Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Theolia SA nach Rekordverlust unter Druck – Conergy AG will Lieferantin verklagen – Schmack Biogas AG vervielfacht Jahresverlust

Der deutsche Leitindex DAX legte in der vergangenen Woche kräftig zu: Das Kursbarometer stand zum Wochenschluss bei 4.704 Punkten, ein Plus von 5,10 Prozent. Auch der US-amerikanische Dow Jones verbuchte Zuwächse, er stieg um 2,65 Prozent auf 8.168 Punkte. Dagegen verlor der japanische Nikkei 0,21 Prozent auf 8.828 Punkte. Der Barrel Öl (Brent Crude Oil) verteuerte sich um 20 Cent auf 51,90 Dollar (plus 0,4 Prozent). Auch der Preis für Kupfer erhöhte sich leicht. Eine Tonne der Qualität „Copper Grade A“ kostete zum Wochenschluss 4.501 Dollar nach 4.461 Dollar in der Vorwoche (plus 0,9 Prozent). Der Euro legte gegenüber dem Dollar 0,9 Prozent zu auf 1,327 Dollar.

Windaktien

Mit einem fast verfünffachten Jahresverlust in Höhe von 244,1 Millionen Euro hat das französische Windkraftunternehmen Theolia SA sein Geschäftsjahr 2008 abgeschlossen (2007: minus 48,6 Millionen Euro). Der Umsatz sank von 288 Millionen auf 70 Millionen Euro. Theolia-Chef Marc van’t Noordende sagte, dass die Insolvenz des Unternehmens nicht auszuschließen sei, wenn es nicht gelinge, Windkraftprojekte zu verkaufen.

Der dänische Windanlagenhersteller Vestas Wind Systems ASA verzeichnete im 1. Quartal nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 58 Prozent auf 1,105 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte um 124 Prozent auf 76 Millionen Euro, die Gewinnmarge stieg von 4,9 auf 6,9 Prozent. Der Gewinn nach Steuern stieg um 70 Prozent auf 56 Millionen Euro. Der Auftragsbestand betrug zum Ende des Quartals 4,9 Milliarden Euro. Vestas rechnet für 2009 mit 7,2 Milliarden Euro Umsatz und einer EBIT-Marge zwischen elf und 13 Prozent.
Vestas meldete zudem den Abschuss einer Kapitalerhöhung um 18,5 Millionen Aktien an institutionelle und professionelle Investoren. Der Bruttoerlös betrage 802 Millionen Euro.

Die Norderstedter Windanlagenherstellerin Nordex AG rechnet in diesem Jahr trotz Finanzkrise mit einem Wachstum zwischen zehn und 15 Prozent. Das meldete das Handelsblatt mit Bezug auf ein Interview mit Nordex-Chef Thomas Richterich. Nach der Krise soll das Wachstum wieder auf 50 Prozent pro Jahr steigen. Auf die Krise reagiert Nordex demnach mit Preisnachlässen für Kunden als auch mit Investitionszurückhaltung.


Solaraktien

Mit 72,3 Millionen Euro hat die Schweizer 3S Industries AG 2008 viermal so viel Umsatz gemacht wie im Vorjahr. Das EBIT stieg auf 8,3 Millionen Euro. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Konzernumsatz von 99,5 Millionen Euro und einem EBIT von 9,95 Millionen Euro.

Die Produktpalette der centrotherm SiTec, einer Tochtergesellschaft der centrotherm photovoltaics AG, umfasst seit kurzem auch einen neuen Kristallisationsofen zur Herstellung von multikristallinen Ingots (Siliziumbarren). Wie die Muttergesellschaft aus Blaubeuren mitteilte, wird der neue Ofen derzeit getestet und soll im kommenden Jahr vertrieben werden. Das Unternehmen machte keine Angaben dazu, welches Umsatzvolumen der neue Kristallofen generieren soll.

Die Hamburger Conergy AG will gegen die Rechtswirksamkeit eines Liefervertrages mit der US-amerikanischen MEMC Inc. klagen. Eine Reihe von Klauseln seien unwirksam, insbesondere wettbewerbswidrig, teilte Conergy mit. Die Versorgung des Werks in Frankfurt an der Oder mit Silizium sei dennoch sichergestellt.
Mit der Vorlage seines Jahresabschlusses bestätigte das TecDAX-Unternehmen die bereits gemeldeten Zahlen für 2008 und den schwachen Start im ersten Quartal 2009. Anzahlungen in Höhe von 66 Millionen US-Dollar auf den Liefervertrag mit MEMC wurden vorsorglich abgeschrieben. Vorstandsvorsitzender Dieter Ammer sagte, in der Branche habe ein starker Preisverfall eingesetzt, der zusätzlich zu einmaligen Abwertungen geführt habe. Der Wechsel vom Verkäufer- zum Käufermarkt werde das vertriebsorientierte Geschäftsmodell der Conergy langfristig bestärken.

Mit einem durchwachsenen Ergebnis hat die norwegische Renewable Energy Corp ASA das 1. Quartal 2009 abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent auf 202 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel hingegen um 29 Prozent auf 60 Millionen Euro. Das EBIT sank von 66 Millionen auf 34 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn stieg von 37 Millionen auf 68 Millionen Euro.

Solarmodule mit einer Gesamtleistung von einem Megawatt (MW) hat die US-amerikanischen Solarzellenproduzentin First Solar an die australische Solar Shop geliefert. Die Module seien für sechs Dächer des Adelaide Showground in Südaustralien bestimmt, hieß es. Über finanzielle Details wurde nichts bekannt.

Der Berliner Solarmodulhersteller Solon AG für Solartechnik hat den Verkauf von 100.000 Aktien des Unternehmens durch Aufsichtsrat Alexander Voigt bekannt gegeben. Wie Solon meldete, hat die Voigt zuzurechnende I-SOL Ventures GmbH die Anteilscheine am 17. April über die elektronische Börse Xetra veräußert. Der Verkaufserlös betrage gut eine Million Euro.

Der Ausrüster für die Solarbranche Manz Automation AG verbuchte nach vorläufigen Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2009 einen EBIT-Verlust von 4,96 Millionen Euro (Vorjahr: plus 5,58 Millionen Euro). Auch für das erste Halbjahr 2009 rechne man mit einem negativen EBIT, so Manz. Für das Gesamtjahr hofft das Unternehmen auf ein ausgeglichenes Ergebnis. Maßnahmen zur Kostensenkung wie Kurzarbeit und Abbau von Überstunden seien eingeleitet. Die Umsatzerlöse lagen bei 16,49 Millionen Euro, nach 38,61 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Wacker Chemie AG hat den größten Umsatz- und Ergebnisbeitrag im 1. Quartal 2009 im Geschäft mit Polysilizium erzielt. Der Umsatz des Geschäftsbereichs verdoppelte sich und das EBITDA stieg um 136 Prozent. Der Geschäftsbereich Siltronic belastete dagegen das Quartalsergebnis. Der Umsatz mit Silizium-Wafern schrumpfte um 64 Prozent und das EBITDA brach von 114 auf minus 60 Millionen Euro ein. Der Münchner Konzern geht bis zum Jahresende von einem deutlichen Rückgang beim Umsatz und beim operativen Ergebnis aus. Wachstumspotenziale sieht Wacker derzeit vor allem für den Geschäftsbereich Polysilizium, der vom Ausbau der Anlagen und Produktlinien profitiert. Das Geschäft mit Siliziumwafern wird sich nach Einschätzung des Unternehmens sehr schwach entwickeln.


Bioenergieaktien

Von 9,6 Millionen Euro auf 39,8 Millionen Euro ist der Verlust der Schmack Biogas AG in 2008 gestiegen. Wie das Unternehmen aus Schwandorf mitteilte, fiel der Konzernumsatz von 135,2 auf 67,6 Millionen Euro. Das Ergebnis werde durch Einmaleffekte und Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 17,9 Millionen Euro belastet, hießt es. Die liquiden Mittel reduzierten sich von 20,3 auf 13,4 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2008 betrug die Eigenkapitalquote 38,1 Prozent.

Eine Dividende in Höhe von 30 Cent je Aktie will der Biogasanlagenbauer EnviTec Biogas AG für das Geschäftsjahr 2008 an seine Aktionäre ausschütten. Wie die Gesellschaft mit Sitz in Lohne meldete, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 25. Juni 2009 einen entsprechenden Vorschlag machen. EnviTec bestätigte zudem die vorläufigen Zahlen für 2008 und die Prognose für das laufenden Jahr.

Der Bielefelder Biogasanlagenhersteller Biogas Nord AG meldete den Einstieg eines strategischen Investors . Laut dem Unternehmen hat der Firmengründer Gerrit Holz 1,14 Millionen Aktien an die polnische European Business Partners (EBP) veräußert, dies entspricht 44,3 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Gerrit Holz will langfristig mit fünf Prozent am Aktienkapital des Unternehmens beteiligt bleiben.
Biogas Nord will künftig weltweit aktiv werden. Ein besonderer Focus solle in den USA liegen, hieß es. Darüber hinaus wolle man sich durch den Eigenbetrieb von Anlagen zu einem Energieerzeugungsunternehmen entwickeln.

Einen EBIT-Verlust in Höhe von 0,6 Millionen Euro weist die Spezialistin für Kraft-Wärme-Kopplung 2G Bio-Energietechnik AG (2G) für 2008 aus (Vorjahr: 1,0 Millionen Euro). Der Konzernumsatz lag bei 21,2 Millionen Euro (Vorjahr: 20,5 Millionen Euro). Im zweiten Halbjahr sei der Umsatz demgegenüber kräftig gewachsen, berichtete 2G weiter. Die Erlöse kletterten nach den vorläufigen Zahlen demnach von 6,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr auf 14,9 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich um insgesamt 2,1 Millionen von minus 1,4 Millionen auf plus 0,7 Millionen Euro und das Ergebnis je Aktie von minus 0,34 Euro auf 0,19 Euro.
Im ersten Quartal 2009 wuchs der Umsatz auf rund vier Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 1,7 Millionen Euro). Der Auftragseingang betrug zirka elf Millionen Euro, damit liege der Auftragsbestand zum 31.3. bei rund 18 Millionen Euro. Dies sei eine gute Grundlage, um im Geschäftsjahr 2009 den Vorjahresumsatz deutlich zu übertreffen, so 2G.


Andere Aktien

Mit einem Nettoverlust von 2,4 Millionen Dollar im Vergleich zu einem Nettoverlust von 4,5 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum 2008 hat die Active Power Inc. ihr erstes Quartal 2009 abgeschlossen. Wie das Technologieunternehmen aus Austin im US-Bundesstaat Texas mitteilte, sank der Verlust pro Aktie von sieben auf vier Cent. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 48 Prozent auf 11,1 Millionen Dollar. Das EBITDA sank um 59 Prozent auf 1,9 Millionen Dollar oder drei Cent pro Aktie. Im zweiten Quartal erwartet Active Power zwischen acht und zwölf Millionen Dollar Umsatz.

Einen Gewinnrückgang von 58 Prozent berichtete die SGL Group AG für das erste Quartal 2009. Das EBIT sank von 70,1 auf 29,2 Millionen Euro. Die Umsatzrendite halbierte sich von 20 auf zehn Prozent. Der Umsatz fiel um 14 Prozent auf 296 Millionen Euro. Für das zweite Quartal erwartet SGL ein Ergebnis auf dem Niveau des ersten Quartals. Für die zweite Jahreshälfte hofft das Unternehmen auf eine technische Erholung, da die Stahlindustrie dann ihren massiven Lagerabbau beendet haben dürfte.

Der Kölner Umweltdienstleister und Rohstoffhändler Interseroh SE rechnet für das 1. Quartal 2009 mit einem negativen Ergebnis in oberer einstelliger Millionenhöhe. Ursache seien im Wesentlichen die niedrigen Absatzmengen an den Stahlschrottmärkten im 1. Quartal 2009, teilte Interseroh mit. Dagegen habe sich die Situation auf den Märkten für Nichteisen-Metalle, insbesondere für Kupfer, seit Jahresanfang entspannt. Die Segmente Dienstleistung und Rohstoffhandel entwickelten sich im 1. Quartal 2009 leicht besser als erwartet.


Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Opens external link in new windowAktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltBank.


Opens external link in new window



Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x