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Lenzing mit Gewinneinbruch, Sparprogramm angekündigt
Der österreichische Faserproduzent Lenzing leidet unter hohen Energie- und Rohstoffkosten. Nach einem Ergebniseinbruch im dritten Quartal 2022 wird nun ein drastisches Sparprogramm aufgelegt.
Zwar konnte das Unternehmen seine Umsatzerlöse im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf fast 2 Milliarden Euro steigern. Doch diese Steigerung spiegele nur die höheren Faserpreise wider, wie Lenzing mitteilte.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 11,6 Prozent auf 263 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich gab der Gewinn um ein Drittel auf 74,9 Millionen Euro nach.
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„Insbesondere im Verlauf des dritten Quartals verschlechterte sich das Marktumfeld drastisch, und das sich eintrübende Konsumklima belastete die Geschäftsentwicklung der Lenzing zusätzlich“, erklärte das Unternehmen in seiner Pressemitteilung zu den Quartalszahlen.
Vor dem Hintergrund der Ergebnisentwicklung und des deutlich verschlechterten Marktumfelds will der Lenzing-Vorstand nun kräftig die Kosten senken. Das Programm ist demnach bereits in Kraft und soll nach vollständiger Implementierung jährlich mindestens 70 Millionen Euro einsparen.
Unsichere Aussichten
Um sich unabhängiger von globalen Energiemärkten zu machen und CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, will Lenzing in Österreich zudem noch stärker auf Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien setzen. Gemeinsam mit dem österreichischen Energieversorgungsunternehmen Verbund errichtete Lenzing mehrere Photovoltaikanlagen in Oberösterreich. Die Freiflächenanlage ist Unternehmensangaben zufolge die größte ihrer Art im gesamten Bundesland. Auch die Werke in China und Indonesien sollen nun schrittweise auf Erneuerbare Energie umgestellt werden.
Als Reaktion auf die Ankündigung des Sparprogramms am Donnerstag vergangener Woche gewann die Lenzing-Aktie deutlich an Wert. Am Berliner Finanzplatz Tradegate ist sie auf Wochensicht 41,8 Prozent im Plus. Am Freitagnachmittag notierte sie 0,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostete 67,90 Euro (Stand: 11.11.2022, 14:36 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 38,2 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 37,6 Prozent an Wert verloren.
Lenzing hatte im September bereits seine Prognose für das Gesamtjahr 2022 kassiert. Auch seine mittelfristigen Ziele sieht das Unternehmen gefährdet. Aufgrund der deutlichen Unsicherheiten rät ECOreporter von einem Einstieg in die Aktie derzeit ab.
Lenzing AG: