Dämmstoffaktie: Sto macht mehr Umsatz – Kosten belasten

Der Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto aus dem baden-württembergischen Stühlingen hat im ersten Halbjahr 2022 vom Trend zu Wärmedämmung und energetischer Sanierung profitiert und deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Höhere Kosten für Beschaffung und Energie sowie Lieferengpässe drückten jedoch den Gewinn.

Aufgrund der positiven Absatzentwicklung hob der Konzern seine Umsatzprognose für das laufende Jahr an. Gleichzeitig sieht der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte aber erhebliche Unsicherheiten.

Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr von 778 Millionen Euro auf 888 Millionen Euro und markierte damit einen neuen Unternehmensrekord. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging allerdings von 69 auf 64 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sank der Überschuss von 50 auf 44 Millionen Euro.

Grund dafür waren die signifikant steigenden Kosten in der Beschaffung. Sto konnte diese mit den bisher vorgenommenen eigenen Preiserhöhungen noch nicht vollumfänglich an die Kunden weitergeben.

Prognose angehoben

Die Prognose für die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2022 sei von schwierigeren Rahmenbedingungen und beträchtlichen, nicht einschätzbaren Unsicherheiten geprägt, erklärte Sto in einer Mitteilung. Dazu gehörten weitere Versorgungsengpässe, Beschaffungspreissteigerungen, die unklare Entwicklung der Corona-Pandemie sowie insbesondere die Auswirkungen des Ukraine-Krieges.

Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen nun einen Umsatzanstieg von 1,59 auf 1,79 Milliarden Euro. Zuvor ging Sto von 1,74 Milliarden Euro aus. Das EBIT wird zwischen 114 und 134 Millionen Euro erwartet, nach 125 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Der Vorsteuergewinn (EBT) soll zwischen 112 und 132 Millionen Euro legen. 2021 waren es 128 Millionen Euro.

Die Sto-Aktie reagierte positiv auf die neuen Zahlen und ist im Xetra-Handel bei einem Preis von 162,80 Euro aktuell 1,2 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 25.8.2022, 9:00 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 10,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 25,6 Prozent eingebüßt.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 13 ist die Aktie nicht teuer. Angesichts der Unsicherheiten in der Baubranche und der eher durchwachsenen Gewinnprognose von Sto empfiehlt ECOreporter einen Einstieg auf dem aktuellen Kursniveau aber nur risikofreudigen Anlegerinnen und Anlegern, die eine lange Haltedauer für die Aktie einplanen.

Sto SE & Co. KGaA: