Nio spart Kosten, doch die Verluste bleiben hoch. / Foto: Nio

  Nachhaltige Aktien

Elektroautobauer Nio macht weniger Verlust als erwartet

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio konnte im dritten Quartal 2023 seinen Verlust begrenzen. Zudem prüft das Unternehmen einem Bericht zufolge, seine Elektrobatterie-Sparte auszugliedern.

Zwischen Juli und September erzielte Nio im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von 47 Prozent auf 19,1 Milliarden Chinesische Yuan (2,5 Milliarden Euro). Damit blieb das Unternehmen zwar hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Allerdings fiel der Verlust mit 2,67 Yuan (0,34 Euro) pro Aktie geringer aus als erwartet.

Kauf von zwei Fabriken

Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 4,6 Milliarden Yuan (594 Millionen Euro). Das waren 11 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 25 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2023, was bei den Analysten mehr Beachtung fand. Nio hat im letzten Monat ein Zehntel seiner Belegschaft entlassen, um im wettbewerbsintensiven Markt für Elektrofahrzeuge effizienter zu werden.

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Auch in Zukunft wolle man die Effizienz steigern und habe bereits Möglichkeiten dazu identifiziert, so Nio-Chef William Li. Das Unternehmen plant demnach etwa, nicht rentable Projekte zu beenden. In Kernbereiche wie Technologie oder den Ausbau des Service- und Verkaufsnetzwerks werde aber weiterhin investiert.

Nio gab auch den Kauf von zwei Fabriken des bisherigen Produktionspartners JAC im chinesischen Hefei bekannt. Die vollständige Verlagerung der Produktion in den eigenen Konzern soll die Kosten um rund 10 Prozent senken. Das Unternehmen plant einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zudem die Ausgliederung seiner Batteriesparte.

Beim Ausblick für das vierte Quartal enttäuschte Nio allerdings am Finanzmarkt. Das Unternehmen erwartet Umsätze zwischen 16,1 und 16,7 Milliarden Yuan (2,1 bis 2,2 Milliarden Euro), was im Jahresvergleich einem Plus von 0,1 bis 4,0 Prozent entsprechen würde. Marktbeobachter hatten mit 22,4 Milliarden Yuan (2,9 Milliarden Euro) deutlich mehr erwartet.

Von Nio ist an deutschen Börsen ein US-Hinterlegungsschein, ein sogenannter ADR, zugänglich, der wie eine Aktie gehandelt werden. Dieser ist im Tradegate-Handel aktuell 1,8 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 7,01 Euro (Stand: 6.12.2023, 11:57 Uhr). Auf Monatssicht notiert der ADR 4,2 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat er 44,3 Prozent an Wert eingebüßt.

Lohnt ein Einstieg bei Nio?

Die Verluste bei Nio bleiben trotz besserer Kosteneffizienz hoch. Und auch an der Börse geht es kontinuierlich abwärts für das Unternehmen.

Wegen Verstößen gegen Bilanzierungsvorschriften könnte Nio zudem wie viele chinesische Unternehmen seine Notierung an der New Yorker Börse verlieren. Der Konzern befindet sich seit 2022 unter verschärfter Beobachtung der US-Behörden. Da die Aktie in westlichen Ländern nur als ADR gehandelt wird, wäre sie nach einer Börsensperre in den USA möglicherweise auch in Europa nicht mehr erhältlich. ECOreporter rät von einem Investment ab.

Aussichtsreichere E-Auto-Investments finden Sie in unserem Dossier Tesla, BYD, Nio, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test.

Nio Inc. ADR:

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