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Sonderausschreibungen Wind und Solar kommen später als geplant
Die Bundesregierung hat die im Koalitionsvertrag versprochenen Sonderausschreibungen für Wind- und Solarneubauten konkretisiert. Fachleuten gehen die Pläne nicht weit genug.
Die Sonderausschreibungen sollen in gleicher Höhe für Onshore-Windparks und Solaranlagen erfolgen. Für 2019 ist jeweils zusätzlich 1 Gigawatt (GW) geplant, für 2020 je 1,4 GW und für 2021 je 1,6 GW. Insgesamt werden die Sonderausschreibungen ein Volumen von 8 GW haben.
Ausschreibungen erfolgen teilweise ein Jahr später
Eigentlich hätten die Sonderausschreibungen bereits vor der diesjährigen Sommerpause als Sofortprogramm verabschiedet werden sollen. Insbesondere das Bundeswirtschaftsministerium bremste den Beschluss jedoch immer wieder aus. Ursprünglich sollten die Ausschreibungen bis 2020 realisiert werden. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen CDU/CSU und SPD hat sich der Planungszeitraum nun um ein Jahr nach hinten verschoben.
Experten aus der Erneuerbare-Energien-Branche kritisieren die Ausschreibungspolitik der Bundesregierung. Hans-Josef Fell, der als grüner Bundestagsabgeordneter von 1998 bis 2013 Mitautor des Erneuerbare-Energien-Gesetzes war und mittlerweile Präsident der Energy Watch Group ist, sagte dem pv magazin:
"Mit ihrem Kompromiss zu den Sonderausschreibungen bei Solar- und Windenergie hat die Große Koalition die jährlichen Ausbauziele der Erneuerbaren Energien weiter reduziert. Diese waren schon in der Koalitionsvereinbarung in Bezug auf die Pariser Klimaziele völlig unzulänglich.
Für die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele braucht Deutschland einen jährlichen Ausbau von über 10 GW bei Solar- und ebenfalls bei Windkraft. Doch die Große Koalition schert sich trotz verheerender Wahlniederlagen und wenige Wochen vor der nächsten UN-Klimakonferenz in Polen keinen Deut um den Klimaschutz. Sie will weiterhin einen jährlichen Ausbau von Wind und Sonne unter 4 GW.“