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Es gibt keine Elektroauto-Flaute
CDU/CSU und FDP fordern eine Rücknahme des europaweiten Verbrennerverbots und berufen sich dabei auf eine Absatzschwäche von Elektroautos. Diese Flaute existiert allerdings offenbar nur in Deutschland.
Nach Recherchen des „Handelsblatts“ ist der Absatz von rein batteriebetriebenen Elektroautos im ersten Quartal 2024 in Europa um 3,9 Prozent zum Vorjahr auf 446.000 Fahrzeuge gestiegen. Der gesamte europäische Automarkt legte um 5,6 Prozent auf knapp 3,8 Millionen Fahrzeuge zu. Sieht auf den ersten Blick tatsächlich nach einer Absatzschwäche bei E-Autos aus. Klammert man jedoch Deutschland aus, ist der europäische Elektroautomarkt im letzten Quartal um 9 Prozent gewachsen, der Gesamtmarkt hingegen nur um 5,6 Prozent.
35 Prozent Plus in Spanien, 14 Prozent Minus in Deutschland
In fast allen europäischen Ländern stieg der E-Autoabsatz im ersten Jahresviertel: in Großbritannien laut „Handelsblatt“ um 11 Prozent, in Frankreich um knapp 23 Prozent, in Spanien sogar um fast 35 Prozent. Auch die weltweit wichtigsten Automärkte verzeichneten Zuwächse: die USA 4 Prozent, China 20 Prozent. In Deutschland hingegen gingen die Verkaufszahlen um 14 Prozent zurück. Experten machen dafür die Ende 2023 gestrichene Kaufprämie für Elektrofahrzeuge verantwortlich.
Und die rückläufigen Zahlen in Deutschland betreffen nach Angaben der Wirtschaftszeitung gar nicht alle Anbieter: Während Volkswagen im ersten Quartal europaweit 21 Prozent weniger E-Fahrzeuge absetzte und die Verkäufe des Marktführers Tesla um knapp 9 Prozent schrumpften, schaffte Mercedes ein Plus von 25 Prozent, BMW legte um 64 Prozent zu. Auch chinesische Anbieter wuchsen kräftig: Geely (Volvo, Polestar, Zeekr) um 42 Prozent, BYD auf niedrigem Niveau sogar um fast 700 Prozent.
„Die Diskussion über das Verbrennerverbot und die Elektromobilität wird in Deutschland teilweise sehr eindimensional und national geführt, so als wäre der deutsche Automarkt richtungsweisend für die ganze Welt. Das ist er aber nicht“, sagte der Direktor des Center of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach, Stefan Bratzel, gegenüber dem „Handelsblatt“.
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