,8 Prozent auf 145,16 Dollar. Der Kupfer-Preis sank dagegen geringfügig um 0,2 Prozent auf 8.660,50 Dollar (Preis für eine Tonne Copper Grade A). Der Euro verbilligte sich gegenüber dem Dollar um 0,63 Prozent auf 1,5693 Dollar.

Windaktien:
Der Hamburger Windanlagenbauer REpower Systems AG steigerte die Gesamtleistung im ersten Quartal 2008 um 20 Prozent auf 150,2 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 125,4 Millionen). In dieser Kennziffer sind Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erlöse enthalten. Wie REpower meldete, stieg das Betriebsergebnis (EBIT) von 255.000 Euro auf 3,1 Millionen Euro. Den Nettogewinn gab REpower mit 1,4 Millionen Euro an, nach 15.000 Euro im ersten Quartal 2007. Die installierte Leistung wuchs den Angaben zufolge um 112,0 Prozent auf 129 Megawatt (MW; 2007: 61,0 MW).
Im Geschäftsjahr 2008/09 will REpower das Umsatzvolumen auf 1,1 Milliarden Euro steigern. Die Planung für das Geschäftsjahr 2009/10 sehe ein Umsatzwachstum um 40 bis 50 Prozent vor. REpower will außerdem den Logistikpartner Schaumann übernehmen. Dessen Fuhrpark soll die Windkraftwerks-Transporte von REpower weiterhin durchführen.

Bei der Überprüfung der Bilanzen des Windkraftzulieferers Zoltek Companies sind keine weiteren Fehler aufgetaucht. Wie das Unternehmen meldete, müssen die Geschäftszahlen nicht revidiert werden. Aufgrund von Ungereimtheiten in der Bilanzierung hatte Zoltek im Mai seine Zahlen für das 1. Quartal 2008 und für das abgelaufene Geschäftsjahr unter Vorbehalt gestellt.

Der Cuxhavener Windprojektierer Plambeck Neue Energien AG will im laufenden Geschäftsjahr ein EBIT von voraussichtlich 20 bis 25 Millionen Euro erwirtschaften. Die bisherige Prognose lautete auf 16 bis 20 Millionen Euro. Hintergrund des Gewinnsprungs ist laut Plambeck der erfolgreiche Verkauf der Gesellschaftsanteile an dem dänischen Rotorblatthersteller SSP Technology A/S an den Ventizz Capital Fund IV, L.P.
Mit dem britischen Projektentwickler New Energy Development Ltd. (NED) vereinbarte Plambeck den Bau von neuen Windparks in Großbritannien und Irland. Die Partner wollen demnach ein Joint Venture Unternehmen gründen. Man plane zunächst Windpark-Projekte mit 300 MW Leistung.


Solaraktien:
Die chinesische Solarmodulproduzentin Trina Solar Limited soll an ein Tochterunternehmen der italienischen GreenergyCapital SpA Solarmodule im Wert von 158 Millionen Dollar liefern. Finanzielle Details gab Trina Solar nicht bekannt.

Die in der kanadischen Provinz Ontario angesiedelte Produzentin von Solarmodulen, Canadian Solar, hat mit der chinesischen LDK Solar einen Liefervertrag über zehn Jahre abgeschlossen. LDK Solar soll den Angaben zufolge von 2009 bis 2018 Solarwafer mit einer Kapazität von insgesamt 800 MW liefern. Die für 2009 angestrebte Produktion von Solarmodulen mit rund 550 MW Leistung sei nun zu 70 Prozent über preisgünstige Langfristverträge mit Waferlieferungen abgesichert, so Canadian Solar.

Ein Lieferabkommen mit dem amerikanischen Solarunternehmen United Solar Ovonic meldete die Centrosolar AG. Von 2008 bis einschließlich 2011 erhält Centrosolar demnach Vorprodukte für die Produktion von Dünnschichtsolarmodulen von United Solar.

Die Phoenix Solar AG aus dem bayerischen Sulzemoos hat eine Tochtergesellschaft in Australien gegründet. Die neue Tochter Phoenix Solar Pty Ltd, mit Sitz in Adelaide soll Kraftwerke betreiben und einen Fachgroßhandel für Solarsysteme, Solarmodule und Komponenten aufbauen.

Der chinesische Solarhersteller Solarfun Power Holdings hat sich zusätzliche Siliziumlieferungen gesichert. Das Silizium reiche für die Herstellung von 1,2 Gigawatt Solarzellen aus. Solarfun könne damit die Produktion von Solarmodulen in 2008 von 160 MW auf 180 MW erhöhen.

Den Abschluss einer Kapitalerhöhung meldete die Manz Automation AG. Der Solarausrüster aus Reutlingen konnte nach eigenen Angaben einen Bruttoemissionserlös von 112 Millionen Euro erzielen. Die neuen Aktien wurden zum Preis von 125 Euro ausgegeben. 

Die Yingli Green Energy Holding Co. Ltd. meldete einen Auftrag des belgischen Projektierers von Wind- und Sonnenenergieprojekten, Enfinity Management. Yingli soll demnach bis Ende 2008 Solarmodule mit einer Kapazität von zehn MW an den Kunden liefern. Finanzielle Details gab Yingli nicht bekannt. Der chinesische Solarkonzern hat eigenen Angaben zufolge seine Produktionskapazitäten auf 400 MW ausgebaut.

Die Solarsparte der Oerlikon Management AG liefert Produktionslinien für Dünnschichtsolarmodule nach Spanien und China. Wie das Unternehmen berichtete, planen die Kunden, die spanische Gadir Solar und die chinesische Chint Solar, den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten.

Das Bundeskartellamt hat der Übernahme der ersol Solar Energy AG durch die Bosch Gruppe ohne Auflagen zugestimmt. Bosch (Stuttgart) hat sich inzwischen 81,73 Prozent der Aktien des Erfurter Solarunternehmens gesichert. Nach der Freigabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) veröffentlichte Bosch die Angebotsunterlage für den Erwerb der ausstehenden ersol-Aktien. Der Kaufpreis im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Angebots beträgt 101,00 Euro je Aktie. Die Angebotsfrist endet am 8. August 2008.

Der Aktienkurs seines Unternehmen sei derzeit „deutlich unterbewertet“, erklärte Heiko Piossek, Finanzvorstand (CFO) der Düsseldorfer systaic AG. Systaic erwartet weiterhin einen Jahresumsatz von über 200 Millionen Euro und ein EBIT von zirka 12 Millionen Euro. Wie es weiter heißt, hat die systaic-Tochter systaic Iberica S.L.U. den Bau von zwei Solarkraftwerken in Spanien größtenteils abgeschlossen und beginne noch im Juli mit dem Probebetrieb. Ein dritter Energiepark soll planmäßig im September am Netz sein.

Der im chinesischen Nanjing ansässige Solarzellenhersteller China Sunergy hat ein Lieferabkommen mit der norwegischen Renewable Energy Corp (REC) abgeschlossen. REC soll demnach zwischen 2009 und 2015 monokristalline Solarwafer an den Konzern liefern. Die Lieferung habe einen Gesamtwert von etwa 400 Millionen Dollar.

Auf gute Geschäfte in den USA hofft die Freiburger S.A.G. Solarstrom AG. Besondere Potenziale biete der US-Markt für die Service-Dienstleistungen der S.A.G.-Tochter meteocontrol, hieß es weiter. Diese bilde die gesamte Prozesskette für Investoren ab – von der Erstellung des Ertragsgutachtens über Projektierung, Bau, Betrieb und Überwachung der Anlage bis hin zur Instandsetzung und Optimierung.


Bioenergie-Aktien
Die Biogas Nord AG, ein Biogasanlagenhersteller aus Bielefeld, hofft für 2008 auf weniger schwache Geschäftszahlen als im Vorjahr. Nach eigenen Angaben will das Unternehmen 2008 eine Gesamtleistung von 38 Millionen Euro (2007: knapp 26) erreichen. Dennoch plant Biogas Nord für 2008 ein EBIT von minus 2,4 Millionen Euro (2007: minus 4,4).

Die BKN biostrom AG meldete den Abschluss eines Kooperationsvertrags mit einem nordostdeutschen Planungs- und Ingenieurbüro. Dieser Vertrag sichere dem Unternehmen ein Paket von über 40 Biogasprojekten und ein Umsatzvolumen von 50 Millionen Euro auf zwei bis drei Jahre. Nach Angaben von BKN biostrom hat der bisherige CEO Ulrich Wogart sein Amt niedergelegt, fortan werde auf einen CEO verzichtet. Ferner bekräftigte das Unternehmen die Absicht, das umgebaute Biodieselwerk in Bokel zu veräußern.

Der Biogasanlagenbauer Schmack Biogas AG hat einen Vertrag über rund  60 Millionen Euro abgeschlossen. Schmack soll eigenen Angaben zufolge bis 2011 für den italienischen Kraftwerksbetreiber Fri-El-Green Power Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 20 MW errichten.

Der Bioethanolhersteller CropEnergies AG hat am Standort Zeitz über 50 Millionen Euro in den Kapazitätsausbau investiert. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2008/09 will CropEnergies die Leistung seiner Anlagen auf über 700.000 m³ Bioethanol pro Jahr steigern.



Weitere nachhaltige Aktien
Der Aufsichtsrat der Twintec AG (Königswinter) hat mit Wirkung zum 1. Juli 2008 Thomas Seubert zum Vorstandsmitglied des Unternehmens gewählt. Twintec ist Spezialistin für Abgasreinigungssysteme.

Die kanadische Nahrungsmittelspezialistin Burcon NutraScience hat ihre Geschäftszahlen für 2007 veröffentlicht. Demnach verbuchte das Unternehmen aus Vancouver, British Columbia, einen Verlust in Höhe von 4,04 Millionen Kanadischen Dollar (CAD). Das sind knapp 4,0 Millionen US-Dollar. Der Verlust lag damit leicht über dem Vorjahresminus von 3,5 Millionen CAD. Burcon habe sich mehrere Patente sichern können, hieß es in einer Firmenmeldung.

Der norwegische Rücknahmeautomatenhersteller Tomra Systems ASA expandiert weiter im asiatisch-pazifischen Raum. Wie das Unternehmen bekannt gab, hat es für 160 Millionen Norwegische Kronen (NOK; zirka 20 Millionen Euro) die australische UltraSort Ltd. übernommen.

Das US-amerikanische Geothermieunternehmen Ormat Technologies Inc. aus Reno, Nevada, hat einen Auftrag über 42 Millionen US-Dollar erhalten. Innerhalb der nächsten 23 Monate soll Ormat nach eigenen Angaben ein Geothermiekraftwerk für den neuseeländischen Stromproduzenten Contact Energy LTD bauen.

Die kalifornische Umweltdienstleisterin Tetra Tech meldete, dass sie die Akquisition von drei Beratungs- und Ingenieurfirmen abgeschlossen hat.  Zusammengenommen würden die neuen Unternehmen einen Jahresumsatz von 20 Millionen Dollar erzielen und rund 150 Arbeitskräfte beschäftigen. Die genauen Vertragsbedingungen gab Tetra Tech nicht bekannt.

Erst am letzten Montag hatte eine Unternehmenssprecherin der Masterflex AG gegenüber ECOreporter.de gesagt, es gebe keinen Anlass für den Kurseinbruch der Masterflex-Aktie. Den gab es doch, und seltsam ist es, dass die Aktie so früh nachgab. Denn Ende letzter Woche gestand das Unternehmen die Notwendigkeit zu Wertberichtigungen in Millionenhöhe ein. Im Rahmen der Prüfung aller nicht zum Kerngeschäft High-Tech-Schlauchsysteme gehörenden Aktivitäten habe man „neue Erkenntnisse über einzelne Projekte erhalten“, so Masterflex. So ziehe man sich aus einem Start-up-Unternehmen zurück, dem Masterflex ein Darlehen gewährt habe. Wertberichtigung: 6,2 Millionen Euro.  Auch das Projekt 'Beatmungsmaske LaryVent' wird dem Unternehmen zufolge vollständig abgeschrieben und nicht weiter verfolgt. Wertberichtigung: 1,1 Millionen Euro. Eine Teilwertberichtigung auf diverse Fremdleistungen in Höhe von 0,8 Millionen Euro habe sie zudem beim Projekt  'Schlauchinnenbeschichtung' vorgenommen, teilte die Gesellschaft weiter mit.



Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Aktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Umweltbank.



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