Windräder von Nordex: Viele Verbraucher halten nachhaltige Geldanlagen für sicher. / Foto: Unternehmen

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BaFin-Umfrage: Interesse an nachhaltiger Geldanlage groß – aber das Risiko wird unterschätzt

Eine Online-Umfrage der BaFin zeigt: Immer mehr Menschen sind bereit, ihr Geld sozial-ökologisch anzulegen. Dennoch wissen sehr wenige, was eine nachhaltige Geldanlage überhaupt ist und mit welchem Risiko sie rechnen müssen.

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Insgesamt 1.000 deutsche Verbraucher und Verbraucherinnen hat die BaFin zum Thema nachhaltige Geldanlage befragt. Den Begriff "nachhaltige Geldanlage" kennen demnach rund 60 Prozent der Befragten nicht. Zumindest gehört haben ihn hingegen schon 38 Prozent. 2 Prozent der Befragten gaben an, nicht zu wissen, ob sie vom dem Begriff der nachhaltigen Geldanlage schon einmal gehört haben oder nicht. Trotzdem können sich 62 Prozent der Befragten vorstellen, ihr Geld unter Berücksichtigung sozial-ökologischer Kritieren anzulegen.

Klimaschutz wichtigstes Ziel der grünen Geldanlage

Der BaFin-Umfrage nach sehen die Befragten den Klimaschutz (52 Prozent) als das wichtigste Ziel der nachhaltigen Geldanlage an, gefolgt von der Einhaltung von Menschenrechten (48 Prozent) und dem Umweltschutz (47 Prozent). Die Bekämpfung von Armut und die Förderung Erneuerbarer Energien halten etwa 40 Prozent der Befragten für besonders wichtig. Den Ausschluss korrupter Unternehmen und Staaten sehen 26 Prozent der Studienteilnehmer als wichtiges Ziel der sozial-ökologischen Geldanlage an.

Für mehr als drei Viertel der Befragten stehen ökonomische Aspekte im Vordergrund einer Anlageentscheidung. Dazu zählen geringes Risiko (37 Prozent), freie Verfügbarkeit (23 Prozent) und hohe Renditen (17 Prozent). Für knapp ein Viertel der Befragten haben umweltbezogene (9 Prozent), soziale (7 Prozent) oder ethische Aspekte (7 Prozent) dagegen höchste Priorität.

Risiko wird unterschätzt

Laut der BaFin-Erhebung sind 38 Prozent bereit, für nachhaltige Investments eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen. Mehr als jeder Sechste ist laut der BaFin-Umfrage sogar bereit, ein höheres Risiko einzugehen.

Die Hälfte der Befragten verbindet nachhaltige Geldanlagen allerdings mit sicheren Geldanlagen. Die Begründung: Da Anleger gezielt in Unternehmen investieren würden, die zukunftsorientiert wirtschaften, sei das Risiko geringer als bei konventionellen Geldanlagen. Nur 26 Prozent der Befragten teilten diese Ansicht nicht.

Laut der BaFin-Umfrage unterschätzen Verbraucher und Verbraucherinnen das Risiko einzelner Anlageklassen. Die Befragten sollten in der Umfrage angeben, wie riskant sie unter anderem eine Wasserkraft-Anleihe, ein Sparbuch im Bereich Umwelt, einen ökologischen Aktienfonds und ein Wald-Direktinvestment finden.

Gut 30 Prozent der Befragten gaben an, das Risiko nicht zu kennen. Offenbar vom Zusatz "mit festem Zinssatz" in die Irre geführt, beurteilen 19 Prozent der Befragten eine Wasserkraft-Anleihe als sicher, 26 Prozent hielten kleinere Verluste für möglich. Das Investment in eine Wasserkraft-Anleihe wird von vielen Befragten mit der Sicherheit eines Umwelt-Sparbuchs nahezu gleichgesetzt. Wie die BaFin hervorhebt, sollten sich Anleger über die einzelnen Anlageklassen und ihre Risiken genauer informieren, ehe sie eine Investition in Erwägung ziehen.

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