Die Bundesnetzagentur nimmt bei einer Offshore-Ausschreibung Milliarden ein – das Geld soll etwa in die Senkung der Strompreise fließen. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie

Ausschreibung für Windparks in Nord- und Ostsee bringt 12,6 Milliarden Euro

Die Bundesnetzagentur hat im Juni vier Windparkflächen in der Nord- und Ostsee mit einem Leistungsvolumen von insgesamt 7.000 Megawatt (MW) ausgeschrieben. Nach jeweils mehr als 50 Gebotsrunden im erstmals durchgeführten dynamisches Gebotsverfahren erteilte die Behörde nun den Zuschlag an die Höchstbieter. Die erzielte Gesamtsumme von 12,6 Milliarden Euro soll hauptsächlich die Stromkosten senken. Das kann allerdings noch Jahre bis Jahrzehnte dauern.

Die Durchführung des dynamischen Gebotsverfahrens war erforderlich, da zum Gebotstermin für die Nordsee-Flächen jeweils acht, für die Ostseefläche neun Gebote mit einem Gebotswert von null Cent pro Kilowattstunde eingereicht wurden. Die Bieter hatten damit auf eine Förderung verzichtet. Im anschließenden dynamischen Online-Gebotsverfahren wurden jeweils die Bieter mit der höchsten Zahlungsbereitschaft für eine Fläche ermittelt.

Inbetriebnahme für 2030 geplant

Mit dem Zuschlag erhalten die erfolgreichen Bieter nach Angaben der Bundesnetzagentur Anspruch auf Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens zur Errichtung und zum Betrieb von Windenergieanlagen auf der Fläche sowie Anspruch auf Anschluss und Netzanbindungskapazität.

Drei Flächen der Juni-Ausschreibung für Offshore-Windparks mit einer Leistung von jeweils 2.000 MW liegen in der Nordsee, eine Fläche mit einer Leistung von 1.000 MW in der Ostsee. Die Nordseeflächen befinden sich etwa 120 km nordwestlich von Helgoland, die Fläche in der Ostsee ca. 25 km vor der Insel Rügen. Die Inbetriebnahme der Windparks ist nach Angaben der Bundesnetzagentur für das Jahr 2030 vorgesehen.

Zuschläge für Unternehmen von BP und TotalEnergies

Den Zuschlag erhielten für die Fläche N-11.1 die Bieterin bp OFW Management 1 GmbH zu einem Gebotswert von 1,83 Millionen Euro pro Megawatt, für die Fläche N-12.1 die North Sea OFW N12-1 GmbH & Co. KG zu einem Gebotswert von 1,875 Millionen Euro/MW, für die Fläche N-12.2 die bp OFW Management 3 GmbH zu einem Gebotswert von 1,56 Millionen Euro/MW und für die Fläche O-2.2 die Baltic Sea OFW O2-2 GmbH & Co. KG zu einem Gebotswert von 2,07 Millionen Euro/MW.

Das entspricht nach Angaben der Bundesnetzagentur insgesamt einer Zahlung von 3,66 Milliarden Euro für die Fläche N-11.1, 3,75 Milliarden Euro für die Fläche N-12.1, 3,12 Milliarden Euro für die Fläche N-12.2 und 2,07 Milliarden Euro für die Fläche O-2.2.

Gesellschafter der Baltic Sea OFW O2-2 GmbH & Co. KG  und der North Sea OFW N12-1 GmbH & Co. KG ist laut Handelsregister die TotalEnergies Deutschland Offshore Wind GmbH, eine Tochter des französischen Mineralölkonzerns TotalEnergies. Die bp OFW Management 1 GmbH und die bp OFW Management 3 GmbH stehen laut Handelsregistereintrag mit der Europa-Tochter des britischen Ölkonzerns BP in Verbindung.

Senkung von Stromkosten und nachhaltiger Meeresschutz

Die Erlöse aus den Offshore-Ausschreibungen fließen nach Angaben der Bundesnetzagentur zu 90 Prozent in eine Stromkostensenkung und zu jeweils 5 Prozent in den Meeresnaturschutz sowie die Förderung einer umweltschonenden Fischerei. Die für den nachhaltigen Meeresschutz bestimmten Anteile der jeweils bezuschlagten Gebotswerte müssen innerhalb eines Jahres an den Bundeshaushalt geleistet werden.

Die Stromkostensenkungskomponente ist der Behörde zufolge über einen Zeitraum von 20 Jahren in gleichbleibenden jährlichen Raten an den anbindungsverpflichteten Übertragungsnetzbetreiber zu zahlen. Beginnen werden diese Ratenzahlungen aber erst mit dem Fertigstellungstermin der Windparks 2030.

Sie suchen aussichtsreiche Investments in der Windkraftbranche? Lesen Sie das ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Verwandte Artikel

26.06.23
 >
23.06.23
 >
22.06.23
 >
16.08.24
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x