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Welche nachhaltigen Indizes den Baumfäll-Konzern RWE noch als nachhaltig ansehen
Der Essener Energiekonzern RWE lässt den Hambacher Forst räumen, um den Wald zu roden und dort Braunkohle abzubauen. Trotzdem wird das Unternehmen immer noch in mehreren Nachhaltigkeits-Aktienindizes gelistet.
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In Berlin wird über den Kohleausstieg beraten, und Strom aus Erneuerbaren Energien kann mittlerweile nicht nur zu konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden, sondern musste in diesem Sommer sogar mehrfach Versorgungslücken stopfen, weil Kohle- und Atomkraftwerken das Kühlwasser ausgegangen war. Dennoch hält RWE an der Kohle fest und drängt darauf, so schnell wie möglich den Hambacher Forst abholzen zu können.
Grenzenlose Gier
"Tausende Menschen haben bei Garzweiler wegen der Braunkohle bereits ihre Heimat verloren. Jetzt endlich haben wir durch Sonnen- und Windkraft Alternativen und brauchen die Braunkohle nicht mehr, aber RWE will gnadenlos weitermachen“, schreibt der Journalist Franz Alt auf seiner Website. "Warum kommt ein Großkonzern nicht ganz einfach auf die Idee, die Ketten und Bagger wenigstens so lange ruhen zu lassen, bis die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission ein Ausstiegsdatum für die Braunkohle festgesetzt hat? In Zeiten der Energiewende ist die Braunkohle ohnehin überflüssig. Die Dummheit der Herrschenden scheint so grenzenlos wie ihre Gier.“
Wo ist die Vorbildfunktion?
Die Kohlestrategie von RWE beschleunigt den Klimawandel, der Konzern wird aber trotzdem weiterhin in mehreren Nachhaltigkeitsindizes geführt – unter anderem im Euro Stoxx Sustainability und im Stoxx Europe Sustainability. Die Indexemittentin Stoxx aus Zürich wirbt damit, in den Indizes "die größten Nachhaltigkeitsführer“ Europas beziehungsweise der Eurozone aufzulisten – Unternehmen, die in puncto ESG-Kriterien (ökologisches und soziales Verhalten sowie nachhaltige Unternehmensführung) Vorbildfunktion besitzen.
Auch im Euronext Vigeo Europe 120 und im Euronext Vigeo Eurozone 120 ist RWE nach wie vor vertreten. Diese Indizes sollen der französischen Emittentin Vigeo Eiris zufolge ebenfalls aus ESG-Leadern bestehen.