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Erneuerbare Energie, Meldungen
Solarindustrie: Die Mindestimportpreise fallen
Jetzt ist es offiziell: Die EU-Mindestimportpreise für kristalline Solarmodule und Solarzellen aus China gelten nicht mehr.
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Vor einigen Tagen sickerte aus Insiderkreisen bereits durch, dass die EU-Schutzmaßnahmen höchstwahrscheinlich nicht verlängert werden – ECOreporter berichtete hier. Mittlerweile haben sich die Vermutungen bestätigt. Die EU-Kommission hat sich gegen einen Antrag auf erneute Prüfung der Anti-Dumping-Maßnahmen entschieden. Damit fallen heute, am 3. September, nach fünf Jahren die Mindestimportpreise für Solarmodule und Solarzellen aus China.
In einer Mitteilung der EU-Kommission heißt es dazu: "Nach Berücksichtigung der Bedürfnisse sowohl der Hersteller als auch derjenigen, die importierte Solarmodule nutzen, hat die Kommission im Interesse der gesamten EU beschlossen, die Maßnahmen außer Kraft treten zu lassen. Die Kommission hat festgestellt, dass sich die Marktsituation nicht in einem Maße geändert hat, das eine weitere Ausweitung der Maßnahmen über die geplanten 18 Monate hinaus rechtfertigen würde.“
China hat die Maßnahmen unterlaufen
Laut EU haben die Mindestimportpreise nicht die erhoffte Schutzfunktion für die europäische Photovoltaik-Industrie gehabt. Mit Solarworld Industries sei im Mai 2018 der letzte große Zellproduzent Europas zum zweiten Mal pleitegegangen. Die verbliebenen Photovoltaik-Hersteller seien auf Zellimporte aus Asien angewiesen.
Der EU-Kommission zufolge stammt immer noch etwa ein Viertel aller weltweit hergestellten Solarmodule aus europäischer Produktion. Außerdem seien die Mindestimportpreise von zahlreichen chinesischen Unternehmen unterlaufen worden, indem sie Fabriken in Taiwan, Malaysia oder Vietnam bauten.
Die EU verweist auch auf die Klimaziele 2030. Es sei mit einem verstärkten Zubau im Solarbereich zu rechnen, wenn die Preise sinken. Den Angaben der Kommission zufolge liegen die aktuellen europäischen Importpreise noch 10 bis 20 Prozent über den Weltmarktpreisen. Die EU geht davon aus, dass ohne Mindestimportpreise mehr Arbeitsplätze in der europäischen Photovoltaik-Industrie entstehen als wegfallen werden.