Hylea will Zinsen der Anleihe senken und Laufzeit verlängern

Der Paranuss-Produzent Hylea hat Zinszahlungen für seine Unternehmensanleihe 2017/2022 nicht fristgerecht leisten können. Jetzt sollen die Anleihebedingungen geändert werden.

„Aufgrund der Covid-19-Auswirkungen“ habe man die zum 1. Juni 2021 fällig gewordenen Anleihezinsen nicht auszahlen können, teilte das Luxemburger Unternehmen am 2. Juni verspätet mit (ECOreporter berichtete hier).

„Wir hätten grundsätzlich viel früher reagieren und mit den Anleihegläubigern einen Dialog starten müssen“, sagt Hylea-CEO Aimé Hecker jetzt in einem Interview mit dem Magazin „BondGuide“. Man sei „zu unerfahren bei der Kommunikation mit dem Kapitalmarkt“ gewesen und hätte schon nach den Zahlungsschwierigkeiten im Juni 2020 (ECOreporter hatte hier berichtet) eine Restrukturierung der Anleihe planen sollen. „Die Ausmaße von Corona habe ich ehrlich gesagt in diesem Umfang nicht so eingeschätzt“, räumt Hecker gegenüber dem „BondGuide“ ein.

Ende Juni möchte Hylea nun auf einer Versammlung der Anleihegläubiger die Bedingungen der Anleihe ändern lassen, um die Liquidität des Unternehmens zu verbessern. Der Zinssatz der Anleihe soll von 7,25 auf 4,25 Prozent herabgesetzt und die Laufzeit um sieben Jahre bis 2029 verlängert werden. Auf der Anleihegläubigerversammlung will Hylea auch seinen endgültigen Geschäftsbericht für das Jahr 2019 sowie den Abschluss für 2020 vorlegen. Bislang ist nur ein vorläufiger Geschäftsbericht für 2019 veröffentlicht.

Die Anleihe 2017/22 läuft nach bisherigem Stand noch bis zum 1. Dezember 2022. Hylea hatte das Emissionsvolumen im Januar 2020 von 25 auf 35 Millionen Euro aufgestockt. Die Anleihe hat nach Bekanntwerden der aktuellen Zahlungsprobleme die Hälfte ihres Kurswertes verloren und notiert an der Börse Frankfurt derzeit bei 40,00 Prozent ihres Nennbetrags (Stand 9.6.2021, Handelsschluss).

Anleihe Hylea Group 2017/2022: WKN A19S80 / ISIN DE000A19S801