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Wann veröffentlicht der W & S – Nachhaltiger Stiftungsfonds sein Nachhaltigkeitskonzept?
Im November 2019 hatte ECOreporter über den W & S – Nachhaltiger Stiftungsfonds berichtet, weil der Mischfonds ohne klar formulierte Nachhaltigkeitskriterien auf den Markt gebracht worden war. Was hat sich seitdem bei dem Fonds getan?
ECOreporter hat aktuell alle öffentlich einsehbaren Unterlagen des W & S – Nachhaltiger Stiftungsfonds überprüft: Ein Nachhaltigkeitskonzept findet sich darin nach wie vor nicht. Damit konfrontiert, stellte die W & S Portfoliomanagement GmbH aus Ulm, die den Fonds anbietet, der Redaktion interne Papiere zur Verfügung.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Aus diesen Papieren geht hervor, dass das Fondsmanagement bei der Auswahl der Aktien und Anleihen auf Daten der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG (vormals ISS-oekom) zurückgreift. Investierbar sind Unternehmen, die den Prime Status von ISS ESG haben, also zu den Nachhaltigkeitsbesten ihrer Branche gehören. Allerdings kann das Fondsmanagement laut W & S in Abstimmung mit dem Anlagebeirat von dieser Vorgabe abweichen. Aus den internen Unterlagen von W & S geht hervor, dass derzeit zwei Drittel der Unternehmen im Fonds den Prime Status von ISS ESG besitzen.
Der Fonds wendet zudem Ausschlusskriterien an: Komplett tabu sind unter anderem Unternehmen, die Geld mit geächteten Waffen, Abtreibung, Glücksspiel, Pornografie, Tabak und Gentechnik in der Landwirtschaft verdienen.
Warum stellt W & S diese Informationen Anlegern bislang nicht zur Verfügung? Auf Nachfrage von ECOreporter erklärte W & S-Geschäftsführer Heribert Danner: "Die konkrete Vorgehensweise und eine anschließende Veröffentlichung erarbeiten wir gemeinsam mit unserem Anlagebeirat in der nächsten Gremiensitzung und im Rahmen eines bereits für April geplanten Workshops, der leider nicht stattfinden konnte. Hier bitte ich um etwas Geduld und Verständnis.“
Fazit
Der W & S – Nachhaltiger Stiftungsfonds hat ein Nachhaltigkeitskonzept – so viel geht aus den Unterlagen hervor, die ECOreporter vorliegen. Dass Anleger dieses Konzept bislang nicht einsehen können, erscheint ungewöhnlich – Corona-bedingte Verzögerungen hin oder her. Der Fonds ist immerhin bereits seit August 2019 am Markt. ECOreporter wird den W & S – Nachhaltiger Stiftungsfonds weiter beobachten.