Nachhaltige Aktien, Meldungen

Yes we can.

Barack Obama wird der erste schwarze Präsident in den USA. Seine Aussage, als er die Wahl annimmt: "Yes we can." Punkt. Kein Ausrufezeichen. Obama sicherte sich die erforderliche Mehrheit der 270 Wahlmännerstimmen mit Siegen in Ohio, Florida, Virginia und Iowa. Allein zur offiziellen Feier im Grant Central Park waren über 60 000 Menschen gekommen. Feiern auf den Straßen New Yorks dauerten auch um zwei Uhr nachts (Ortszeit) noch an. „Der Wandel ist nach Amerika gekommen“, rief ein strahlender Obama. Die überwältigende Beteiligung aller Gruppen an dieser Wahl sei „ein Beweis der Macht der Demokratie“.

Obama: "Der Mensch ist zum Mond geflogen, die Berliner Mauer wurde eingerissen – und jetzt wird auch Amerika wieder auf den richtigen Kurs gebracht." Obama betonte die großen Herausforderung, die auf die USA warteten. Amerika befinde sich in zwei Kriegen, es gebe die größte finanzielle Krise seit langer Zeit. Es müssten „neue Jobs geschaffen, Allianzen repariert werden“. Dies werde seine Zeit brauchen, „wir werde mehr als ein Jahr brauchen“. Aber „wir werden es schaffen, das verspreche ich“.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain gratulierte seinem Konkurrenten.

Nach Einschätzung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kann Obama die Umweltpolitik der USA reformieren. Die Umweltschutzorganisation mit Sitz in Berlin erklärt, der von Obama angekündigte entschlossene Ausbau regenerativer Energien und die Umgestaltung der Energie- und Autobranche hin zu mehr Effizienz und Sparsamkeit wiesen in die richtige Richtung. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender, sagt: "Auf Obama richten sich nun die Hoffnungen vieler Umweltschützer. Wie alle Industriestaaten müssen auch die USA auf ein zukunftsfähiges Wirtschaftsmodell einschwenken."

Der Sieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten hat die Kurse an der Tokioter Börse beflügelt. Der Nikkei-Index verbesserte sich um 406 Punkte oder 4,5 Prozent auf 9.521 Punkte. Wie die Zeitung Frankfurter Rundschau berichtet, waren dort vor allem Exportwerte gefragt, allen voran die Aktien von Toyota. Der Autobauer halte das größte Stück auf dem US-Automarkt. Anleger hofften, dass er als erstes in den Genuss von Konjunkturprogrammen komme. Die Aktie des Unternehmens ist in zahlreichen Nachhaltigkeitsfonds enthalten.

Die deutschen Leitindices DAX und TecDAX verzeichneten am Morgen demgegenüber Kursverluste. Der DAX gab zuletzt 2,00 Prozent nach auf 5173 Punkte, der TecDAX büsste 3,67 Prozent auf 579 Punkte ein. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) zitierte einen Marktteilnehmer mit der Bemerkung: „Mal sehen, was Obama aus dem Ärmel zaubert, aber die Finanzkrise ist durch seinen Sieg ja nicht weg." Nach Recherchen des Blatts stieg der Hang-Seng-Index in Hongkong zeitweise um 5,7 Prozent. Der der ASX-Index im australischen Sydney habe um knapp 3 Prozent zugelegt.

Laut einem Bericht von Spiegel-Online reagieren die Börsenhändler skeptisch auf den Obama-Sieg. Die Anleger hätten zwar auf einen klaren Wahlsieg von US-Demokrat Barack Obama gesetzt - den deutschen Leitindex habe das aber nur bedingt beflügelt. Mit Blick auf den Ausgang der US-Wahl hätten Händler immerhin begrüßt, dass es nun "klare Verhältnisse und keine Hängepartie wie vor acht Jahren" gebe.

„Change has come“ betitelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ihren Bericht über die Reaktion der europäischen Börsen auf den Wahlsieg von Obama. Mit einem ausgeprägten Höhenflug am Dienstag hätten die Finanzmärkte das Wahlergebnis zum Teil schon vorweggenommen, heißt es. Scheinbar würden die meisten Anleger am Morgen nach diesem Motto zu handeln: Buy the rumours, sell the fact - (Kauf das Gerücht, verkaufe die Fakten). Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Würtetmberg (LBBW) sagte der FAZ, dass er den den Obama-Effekt als kurzfristig ansehe, er gehe davon aus, dass die aktuelle Rally spätestens am Donnerstag mit der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank auslaufe. Die Anleger hätten eine Senkung der Leitzinsen schon eingepreist. Und an den schwierigen konjunkturellen Perspektiven der Vereinigten Staaten werde erst einmal auch ein neuer Präsident nichts ändern.
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