ABO Wind ist ein Projektentwickler, er plant, errichtet und wartet Windparks. Im Bild ist der Aufbau eines Windrads für den deutschen Windpark Mörsdorf zu sehen. / Foto: Unternehmen

  ECOanlagecheck, Windenergie-Investments

Unabhängige Analyse: Neue Wandelanleihe der ABO Wind AG im ECOanlagecheck

ABO Wind setzt nicht nur auf Windprojekte, sondern künftig auch verstärkt auf Solar. Für die Finanzierung sammelt das Unternehmen Geld ein.

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Die ABO Wind AG plant, ihre Geschäftsbereiche Wind- und Solarenergie auszuweiten. Insbesondere um Solarprojekte bankenunabhängig vorfinanzieren und damit zügiger umsetzen zu können, bietet sie nun eine Wandelanleihe an. Diese hat einen Zins von 3 Prozent pro Jahr und läuft zwei Jahre. Während der Laufzeit haben Anleger die Möglichkeit, ihre Teilschuldverschreibungen in die börsengehandelten Aktien der ABO Wind AG umzutauschen. Der Sie können den gestalteten ECOanlagecheck hier als PDF herunterladen. analysiert das Angebot.                   

Die Wandelanleihe, eine Inhaber-Teilschuldverschreibung, hat einen Nennbetrag von 15 Euro. Die Mindestzeichnungssumme für Anleger beträgt 300 Teilschuldverschreibungen zu je 15 Euro, somit 4.500 Euro. Jeder Anleger, anders gesagt: Anleihegläubiger, hat das Recht, jeweils eine Teilschuldverschreibung ohne Zuzahlung in eine Inhaber-Stückaktie der Wiesbadener ABO Wind AG umzutauschen, anders gesagt: zu wandeln.

Falls sich ein Anleger für die Wandlung entscheidet, muss er alle von ihm gehaltenen Teilschuldverschreibungen in Aktien umtauschen. Das Wandlungsrecht kann bis zum Laufzeitende am 30. April 2020 jeweils im Oktober ausgeübt werden. Anleihegläubiger, die ihr Wandlungsrecht nicht ausüben, haben zum Laufzeitende den Anspruch auf Rückzahlung ihrer Teilschuldverschreibungen zum Nennbetrag (100 Prozent der Wandelanleihe, also zu 15 Euro pro Stück).

Das Emissionsvolumen der Wandelanleihe beträgt 1 Million Teilschuldverschreibungen zu je 15 Euro, somit insgesamt 15 Millionen Euro. Bis zum 27. April waren 3,5 Millionen Euro platziert. Die Nebenkosten des Angebotes (vor allem Prospekterstellung, Vertrieb) belaufen sich laut Prospekt bei Vollplatzierung auf bis zu ca. 3 Prozent des Emissionserlöses. Ein Börsenhandel für die Wandelanleihe ist - auch aufgrund der kurzen Laufzeit - nicht geplant.

Die Aktie der ABO Wind AG notiert im Freiverkehr der Börse Hamburg. Ihr Kurs beträgt derzeit 12,60 Euro (Stand: 30. April 2018). Das ist zwar weniger als bei ihrem bisherigen Höchststand im August 2017 von rund 14,0 Euro, aber deutlich mehr als die rund 7,5 Euro Anfang April 2017. Da die Anleger im Rahmen des Wandelanleihe-Angebotes Aktien zu 15 Euro erwerben können, ergibt sich ein zusätzliches Renditepotential, wenn der Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausübung des Wandlungsrechts über 15 Euro liegt.

Falls Anleger ihr Wandlungsrecht ausüben, verlieren sie ab dem Zeitpunkt ihren Anspruch auf Zinszahlungen und Rückzahlung des Anleihekapitals. Stattdessen nehmen sie an der Entwicklung des Aktienkurses teil und haben Anspruch auf Dividendenzahlungen, wenn die Hauptversammlung diese beschließt. Die Emittentin beabsichtigt laut Prospekt, künftig wie in der Vergangenheit mindestens 20 Prozent des im Jahresabschluss ausgewiesenen Bilanzgewinns an die Aktionäre auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2016 hatte ABO Wind eine Dividende (inkl. Jubiläumsdividende von 0,2 Euro) von 0,5 Euro je Aktie ausgeschüttet (2015: 0,25 Euro, 2014: 0,22 Euro).

Unternehmensprofil ABO Wind

Emittentin und Anbieterin der Wandelanleihe ist die ABO Wind AG. Sie wurde im Februar 1996 in Wiesbaden von Dr. Jochen Ahn und Matthias Bockholt gegründet, die zusammen mit Andreas Höllinger den Vorstand der Emittentin bilden. Die Familien Ahn und Bockholt halten laut Prospekt jeweils ca. 31 Prozent der stimmberechtigten Aktien an der Emittentin. Der Frankfurter Energiedienstleister Mainova AG besitzt rund 10 Prozent. Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz. Insgesamt gibt es derzeit 7.645.700 Stammaktien mit einem Anteil am Grundkapital von jeweils 1 Euro.


Der Vorstand der ABO Wind AG. / Foto: Unternehmen

Die ABO Wind AG ist die Muttergesellschaft des ABO Wind-Konzerns. In ihr sind die Beteiligungen an sämtlichen Konzerngesellschaften gebündelt. Die ABO Wind AG finanziert und bilanziert mit der Projektentwicklung die Kerntätigkeit des Konzerns. Der ABO Wind-Konzern beschäftigt zum Prospektdatum insgesamt 535 Mitarbeiter, davon rund 450 festangestellt. Bislang hat der Konzern mehr als 600 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.400 Megawatt (MW) projektiert und schlüsselfertig errichtet. Der Konzern hält die Windparkprojekte nicht im Eigenbestand, sondern verkauft sie in der Regel spätestens nach der Fertigstellung an Investoren. Zudem hat ABO Wind - insbesondere in Argentinien - mehr als 200 weitere Windkraftanlagen (rund 500 MW) bis zur Baureife geplant und dann veräußert.

In den Geschäftsjahren 2014 bis 2017 erwirtschaftete ABO Wind jeweils zwischen rund 92 und rund 95 Prozent des Umsatzes mit der Projektentwicklung und Errichtung von Windkraftanlagen. Von 2014 bis 2016 erzielte der Konzern den Umsatz zu rund 64 bis rund 75 Prozent in Deutschland. 2017 reduzierte sich der Deutschland-Anteil am Umsatz auf rund 42 Prozent, während die Umsatzerlöse mit finnischen Windparkprojekten 2017 deutlich auf rund 36 Prozent am Gesamtumsatz anstiegen (2014 bis 2016 im Durchschnitt rund 8,5 Prozent).

Zudem erwirtschaftete der Konzern von 2014 bis 2017 Umsätze in Frankreich (Umsatzanteil im Durchschnitt 17,5 Prozent) und in Irland (1,0 Prozent). Im Zuge der Internationalisierungs-Strategie des Konzerns kamen seit 2016 weitere Länder hinzu. So trugen 2016 Windparkprojekte in Argentinien rund 8 Prozent zum Umsatz des Konzerns bei. In weiteren neuen Länder (ohne Argentinien) stieg der Umsatzanteil von 0,6 Prozent auf 4,5 Prozent in 2017.

Bei einem Eigenkapitalstand des ABO Wind-Konzerns von rund 67 Millionen betrug die Eigenkapitalquote Ende 2016 rund 46 Prozent (2015: rund 41 Prozent). Der Konzern erwirtschaftete 2016 Umsatzerlöse von rund 122 Millionen Euro (2015: 80 Millionen Euro). Der Konzernjahresüberschuss stieg 2016 deutlich auf rund 16,5 Millionen Euro (2015: rund 7,8 Millionen Euro). Der Jahresabschluss für 2017 liegt derzeit noch nicht vor (Stand: 30. April 2018). Der Vorstand der Emittentin geht in einer im letzten Jahr veröffentlichten und im Prospekt (Stand: 21. März 2018) bestätigten Gewinnschätzung davon aus, 2017 einen Konzernjahresüberschuss „mindestens in der Größenordnung des Vorjahres zu erreichen“.

Investitionen

Die Emittentin erzielt ihre Umsätze bislang zu über 90 Prozent in den europäischen Windenergiemärkten Deutschland, Frankreich und Finnland. Sie plant, ihre Geschäftstätigkeiten auf weitere Länder und im Solarbereich auszuweiten. Das Wandelanleihekapital soll dieses Vorhaben unterstützen.

Laut Prospekt erleichtern es die zusätzlichen finanziellen Mittel, in größerem Umfang Investitionen in Solarmodule vorzufinanzieren und damit einen Zeitgewinn gegenüber Wettbewerbern zu erreichen, die von Bankfinanzierungen abhängig sind. Damit könne der Konzern 2018 und 2019 - abhängig vom Mittelzufluss - mehrere Projekte auf eigene Rechnung umsetzen, um die sich aktuell in vielen Märkten bietenden Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen.

Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung sind konkrete Projekte noch nicht ausgewählt, in die das Wandelanleihekapital fließen soll. Außer in den drei Hauptmärkten Deutschland, Frankreich und Finnland entwickelt der ABO Wind-Konzern derzeit Projekte in Spanien, Argentinien, Irland, Großbritannien, Kanada und Iran mit eigenen Büros vor Ort. Ohne eigenes Büro arbeitet der Konzern in Kooperation mit regionalen Partnern zudem an Wind- und/oder Solarprojekten in Tunesien, Tansania, Griechenland, Polen, den Niederlanden und Südafrika.

Bei Solarprojekten sind Genehmigungsverfahren und Errichtung in der Regel einfacher und weniger zeitaufwendig als bei Windparkprojekten, so dass Windparkplaner laut Prospekt prinzipiell in der Lage sind, auch Solarprojekte zu planen. Daher akquiriert der ABO Wind-Konzern in den meisten Ländern mit eigenen Planungskapazitäten auch Solarprojekte. 2017 hat der Konzern kleinere Solarprojekte in Deutschland und im Iran ans Netz gebracht. In Argentinien, Tunesien, Frankreich und Spanien hat sich der Konzern Flächen gesichert, die es laut Prospekt voraussichtlich ermöglichen, in den Jahren ab 2018 mehrere hundert Megawatt Solarleistung selbst zu installieren oder baureif zu veräußern.

Ökologische Wirkung

ABO Wind hat bislang Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Nennleistung von rund 1.900 Megawatt (MW) projektiert. Die Anlagen produzieren schätzungsweise zusammen mehr als 3 Milliarden kWh Strom im Jahr. Damit können sich bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr rechnerisch rund 900.000 Haushalte mit Strom versorgen. Die CO2-Einsparung durch den Betrieb der Windenergieanlagen im Vergleich zur Stromgewinnung aus Kohlekraftwerken beträgt schätzungsweise rund 2 Millionen Tonnen pro Jahr.

Das Wandelanleihekapital finanziert voraussichtlich hauptsächlich den Bau von Solarparkprojekten vor. Laut Prospekt können mit einem Kapitaleinsatz von rund 15 Millionen Euro bis zu 25 Megawatt Solarenergieleistung ohne Fremdfinanzierung errichtet werden. Die Realisierungsphase von Solarprojekten ist in der Regel kürzer als bei Windparkprojekten, so dass das Wandelanleihekapital – selbst bei der kurzen Laufzeit von nur zwei Jahren – voraussichtlich mehrfach für ökologisch sinnvolle Solarenergieprojekte eingesetzt werden kann.

Risiko


Eine Anlage aus einem Windpark in Finnland. / Foto: Unternehmen

Die Wandelanleihe ist nicht besichert. Die ABO Wind AG hält die von ihr entwickelten und realisierten Wind- und Solarenergieprojekte in der Regel nicht im Eigenbestand, sondern verkauft sie spätestens nach der Fertigstellung an Investoren. Daher erzielt die Emittentin keine Stromerträge aus dem Betrieb von Windparks. Eine Ausnahme besteht insofern, als die ABO Wind AG derzeit rund 9 Prozent (Stand: April 2018) der Aktien am Windparkbetreiber ABO Invest AG hält, der bislang aber - plangemäß - noch keine Dividenden ausgeschüttet hat.

Zudem erwirtschaftet die Emittentin planbare Umsätze aus dem Windparkmanagement (Wartung), deren Anteil am Umsatz aber derzeit unter 5 Prozent liegt. Daher gilt insgesamt, dass die Emittentin und ihr Konzern wenig gleichmäßige Umsätze erzielen und  von den Umsätzen und Erlösen aus der Projektentwicklung abhängig sind. Diese können starken Schwankungen unterliegen. Trotzdem konnte ABO Wind gemäß den Angaben auf ihrer Internetseite bislang in allen Geschäftsjahren Jahresüberschüsse erwirtschaften. Es besteht aber grundsätzlich das Risiko, dass das künftig nicht gelingt.

In den Windenergiemärkten Deutschland und Finnland, in denen der ABO Wind-Konzern 2017 zusammen rund 78 Prozent seiner Umsatzerlöse erwirtschaftet hat, haben sich die gesetzliche Rahmenbedingungen mit der Einführung von Ausschreibungsverfahren deutlich verändert. Es besteht das Risiko, dass sich damit die rentable Realisierung von neuen, teilweise bereits genehmigten Windenergieprojekten erschwert.

Der ABO Wind-Konzern hat die Zahl der Mitarbeiter in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Mitte 2012 beschäftigte der Konzern noch weniger als 200 festangestellte Mitarbeiter, inzwischen sind es rund 450. Insbesondere in den Ländern, in denen ABO Wind neu tätig ist, kann es eventuell bis nach dem Laufzeitende der Wandelanleihe dauern, bis sich aus den Investitionen in Personal nennenswerte Umsatzerlöse ergeben. Zudem ist es möglich, dass Markteintritte ganz scheitern, wenn beispielsweise Kooperationspartner ausfallen oder sich die Rahmenbedingungen in den jeweiligen Märkten verschlechtern.

Die ABO Wind AG trägt als Projektentwicklerin die Risiken des Scheiterns von Projekten. Nach erfolgreichem Abschluss einer Planungsphase trägt die Emittentin Bau- und Inbetriebnahmerisiken bei den Projekten, die sie als Generalübernehmerin umsetzt.

Chance

In der Regel gibt es bei Anleiheangeboten keine Chancen für die Anleger, weil über die vertraglich festgelegte Verzinsung hinaus keine zusätzliche Renditechance für die Anleger besteht. Beim vorliegenden Wandelanleiheangebot dagegen können Anleihegläubiger im Oktober 2018 und 2019 ihre Wandelanleihe in Aktien der ABO Wind AG tauschen. Das ergibt dann die Chance auf eine Zusatzrendite, wenn zum Tauschzeitpunkt der Kurs der Aktie über 15 Euro liegen sollte. Am 30. April 2018 lag der Kurs bei 12,60 Euro.

Die Entwicklung des Aktienkurses ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen insbesondere unternehmensspezifische, branchenspezifische, gesamtwirtschaftliche und marktpsychologische Faktoren.

Ein wesentlicher Faktor, der mehrere Bereiche betrifft, ist die Zinsentwicklung. Die Emittentin profitiert erheblich vom sehr niedrigen Zinsniveau der letzten Jahre. Niedrigere Zinsen führen tendenziell dazu, dass Investoren bereit sind, höhere Kaufpreise für Windparkprojekte zu zahlen. Denn zum einen können sie für die Projekte langfristige Kredite zu niedrigen Zinsen erhalten, zum anderen gibt es auf dem Kapitalmarkt weniger  Alternativprodukte mit ähnlicher Rendite. Wenn das Zinsniveau (deutlich) steigen sollte, können die Gewinnmargen der Emittentin (deutlich) sinken.


Eine von ABO Wind installierte Solaranlage im Iran. / Foto: Unternehmen

Die langfristigen Bauzinsen sind seit ihrem Zinstief Ende 2016 leicht gestiegen, aber eine Entwicklung zu deutlich höheren Zinsen in den nächsten Jahren ist derzeit nicht zu erwarten. Inwieweit sich das Zinsniveau auf kurzfristige Sicht (leicht) erhöht, ist insbesondere auch von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr abhängig. Grundsätzlich kann ein steigendes Zinsniveau dazu führen, dass Anleger Kapital teilweise vom Aktienmarkt in den Anleihemarkt umschichten und in der Folge Aktienkurse sinken. Inwieweit die Aktie der ABO Wind AG von den großen Börsentendenzen beeinflusst wird, ist jedoch nicht absehbar.

Der deutsche Windenergiemarkt, der wichtigste Markt für ABO Wind, wird derzeit von den Ausschreibungsverfahren beeinflusst, die (noch) mit Mängeln behaftet sind. Die neue Regierung hatte bei den Sondierungsgesprächen im Januar 2018 vereinbart, eine Sonderausschreibung für Windenergie- und Solarenergieprojekte durchzuführen (jeweils 4.000 MW). Wenn die Mängel des Ausschreibungssystems beseitigt werden und eine Sonderausschreibung erfolgen sollte, kann die Emittentin voraussichtlich davon profitieren, indem sie (mehr) Projekte zügiger und mit höheren Gewinnmargen umsetzen kann. Es ist möglich, dass davon der Aktienkurs noch während der Laufzeit der Wandelanleihe profitiert.

Die ABO Wind AG hat ihre Geschäftstätigkeit in den letzten zwei Jahren auf neue Märkte ausgeweitet und plant, weitere Länder zu erschließen. Weil Projekte im Solarbereich schneller zu realisieren sind als Windparkvorhaben, könnte schon bis zum Wandlungsrecht-Zeitraum im Oktober 2019 der Aktienkurs positiv beeinflusst werden.

Mittel- bis langfristig können die neuen internationalen Wind- und Solarmärkte erhebliche Chancen für die Emittentin bieten, auch weil der Wettbewerbsdruck dort nicht so hoch ist wie in den etablierten Märkten, so dass höhere Margen möglich sind. Als Pionier trägt ABO Wind aber auch die Risiken, dass sich ein neuer Markt als nicht geeignet herausstellt. In neuen Märkten außerhalb des Euroraums sind zudem Währungsschwankungen möglich.

Die Kosten für die Errichtung von Solar- und Windenergieanlagen sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Dadurch besteht zunehmend in verschiedenen Ländern die Möglichkeit, den Strom über private Stromabnahmeverträge zu veräußern und so den Wegfall von gesetzlichen Einspeisevergütungssystemen (mehr als) zu kompensieren.

Das gilt insbesondere für Solarprojekte in südlichen Ländern wie beispielsweise Spanien. Nach Einschätzung der Emittentin bestehen aber auch in Finnland sehr gute Chancen, ihre Windenergieprojekte über private Stromabnahmeverträge umzusetzen. Wenn die Akzeptanz von Banken und Investoren für Solar- und Windenergieprojekte mit privaten Stromabnahmeverträgen weiter zunimmt, bieten sich für die gesamte Branche und speziell für ABO Wind hier in zahlreichen Märkten sehr gute Geschäftsaussichten.

Stärken

Sehr erfahrener und am Markt etablierter ABO Wind-Konzern

Mehrere erfolgreiche Geschäftsjahre in Folge

Hohe Eigenkapitalquote

Länderbezogen breit aufgestellte Geschäftstätigkeit

Schwächen

Hohe Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Projektentwicklungsgeschäft

Veränderte Rahmenbedingungen im Heimatmarkt

Fazit:

Finanziell

Die letzten vier Geschäftsjahre des ABO Wind-Konzerns verliefen sehr erfolgreich. Auch weil die ABO Wind AG die Gewinne nur teilweise ausgeschüttet hat, hat sich ihre Eigenkapitalquote auf rund 46 Prozent (Ende 2016) erhöht und ist 2017 voraussichtlich weiter gestiegen. Sie hat sich damit ein Polster geschaffen, um in den nächsten Jahren unter teilweise schwierigeren Rahmenbedingungen erfolgreich agieren und neue Märkte erschließen zu können.

Letzteres ist aber auch mit Risiken während der zweijährigen Laufzeit der Wandelanleihe verbunden. Die finanzielle Situation der ABO Wind AG ist gut. Es erscheint unwahrscheinlich, dass der Geschäftsverlauf so negativ wird, dass sich das Risiko erhöht, das Anleihekapital nicht an die Anleger zurückzahlen zu können. Hingegen erscheint es bei einem positiven Geschäftsverlauf der Emittentin als möglich, dass der Aktienkurs sich positiv entwickelt und die Anleger ihr Wandlungsrecht ausüben und damit ihre Rendite erhöhen können.

Nachhaltigkeit

Die ABO Wind AG entwickelt und realisiert Wind- und Solarenergieprojekte. Das Anleihekapital investiert die Emittentin voraussichtlich mehrfach in die Entwicklung von neuen Solarprojekten. Diese Investitionen haben eine hohe positive und direkte ökologische Wirkung.

ECOreporter.de-Empfehlung

Die ABO Wind AG hat mehrere erfolgreiche Geschäftsjahre zu verzeichnen und ist finanziell gut aufgestellt. Auch aufgrund der kurzen Laufzeit ist die Verzinsung der Wandelanleihe von 3 Prozent pro Jahr angemessen hoch. Zusätzlich besteht für die Anleger mit dem Wandlungsrecht eine reelle Chance auf eine Renditeerhöhung.

Basisdaten

Anbieterin und Emittentin: ABO Wind AG, Wiesbaden
Anlageform: Wandelanleihe (Inhaber-Teilschuldverschreibung)
Emissionsvolumen: 15,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 4.500 Euro

Agio: 0 Prozent
Laufzeit: 1. Mai 2018 bis 30. April 2020
Zinsen: 3,0 Prozent pro Jahr
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen

BaFin-Billigung: Ja
Handelbarkeit: Börsenhandel nicht vorgesehen
ISIN: DE000A2G8UZ4

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