Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Vestas Wind Systems meldet Auftragswelle – Führungswechsel bei Phoenix Solar AG –Teak Holz International muss Jahresbilanz verschieben

Für den DAX ging es in der Weihnachtswoche abwärts; er gab in der vergangenen Woche 3,75 Prozent auf 9.222 Punkte nach. Dagegen legte der US-amerikanische Dow Jones Index 1,4 Prozent zu auf 18.054 Punkte. Der japanische Nikkei kletterte um 1,1 Prozent auf 17.819 Punkte. Der chinesische Hang Seng Index verbesserte sich um 2,9 Prozent auf 23.334 Punkte. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verbilligte sich weiter, um vier Prozent auf 59,69 Dollar. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ verringerte sich um 2,7 Prozent auf 6.314 Dollar. Der Kurs des Euro sank um 0,4 Prozent auf 1,218 Dollar.

Windaktien

Eine Reihe von Aufträgen hat die dänische Vestas Wind Systems in den Tagen vor Weihnachten verbucht. Der Windradhersteller aus Aarhus gab bekannt, dass sein Gemeinschaftsunternehmen mit der japanischen Mitsubishi einen Großauftrag vom ebenfalls dänischen Energiekonzern Dong Energy erhalten hat. Demnach soll die MHI Vestas Offshore Wind Mitsubishi 32 Anlagen mit insgesamt 258 Megawatt (MW) für einen Windpark vor der britischen Küste liefern. Hierbei handle es sich um das Offshore-Projekt Burbo Bank in der Bucht bei Liverpool. erreichen. Den Auftragswert beziffert Vestas mit rund 135 Millionen Euro. Die Auslieferung der bestellten Offshore-Windräder soll 2016 beginnen. Deren Netzanschluss ist für 2017 geplant.
Ferner erhielt Vestas einen Auftrag aus Polen. Hier umfasst das bestellte Volumen 36 MW. Der Projektierer Green Bear Corporation bestellte zwölf Anlagen für die Windfarm Radzyn im Norwesten des Landes. Der Netzanschluss ist für das dritte Quartal kommenden Jahres geplant.  Außerdem punktete Vestas im Windmarkt Türkei. Dort hat die Kangal Elektrik Uretim A.S, eine Tochter der Ece Tur Construction, von den Dänen Windräder für ein Projekt in der Provinz Sivas geordert. Dort sollen sie die Windfarm Kangal RES um Anlagen mit zusammen 34 MW erweitern. Zudem wurden sie damit beauftragt, diese nach dem Netzanschluss im vierten Quartal 2015 für mindestens acht Jahre auch zu betreiben.

Der börsennotierte Windradhersteller Sinovel kämpft offenbar mit großen Finanznöten. Der Konzern aus Peking schreibt seit geraumer Zeit rote Zahlen und muss demnächst eine Anleihe im Umfang von 2,77 Milliarden Yuan bedienen, also umgerechnet rund 364 Millionen US-Dollar. Sinovel stehen aber nach eigenen Angaben dafür nur 662 Millionen Yuan oder rund 162 US-Dollar zur Verfügung. Das Unternehmen will daher zum einen Investoren davon überzeugen, die Rückzahlung zu stunden. Zum anderen plant die Unternehmensführung den Verkauf von Außenständen, also von Forderungen, die Sinovel selbst gegenüber Kunden beanspruchen kann. Hierdurch will der Windturbinenbauer 1,78 Milliarden Yuan einnehmen. Das entspricht 286 Millionen US-Dollar.

Der Projektierer WKN AG aus Husum ist ein Unternehmen der börsennotierten PNE Wind Gruppe. Diese Gesellschaft aus Cuxhaven teilte mot, dass WKN einen Windpark an die KGAL Unternehmensgruppe mit Sitz in Grünwald bei München verkauft hat. Bei dem Projekt handle es sich um den Windpark Siebenbäumen und damit um eine Erweiterung des bereits an die KGAL veräußerten und in Betrieb genommenen Windparks Kastorf. Die Erweiterung der Windfarm im schleswig-holsteinischen Siebenbäumen bestehe aus zwei Windenergieanlagen von Vestas mit jeweils 3,075 MW. Deren Inbetriebnahme sei für August 2015 geplant.
Die PNE Wind AG hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr selbst Windparks mit einer Gesamtkapazität von rund 116 MW errichtet und in Betrieb genommen. Darüber hinaus befinde sich derzeit das bisher größte Einzelprojekt des Unternehmens im Bau, der Windpark Chransdorf. Diese Windfarm in Brandenburg soll nach dessen Angaben aus 24 Windenergieanlagen des Herstellers Nordex mit einer Nennleistung von 57,6 MW bestehen und im kommenden Jahr fertiggestellt werden.

Solaraktien

Die Phoenix Solar AG bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Vorstandsvorsitzenden und einen neuen Finanzvorstand. Der neue Vorstandschef Tim P. Ryan verfüge über umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung, Vertriebssteuerung und Führung internationaler Unternehmen  aus der Solarbranche, hieß es. Der in den USA aufgewachsene Manager  sei bis 2011 Senior Vice President bei der damaligen Q-Cells AG in Berlin, von wo aus er sowohl den weltweiten Vertrieb der Solarzellen leitete als auch die Region Asia Pacific verantwortete.
Vor rund sechs Wochen hatte der bisherige Vorstandschef Bernd Köhler seinen Rückzug von Phoenix Solar bekannt gegeben. Er werde seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern, hieß es damals. Köhler amtierte auch als Finanzvorstand und hatte den Gründungsvorstand der Phoenix Solar AG, Peter Hänel, zum 1. März 2013 als Vorstandschef abgelöst, nachdem das Unternehmen in Schieflage geraten war. Der ehemalige Siemens-Manager Köhler war als Experte für Restrukturierung und Neufinanzierung an Bord von Phoenix Solar geholt worden. Die Phoenix Solar AG hatte jedoch in den ersten neun Monaten 2014 einen deutlichen Umsatzeinbruch erlitten und war wieder tiefer in die Verlustzone geraten.
Ebenfalls ab 1. Januar 2015 soll Manfred Hochleitner bei der Phoenix Solar AG den Posten des Finanzvorstands übernehmen. Der Diplom-Mathematiker war bislang Director Finance and Administration und als solcher bei dem Solarunternehmen unter anderem für das Controlling verantwortlich gewesen.

Andere Aktien

Enel Green Power, die börsennotierte Grünstrom-Tochter des Energiekonzerns Enel, hat ihr Windkraft- und Photovoltaikgeschäft in Frankreich abgestoßen. Es wurde nach deren Angaben vom kanadischen Projektierer Boralex übernommen. Das Unternehmen aus Québec hat demnach ein Portfolio mit einer Gesamtkapazität von 310 MW übernommen und dafür 366 Millionen US-Dollar gezahlt. Der Verkäuferin bleiben davon aber nur 34 Millionen Dollar. Mit dem Rest werden Schulden beglichen. Enel Green Power will sich verstärkt auf Schwellenländer ausrichten, etwa nach Lateinamerika.


Einen Rückschlag meldete die Asian Bamboo AG aus Hamburg. Die kriselnde Bambusspezialistin mit Plantagen in China gab bekannt, dass ihr die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) Verstöße gegen den mit ihr abgeschlossenen Darlehensvertrag vorwirft. Sie habe daher die sofortige Rückzahlung der ausstehenden Beträge unter dem DEG-Darlehen verlangt. Den von DEG, einer auf Auslandsinvestitionen spezialisierten Tochter der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW Bank), verlangten Betrag bezifferte Asian Bamboo mit 13,16 Millionen Euro. Die Gesellschaft erklärte, dass sie über ausreichend Geldmittel verfüge, um die DEG-Forderung zu begleichen.

Bild: Bambusplantage von Asian Bamboo in China. / Foto: Unternehmen



Die Forstinvestmentspezialistin Teak Holz International (THI) AG muss die für den 30. Januar 2015 geplante Veröffentlichung des Jahresfinanzberichtes verschieben. Das Geschäftsjahr hatte am 30.9.2014 geendet. Das Unternehmen aus Österreich begründete die Verschiebung mit den aktuellen Bilanzproblemen. Sie hatte jüngst bekannt geben müssen, dass ihr Baumbestand weitaus geringer ist als bislang angegeben und bilanziert. Darüber habe das Eigenkapital den Wert des halben Grundkapitals unterschritten. Nähere Angaben hierzu hat THI bislang nicht veröffentlicht.


Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.

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