Li-Cycle möchte in Frankreich Gabelstapler-Batterien recyceln. / Foto: Unternehmen

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Batterierecycler Li-Cycle baut Fabrik in Frankreich

Der kanadische Batterierecycler Li-Cycle will eine Fabrik in Frankreich errichten. In der Anlage sollen Lithium-Ionen-Batterien des Gabelstaplerherstellers Kion zerlegt werden, wie Li-Cycle am Montag mitteilte. Damit verfügt das Unternehmen über eine neue Quelle für das Recycling von Batterien abseits des Automobilmarktes.

Die neue Fabrik soll 2024 in Betrieb gehen und ähnliche Anlagen in Deutschland und Norwegen ergänzen, die derzeit entwickelt werden. Zu den Kosten für das geplante Werk äußerte sich Li-Cycle nicht. Das Unternehmen verfügt nach eigener Aussage über ein Jahresbudget von 40 Millionen US-Dollar für den Bau von Batterieverarbeitungsanlagen.

Europa ein "Wachstumszentrum für die Elektrifizierung"

"Wir glauben fest an einen regionalen Ansatz beim Recycling, da unsere Kunden beginnen, ihre eigenen Lieferketten zu lokalisieren", sagte der Vorstandsvorsitzende von Li-Cycle, Tim Johnston. "Europa ist nach wie vor ein Wachstumszentrum für die Elektrifizierung, daher werden wir dort weiter wachsen."

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Die Ankündigung für das Projekt in Frankreich kommt weniger als einen Monat nach dem Besuch der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in der Batterieverarbeitungsanlage von Li-Cycle in Ontario. Die Kanadier hoffen, künftig vor allem vom Recycling von Elektroauto-Batterien profitieren zu können. Dies soll wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel wiedergewinnen, die dann an Akkuhersteller verkauft werden können.

Attraktiv ist dieses Geschäft auch, da es eine Alternative zur Gewinnung durch Bergbau darstellt. Dieser ist vor allem in Entwicklungsländern, etwa im Kongo, wo Kobalt gefördert wird, in Bezug auf Umweltschutz und Menschenrechte kritisch zu sehen. Zu Li-Cycles Kunden gehören mittlerweile unter anderem General Motors und LG Energy Solutions.

An einer deutschen Börse ist die Li-Cycle-Aktie bislang noch nicht gelistet. Hiesige Anlegerinnen und Anleger können die Aktie etwa bei der Commerzbank über den Direkthandel der französischen Großbank Société Générale (LT Société Générale) kaufen. Dabei fallen zusätzliche Gebühren an.

Im Handel über diese Plattform ist die Aktie aktuell 1,3 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 4,45 Euro (28.3.2023, 10:12 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 18,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 34,1 Prozent an Wert verloren.

Hochspekulatives Investment

Die Li-Cycle-Aktie ist ein hochspekulatives Investment. Zwar ist das Unternehmen heute bereits der größte Recycler für Lithium-Ionen-Batterien in Nordamerika. Doch von der Gewinnzone ist Li-Cycle weit entfernt. Die Jahreszahlen des Unternehmens hat ECOreporter hier analysiert. Wie groß das Geschäft mit dem Recycling von Elektroauto-Batterien wirklich wird, ist kaum abzuschätzen. Zudem ist Li-Cycle stark von schwankenden Preisen am Rohstoffmarkt abhängig.

Momentan sollten Anlegerinnen und Anleger einen Einstieg nur dann in Erwägung ziehen, wenn sie auf das eingesetzte Geld nicht angewiesen sind.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Batterien für Elektroautos: Welche Aktien sind jetzt attraktiv?

Li-Cycle Holdings Corp.: ISIN CA50202P1053 / WKN A3CWUT

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