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Chinesischer Autobauer BYD will "europäisches Unternehmen werden"
Der chinesische Technologiekonzern und Autobauer BYD möchte laut seinem Europa-Chef Michael Shu "ein europäisches Unternehmen" werden. Das erklärte der Manager im Gespräch mit dem Branchenmagazin "Automobilwoche".
"Es ist unser Ziel, ein europäisches Unternehmen zu werden, und nicht ein chinesisches Unternehmen, das in Europa Geschäfte macht", erklärte Shu gegenüber dem Magazin. BYD plant aktuell sein erstes europäisches Werk in Ungarn. Dieses soll 2026 die Produktion aufnehmen – bis dahin will der Hersteller bei Elektroautos allerdings bereits einen europaweiten Marktanteil von 5 Prozent erreichen.
Marktanteil soll sich verfünffachen
Im vergangenen Jahr verkaufte BYD europaweit knapp 16.000 Fahrzeuge - etwas mehr als ein Prozent aller in Europa abgesetzten Elektroautos. Diesen Wert will BYD demnach kurzfristig verfünffachen. Das Unternehmen setzt dabei etwa auf eigene Frachtschiffe. Seine Bekanntheit möchte BYD als offizieller Partner der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland in diesem Sommer steigern.
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Endgültig in Europa etablieren will sich BYD dann mit der Inbetriebnahme des ungarischen Werks. Im ersten Jahr sollen dort 150.000 Autos vom Band rollen, später bis zu 300.000 pro Jahr. Diese Fahrzeuge sind in erster Linie für den europäischen Markt bestimmt.
„Wenn wir in Europa produzieren, werden wir den Kunden näher sein, schnellere Lieferungen anbieten, und die Menschen werden uns mehr vertrauen“, sagte Shu im Interview. Die Arbeit werde "in einer lokalen Fabrik geleistet, unter Verwendung lokaler Arbeitskräfte und einer lokalen Lieferkette".
Aktuell ist BYD in Europa mit 250 Filialen in 19 Ländern aktiv und bietet sechs Fahrzeugmodelle an. Im Laufe des Jahres sollen noch zwei weitere Modelle dazukommen.
Die BYD-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell 1,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 25,10 Euro (Stand: 20.3.2024, 10:39 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 13,8 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 5,5 Prozent im Plus.
Chinesische Aktien bleiben ein Nachhaltigkeitsrisiko
Ob die ehrgeizigen Pläne in Europa umgesetzt werden können, bleibt vorerst unklar. Zwar ist BYD mittlerweile die meistverkaufte Automarke Chinas und lässt dort auch Hersteller von Verbrennern hinter sich. In Europa ist die Marke aber noch nicht sehr bekannt.
Bei der BYD-Aktie sollten Anlegerinnen und Anleger zudem die politischen Risiken nicht aus den Augen verlieren: Wie alle chinesischen Unternehmen ist BYD abhängig von Entscheidungen der chinesischen Regierung und dürfte wegen des Handelskriegs zwischen China und den USA und des schwelenden Taiwan-Konflikts auch weiterhin Schwierigkeiten haben, in der westlichen Welt zu expandieren. Die BYD-Aktie ist nach Einschätzung von ECOreporter kein Investment für defensive Anlegerinnen und Anleger.
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BYD Company Limited: ISIN CNE100000296 / WKN A0M4W9