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Erneuerbare Energie, Meldungen
Drohende Förderkürzung sorgt für Chaos in der Solarbranche
Zum Jahreswechsel will die Bundesregierung die Förderung für mittelgroße Solardachanlagen um 20 Prozent kürzen. Die Pläne haben in der Branche Torschlusspanik ausgelöst.
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Der aktuelle Entwurf der Bundesregierung für das Energiesammelgesetz sieht vor, die Fördersätze für neue Solardachanlagen mit einer Kapazität von 40 bis 750 Kilowatt ab dem 1.1.2019 um 20 Prozent auf 8,33 Cent pro Kilowattstunde zu senken. Betroffen wären davon vor allem Mieterstrom- und Gewerbeprojekte. Anlagen von Privathaushalten sind in der Regel kleiner als 40 Kilowatt.
"Fast jeder Akteur versucht gerade, noch alle halbwegs baureifen Dachanlagen in diesem Jahr abzuschließen beziehungsweise für das kommende Frühjahr geplante Projekte vorzuziehen“, sagt Martin Schachinger, Geschäftsführer des Photovoltaik-Handelsplatzes pvXchange. "Wo das aus diversen Gründen nicht geht, werden Projekte vorsichtshalber auf Eis gelegt.“
"Ein nie dagewesener Run"
In den letzten Wochen habe es einen "nie dagewesenen Run auf alle noch in diesem Jahr verfügbaren Ressourcen“ gegeben. Innerhalb weniger Tage sei das Angebot an Modulen, Wechselrichtern, Unterkonstruktionen und Montagedienstleistungen knapp geworden.
"Für Investoren und die gesamte Entwicklung der Solarbranche ist diese Situation eine Katastrophe, zumal völlig unklar ist, wie lange die Witterung nach einem so langen und trockenen Sommer noch mitspielt und ein Arbeiten auf dem Dach ermöglicht“, führt Schachinger weiter aus.
Laut Schachinger sinken die Preise für Solarkomponenten aufgrund der Lieferengpässe derzeit nicht weiter. In einigen Bereichen seien wegen der hohen Nachfrage sogar steigende Preise zu beobachten. Das pvXchange-Preisbarometer zeigt für den November einen Preisanstieg bei Hocheffizienzmodulen um 2,9 Prozent gegenüber dem Oktober. In den übrigen Modulkategorien stagnieren die Preise. Seit Jahresanfang sind die Modulpreise um ungefähr 25 Prozent gefallen.