Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick Umweltaktien

Der DAX kletterte in der vergangenen Woche um 1,4 Prozent auf 8.398 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index legte 1,6 Prozent auf 15.354 Punkte zu. Der japanische Nikkei stieg um 3,6 Prozent auf 15.138 Punkte. Der chinesische Hang Seng Index in Hongkong gab dagegen um 0,6 Prozent auf 23.083 Punkte nach. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 104,60 Euro. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ sank um 1,1 Prozent auf 7.319 Dollar. Der Euro verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1,284 Dollar.

Windaktien

Um 31 Prozent hat die Nordex SE den Umsatz im ersten Quartal auf 259 Millionen gesteigert. Dennoch fielen 600.000 Euro Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) an. Hier hatten die Hamburger im Vorjahreszeitraum noch 9 Millionen Euro Gewinn verbucht. Der Verlust auf Konzernebene sank um 40 Prozent von 14 Millionen Euro im ersten Quartal 2012 auf aktuell 8,4 Millionen Euro. Verbessern konnte der Hersteller von Windkraftanlagen das Neugeschäft und die neu installierte Windkraftleistung. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gingen neue Bestellungen im Wert von 327,9 Millionen Euro bei den Hamburgern ein. Das sind knapp fünf Prozent mehr als im ersten Quartal 2012. Der Auftragsbestand zum 31 März kletterte somit um 36 Prozent von 837 Millionen auf 1,14 Milliarden Euro. Auf Jahressicht mehr als verdoppelt hat Nordex die im Quartal neu installierte Windkraftleistung. Sie stieg von 113,8 Megawatt (MW) auf 228,3 MW. Für das Gesamtjahr 2013 geht Nordex von 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro Umsatz und schwarzen Zahlen im operativen Geschäft aus. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 61,1 Millionen Euro EBIT-Verlust ausgewiesen.

Der dänische Windkraftkonzern Vestas hat Probleme bei einem Projekt in Mexiko. Laut dem Unternehmen aus Aarhus verzögern lokale Proteste gegen den Bau des Windparks im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes. Dort wehren sich indigene Gruppen gegen den starken Windkraftausbau in der Region. Vestas soll für die Windfarm Mareña Renovables 132 Anlagen mit insgesamt 396 Megawatt (MW) errichten. Dem Finanzierer-Konsortium gehören unter anderem die japanische Mitsubishi, die australische Bank Macquarie und der dänische Pensionsfonds PGG an.

Der Windpark-Projektierer PNE Wind AG hat im ersten Quartal einen Verlustanstieg verbucht. Laut dem Unternehmen aus Cuxhaven fiel von Januar bis März ein negatives EBIT in Höhe von 2,5 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte der EBIT-Verlust bei 1,1, Millionen Euro gelegen. Der Verlust je Aktie stieg von fünf auf neun Eurocent. Dagegen ist der Quartalsumsatz der PNE Wind AG gegenüber dem Vorjahresquartal angestiegen, von 9,0 Millionen auf 12,2 Millionen Euro.
Den Fehlbetrag erklärt die Gesellschaft mit „planmäßig erbrachten Vorleistungen für die Projektierungsarbeit“. Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender der PNE Wind AG, bekräftigte die EBIT-Prognose von kumuliert 60 bis 72 Millionen Euro für die Jahre 2011 bis 2013 und rechnet auch über diese Zeit hinaus mit hohen Erträgen aus der Projektierungsarbeit. Für die nächsten zwei Geschäftsjahre 2014 und 2015 rechnet er mit einem kumulierten EBIT von ebenfalls 60 bis 72 Millionen Euro.
Ferner hat die PNE Wind AG das öffentliche Angebot ihrer Unternehmensanleihe 2013/2018 beendet. Laut dem Unternehmen aus Cuxhaven wurden insgesamt Schuldverschreibungen im Volumen von 66,3 Millionen Euro gezeichnet.

Die ABO Wind AG aus Wiesbaden hat im Geschäftsjahr 2012 Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Jahresüberschuss lag bei neun Millionen Euro nach Steuern (Vorjahr: 4,2 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse plus Änderung des Bestands erreichten 81,8 Millionen Euro (Vorjahr: 64,4 Millionen Euro). Europaweit brachte ABO Wind 70 Anlagen mit einer Nennleistung von 157,6 Megawatt ans Netz. Aktuell liegen dem Unternehmen nach eigenen Angaben baureife Projekte mit einer Nennleistung von 58 MW vor, die voraussichtlich alle 2014 ans Netz gehen sollen.

Im ersten Quartal hat der französische Windkraftprojektierer Theolia den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 23,1 Millionen Euro verbessert. Das geht aus der vorläufigen Zwischenbilanz des Unternehmens aus Aix en Provence hervor. Allein aus dem Verkauf von Windstrom wurden demnach 20,3 Millionen Euro erlöst. Die Franzosen betreiben aktuell auf eigene Rechnung in verschiedenen europäischen Ländern Windkraftprojekte mit einer Gesamtkapazität von 644 MW.

Der US-amerikanische Windkraftzulieferer Zoltek Companies Inc. hat einen massiven Umsatz- und Gewinneinbruch im zweiten Quartal verbucht. Die Erlöse schrumpften gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29,1 Prozent auf 33,3 Millionen Dollar. Das EBIT sank von 5,7 Millionen auf 1,7 Millionen Dollar. Das Unternehmen aus St. Louis in Missouri erklärte die schwachen Zahlen vor allem mit einem Nachfrageeinbruch im Windkraftgeschäft. 

Solaraktien
Die S.A.G Solarstrom AG hat im ersten Quartal 2013 2,9 Millionen Euro EBIT-Verlust erwirtschaftet. Damit blieb der Verlust im operativen Geschäft nahezu auf dem Niveau des Vorjahresquartals, als 2,8 Millionen Euro EBIT-Verlust verbucht worden waren. Der Quartalsumsatz des Unternehmens aus Freiburg sank um neun Prozent von 21,3 Millionen auf 19,5 Millionen Euro. Zum einen habe der lange und kalte Winter die Stromerträge der Photovoltaikanlagen im Eigenbetrieb vergleichsweise klein ausfallen lassen, hieß es dazu. Zum anderen seien die Betriebskosten einiger Großprojekte gestiegen, unter anderem wegen erhöhtem Rechtsberatungsaufwand bei der Gestaltung von Verträgen. Im Gesamtjahr 2013 will die S.A.G Solarstrom AG beim EBIT schwarze Zahlen schreiben. 

Der Hamburger Solarkonzern Conergy AG hat den Umsatz im ersten Quartal 2013 um knapp 25 Prozent auf 122 Millionen Euro gesteigert. Dennoch wuchs auch der Verlust im operativen Geschäft. Das EBIT-Defizit  stieg um 23 Prozent auf 15 Millionen Euro.

Bildhinweis: Solaranlage von Conergy. / Quelle: Unternehmen

Die kalifornische SunPower aus San Jose könnte in diesem Jahr zurück in die Gewinnzone gelangen. Das geht aus der Prognose hervor, die der Solarkonzern für das zweite Quartal und für das Gesamtjahr 2013 veröffentlicht hat. Das Unternehmen leidet wie alle Solarhersteller unter dem starken Preisdruck bei Solarkomponenten infolge der hohen Überkapazitäten im Markt. Daher schreibt es seit 2010 rote Zahlen. Doch aufgrund von Kosteneinsparungen und verbesserten Geschäften im Heimatmarkt USA und in Japan war es SunPower schon im ersten Quartal gelungen, die Verluste deutlich zu senken. Ohne Einmaleffekte wäre hier schon ein Gewinn angefallen. Insgesamt will der Solarkonzern seine operativen Kosten im laufenden Jahr um weitere zehn Prozent verringern. So soll es gelingen, einen Nettogewinn von bis zu 20 Dollarcents je Aktie zu erreichen. Allerdings könnte laut der nun veröffentlichten Prognose in 2013 auch ein Verlust von bis zu fünf Dollarcents je Aktie anfallen. Beim Jahresumsatz stellt SunPower ein Wachstum auf 2,6 bis 2,7 Milliarden Dollar in Aussicht. Im Vorjahr hatte der Konzern 2,42 Milliarden Dollar Umsatz erzielt. Das Unternehmen will Solarmodule im Umfang von 260 bis 280 MW ausliefern.

Der chinesische Solarkonzern Trina Solar hat seine Absatzerwartung für das erste Quartal auf 390 bis 400 MW Solartechnik reduziert. Bislang hatte das Unternehmen aus Changzhou zwischen 420 und 430 MW Absatz für die Zeit zwischen Januar und März des laufenden Jahres in Aussicht gestellt. Zur finanziellen Entwicklung des Quartals hielt sich Trina weiter bedeckt. Nur so viel: Wechselkursbedingt seien zwischen 18,5 und 19,5 Millionen Dollar Verlust zu erwarten. Allerdings werde Trina Solar möglicherweise Rückstellungen zwischen 10,5 und 11,5 Millionen Dollar auflösen, die sich wiederum positiv auf die anstehende Bilanz auswirken würden.

Im ersten Quartal hat der chinesischen Solarkonzern ReneSola erneut Verluste erwirtschaftet. Wie das Unternehmen aus Jiashan mitteilte, belief sich der Quartalsverlust auf 39 Millionen Dollar oder 23 Dollarcent je Aktie. Im ersten Quartal 2012 hatten die Chinesen ebenfalls ein Minus von 23 Dollarcent je Aktie verbucht. Dabei ist der Quartalsumsatz um 34 Prozent auf 284,2 Millionen Dollar gewachsen. Die Auslieferung von Solarkomponenten lag mit insgesamt 662,1 MW weit über dem Vorjahreswert von 466 MW.
Dass trotzdem wieder hohe Verluste anfielen, erklärt ReneSola zum einen mit dem anhalten Preisverfall bei Solarprodukten, eine Folge des Überangebotes im Weltmarkt. Zum anderen habe man weniger Solarwafer ausgeliefert, mit denen das Unternehmen eine deutlich höhere Marge erziele als mit Solarmodulen.

Bioenergieaktien

Der Umsatz der Hamburger Biogas-Produzentin KTG Energie AG ist im Geschäftsjahr 2012 gegenüber 2011 um 47 Prozent auf 31,6 Millionen Euro gestiegen. Das EBIT kletterte um 52 Prozent auf sechs Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2012 hatte die KTG Energie Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von 35 MW am Netz. Damit hat das Unternehmen die Kapazität im vergangenen Jahr um über 60 Prozent oder 13 MW ausgebaut. Es wolle in diesem Jahr die Produktionskapazität auf deutlich mehr als 40 MW erhöhen, erklärte Dr. Thomas Berger, Vorstandsvorsitzender der KTG Energie AG. Der Jahresumsatz soll in 2013 auf 50 Millionen Euro ansteigen. Berger weiter:

Im ersten Quartal 2013 ist der Umsatz der BDI – BioEnergy International AG aus Grambach bei Graz gegenüber dem Vorjahresquartal um 23,8 Prozent auf 7,9 Millionen Euro gewachsen. Wie die Spezialistin für sogenannte Waste-To-Energy-Biogasanlagen, die aus Altöl und alten Speisefetten Energie gewinnen, bekannt gab, stieg das Quartals-EBIT um 15,4 Prozent auf 310.000 Euro. 

Andere Aktien

Das Geschäftsvolumen der UmweltBank AG ist in 2012 um 12,9 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro angestiegen. Die Bilanzsumme stieg noch stärker: Mit 2,33 Milliarden Euro lag sie 17 Prozent über dem Vorjahreswert. Der erwirtschaftete Jahresüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent auf 12 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie kletterte auf Jahressicht um 14,1 Prozent auf 3,85 Euro. Das gesamte Volumen der Kreditzusagen, die ausschließlich für ökologisch nachhaltige Projekte zur Finanzierung gegeben werden, wuchs auf Jahressicht um 10,6 Prozent auf rund 1,92 Milliarden Euro. Auch der Kundenzustrom bei der UmweltBank ist ungebrochen stark. Zum 31. Dezember 2012 zählte sie rund 111.000 Kunden, 4,8 Prozent mehr als zum Vorjahresende.

Einen Rückgang von Umsatz und Gewinn hat die Centrotec Sustainable AG für das ersten Quartal verbucht. Während der Umsatz der ersten drei Monate auf Jahressicht um neun Prozent zurückging, halbierte sich das EBIT. Von Januar bis März 2013 erzielte die Spezialistin für Energieeffizienztechnologie aus Brilon 112,6 Millionen Euro Umsatz und zwei Millionen Euro EBIT.

Auch die Asian Bamboo AG aus Hamburg hat schwache Geschäftszahlen bekannt gegeben. Im ersten Quartal schrumpfte ihr Umsatz um 79 Prozent auf 5,2 Millionen Euro. Nach einem Nettogewinn über 7,2 Millionen Euro im ersten Quartal 2012 ist nun ein Nettoverlust in Höhe von 12.000 Euro angefallen. Das Unternehmen, das in der chinesischen Provinz Fujian Bambusplantagen betreibt,  kündigte eine organisatorische Restrukturierung an.

Die Sto AG aus Stühlingen hat im ersten Quartal 2013 einen Umsatzeinbruch um 11,6 Prozent auf 165,3 Millionen Euro erlitten. Der Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen führt dies unter anderem auf sehr ungünstige Wetterbedingungen zurück. Dieses habe im Deutschlandgeschäft zu einem Rückgang der Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,2 Prozent auf 65,5 Millionen Euro geführt. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet der Sto-Konzern mit einem leichten Umsatzzuwachs um etwa zwei Prozent auf rund 1,165 Milliarden Euro. Hierbei sei der schwache Jahresstart bereits berücksichtigt. Beim EBIT erwartet das Unternehmen dagegen einen weiteren Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 95,3 Millionen Euro. Die wichtigsten Kostenpositionen wie Personal-, Energie- und Logistikaufwendungen würden erneut stärker steigen als das Geschäftsvolumen, hieß es dazu. Auch beim Materialaufwand sei mit überproportional wachsenden Kosten zu rechnen.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer "Aktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.



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