Windpark Tassillé in Frankreich: aventron betreibt Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke in der Schweiz und anderen europäischen Ländern. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

aventron AG im Porträt, Teil 2: Nichts als grüner Strom

Die aventron AG führt derzeit eine Kapitalerhöhung durch. Es sollen 15 Millionen neue Namensaktien in Umlauf gebracht werden. Lohnt sich der Einstieg für private Anleger?

Die aventron AG hat eine einzige Einnahmequelle: Sie verkauft Strom. Und der stammt ausschließlich aus erneuerbarer Energie. Das Unternehmen betreibt Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke in der Schweiz und in mehreren Ländern Europas.

Derzeit läuft eine Kapitalerhöhung: Zu den bisherigen 34,105 Millionen Aktien sollen maximal 15 Millionen neue Namensaktien mit einem Nennwert von einem Franken hinzukommen. Der Ausgabepreis pro Namensaktie beträgt 9.80 Franken, das entspricht dem derzeitigen Börsenkurs (14.5., 9:15 Uhr). Für einen Euro erhält man derzeit 1,19 Franken. Auch private Anleger können sich an der Kapitalerhöhung beteiligen. aventron stockt das Eigenkapital mit der Ausgabe der neuen Aktien um maximal 147 Millionen Franken auf. An der gesamten Emission beteiligen sich auch die Hauptaktionäre der aventron, das sind drei Schweizer Stadtwerke. Sie nutzen ihre Bezugsrechte für die neuen Aktien nicht und stellen sie dem Markt zur Verfügung.

2017 hat die aventron-Gruppe nach Steuern 8,3 (2016: 3,0) Millionen Franken Gewinn erzielt – das sind 0,24 Franken pro Aktie. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 23,9 Millionen Franken 73 Prozent über dem aus 2016. Im Verhältnis zum Nettoerlös liegt die EBIT-Marge bei 31,0 (28,4) Prozent. Pro Aktie schüttet aventron für 2017 eine Dividende von 0,23 Franken aus (2016: 0,21 Franken).

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Zwei Wasserkraftwerke am Fluss waren die Basis

Gegründet wurde die aventron 2005 als „Kleinkraftwerk Birseck“ von der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) in der Schweiz. Mit der Energie Wasser Bern (ewb) und dem Stadtwerk Winterthur (SWW) beteiligten sich 2010 und 2013 zwei weitere Schweizer Energieversorgungsunternehmen an dem Unternehmen, das seit Anfang 2016 aventron heißt.

Die Birs ist ein Nebenfluss des Rheins; zwei Wasserkraftwerke an der Birs, in Laufen und in Dornachbrugg, waren die Grundlage des Unternehmens. 2010 kamen sieben Kleinwasserkraftwerke in Frankreich hinzu; es folgte der Börsengang. Seitdem ist aventron an der Börse Berne eXchange (BX) notiert. Zwischen 2011 und 2013 folgten Solar- und weitere Wasserkraftwerke in der Schweiz und Frankreich,  außerdem investierte das Unternehmen in Windenergie, beispielsweise im windreichen Nordwesten Frankreichs.

2014 eröffnete aventron Ländergesellschaften in Italien, Deutschland und Norwegen und erwarb dort Grünstrom-Kraftwerke. Ende 2015 hatte das aventron-Kraftwerksportfolio eine installierte Gesamtleistung von 160 Megawatt (MW). Das Ziel für die nächsten Jahre seien 1.000 MW laut Vorstandschef Millioud. Mehr über die Ziele von aventron erfahren Sie in unserem ausführlichen Interview mit Vorstandschef Antoine Millioud.

2016 folgte eine Kapitalerhöhung über 131,9 Millionen Franken; das entsprach 14,6 Millionen neuer Namensaktien (Nennwert 1 Franken) zum Ausgabepreis 9 Franken. 8,2 Millionen Aktien waren durch neue Sacheinlagen von Wind- und Solarkraftwerken erbracht. Dazu gehörten auch Solaranlagen in Spanien.

Eine feste Aktionärsstruktur

aventron hat etwa 500 private Aktionäre, das Streuvermögen beträgt etwa 16 Prozent. 71 Prozent der Aktien liegen bei drei Schweizer Stadtwerken, zwei Infrastrukturfonds haben  8 bzw. 5 Prozent – hier soll in den nächsten Jahren kein Wechsel anstehen.

Nach der Kapitalerhöhung hätte aventron fast 50 Millionen Aktien, beim Kurs von 9,80 Franken sind das knapp 500 Millionen Franken Gesamtkapitalisierung.

Die Ausschüttungsquote für die Aktionäre ist nicht festgelegt, in den letzten Jahren lag sie nach Angaben von aventron bei 2,3 Prozent – errechnet aus dem Verhältnis der Dividenden zum Emissionspreises der Aktien in der jeweiligen Kapitalerhöhung. Bezogen auf die Dividende für 2017 (0,23 Franken) ergibt sich beim Aktienpreis von 9,8 Franken eine Dividendenrendite von 2,35 Prozent. Da die Dividendenrendite für 2018, die 2019 ausgeschüttet wird, ansteigen kann, kann sich für die Zeichner der neuen Aktien eine höhere Dividendenrendite ergeben.

Zeichnungsunterlagen für die Kapitalerhöhung finden sich auf www.aventron.com. Die aventron-Aktie wird nur an der Börse Bern gehandelt. Der Aktienhandel dort kann für deutsche Anleger mit einer höheren Gebühr verbunden sein als ein Handel anderer Aktien an deutschen Börsen. Allerdings eignet sich die Aktie in erster Linie für Anleger, die sie lange halten möchten – und in diesen Fällen ist der Gebührenunterschied auf Dauer gesehen nicht erheblich. Gehandelt wird die Aktie in Schweizer Franken. Der Kurs des Franken zum Euro kann sich verändern. Da aventron den Großteil des erzeugten Stroms allerdings in Euro-Ländern verkauft, basiert auch das Geschäft auf dem Euro.

aventron AG: ISIN CH0023777235 / WKN A0PA3C

Verwandte Artikel

27.01.18
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x