Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windradhersteller Nordex meldet Gewinnsprung – SolarWorld veröffentlicht starke Zahlen und unterliegt in Rechtsstreit – Biolebensmittelhändler Whole Foods Market erleidet Gewinneinbruch

Der DAX hat sich in der vergangenen Woche um 1,9 Prozent auf 10.338 Punkte verbessert. Der US-amerikanische Dow Jones Index gab dagegen um 0,75 Prozent auf 18.432 Punkte nach. Der japanische Nikkei sank um 0,35 Prozent auf 16.569 Punkte. Der chinesische Hang Seng Index verlor 0,5 Prozent auf 21.847 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ stürzte um 6,5 Prozent auf 45,26 US-Dollar ab. Gold verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 1.351 US-Dollar. Der Kurs des Euro sprang um 1,8 Prozent auf 1,1177 Dollar.

Windaktien

Der Umsatz des Windradherstellers Nordex ist im ersten Halbjahr 2016 um 35 Prozent auf 1,484 Milliarden Euro gewachsen. Die Übernahme der spanischen Acciona Windpower (AWP) zum 1. April herausgerechnet betrug das Wachstum 18,6 Prozent. Nordex hat das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 61,5 Millionen auf 92 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sprang um 55,4 Prozent auf 136,6 Millionen Euro. Das entspricht einer EBITDA-Marge von 9,2 Prozent. Der Nordex-Vorstand erhöht seine bisherige Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2016 von 7,5 Prozent EBITDA-Marge auf mindestens 8,3 Prozent. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2016 auf insgesamt 3,35 bis 3,45 Milliarden Euro steigen.

Der spanische Windkraftkonzern Gamesa hat in den ersten sechs Monaten 2016 den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33 Prozent auf 2,192 Milliarden Euro verbessert. Das EBIT sprang um 70 Prozent auf 230 Millionen Euro, die EBIT-Marge kletterte von 8,2 auf 10,5 Prozent. Die Führung des Unternehmens aus dem Baskenland erhöhte die Jahresprognose. Sie peilt nun einen Gesamtabsatz von 4.000 MW an, nach 3.180 MW in 2015. Das Jahres-EBIT soll mindestens 430 Millionen Euro erreichen und die EBIT-Marge auf 9,5 Prozent steigen nach 8,4 Prozent in 2015.
Ferner meldete Gamesa einen Auftrag von einem Neukunden für einen brasilianischen Windpark. Auftraggeber ist der französische Ökostromproduzent Voltalia. Die Spanier sollen für den geplanten Windpark in Rio Grande do Norte im Nordosten Brasiliens 13 Windturbinen des Typs G114 mit einer Nennleistung von jeweils 2,1 Megawatt (MW) liefern.

Solaraktien

Die SolarWorld AG hat vorläufige Geschäftszahlen zum 2. Quartal 2016 veröffentlicht. Demnach erhöhte sich die Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 342 MW. Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal 2016 von 171 Millionen auf 222 Millionen Euro. Das EBITDA wurde von 7,0 Millionen auf 18,5 Millionen Euro vervielfacht. Beim EBIT schrieb SolarWorld wieder schwarze Zahlen. Nach einem Fehlbetrag beim EBIT im 1. Quartal 2015 in Höhe von 4,2 Millionen Euro erreichte der Solarkonzern nun einen EBIT-Gewinn von 6,6 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr stieg die Absatzmenge um 50 Prozent auf 682 MW und wuchs der Umsatz nach 320 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 434 Millionen Euro. Das EBITDA wurde auf 20,5 Millionen Euro etwas mehr als verdoppelt. Beim EBIT sank der Halbjahresverlust gegenüber 2016  von 12,2 Millionen auf 3,1 Millionen Euro.
Einen Rückschlag erlitt der Bonner Solarkonzern in den USA. Dort hat SolarWorld den Rechtsstreit mit dem Siliziumlieferanten Hemlock Semiconductor Corp. verloren. Ein US-Gericht fällte in erster Instanz ein Urteil gegen die SolarWorld Industries Sachsen GmbH, eine Tochtergesellschaft des Solarkonzerns. Weil diese die Abnahme von Solarwafern eingestellt hatte, hatte Hemlock die Deutschen auf Schadensersatz in Höhe von 585 Millionen US-Dollar plus 208 Millionen US-Dollar Zinsen verklagt. SolarWorld kündigte an, gegen das Urteil Rechtsmittel beim Intermediate Court of Appeals in den USA einzulegen. Der Solarkonzern rechnet in diesem Verfahren in der zweiten Instanz mit einer Dauer von rund einem Jahr.

Phoenix Solar plant für das US-Militär ein Solarkraftwerk. Die US-Tochter des Photovoltaik-Systemhauses aus Bayern soll ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 19,6 MW für die Garnison Fort Hood im Bundesstaat Texas umsetzen. Auftraggeber ist der US-amerikanische Projektierer Apex Clean Energy. Phoenix Solar übernimmt für das Solarkraftwerk alle Planungs- und Beschaffungsaufgaben sowie das Management der Errichtung. Die Anlage ist Teil eines Hybridprojektes, das zudem aus der Windkraftanlage Cotton Plains im Floyd County besteht.

7C Solarparken aus Bayreuth will einen Solarpark von IBS Solar übernehmen. Die beiden Unternehmen haben einen Kaufvertrag über einen 1,75 MW umfassenden Solarpark unterzeichnet. Es handelt sich hierbei um den Solarpark „Goldberg" in Mecklenburg-Vorpommern, der im September 2016 ans Netz kommen soll. Die 7C Solarparken AG sicherte sich mit dem Kaufvertrag Goldberg auch die Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt mit 0,750 MW Nennleistung. Diese Erweiterung ist für das Jahr 2017 geplant.

Der Solarzulieferer Wacker Chemie AG aus München hat einen Gewinneinbruch im 2. Quartal gemeldet. Das EBIT verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 110,9 Millionen Euro. Zugleich hat die Wacker Chemie AG im 2. Quartal mit 1,386 Milliarden Dollar ein Umsatzplus von 1,1 Prozent erreicht. Der Vorstand des Herstellers von Solarsilizium erklärte diesen Unterschied vor allem mit einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen im Vorjahr.

Der Solarkonzern SunPower aus Kalifornien hat einen Rechtsstreit auf den Philippinen gegen eine Zahlung von 50,5 Millionen US-Dollar beigelegt. Die Zahlung leistete ihre Tochtergesellschaft SunPower Philippines Manufacturing Limited an First Philippine Electric Corporation (FPSC) und First Philec Solar Corporation. Letztere war ein Gemeinschaftsunternehmen der SunPower-Tochter und von FPSC zur Herstellung von Wafern. Die nun getroffene Vereinbarung sieht auch vor, dass die SunEdison-Tocher alle ihre Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen an FPSC abgibt. Der jetzigen Vereinbarung war ein Rechtsstreit vorausgegangen, nachdem die SunEdison-Tochter die Waferproduktion nicht mehr abnehmen wollte. Ein Gericht hatte bereits 2015 grundsätzlich geurteilt, dass FPSC und dem Gemeinschaftsunternehmen deswegen Schadensersatz zustehe.

Andere Aktien

Die Capital Stage AG aus Hamburg hat ihr Übernahmeangebot für Aktien der Chorus Clean Energy AG veröffentlicht. Beide Unternehmen betreiben Solar- und Windparks. Laut den Angebotsunterlagen können die Aktionäre der Chorus Clean Energy AG drei Chorus-Aktien in fünf Anteilsscheine von Capital Stage umtauschen. Das entspricht einem Angebotspreis von 11,5 Euro pro Chorus-Aktien und damit einem Aufschlag von 36 Prozent auf den Kurs dieser Wertpapiere vor dem Übernahmeangebot. Die Annahmefrist endet am 16. September 2016.

Die Vossloh AG konnte im ersten Halbjahr 2016 das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) trotz eines Umsatzrückgangs deutlich verbessern. Die Umsatzerlöse schrumpften um 7,6 Prozent auf 522,7 Millionen Euro. Das EBIT erhöhte sich dennoch um 57,3 Prozent von 19,3 Millionen Euro. Der Vorstand führt diese Entwicklung unter anderem zurück auf sinkende Kosten und auf Programme zur Effizienzsteigerung.

Die KTG Agrar SE rechnet für Ende August/Anfang September mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Zudem hat sie ihre Beteiligung an der Bio-Zentrale Naturprodukte GmbH abgestoßen. Diese werde von einem strategischen Investor übernommen, hieß es dazu. Der Kaufpreis liege im einstelligen Millionenbereich. Der vom Amtsgericht Hamburg bestellte vorläufige Sachwalter und der vorläufige Gläubigerausschuss hatten dem Beteiligungsverkauf zuvor zugestimmt.

Der niederländische Biolebensmittelanbieter Wessanen hat den Halbjahresumsatz - ohne Berücksichtigung der Unternehmenszukäufe - gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,6 Prozent gesteigert. Das EBIT sprang im ersten Halbjahr um 30,2 Prozent auf 25 Millionen Euro.

Der Biolebensmittelhändler Whole Foods Market meldete für das dritte Quartal einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn sackte von 154 Millionen Dollar oder 43 Dollarcents je Aktie ab auf 120 Millionen Dollar oder 37 Dollarcents je Aktie. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres schrumpfte der Umsatz des Unternehmens mit Hauptsitz im texanischen Austin um 2,3 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verringerte sich von 429 Millionen auf 419 Millionen Dollar.

Der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Systems aus Kanada hat trotz eines kräftigen Umsatzanstiegs auch das zweite Quartal des laufenden Jahres mit roten Zahlen beendet. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 58 Prozent auf 17,6 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust verringerte sich von 7,0 Millionen auf 5,5 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 erreichten die Kanadier ein Umsatzplus von 66 Prozent auf 34 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust im ersten Halbjahr 2016 betrug 15,8 Millionen US-Dollar nach nur 0,3 Millionen US-Dollar Verlust im Vorjahreszeitraum. Ballard Power erklärte den erhöhten Halbjahresverlust unter anderem mit Kosten einiger Restrukturierungsmaßnahmen.

TerraForm Power hat vorläufige Zahlen für das erste Quartal 2016 veröffentlicht. Demnach hat der Solar- und Windparkbetreiber aus den USA im ersten Quartal 2016 einen Umsatz von 151 bis 159 Millionen US-Dollar erzielt. Der Nettoverlust für das Quartal lag nach seinen Angaben zwischen 32 und 46 Millionen US-Dollar. Davon seien 8 Millionen US-Dollar Verlust durch Beratungs- und Rechtskosten im Zusammenhang mit der SunEdison-Insolvenz entstanden. TerraForm Power ist ein eigenständig an der Börse notiertes Tochterunternehmen des Ökostromriesen SunEdison. Einen offiziellen Finanzbericht hat TerraForm Power zuletzt für das dritte Quartal 2015 veröffentlicht. Auch die Bilanz für das Gesamtjahr 2015 steht noch aus. Das Unternehmen hat für die Bilanz noch eine Fristverlängerung bis Ende August erhalten.
Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.

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