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Öko-Institut: Kohleausstieg erhöht nicht die Stromkosten
"Dann wird der Strom teurer!“ So lautet einer der größten Vorbehalte gegen den Kohleausstieg. Doch einer Analyse des Öko-Instituts zufolge ist diese Angst unbegründet.
Den Fachleuten des Freiburger Umweltforschungsinstituts zufolge könnten die Strompreise in Deutschland durch das Abschalten aller Kohlekraftwerke bis 2030 um rund 0,4 Cent pro Kilowattstunde steigen. Der immer günstiger werdende Strom aus Erneuerbaren Energien würde diesen Preisanstieg jedoch ausgleichen, möglicherweise sogar den Strom günstiger machen.
Laut Öko-Institut ist Kohlestrom teurer, als oft angenommen wird. Die verfeuerte Steinkohle beispielsweise müsse zu 100 Prozent importiert werden, bei stark schwankenden Preisen. Außerdem ziehe der EU-Emissionshandel langsam an, CO2-Zertifikate würden für fossile Kraftwerke zu einem immer größeren Kostenfaktor.
Negativ auf die Wirtschaftlichkeit von Kohlekraftwerken wirken sich nach Angaben der Freiburger Forscher auch die spätestens ab 2021 geltenden neuen EU-Grenzwerte für Staub-, Schwefel-, Stickstoffoxid- und Quecksilber-Emissionen aus. Schätzungsweise 600 Kraftwerke seien in Deutschland davon betroffen und müssten nachgerüstet werden. Nur vier Braunkohleblöcke würden die neuen Stickoxidgrenzwerte ohne zusätzliche Filter einhalten.
Zudem beträgt der deutsche Stromproduktionsüberschuss laut Öko-Institut derzeit knapp 10 Prozent. Würden Kohlekraftwerke abgeschaltet, führe dies nicht automatisch zu Versorgungsengpässen oder höheren Preisen.