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Eine saubere Sache: Drei aussichtsreiche Wasseraktien
Im Wassergeschäft tummeln sich nicht nur Wasserversorger und Abfüller von Mineralwasser. Auch Dienstleister für wasserintensive Branchen zählen zu den Wasserunternehmen. Sorgen sie auch für fließende Gewinne im Depot? ECOreporter stellt drei aussichtsreiche Aktien vor.
Als Wasseraktien gelten auch Papiere von Firmen, die selbst zwar nicht mit Wasser arbeiten, aber Produkte und Dienstleistungen für wasserintensive Branchen anbieten.
Eines dieser Unternehmen ist der US-Konzern Ecolab mit Sitz in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota. Ecolab stellt Wasch- und Spülmaschinen, Reinigungsanlagen, Mess- und Dosiersysteme her. Zudem hat das Unternehmen Wasch- und Reinigungsmittel sowie Chemikalien im Programm. Die Kundenliste reicht von Wäschereien über Industriekonzerne bis hin zu Krankenhäusern und Restaurants.
Bei Ecolab arbeiten weltweit 49.000 Mitarbeiter. Mit über 9.400 Patenten und einem Börsenwert von fast 56 Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen Weltmarktführer im Reinigungsgeschäft. Ecolab setzt verstärkt auf die Digitalisierung. Seine immer effizienteren Reinigungslösungen helfen dabei, Wasser, Energie und Reinigungsmittel einzusparen. Allerdings beliefert das Unternehmen die umweltschädliche Fracking-Industrie mit Chemikalien – was für manche Anleger ein Ausschlussgrund sein mag.
Ecolab: Immer wiederkehrende Einnahmen
Ein Großteil der Umsätze bei Ecolab entfällt auf immer wiederkehrende Einnahmen. Die Wachstumsraten beim Umsatz und Gewinn fallen zwar nicht so hoch aus wie bei manch jungem Start-up. Dafür steigen sie stetig und sind verlässlich prognostizierbar. Potenzial bieten die Schwellen- und Entwicklungsländer, die aktuell im Vergleich zum Heimatland USA (53,2 Prozent) und Europa (19,6 Prozent) noch einen relativ geringen Anteil am Gesamtumsatz ausmachen.

Ecolab-Desinfektionsmittel. / Foto: Unternehmen
Aktuell notiert die Ecolab-Aktie an der Börse Frankfurt bei 173,68 Euro (18.10., 8:00 Uhr). Auf Sicht von einem Jahr ist sie 34,6 Prozent im Plus, auf Fünfjahressicht liegt das Plus bei 103,7 Prozent.
Hohes Bewertungsniveau
Die Aktie ist hoch bewertet. Anleger müssen derzeit fast das 35-fache des erwarteten Jahresgewinns für 2019 für die Ecolab-Aktie auf den Tisch legen. Die Mehrheit der Analysten stuft die Papiere von Ecolab deshalb als Halteposition ein.
ECOreporter rät Anlegern, die Aktie des US-Unternehmens zu beobachten und bei Kursrücksetzern zuzuschlagen. Aufgrund der dominanten Stellung im Reinigungsgeschäft und des defensiven Geschäftsmodells ist die Ecolab-Aktie ein solides Langfristinvestment.
Tetra Tech: Über 200 Prozent Plus mit Planung von Wasserinfrastruktur
Der US-Konzern Tetra Tech ist auf Planungs-, Analyse- und Ingenieursdienstleistungen rund um das Thema Wasserinfrastruktur spezialisiert: Kanäle, Abwassersysteme, Pumpanlagen und Dämme. Weitere Spezialgebiete des Unternehmens sind der Katastrophenschutz, die Abfallentsorgung, Erneuerbare Energien und die Schadstoffentfernung aus verunreinigten Böden. Tetra Tech ist nicht nur in seinem Heimatland USA aktiv, sondern auch in den Entwicklungsländern. Ein dicker Minuspunkt für nachhaltige Anleger: Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für Bergbaukonzerne, die Ölindustrie und die US-Streitkräfte an.
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Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal des Tetra Tech-Geschäftsjahres fielen rekordverdächtig aus. Das Unternehmen setzte in den Monaten April bis Juni 826 Millionen US-Dollar um, ein Plus von 8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn (EBIT) lag mit 65 Millionen US-Dollar mehr als 17 Prozent über dem Vorjahr. Zum Ende des dritten Quartals waren Aufträge mit einem Wert von 2,83 Milliarden US-Dollar in der Warteschleife.

Tetra Tech plant auch Wasserinfrastruktur-Projekte in Entwicklungsländern. / Foto: Unternehmen
Aufgrund der guten Auftragslage hat das Management für das Gesamtjahr die Prognose erhöht. Der Umsatz soll zwischen 2,37 und 2,41 Milliarden US-Dollar liegen. Pro Aktie will das Unternehmen einen adjustierten Gewinn von 3,10 bis 3,15 US-Dollar erwirtschaften.
Weitere Gewinnsteigerungen erwartet
Die Tetra Tech-Aktie steht aktuell an der Börse Stuttgart bei 77,00 Euro. Sie legte auf Sicht von zwölf Monaten 35,4 Prozent im Kurs zu, in den letzten fünf Jahren betrug das Kursplus sogar über 200 Prozent.
Analysten erwarten in den kommenden Jahren Umsatz- und Gewinnsteigerungen im hohen einstelligen Prozentbereich. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2019 von fast 27 bewegt sich die Aktie in etwa auf dem Bewertungsniveau der Vorjahre und ist somit kein Schnäppchen.
Der ECOreporter-Ratschlag: Anleger sollten die Tetra Tech-Aktie auf die Beobachtungsliste setzen. Die Geschäftsfelder, in denen das Unternehmen aktiv ist, versprechen eine konstante und steigende Nachfrage.
Pentair: Wassertechnologie und Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft
Das irische Unternehmen Pentair hat seinen Schwerpunkt in der Wassertechnologie. Es entwickelt Lösungen zum Filtern, Transportieren und Entsalzen von Wasser, außerdem sind landwirtschaftliche Bewässerungssysteme im Programm. Kunden sind private Haushalte, Kommunen, Industrieunternehmen und die Landwirtschaft. Profitieren kann Pentair von der steigenden Nachfrage nach effizienten Bewässerungsmethoden im Agrarsektor. Auch wachsende Ausgaben für eine bessere und sparsamere Wasserinfrastruktur spielen dem Unternehmen in die Karten.

Pentair-Reinigungsroboter für Schwimmbecken. / Foto: Unternehmen
Den Großteil seiner Umsätze erzielt Pentair laut Geschäftsbericht für 2018 in den USA (63 Prozent), danach kommen die Entwicklungsländer (16 Prozent) und Europa (13 Prozent). Die meisten Produkte verkauft Pentair im Bau- und Wohnsektor (56 Prozent), gefolgt von der Industrie (23 Prozent) und dem Gewerbe (21 Prozent).
Günstige Bewertung - aber Risiken
Die Aktie steht an der Börse Tradegate aktuell bei 34,60 Euro. Auf Sicht von einem Jahr ist sie 1,8 Prozent im Plus. In den letzten fünf Jahren hat sie einen Kurszuwachs von 4,1 Prozent erzielt.
Weil der Pentair-Kurs aktuell nur gut 17-mal so hoch ist wie der für 2019 erwartete Gewinn, ist die Aktie derzeit günstiger bewertet als die meisten anderen Wassertechnologie-Aktien. Laut Schätzungen sollen die Umsätze des irischen Unternehmens in den kommenden drei Geschäftsjahren jeweils um 4 Prozent wachsen. Beim Gewinn werden jährliche Wachstumsraten von 8 Prozent erwartet. Damit kann die Aktie beim derzeitigen Kurs als fair bewertet gelten. Aber: Bei einem starken Konjunkturrückgang könnte auch Pentair leiden.