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Wochenrückblick: Vestas schwächelt im zweiten Quartal – Solarausrüster Meyer Burger schreibt rote Zahlen – VTG AG meldet starke Nachfrage
Für fast alle großen Indizes ging es im Vergleich zur Vorwoche aufwärts. Während der Dax um rund 1,1 Prozent zulegte und am Freitagmittag bei 12.097 Punkten notierte, sank der US-amerikanische S&P 500 Index mit 2.430 Punkten leicht unter das Niveau der Vorwoche (minus 0,2 Prozent). Der japanische Nikkei-Index legte um fast 0,7 Prozent zu auf 19.512 Punkte. Ebenfalls 0,7 Prozent gewann der chinesische Hang Seng Index, der damit bei 27.079 Punkten landete. Ein Barrel Öl der Sorte Brent verbilligte sich um 1,1 Prozent und kostete am Freitagmittag 51,07 Dollar. Hingegen erhöhte sich der Preis für die Feinunze Gold um rund 0,7 Prozent auf 1.295,63 Dollar. Der Euro-Kurs fiel um 0,1 Prozent auf 1,1745 US-Dollar.
Wind-Aktien
Der Windkraftanlagen-Hersteller Vestas Wind Systems hat Quartals- und Halbjahreszahlen veröffentlicht. Der Umsatz fiel demnach im zweiten Quartal 2017 um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auf rund 2,21 Milliarden Euro (2016: 2,56 Milliarden). Zur Begründung teilten die Dänen mit, dass weniger Megawatt (MW) an Kunden ausgeliefert wurden: Von April bis Juni waren es 1.834 MW, im zweiten Quartal 2016 lediglich 2.491 MW. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Vestas brach gegenüber dem Vorjahr um 120 Millionen auf 279 Millionen Euro ein. Die EBIT Marge schrumpfte auf 12,6 Prozent nach 15,6 Prozent im Vergleichszeitraum.
Die Auftragseingänge stiegen. Vestas erhielt im zweiten Quartal Order für Windräder mit einer Gesamtleistung von 2.667 MW und einem Wert von 2,2 Milliarden Euro (2016: 1.790 MW und 1,6 Milliarden). Der Auftragsbestand belief sich Ende Juni auf 9,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,2 Milliarden). Deutlich mehr verdient Vestas mittlerweile mit Serviceverträgen für Windparks, diese hatten einen verbuchten Gesamtwert von 11,1 Milliarden Euro. Der Umsatz soll im Gesamtjahr zwischen 9,25 und 10,25 Milliarden Euro liegen. Das ist bestenfalls etwas mehr als in 2016, wo Vestas einen Jahresumsatz von 10,2 Milliarden Euro erzielte. Wachstum erwartet der Windkonzern vor allem im margenstarken Servicegeschäft. Die EBIT-Marge soll zwischen 12 und 14 Prozent betragen, ein stabiler Wert im Vergleich zum Vorjahr (13,9 Prozent).
Vestas vermeldete außerdem zwei Auftragserfolge: In Mexiko soll das Unternehmen 123 Windräder für ein Projekt von Zuma Energía liefern. Vestas hatte bereits über die Order informiert, doch damals war diese noch nicht verbindlich gewesen. Zuma Energía orderte die Anlagen mit zusammen 424 MW Leistungskapazität für den Windpark Reynosa III im Bundesstaat Tamaulipas. Vestas will mit der Auslieferung Ende 2017 beginnen, der Betrieb soll 2018 starten. Dann wird Vestas auch für mindestens 15 Jahre den Service für den dann größten Windpark Mexikos übernehmen.
Außerdem wird Vestas 45 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 99 MW nach China liefern. Die Order kommt vom Stammkunden China Datang Corporation Renewable Power, einem staatlichen Energiekonzern. Dieser errichtet in der nordchinesischen Hebei Provinz das Windprojekt Shandianhe. Vestas werde auch den Service und die Überwachung übernehmen, eine Vertragslaufzeit wurde nicht genannt. Das Projekt soll im vierten Quartal 2017 in Betrieb gehen.
Der indische Windkraftanlagen-Produzent Suzlon hat starke Zahlen präsentiert. Das erste Quartal des Fiskaljahres 2018 endete am 30. Juni 2017. Das Unternehmen erwirtschaftete darin einen Umsatz von 2.665 Crore Rupien (eine Crore entspricht 10 Millionen Rupien) bzw. umgerechnet etwa 353,0 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.648 Crore Rupien, umgerechnet 218 Millionen Euro). Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 148 Prozent auf nun 475 Crore Rupien (62,9 Millionen Euro). Der Gewinn lag im ersten Quartal bei 90 Crore Rupien, dies sind rund 11,9 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte Suzlon noch einen Verlust von 257 Crore Rupien verbucht (minus 34,0 Millionen Euro). Von April bis Juni hat der Hersteller Windräder mit 412 MW Gesamtleistung ausgeliefert, ein Plus von 102 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.
Solar-Aktien
SolarWorld-Gründer und Chef Frank Asbeck hat mit Kapital von seinem katarischen Partner, Qatar Solar Technologies, die Filetstücke seines insolventen Solarkonzerns zurückgekauft: Die Gläubigerversammlungen haben in Bonn dem Abschluss der Transaktion zugestimmt, auch das Bundeskartellamt hat den Deal abgesegnet. Asbeck übernimmt die Produktionsstandorte in Freiberg und Arnstadt sowie die Anteile an vier Tochtergesellschaften im Ausland. An beiden Standorten in Deutschland sollen weiter Solarzellen bzw. Solarmodule gefertigt werden. Asbeck kündigte bereits den Ausbau der Produktion auf 1.000 MW an.
Zum Vergleich: In 2016 wurden in Deutschland insgesamt neue Solaranlagen mit rund 1.500 MW installiert. Auch setzt Asbeck künftig mit der neuen SolarWorld Industries GmbH auf eine Nische des Solarmarktes: Die sogenannte PERC-Technologie. Das sind hochwertige Solarzellen mit verspiegelter Rückseite, die mehr Licht in Strom umwandeln können. Allerdings ist auch hier die Konkurrenz im Markt groß. Außerdem steht SolarWorld Americas zum Verkauf. Die US-Tochter war zuletzt die wichtigste Konzernsparte, sie produziert in Hillsboro im US-Bundesstaat Oregon und das mit großem Erfolg. SolarWorld Americas gehört mit einer Kapazität von rund 500 MW zu den größten Solarherstellern in den USA, hat in 2016 rund 406 Millionen Euro Umsatz erlöst. Interessenten für eine Übernahme dürften daher nicht schwer zu finden sein. Insolvenzverwalter Horst Piepenburg hat nach eigenen Angaben die Suche gestartet.
Unklar ist nach wie vor, ob mit dem US-Siliziumproduzentin Hemlock ein großer Gläubiger von SolarWorld zum Zug kommt. Die Amerikaner verlangen von SolarWorld ausstehende Zahlungen von rund 800 Millionen US-Dollar und berufen sich dabei auf nicht erfüllte Verträge mit den Deutschen. Jüngst hat ein US-Berufungsgericht Hemlock Recht gegeben. SolarWorld hatte aber wiederholt Zweifel angemeldet, ob Hemlock die Ansprüche auch in Deutschland durchsetzen könnte. Offen bleibt, wie die Insolvenzverwaltung mit den Ansprüchen des US-Unternehmens umgeht.
Bildhinweis: Ein Projekt mit Solarmodulen von SolarWorld in den USA. An wen die US-Tochter veräußert wird, ist noch offen. / Foto: Unternehmen
Die Meyer Burger Technology AG hat von Januar bis Juni einen um 15 Prozent höheren Auftragseingang gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 verbucht: Doch trotz des erhöhten Auftragsvolumens von 308,5 Schweizer Franken (CHF) lag der Umsatz des Schweizer Solarausrüsters 2,5 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. "Negative Währungseinflüsse" hätten den Erlös geschmälert, auf nun 212,3 Millionen CHF. Nichtsdestotrotz erwarte man im zweiten Halbjahr einen Zuwachs, weil der Auftragsbestand Ende Juni noch 339,1 Millionen CHF betrug, die Bücher sind also gut gefüllt.
Um Sondereffekte bereinigt kommt der Solarausrüster auf eine Bruttomarge von 51,2 Prozent. Er erzielte ein bereinigtes EBITDA von 18,4 Millionen Euro, gegenüber 6,2 Millionen CHF im ersten Halbjahr 2016. Das EBIT war hingegen negativ und lag bei minus 8,8 Millionen CHF (2016: minus 20,8 Millionen). Das Ergebnis pro Aktie lag bei minus 0,03 CHF, es hatte im ersten Halbjahr 2016 noch minus 0,08 CHF betragen.
Ohne Sondereffekte konnte der Solarausrüster das Konzernergebnis für das erste Halbjahr 2017 auf minus 5,6 Millionen CHF verbessern. Meyer Burger hat außerdem die im Mai 2017 fällige 5-Prozent-Anleihe zurückbezahlt. Das Unternehmen bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr 2017 und erwartet einen Umsatz "auf Vorjahresniveau", er soll zwischen 440 und 460 Millionen CHF liegen (2016: 456 Millionen). Der Vorstand rechnet mit einem EBITDA von rund 30 bis 45 Millionen CHF für 2017, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr: 2016 hatte Meyer Burger mit 10,5 Millionen CHF ein positives Ergebnis erwirtschaftet, nach einem EBITDA-Verlust von fast 60 Millionen CHF in 2015.
Zwei Solarkraftwerke in Australien soll First Solar aus den USA mit Dünnschicht-Solarmodulen ausstatten. Wie der Solarkonzern mit Hauptsitz in Arizona mitteilt, hat die Order ein Volumen von 241 MW. Damit werde First Solar in den kommenden zwölf Monaten in Australien für Kunden mindestens 500 MW umsetzen. Laut First Solar stammt der Großauftrag von RCR Tomlinson Ltd (RCR.AX). Die Amerikaner sollen für sie die Solarparks Edify Energy’s Daydream (180,7 MW) und Hayman (60,2 MW) in Queensland ausrüsten, und das ab dem vierten Quartal 2017.
Zudem veräußerte First Solar ein großes Photovoltaik-Projekt, das gegenwärtig im Landkreis Santa Barbara errichtet wird. Es sei auf eine Leistungskapazität von 40 MW ausgerichtet. Zum Kaufpreis machte First Solar keine Angaben. Der Solarpark Cuyama soll bis Ende 2017 in Betrieb gehen. Käuferin ist eine Tochter von E. Shaw Renewable Investments, L.L.C. (DESRI). DESRI ist eine auf Erneuerbare Energie spezialisierte Investmentgesellschaft.
Der Solarkonzern Canadian Solar mit Hauptsitz in Kanada und Produktion vor allem in China verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatz in Höhe von 692,4 Millionen US-Dollar (umgerechnet 585 Millionen Euro). Das sind 14 Prozent weniger als im Vergleichsquartal 2016, wo der Umsatz 805,9 Millionen Dollar bzw. 681 Millionen Euro betrug. Und dies obwohl die Kanadier den Absatz kräftig gesteigert haben: Die Modulverkäufe beliefen sich auf 1.638 MW, ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2016.
Canadian Solar erreichte zudem eine höhere Bruttomarge von 24,2 Prozent, im zweiten Quartal 2016 lag sie bei 17,2 Prozent. Der Gewinn betrug 38,2 Millionen Dollar oder 0,63 Dollar je Aktie (umgerechnet 32 Millionen Euro oder knapp 0,54 Euro) gegenüber 40,4 Millionen Dollar oder 0,68 Dollar je Aktie (34 Millionen Euro/0,58 Euro) im Vorjahreszeitraum. Betrachtet man das erste Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, gab es beim Gewinn einen Rückgang um über 60 Prozent. Von Januar bis Juli betrug der Gewinn 24,9 Millionen Dollar, gegenüber rund 63,0 Millionen Dollar in 2016. Im ersten Quartal 2017 hatte Canadian Solar aufgrund von Strafzahlungen an US-Behörden ein Minus erwirtschaftet. Dadurch wurde das gesamte Halbjahr belastet.
Die Umsätze der ersten sechs Monate lagen bei 1.369,4 Millionen Dollar, verglichen mit 1.527,3 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2016, ein Einbruch von 10 Prozent. Ende Juli lag die Pipeline von Projekten, die im Bau sind oder kurz vor Baubeginn standen, bei 1.391 MW. Für das dritte Quartal 2017 erwartet Canadian Solar Solarmodul-Verkäufe in einer Größenordnung von 1,65 bis 1,70 Gigawatt (GW) sowie Umsätze in Höhe von 805 Millionen bis 825 Millionen Dollar, also ein Anstieg gegenüber dem zweiten Quartal. Die Bruttomarge soll zwischen 15 und 17 Prozent liegen.
Für das gesamte Jahr hofft das Unternehmen auf Absätze zwischen 6,0 und 6,5 GW: Das wäre deutlich mehr als im Geschäftsjahr 2016, wo die Kanadier ihre Auslieferungen von Solarmodulen auf 5,2 GW steigerten. In 2017 erwartet der Solarkonzern eine neu installierte Leistung im Rahmen eigener Projekte von bis zu 1,2 GW.
Ascent Solar, Dünnschicht-Photovoltaikspezialistin aus dem US-Bundesstaat Colorado, hat eine schwache Zwischenbilanz für das zweite Quartal veröffentlicht. Ascent Solar meldete einen Umsatzeinbruch im zweiten Quartal. Das Unternehmen erlöste ganze 25.000 Dollar. Es setzte damit die Entwicklung des Vorjahres fort. Die Dünnschicht-Photovoltaikspezialistin verringerte ihre Kosten, etwa durch die Aufgabe des Konsumentengeschäfts. Das ermöglichte ihr ein deutlich verbessertes Ergebnis. Dennoch fiel abermals ein hoher Quartalsverlust an. Der Nettoverlust belief sich auf 4,7 Millionen Dollar, nach einem Fehlbetrag von 7,1 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2016. Auch die Verbindlichkeiten hat Ascent Solar deutlich verringert, von 19,5 Millionen auf 15,4 Millionen Dollar. Damit ist die Schuldenlast aber immer noch sehr hoch.
ReneSola, Solarkonzern aus Shanghai, will eine Reihe von Solarkraftwerken im US-Bundesstaat Minnesota umsetzen. Der einheimische Solarinvestor Nautilus Solar Energy ist jetzt bei dem Photovoltaik-Projekt eingestiegen. Wie die Chinesen mitteilen, ist Nautilus Solar Energy vor allem für die Finanzierung der Anlagen zuständig. ReneSola wiederum werde die Solarkraftwerke umsetzen und mit Modulen bestücken. Dies solle bis zum Jahresende geschehen. Die Anlagen mit einer geplanten Leistungskapazität von 13,3 MW würden dann Anfang 2018 in Betrieb gehen und kommunale Stromnutzer versorgen.
Andere Aktien
Weil die Nachfrage nach ihren Güterwagen gestiegen ist, hat die VTG AG aus Hamburg ihre Ergebnisprognose für 2017 geändert. Die Nachfrage wirke sich "negativ" auf das Jahresergebnis aus, hieß es in einer Mitteilung, es entstünden höhere Kosten, etwa 4 Millionen Euro. Denn zuerst müssen rund 1.100 bisher unvermietete Güterwagen hergerichtet werden. Hinzu kommen einmalige Kosten für die Modernisierung von Bremsen, die geplante Übernahme des Konkurrenten Nacco – und die Spezialistin für den Transport auf der Schiene erwartet auch im vierten Quartal mehr Aufträge.
Gemäß der neuen Prognose stellt VTG für das laufende Geschäftsjahr 2017 ein Konzern-EBITDA in der Bandbreite
von 330 bis 360 Millionen Euro in Aussicht. Bislang hatte der Vorstand mit einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (345,3 Millionen Euro) gerechnet. Für die Umsatzprognose geht der Vorstand unverändert von einem Wert leicht über dem Vorjahr aus (2016: 986,9 Millionen Euro). Den vorläufigen Zahlen zufolge lag der Konzernumsatz im zweiten Quartal 2017 bei 255,0 Millionen Euro, nach 243,8 Millionen im ersten Quartal 2017. Das EBITDA erreichte 86,7 Millionen Euro im zweiten Quartal 2017 nach 76,6 Millionen im Vorquartal. Zum Ende des zweiten Quartals betrug die Auslastung der Logistik-Spezialistin 91,2 Prozent (erstes Quartal 2017: 90,3 Prozent).
Bildhinweis: Die VTG AG vermietet zum Beispiel solche Getreidewaggons. Das Unternehmen ist bei diesem Geschäft Marktführer in Europa. / Foto: VTG AG
Die auf nachhaltige Forstwirtschaft spezialisierte Precious Woods AG aus Zug in der Schweiz verbesserte im ersten Halbjahr 2017 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent auf 22,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2016 erreichte die Gesellschaft ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 41,3 Millionen Euro. Das EBIT sprang von 1,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2016 auf 1,8 Millionen Euro. Hier erreichte Precious Woods eine Marge von 8,1 Prozent. Das EBITDA kletterte von 3,8 Millionen auf 4,1 Millionen Euro, was einer Marge von 18,2 Prozent entspricht. Die Unternehmensführung rechnet für das Gesamtjahr 2017 mit einer Umsatzsteigerung von über 10 Prozent und einem Nettogewinn. In 2016 hatte Precious Woods den Nettoverlust des Vorjahres in Höhe von 4,3 Millionen Euro auf minus 2,8 Millionen Euro verringert.
Einen reißenden Absatz für seine neue Anleihe meldet der Elektroautobauer Tesla. Innerhalb weniger Tage wurde das Wertpapier bereits vollständig gezeichnet – und das mit einem auf 1,8 Milliarden Dollar erweiterten Volumen. Dabei handelte es sich bei dem Wertpapier um eine sogenannte Ramschanleihe oder Hochzinsanleihe ("Junk Bonds"). Tesla bietet für die Schuldverschreibung einen Jahreszins von 5,3 Prozent. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien ist bereits hoch verschuldet. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte Tesla nach eigenen Angaben zwar noch über 3 Milliarden Dollar an flüssigen Mitteln. Doch nach eigenen Angaben verbraucht das Unternehmen pro Woche 100 Millionen Dollar Kapital, da es die Produktion massiv ausbaut.
Informationen zur aktuellen Kursentwicklung finden Sie in unserer Rubrik Aktien: Kurse (Link entfernt).
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.

Wind-Aktien
Der Windkraftanlagen-Hersteller Vestas Wind Systems hat Quartals- und Halbjahreszahlen veröffentlicht. Der Umsatz fiel demnach im zweiten Quartal 2017 um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auf rund 2,21 Milliarden Euro (2016: 2,56 Milliarden). Zur Begründung teilten die Dänen mit, dass weniger Megawatt (MW) an Kunden ausgeliefert wurden: Von April bis Juni waren es 1.834 MW, im zweiten Quartal 2016 lediglich 2.491 MW. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Vestas brach gegenüber dem Vorjahr um 120 Millionen auf 279 Millionen Euro ein. Die EBIT Marge schrumpfte auf 12,6 Prozent nach 15,6 Prozent im Vergleichszeitraum.
Die Auftragseingänge stiegen. Vestas erhielt im zweiten Quartal Order für Windräder mit einer Gesamtleistung von 2.667 MW und einem Wert von 2,2 Milliarden Euro (2016: 1.790 MW und 1,6 Milliarden). Der Auftragsbestand belief sich Ende Juni auf 9,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,2 Milliarden). Deutlich mehr verdient Vestas mittlerweile mit Serviceverträgen für Windparks, diese hatten einen verbuchten Gesamtwert von 11,1 Milliarden Euro. Der Umsatz soll im Gesamtjahr zwischen 9,25 und 10,25 Milliarden Euro liegen. Das ist bestenfalls etwas mehr als in 2016, wo Vestas einen Jahresumsatz von 10,2 Milliarden Euro erzielte. Wachstum erwartet der Windkonzern vor allem im margenstarken Servicegeschäft. Die EBIT-Marge soll zwischen 12 und 14 Prozent betragen, ein stabiler Wert im Vergleich zum Vorjahr (13,9 Prozent).
Vestas vermeldete außerdem zwei Auftragserfolge: In Mexiko soll das Unternehmen 123 Windräder für ein Projekt von Zuma Energía liefern. Vestas hatte bereits über die Order informiert, doch damals war diese noch nicht verbindlich gewesen. Zuma Energía orderte die Anlagen mit zusammen 424 MW Leistungskapazität für den Windpark Reynosa III im Bundesstaat Tamaulipas. Vestas will mit der Auslieferung Ende 2017 beginnen, der Betrieb soll 2018 starten. Dann wird Vestas auch für mindestens 15 Jahre den Service für den dann größten Windpark Mexikos übernehmen.
Außerdem wird Vestas 45 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 99 MW nach China liefern. Die Order kommt vom Stammkunden China Datang Corporation Renewable Power, einem staatlichen Energiekonzern. Dieser errichtet in der nordchinesischen Hebei Provinz das Windprojekt Shandianhe. Vestas werde auch den Service und die Überwachung übernehmen, eine Vertragslaufzeit wurde nicht genannt. Das Projekt soll im vierten Quartal 2017 in Betrieb gehen.
Der indische Windkraftanlagen-Produzent Suzlon hat starke Zahlen präsentiert. Das erste Quartal des Fiskaljahres 2018 endete am 30. Juni 2017. Das Unternehmen erwirtschaftete darin einen Umsatz von 2.665 Crore Rupien (eine Crore entspricht 10 Millionen Rupien) bzw. umgerechnet etwa 353,0 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.648 Crore Rupien, umgerechnet 218 Millionen Euro). Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 148 Prozent auf nun 475 Crore Rupien (62,9 Millionen Euro). Der Gewinn lag im ersten Quartal bei 90 Crore Rupien, dies sind rund 11,9 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte Suzlon noch einen Verlust von 257 Crore Rupien verbucht (minus 34,0 Millionen Euro). Von April bis Juni hat der Hersteller Windräder mit 412 MW Gesamtleistung ausgeliefert, ein Plus von 102 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.
Solar-Aktien
SolarWorld-Gründer und Chef Frank Asbeck hat mit Kapital von seinem katarischen Partner, Qatar Solar Technologies, die Filetstücke seines insolventen Solarkonzerns zurückgekauft: Die Gläubigerversammlungen haben in Bonn dem Abschluss der Transaktion zugestimmt, auch das Bundeskartellamt hat den Deal abgesegnet. Asbeck übernimmt die Produktionsstandorte in Freiberg und Arnstadt sowie die Anteile an vier Tochtergesellschaften im Ausland. An beiden Standorten in Deutschland sollen weiter Solarzellen bzw. Solarmodule gefertigt werden. Asbeck kündigte bereits den Ausbau der Produktion auf 1.000 MW an.

Unklar ist nach wie vor, ob mit dem US-Siliziumproduzentin Hemlock ein großer Gläubiger von SolarWorld zum Zug kommt. Die Amerikaner verlangen von SolarWorld ausstehende Zahlungen von rund 800 Millionen US-Dollar und berufen sich dabei auf nicht erfüllte Verträge mit den Deutschen. Jüngst hat ein US-Berufungsgericht Hemlock Recht gegeben. SolarWorld hatte aber wiederholt Zweifel angemeldet, ob Hemlock die Ansprüche auch in Deutschland durchsetzen könnte. Offen bleibt, wie die Insolvenzverwaltung mit den Ansprüchen des US-Unternehmens umgeht.
Bildhinweis: Ein Projekt mit Solarmodulen von SolarWorld in den USA. An wen die US-Tochter veräußert wird, ist noch offen. / Foto: Unternehmen
Die Meyer Burger Technology AG hat von Januar bis Juni einen um 15 Prozent höheren Auftragseingang gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 verbucht: Doch trotz des erhöhten Auftragsvolumens von 308,5 Schweizer Franken (CHF) lag der Umsatz des Schweizer Solarausrüsters 2,5 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. "Negative Währungseinflüsse" hätten den Erlös geschmälert, auf nun 212,3 Millionen CHF. Nichtsdestotrotz erwarte man im zweiten Halbjahr einen Zuwachs, weil der Auftragsbestand Ende Juni noch 339,1 Millionen CHF betrug, die Bücher sind also gut gefüllt.
Um Sondereffekte bereinigt kommt der Solarausrüster auf eine Bruttomarge von 51,2 Prozent. Er erzielte ein bereinigtes EBITDA von 18,4 Millionen Euro, gegenüber 6,2 Millionen CHF im ersten Halbjahr 2016. Das EBIT war hingegen negativ und lag bei minus 8,8 Millionen CHF (2016: minus 20,8 Millionen). Das Ergebnis pro Aktie lag bei minus 0,03 CHF, es hatte im ersten Halbjahr 2016 noch minus 0,08 CHF betragen.
Ohne Sondereffekte konnte der Solarausrüster das Konzernergebnis für das erste Halbjahr 2017 auf minus 5,6 Millionen CHF verbessern. Meyer Burger hat außerdem die im Mai 2017 fällige 5-Prozent-Anleihe zurückbezahlt. Das Unternehmen bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr 2017 und erwartet einen Umsatz "auf Vorjahresniveau", er soll zwischen 440 und 460 Millionen CHF liegen (2016: 456 Millionen). Der Vorstand rechnet mit einem EBITDA von rund 30 bis 45 Millionen CHF für 2017, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr: 2016 hatte Meyer Burger mit 10,5 Millionen CHF ein positives Ergebnis erwirtschaftet, nach einem EBITDA-Verlust von fast 60 Millionen CHF in 2015.
Zwei Solarkraftwerke in Australien soll First Solar aus den USA mit Dünnschicht-Solarmodulen ausstatten. Wie der Solarkonzern mit Hauptsitz in Arizona mitteilt, hat die Order ein Volumen von 241 MW. Damit werde First Solar in den kommenden zwölf Monaten in Australien für Kunden mindestens 500 MW umsetzen. Laut First Solar stammt der Großauftrag von RCR Tomlinson Ltd (RCR.AX). Die Amerikaner sollen für sie die Solarparks Edify Energy’s Daydream (180,7 MW) und Hayman (60,2 MW) in Queensland ausrüsten, und das ab dem vierten Quartal 2017.
Zudem veräußerte First Solar ein großes Photovoltaik-Projekt, das gegenwärtig im Landkreis Santa Barbara errichtet wird. Es sei auf eine Leistungskapazität von 40 MW ausgerichtet. Zum Kaufpreis machte First Solar keine Angaben. Der Solarpark Cuyama soll bis Ende 2017 in Betrieb gehen. Käuferin ist eine Tochter von E. Shaw Renewable Investments, L.L.C. (DESRI). DESRI ist eine auf Erneuerbare Energie spezialisierte Investmentgesellschaft.
Der Solarkonzern Canadian Solar mit Hauptsitz in Kanada und Produktion vor allem in China verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatz in Höhe von 692,4 Millionen US-Dollar (umgerechnet 585 Millionen Euro). Das sind 14 Prozent weniger als im Vergleichsquartal 2016, wo der Umsatz 805,9 Millionen Dollar bzw. 681 Millionen Euro betrug. Und dies obwohl die Kanadier den Absatz kräftig gesteigert haben: Die Modulverkäufe beliefen sich auf 1.638 MW, ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2016.
Canadian Solar erreichte zudem eine höhere Bruttomarge von 24,2 Prozent, im zweiten Quartal 2016 lag sie bei 17,2 Prozent. Der Gewinn betrug 38,2 Millionen Dollar oder 0,63 Dollar je Aktie (umgerechnet 32 Millionen Euro oder knapp 0,54 Euro) gegenüber 40,4 Millionen Dollar oder 0,68 Dollar je Aktie (34 Millionen Euro/0,58 Euro) im Vorjahreszeitraum. Betrachtet man das erste Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, gab es beim Gewinn einen Rückgang um über 60 Prozent. Von Januar bis Juli betrug der Gewinn 24,9 Millionen Dollar, gegenüber rund 63,0 Millionen Dollar in 2016. Im ersten Quartal 2017 hatte Canadian Solar aufgrund von Strafzahlungen an US-Behörden ein Minus erwirtschaftet. Dadurch wurde das gesamte Halbjahr belastet.
Die Umsätze der ersten sechs Monate lagen bei 1.369,4 Millionen Dollar, verglichen mit 1.527,3 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2016, ein Einbruch von 10 Prozent. Ende Juli lag die Pipeline von Projekten, die im Bau sind oder kurz vor Baubeginn standen, bei 1.391 MW. Für das dritte Quartal 2017 erwartet Canadian Solar Solarmodul-Verkäufe in einer Größenordnung von 1,65 bis 1,70 Gigawatt (GW) sowie Umsätze in Höhe von 805 Millionen bis 825 Millionen Dollar, also ein Anstieg gegenüber dem zweiten Quartal. Die Bruttomarge soll zwischen 15 und 17 Prozent liegen.
Für das gesamte Jahr hofft das Unternehmen auf Absätze zwischen 6,0 und 6,5 GW: Das wäre deutlich mehr als im Geschäftsjahr 2016, wo die Kanadier ihre Auslieferungen von Solarmodulen auf 5,2 GW steigerten. In 2017 erwartet der Solarkonzern eine neu installierte Leistung im Rahmen eigener Projekte von bis zu 1,2 GW.
Ascent Solar, Dünnschicht-Photovoltaikspezialistin aus dem US-Bundesstaat Colorado, hat eine schwache Zwischenbilanz für das zweite Quartal veröffentlicht. Ascent Solar meldete einen Umsatzeinbruch im zweiten Quartal. Das Unternehmen erlöste ganze 25.000 Dollar. Es setzte damit die Entwicklung des Vorjahres fort. Die Dünnschicht-Photovoltaikspezialistin verringerte ihre Kosten, etwa durch die Aufgabe des Konsumentengeschäfts. Das ermöglichte ihr ein deutlich verbessertes Ergebnis. Dennoch fiel abermals ein hoher Quartalsverlust an. Der Nettoverlust belief sich auf 4,7 Millionen Dollar, nach einem Fehlbetrag von 7,1 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2016. Auch die Verbindlichkeiten hat Ascent Solar deutlich verringert, von 19,5 Millionen auf 15,4 Millionen Dollar. Damit ist die Schuldenlast aber immer noch sehr hoch.
ReneSola, Solarkonzern aus Shanghai, will eine Reihe von Solarkraftwerken im US-Bundesstaat Minnesota umsetzen. Der einheimische Solarinvestor Nautilus Solar Energy ist jetzt bei dem Photovoltaik-Projekt eingestiegen. Wie die Chinesen mitteilen, ist Nautilus Solar Energy vor allem für die Finanzierung der Anlagen zuständig. ReneSola wiederum werde die Solarkraftwerke umsetzen und mit Modulen bestücken. Dies solle bis zum Jahresende geschehen. Die Anlagen mit einer geplanten Leistungskapazität von 13,3 MW würden dann Anfang 2018 in Betrieb gehen und kommunale Stromnutzer versorgen.
Andere Aktien
Weil die Nachfrage nach ihren Güterwagen gestiegen ist, hat die VTG AG aus Hamburg ihre Ergebnisprognose für 2017 geändert. Die Nachfrage wirke sich "negativ" auf das Jahresergebnis aus, hieß es in einer Mitteilung, es entstünden höhere Kosten, etwa 4 Millionen Euro. Denn zuerst müssen rund 1.100 bisher unvermietete Güterwagen hergerichtet werden. Hinzu kommen einmalige Kosten für die Modernisierung von Bremsen, die geplante Übernahme des Konkurrenten Nacco – und die Spezialistin für den Transport auf der Schiene erwartet auch im vierten Quartal mehr Aufträge.
Gemäß der neuen Prognose stellt VTG für das laufende Geschäftsjahr 2017 ein Konzern-EBITDA in der Bandbreite

Bildhinweis: Die VTG AG vermietet zum Beispiel solche Getreidewaggons. Das Unternehmen ist bei diesem Geschäft Marktführer in Europa. / Foto: VTG AG
Die auf nachhaltige Forstwirtschaft spezialisierte Precious Woods AG aus Zug in der Schweiz verbesserte im ersten Halbjahr 2017 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent auf 22,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2016 erreichte die Gesellschaft ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 41,3 Millionen Euro. Das EBIT sprang von 1,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2016 auf 1,8 Millionen Euro. Hier erreichte Precious Woods eine Marge von 8,1 Prozent. Das EBITDA kletterte von 3,8 Millionen auf 4,1 Millionen Euro, was einer Marge von 18,2 Prozent entspricht. Die Unternehmensführung rechnet für das Gesamtjahr 2017 mit einer Umsatzsteigerung von über 10 Prozent und einem Nettogewinn. In 2016 hatte Precious Woods den Nettoverlust des Vorjahres in Höhe von 4,3 Millionen Euro auf minus 2,8 Millionen Euro verringert.
Einen reißenden Absatz für seine neue Anleihe meldet der Elektroautobauer Tesla. Innerhalb weniger Tage wurde das Wertpapier bereits vollständig gezeichnet – und das mit einem auf 1,8 Milliarden Dollar erweiterten Volumen. Dabei handelte es sich bei dem Wertpapier um eine sogenannte Ramschanleihe oder Hochzinsanleihe ("Junk Bonds"). Tesla bietet für die Schuldverschreibung einen Jahreszins von 5,3 Prozent. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien ist bereits hoch verschuldet. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte Tesla nach eigenen Angaben zwar noch über 3 Milliarden Dollar an flüssigen Mitteln. Doch nach eigenen Angaben verbraucht das Unternehmen pro Woche 100 Millionen Dollar Kapital, da es die Produktion massiv ausbaut.
Informationen zur aktuellen Kursentwicklung finden Sie in unserer Rubrik Aktien: Kurse (Link entfernt).
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