Energiekontor hat den Zuschlag für ein neues Windkraftprojekt in Niedersachsen erhalten. / Foto: Unternehmen

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Ausschreibung Windenergie unterzeichnet – Energiekontor erhält Zuschlag

Bei der Februar-Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land wurden Gebote für nur 718 Megawatt (MW) eingereicht. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 1.500 MW war die Ausschreibungsrunde somit deutlich unterzeichnet. Fast alle Bieter erhielten den Höchstpreis. Zwei Flächen-Bundesländer standen wieder im Abseits. Für die nächste Ausschreibungsrunde hat die Bundesnetzagentur das Ausschreibungsvolumen reduziert. Ist das Problem damit gelöst?

Fast drei Monate hat es seit dem 1. Februar gedauert, bis die Bundesnetzagentur die erfolgreichen Gebote der Ausschreibungsrunde bekannt gegeben hat. Über die Gründe hat ECOreporter hier berichtet.Inzwischen ist die beihilferechtliche Genehmigung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch die Europäische Kommission erfolgt.

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Schleswig-Holstein, NRW und Brandenburg vorne

89 Gebote für Windenergieanlagen (WEA) mit einem Umfang von 691 MW hat die Bundesnetzagentur bezuschlagt. Lediglich zwei Gebote musste die Agentur ausschließen.

Regional betrachtet entfiel das größte Zuschlagsvolumen auf Gebote für Standorte in Schleswig-Holstein (20 Zuschläge für 38 WEA mit zusammen 173 MW), Nordrhein-Westfalen (20 Zuschläge, 28 WEA, 116 MW) und Brandenburg (18 Zuschläge, 34 WEA, 165 MW). Danach folgten Standorte in Mecklenburg-Vorpommern (15 WEA) und in Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz mit je 9 WEA. Mit dem Saarland und Bayern gibt es zwei Flächen-Bundesländer, die nun schon die vierte Windenergie-Ausschreibungsrunde hintereinander komplett leer ausgegangen sind.

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 5,15 Cent/kWh bis 6,00 Cent/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 6,00 Cent/kWh. Damit ist er identisch mit dem höchstmöglichen Zuschlagspreis in dieser Runde. Das verdeutlicht den geringen Wettbewerb bei der Ausschreibungsrunde aufgrund der (erwarteten) Unterzeichnung.

Energiekontor erhält Zuschlag

Einen der Zuschläge erhielt die Bremer Energiekontor AG für ein Windenergieprojekt in Oerel im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen.  Bei dem bezuschlagten Projekt ist laut Marktstammdatenregister die Errichtung von zwei Nordex-Anlagen mit je 5,7 MW Leistung vorgesehen.

Drohende Unterzeichnung: Löst das geringere Ausschreibungsvolumen das Problem?

Die nächste Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land hat bereits am 1. Mai 2021 stattgefunden. Das neue Mai-Ausschreibungsvolumen beträgt rund 1.243 MW. Das Ausschreibungsvolumen wurde von der Bundesnetzagentur gemäß § 28 Abs. 6 EEG 2021 reduziert, weil zu erwarten ist, dass die ausgeschriebene Menge größer als die eingereichte Gebotsmenge sein wird (drohende Unterzeichnung).

Eine drohende Unterzeichnung wird nach Angaben der Bundesnetzagentur erwartet, weil die Summe der Leistung der seit dem vorangegangenen Gebotstermin dem Register gemeldeten Genehmigungen (rund 1.216 MW) und der Gebotsmenge der beim vorangegangenen Gebotstermin nicht zugelassenen Gebote (rund 27 MW) unter dem Ausschreibungsvolumen des durchzuführenden Gebotstermins (1.500 MW) liegt und die im vorangegangenen Gebotstermin eingereichte Gebotsmenge kleiner als die ausgeschriebene Menge des Gebotstermins war.

Eine Reduzierung des Ausschreibungsvolumens ist eine Möglichkeit, eine Unterzeichnung zu verringern oder zu vermeiden. Für die Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele wäre es aber sinnvoller, die Genehmigungssituation für neue Windenergieprojekte zu verbessern und so mehr Gebote bei den Ausschreibungen zu ermöglichen. Letzteres liegt aber nicht im Aufgabenbereich der Bundesnetzagentur, sondern in dem der Bunderegierung und der Regierungen der Bundesländer.

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