BlackRock verwaltet aktuell 6,5 Billionen US-Dollar und ist damit der größte Vermögensverwalter weltweit. / Foto: Fotolia, andrea1982

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BlackRock: Fossile-Energien-Investments kosten Anleger 90 Milliarden US-Dollar

Investitionen in fossile Energieträger kosteten Anleger des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock in den vergangenen zehn Jahren über 90 Milliarden US-Dollar Rendite (umgerechnet knapp 81 Milliarden Euro). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des US-amerikanischen Think Tanks Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA).

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Finanzielle Risiko unterschätzt

Die  Vermögensverwaltung BlackRock habe das finanzielle Risiko von Investitionen in fossile Energien unterschätzt, und damit ihren Investoren eine schlechtere Wertentwicklung beschert, heißt es in der Studie von IEEFA. In der Hauptsache liege die schlechtere Wertentwicklung gegenüber dem US-amerikanischen Leitindex S&P 500 an den Investitionen in Öl-Unternehmen wie Exxon Mobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP. Auch Investitionen in die deutschen Stromerzeuger RWE und EON hätten BlackRock Performance gekostet.

Das enorme Wachstum der Erneuerbare-Energien-Branche habe die Vermögensverwaltung dagegen verschlafen. Weniger als 1 Prozent des Gesamtportfolios von BlackRock seien in nachhaltig ausgerichtete Fonds oder ETFs investiert, behaupten die Autoren der IEEFA-Studie.

Enge Verbindung zur Öl- und Kohlebranche

Das Think Tank beklagt in seiner Studie die enge Verflechtung von leitenden BlackRock-Mitarbeitern mit der Öl-, Gas- und Kohlebranche. Sechs der insgesamt 18 Vorstandsmitglieder hätten zuvor in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen gearbeitet. Dadurch seien Interessenskonflikte entstanden, die den Anlegern zugleich Renditeverluste bescherten.

Laut der Studie hat BlackRock in der Vergangenheit auf Hauptversammlungen konsequent verhindert, dass Unternehmen detailliertere Angaben zu ihrem Beitrag zum Klimaschutz machen. BlackRock unterstützte demnach im vergangenen Jahr etwa nur ein Viertel der Vorstöße von Aktionären auf Hauptversammlungen zu mehr Klimaschutz. Im Vergleich dazu votierte etwa die Fondsgesellschaft Fidelity bei fast 60 Prozent der Abstimmungen für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Der Vermögensverwalter Legal & General sei führend bei der Unterstützung von Klima-Belangen auf Hauptversammlungen mit einer Unterstützung von 85 Prozent aller Aktionärsforderungen nach mehr Klima- und Umweltschutz.

IEEFA-Leiter Tim Buckley fordert BlackRock auf, den Klimaschutz ernst zu nehmen: "Wenn der weltgrößte Investor klar macht, dass sich die Regeln geändert haben, werden andere weltweit bedeutende Investoren folgen und so für Anleger das Risiko für gestrandete Vermögenswerte für alle verringern.“ Der Vermögensverwalter habe zudem immer noch keine eigenen passiven Anlagemöglichkeiten zur Senkung des CO2-Ausstoßes entwickelt. Da seien die Konkurrenten wie Amundi, Norges Bank, AP4, Storebrand und KLP schon weiter.

BlackRock weist Anschuldigungen zurück

BlackRock weist in einer Stellungnahme die Schlussfolgerungen des Berichts als falsch zurück. "Der überwiegende Teil unserer Aktienbestände – einschließlich der in diesem Bericht genannten – wird über indexbasierte ETF und andere Indexprodukte gehalten, die die Anlageergebnisse von Indizes von Drittanbietern abbilden“, heißt es von BlackRock. Die Vermögensverwaltung würde nicht aktiv Unternehmen für die Anlageprodukte auswählen, so BlackRock weiter. Zudem habe sie auch nachhaltige ETFs und Fonds im Programm.

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