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Aktienkauf? Jetzt nicht - trotz guter Favoriten
Ende Januar haben die Aktienmärkte Anleger kräftig durchgeschüttelt: Die großen Indizes wie DAX, S&P 500 und Hang Seng ließen Federn und sanken. Kein Crash, aber eine deutliche Korrektur. Nun gibt es neue Probleme - die Aktienmärkte sind verunsichert und zeigen dies durch weiter sinkende Kursstände.
Wir nennen gute Gründe, aktuell keine neuen Aktien zu kaufen, aber die ECOreporter-Favoriten-Aktien nicht aus den Augen zu verlieren.
Erst Mitte Januar erreichte der deutsche Aktienindex DAX einen neuen Höchststand: Fast 13.560 Punkte, ein Kursplus von etwa 57 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Auch der US-Aktienindex S&P 500 notierte bei mehr als 2.870 Punkten (fast 76 Prozent Plus) auf einem neuen Hoch, der Hang Seng Index bei 33.000 Punkten (38 Prozent Kursplus).
Favoriten-Aktien langfristig besser als Vergleichsindizes
Auch ausgewählte Titel unserer Favoriten-Aktien aus der Reihe Dividendenkönige und Mittelklasse-Aktien hatten ordentlich zugelegt. So erfreute beispielsweise das auf Labortechnik spezialisierte US-Unternehmen Thermo Fisher Scientific Aktionäre mit einem Kurszuwachs von etwa 191 Prozent innerhalb von fünf Jahren.
Und der auf Medizintechnik- und Gesundheitsdienstleistungen spezialisierte Fresenius-Konzern verbesserte den Aktienkurs um mehr als 100 Prozent in fünf Jahren. Eine weitere Favoriten-Aktie, Johnson & Johnson, ein Medikamenten- und Drogeriebedarfshersteller aus den USA, verbesserte ihren Aktienkurs um fast 76 Prozent innerhalb von fünf Jahren.
Noch besser schnitten auf langfristige Sicht die Mittelklasse-Aktien ab: WashTec, Hersteller von wassersparenden Waschanlagen, legte innerhalb fünf Jahre um fast 530 Prozent zu. Die Bechtle AG, IT-Dienstleister, steigerte den Aktienpreis um mehr als 260 Prozent.
Und auch Osram Licht, Spezialist für Leuchtmittel in der Industrie und seit Juli 2013 an der Börse, verbesserte den Aktienkurs um etwa 163 Prozent.
Langfristig, und das ist bei der Aktienanlage notwendig und wichtig, haben Anleger somit schöne Gewinne erzielt und zusätzlich zum Teil ordentliche Dividenden eingenommen.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Anzeichen für Korrektur mehren sich
Alles gute Zahlen bei den Indizes und Aktien-Favoriten, betrachtet man die langfristige Entwicklung. Doch kurzfristig mehren sich Anzeichen für eine weitere Korrektur an den Aktienmärkten. So verbuchte der DAX seit seinem "All-Time-High" Mitte Januar bis heute (2.3., 12:30 Uhr) einen Verlust von fast 14 Prozent.
Geringere Kursrücksetzer machten der S&P 500 und der chinesische Hang Seng-Index (Minus 6 Prozent, gestrige Kursstellung). Und die Signale für weitere Kursrücksetzer haben in letzter Zeit zugenommen.
Brexit und US-Präsidentschaftswahl sind Vergangenheit
Nicht nur der Brexit, also das Ausscheiden Großbritanniens aus der europäischen Union, und die im Oktober 2016 erfolgte Präsidentschaftswahl in den USA, lasteten zuletzt auf den Kursen der großen Indizes und an der Börse notierter Unternehmen.
Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sorgte am Ende sogar unerwartet für ansteigende Notierungen, es gab eine kleine "Rallye", die Kurse stiegen. Doch das scheint vorbei. Die Folgen des Brexits sind in den Kursen eingepreist, und die US-Präsidentschaftswahl ist Vergangenheit.
Nun mehren sich die Anzeichen für einen weiteren Kursrückgang, obwohl die Unternehmen in ihren jüngsten Quartalsberichten meist gute Ergebnisse mitteilten.
Erträge in den USA angestiegen, geringere Steuersätze für Unternehmen
Die Erträge der im S&P 500 notierten Unternehmen sind auf Jahressicht durchschnittlich um 15,3 Prozent angestiegen. Trotzdem ist es mit den Gewinnen in den USA derzeit so eine Sache: Zwar profitieren die Unternehmen von niedrigeren Steuersätzen (Reduzierung von 35 auf 21 Prozent) und dem zurück in die USA geholten Auslandsvermögen. Beides sind aber Einmalposten.
Sie verbessern die fundamentale Bewertung in diesem Jahr und nähren andererseits die Hoffnung auf spektakuläre Aktienrückkaufprogramme und Sonderausschüttungen (beispielsweise bei unserem Aktienfavorit Cisco Systems).
Mehr schlechte Nachrichten
Aktuell machen die USA mit Negativ-Meldungen auf sich aufmerksam. Dazu gehören ein anhaltender Wirtschaftsprotektionismus sowie die Strafzölle auf Stahl (25 Prozent) und Aluminium (10 Prozent).
Wachstumserwartungen überzogen
Die aktuellen Wachstumserwartungen an den Aktienmärkten sind überzogen. In China ist das Kreditwachstum stark rückläufig. Das bedeutet: Unternehmen nehmen weniger Kapital für Investitionen auf, beispielsweise für Übernahmen.
Hinzu kommt ein Preisverfall bei Container-Frachtraten (China ist Export-Weltmeister), was nicht für eine zukünftig florierende Weltwirtschaft spricht. International sind die Container-Frachtraten von 1.700 US-Dollar auf 1.200 US-Dollar je Container zurückgekommen. Hier macht sich erstmals der Wirtschafts-Protektionismus der US-Regierung bemerkbar.
Auch in Europa mehren sich die Probleme: In Italien finden am 4. März die Parlamentswahlen statt. Eine Partei mit guten Chancen, viele Stimmen zu holen, ist die europaskeptische und populistische Partei "M5S" (italienisch: Movimento 5 Stelle, Fünf-Sterne-Bewegung).
Die Partei ist gegen den Euro, für eine Abspaltung Italiens aus der Europäischen Union und einen Schuldenschnitt des Landes (2016: Verschuldung von 132 Prozent im Verhältnis zum Brutto-Inlandsprodukt BIP; Verschuldung von Deutschland: 68 Prozent).
Marktpreise nehmen Entwicklungen vorweg
Die aktuellen Marktpreise nehmen die Entwicklungen in den nächsten drei bis sechs Monaten vorweg. Das heißt, die derzeitigen Kurse bei börsennotierten Unternehmen und Indizes sind zu hoch. Aus diesem Grund sollten Anleger aktuell von Aktienkäufen Abstand nehmen.
Aktienfavoriten sorgfältig ausgewählt
Dennoch besteht kein Grund zur Panik. Anleger sollten an den Favoriten-Aktien weiterhin festhalten, sofern sie sie in der Vergangenheit (zu)gekauft haben. Bitte lesen Sie auch, wie Sie Ihre erzielten Kursgewinne gegen Verluste an den Börsen absichern.
Sollten die Kurse wieder ansteigen, berichten wir rechtzeitig darüber. In der Zwischenzeit nehmen Anleger an teilweise hohen Dividenden teil, die unabhängig von den aktuellen Kursständen an die Aktionäre ausgezahlt werden.
Die Auswahl der Favoriten-Aktien beruht auf der Qualität der Unternehmen. Dazu gehört unter anderem eine stabile Dividende mit einer angemessenen Ausschüttungsquote mit Aussicht auf zukünftige Dividendensteigerungen.