Erneuerbare Energie, Meldungen

Biomasse-Ausschreibung: Neues Jahr, neues Glück für Betreiber von Biogasanlagen?

Zum November-Gebotstermin für Biomasse wurde ein Volumen von rund 168 Megawatt (MW) ausgeschrieben, aber nur Gebote für zusammen rund 50 MW eingereicht. Der durchschnittliche Zuschlagswert stieg auf einen neuen Höchstwert, ist aber offenbar trotzdem nicht mehr attraktiv genug. Warum freut sich die Biogasbranche auf 2021?

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Insgesamt waren 19 Gebote mit einem Volumen von rund 28 MW bei der Ausschreibung erfolgreich, darunter zwei Neuanlagen. Von den 19 Zuschlägen gingen neun an Biomasseanlagen in Süddeutschland – auf Bayern entfielen sechs und auf Baden-Württemberg drei Zuschläge.

Zwei Gebote mussten aufgrund von Formfehlern ausgeschlossen werden. Darunter befand sich offenbar zumindest ein sehr großes Projekt, da das Zuschlagsvolumen mit 28 MW deutlich unter dem Gebotsvolumen von 50 MW liegt. Die ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 11,67 Cent/kWh und 16,40 Cent/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 14,85 Cent/kWh. Das ist ein neuer Höchstwert bei den seit September 2017 stattfindenden Biomasse-Ausschreibungen.

Warten Anlagenbetreiber auf das EEG 2021?

Warum war die Ausschreibungsrunde so deutlich unterzeichnet, dass nicht einmal ein Drittel des ausgeschriebenen Volumens erreicht wurde? Nach Einschätzung der Bundesnetzagentur könnte die geringe Beteiligung daran liegen, dass die vorgelegte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) einen deutlich höheren Höchstpreis für Biomasseanlagen ab der kommenden Runde vorsieht und Anlagenbetreiber deshalb mit der Gebotsabgabe warten.

Biogasbranche erwartet Trendwende

Nach Einschätzung des Fachverbandes Biogas (Pressemitteilung vom 12.11.2020) zeigt zum ersten Mal seit acht Jahren die EEG-Novelle neue Perspektiven für die Biogasindustrie auf, sodass die Branche eine Trendwende erwarte.

Für das Jahr 2020 hatte der Fachverband Biogas im Juli erstmals einen Rückgang der installierten Biogasleistung prognostiziert. Aktuell erzeugen nach Angaben des Verbandes rund 9.500 Biogasanlagen in Deutschland gut 33 Terawattstunden Strom und versorgen damit rechnerisch etwa 9,5 Millionen Haushalte.

In seiner Pressemitteilung vom 12. November erläutert der Fachverband die Situation: „Für die Anlagen der ersten Stunde läuft der Vergütungszeitraum zum Ende dieses Jahres aus. Ein Weiterbetrieb unter bisherigen Rahmenbedingungen würde sich für viele Betreiber nicht rechnen. Doch jetzt soll im EEG 2021 nachgebessert werden. Zunächst soll für Biomasse ein Ausbauziel für 2030 in Höhe von 8,4 Gigawatt gesetzlich festgeschrieben werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden im Kabinettsentwurf die Ausschreibungsvolumina erhöht, die Gebotshöchstwerte um zwei Cent angehoben, der Zuschlag für die flexible, am Strommarkt orientierte Fahrweise angehoben und die bisherige Deckelung der Flexibilitätsprämie abgeschafft.“

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