Sto leidet unter Lieferengpässen in der Bauindustrie. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Baustoffhersteller Sto: Im Baugewerbe hakt es

Wie erwartet hat der Baustoff- und Farbenkonzern Sto sein hohes Gewinnniveau aus dem ersten Halbjahr 2021 nicht halten können. Das Unternehmen aus Stühlingen an der deutsch-schweizerischen Grenze geht aber weiterhin davon aus, seine Jahresziele zu erreichen.

Sto hatte bereits im Sommer mitgeteilt, man werde wegen Lieferkettenproblemen in der gesamten Bauindustrie im weiteren Jahresverlauf wahrscheinlich weniger stark wachsen als in den ersten sechs Monaten. Die aktuellen Zahlen bestätigen dies: Zum Halbjahr lag das Umsatzwachstum noch bei 17 Prozent, der operative Gewinnanstieg bei 56 Prozent.

Nach drei Quartalen betrug das Umsatzplus zum Vorjahr nur noch 12,6 Prozent, von Januar bis September setzte Sto 1,2 Milliarden Euro um. Der Gewinn lag Unternehmensangaben zufolge im dritten Quartal „infolge der drastisch steigenden Kosten auf der Beschaffungsseite, die bisher nicht ausreichend durch Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden konnten, erheblich unter dem Vorjahresvergleichswert“. Unter anderem seien die Einkaufspreise für Rohstoffe wie Epoxidharze oder Titandioxid sowie für Dämmstoffe stark gestiegen, zudem die Frachtkosten. Konkrete Ergebniszahlen nennt Sto nicht, sieht sich beim Gewinn nach neun Monaten aber nach wie vor über dem Wert von 2020.

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Sto erwartet trotz anhaltender Unsicherheiten weiterhin, seine Jahresziele zu erreichen. Der Umsatz soll um 10 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro steigen. Beim Gewinn vor Steuern (EBT) rechnet das im SDax gelistete Unternehmen mit einem Wert zwischen 95 und 110 Millionen Euro. 2020 waren es 119 Millionen Euro.

Die Sto-Aktie hat am Freitag nach Bekanntgabe der neuen Zahlen etwa 4 Prozent an Wert verloren. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 210,00 Euro (Stand 22.11.2021, 9:30 Uhr). Nach hohen Kurszuwächsen seit Frühjahr 2020 liegt die Aktie auf Jahressicht nach wie vor 75 Prozent im Plus. Auf drei Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs 139 Prozent.

ECOreporter hatte die Sto-Aktie im Januar hier in einem Artikel über den Konkurrenten Steico zum Kauf empfohlen. Seitdem ist der Kurs um 52 Prozent gestiegen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von knapp 20 ist die Aktie dennoch weiter nicht überteuert. Angesichts der geschäftlichen Unsicherheiten empfiehlt ECOreporter die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau aber nur risikofreudigen Anlegerinnen und Anlegern.

Sto SE & Co. KGaA: 

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