Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windradhersteller Nordex SE schlägt Sparkurs ein – Börsenabschied von Q-Cells SE und Solon – Centrotec Sustainable AG verkauft Beteiligung

Der DAX legte bis zum Ende der vergangenen Woche 2,7 Prozent zu und schloss bei 7.412 Punkten. 2,2 Prozent Kursgewinn verbuchte der US-amerikanische Dow Jones Index. Er notierte bei 13.305 Punkten. Um 4,4 Prozent auf 9.248 Punkte kletterte der japanische Nikkei. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verteuerte sich um 2,5 Prozent auf 116,80 Euro. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ stieg um 5,1 Prozent auf 8.393 Dollar. Der Euro legte 2,4 Prozent zu und erreichte 1,3117 Dollar.

Windaktien

Eine Neujustierung der Unternehmensstrategie soll den Windradhersteller Nordex SE mittelfristig zurück in die Erfolgsspur bringen. Im Zentrum der Neuausrichtung steht ein Kosteneffizienzprogramm, das die Kosten „im zweistelligen Prozentbereich“ senken soll. Gespart wird auch in der Führungsetage: Der Posten für die Leitung des operativen Geschäfts werde aufgelöst, sodass Nordex künftig nur noch von drei Vorstandsmitgliedern gelenkt wird. Die Aufgaben der operativen Führung werde Vorstandschef Jürgen Zeschky übernehmen, teilte Nordex mit. Deshalb übertrage er einige seiner Verwaltungsaufgaben an den Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold. Die Profitabilität des Windturbinenbauers solle außerdem durch eine Umstellung im Vertrieb gesteigert werden: Ziel sei es hier, verstärkt kleinere Projektierer und mittelgroße Betreiber von Windparks als Kunden zu gewinnen.

Einen großen Auftrag aus Südamerika meldete der spanische Windradhersteller Gamesa. Das Unternehmen aus dem baskischen Zamudio soll 129 Windräder mit insgesamt 258 Megawatt (MW) nach Brasilien liefern. Die Auftraggeber seien der Fonds Rio Bravo Energia I und eine Tochter des staatlichen brasilianischen Energieversorgers Eletrobras. Diese planen, die Windräder in zehn Windparkprojekten einzusetzen, die im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden des Landes entstehen sollen.

Solaraktien


Nach knapp sieben Jahren und fünf Monaten an der Deutschen Börse wird die Aktie des Solarkonzerns Q-Cells SE am 12. März 2013 vom Börsenparkett verschwinden. Die Frankfurter Börse hat dem Antrag auf Widerruf der Börsenzulassung, die der Insolvenzverwalter Henning Schorisch gestellt hatte, stattgegeben. Das geht aus einer Pflichtmitteilung des Solarkonzerns aus Bitterfeld hervor. Dieses Delisting ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Übernahme der Q-Cells-Insolvenzmasse durch die koreanische Hanwha Group. Der Kauf ist durch die Gläubiger genehmigt. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus.

Auch die Aktie des Berliner Photovoltaik-Pioniers Solon SE geht zum 12. März 2013 komplett aus dem Börsenhandel. Nachdem die Frankfurter Börse dem Antrag auf Widerruf der Börsenzulassung stattgegeben hat, steht dieser Termin fest. Der indisch-arabische Solarkonzern Microsol hatte Solon nach der Insolvenz im März 2012 übernommen und in seine Firmenstruktur integriert.

Bis zum Jahresende 2012 will die US-Sparte des Bonner Solarkonzerns SolarWorld AG den nun begonnenen Bau einer Solaranlage mit 25 MW geplanter Leistungskapazität abschließen. Wie SolarWord Americas mitteilte, errichtet das Unternehmen den Solarpark Desert Star in der Mojave Wüste in Südkalifornien.

In Italien hat die S.A.G. Solarstrom AG mehrere Photovoltaikanlagen ans Stromnetz angeschlossen. Es handle sich um sieben Dachsolaranlagen mit zusammen 3,6 MW Leistungskapazität an verschiedenen Standorten im Land, teilte das Unternehmen aus Freiburg mit.

Mit Umstrukturierungsmaßnahmen reagiert der schweizerische Solarausrüster Meyer Burger Technology AG auf die jüngst schwachen Halbjahreszahlen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Thun im Kanton Bern kündigte an, den Standort Lyss aufzulösen und komplett nach Thun zu verlegen. Außerdem sollen die Meyer Burger AG und ihre Tochter 3S Swiss Solar Systems AG zu einem einzelnen Unternehmen fusionieren und ebenfalls von Thun aus operieren. Die Konsolidierungsmaßnahmen sollen Ende März 2013 abgeschlossen sein, hieß es.

Die Fertigstellung einer Solaranlage in Griechenland hat der norwegische Solarkonzern Renewable Energy Corp. aus Sandvika bekannt gegeben. Der 100.000 Quadratmeter große Solarpark mit vier MW Leistungskapazität sei in der Provinz Argolida, 120 Kilometer entfernt von Athen, in nur vier Wochen errichtet worden. Auftraggeber und Betreiber sei EuroEnergy, eine Tochter des britischen Mischkonzerns Libra Group.

Einen neuen Auftrag und Fortschritte im Projektgeschäft meldete der US-Solarkonzern SunPower aus Kalifornien. Mit dem ebenfalls in Kalifornien ansässigen Stromversorger Pacific Gas and Electric Company (PG&E) schloss SunPower einen Stromabnahmevertrag für ein Solarprojekt in der Heimat ab. Der Vertrag mit PG&E beziehe sich auf den Solarpark Henrietta in Kings County. Das Vorhaben mit 100 MW geplanter Leistungskapazität werde ab 2015 gebaut. Außerdem bestellte der japanische Technologiekonzern Toshiba Solarmodule bei den Amerikanern, die zusammen ebenfalls auf 100 MW kommen. Toshiba wolle diese für Solarsysteme verwenden, die an japanische Privathaushalte verkauft werden sollen.

Für den Strom aus zwei Solarparks in der US-amerikanischen Heimat hat First Solar Inc. einen Abnehmer gefunden. Nach Angaben des Solarkonzerns aus Tempe in Arizona nimmt der kalifornische Stromversorger PG&E die Energie zweier Vorhaben ab, die First Solar im Bundesstaat Kalifornien plant und errichtet. Zusammen kommen die beiden in der Entwicklung befindlichen Projekte auf 72 MW Leistungskapazität. Zum einen handele es sich um die 32 MW starke Solarfarm Lost Hills in Kern County, zum anderen um das 40-MW-Projekt Cuyama, das in Santa Babara entstehen solle.

Frisches Geld von seinen Gläubigerbanken erhält der US-Solarprojektierer SunEdison LCC aus Belmont in Kalifornien. Ein Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank gewährte der Tochter des US-Solarkonzerns MEMC Electronic Materials die Erweiterung einer Kreditlinie um 40 Millionen Dollar auf  150 Millionen Dollar. Das neue Kapital stehe unmittelbar zur Verfügung und werde für Konstruktionskosten im Nordamerika-Geschäft verwendet, hieß es.

Mit deutlich weniger Umsatz und wesentlich mehr Nettoverlust als im Vorjahreszeitraum hat der koreanisch-chinesische Solarkonzern Hanwha SolarOne Co. Ltd. das zweite Quartal 2012 abgeschlossen. Die in Shanghai ansässige Photovoltaik-Tochter des koreanischen Chemiekonzerns Hanwha Chemicals verbuchte mit 168,7 Millionen Dollar Quartalsumsatz für die Zeit zwischen April und Juni 2012 rund 40 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2011. Dabei vervielfachte sich der Nettoverlust des zweiten Quartals von 10,8 auf 42 Millionen Dollar.

Bildnachweis: Solarmodulproduktion von Hanwha SolarOne. / Quelle: Unternehmen


Andere Aktien

Den Kauf von drei Windparks in Deutschland und Italien hat die Capital Stage AG bekannt gegeben. Von dem dänischen Projektierer European Energy A/S aus Kopenhagen habe der Betreiber von Erneuerbare-Energie-Anlagen aus Hamburg eine Windfarm in Thüringen, eine in Sachsen und eine in der Toskana gekauft. Alle drei zusammen kommen dem Unternehmen zufolge auf 34 MW Leistungskapazität. Sie alle seien seit 2006 in Betrieb.

Um sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, hat die Centrotec Sustainable AG aus Brilon ihre Beteiligung an dem Kunststoffhersteller Bond-Laminates verkauft. Wie die Spezialistin für Energieeffizienztechnologie aus Brilon mitteilte, hat die Lanxess AG den knapp 25-prozentigen Anteil von Centrotec an dem Kunststoffhersteller übernommen.

Einen Vertriebserfolg in Südafrika meldete die kanadische Brennstoffzellen-Spezialistin Ballard Power Systems Inc. Das Unternehmen aus Burnaby in der Provinz British Columbia unterzeichnete Verträge zur Lieferung von 192 Stromgeneratoren an den südafrikanischen Technologie-Vertrieb Inala Technologies aus Midrand. 32 dieser Generatoren seien bereits an ein großes afrikanisches Mobilfunkunternehmen verkauft. Dieses plane, den Ausbau seines Mobilfunknetzes mit Hilfe der Generatoren voranzutreiben.

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