Spezialfasern bilden das Kerngeschäft von Lenzing. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Meldungen

Faserhersteller Lenzing erholt sich im dritten Quartal

Die in der Corona-Krise unter Druck geratene Lenzing Gruppe kann im dritten Quartal vor allem dank gestiegener Nachfrage nach holzbasierten Spezialfasern bessere Zahlen melden. Nach zwei schweren Quartalen wirkte sich auch eine Senkung der Betriebskosten positiv aus.

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Insgesamt gingen die Umsatzerlöse in den ersten drei Quartalen 2020 im Jahresvergleich um 26,1 Prozent von 1,62 auf 1,19 Milliarden Euro zurück. Das Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich in den ersten neun Monaten von 266,9 auf 140,4 Millionen Euro, ein Minus von 47,4 Prozent. Die EBITDA-Marge ging von 16,5 Prozent auf 11,7 Prozent zurück. Die Zahl der Beschäftigten in der Lenzing Gruppe stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 von 7.036 auf 7.241.

„Lenzing reagierte rasch und mit umfangreichen Maßnahmen auf den erhöhten Preis- und Mengendruck infolge der Covid-19-Krise und konnte sich dadurch auch in einem äußerst schwierigen Marktumfeld gut behaupten. Im dritten Quartal erlebten wir eine breite Erholung am Fasermarkt, insbesondere die Nachfrage nach unseren nachhaltig erzeugten Spezialfasern ist deutlich gestiegen“, sagt Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. Strategisch sei das Unternehmen „trotz der Pandemie voll auf Kurs“, so Doboczky.

Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verdreifachten sich in den ersten drei Quartalen 2020 auf 449,8 Millionen Euro. Der starke Anstieg des Investitionsvolumens ist laut Unternehmen auf die Umsetzung von Großprojekten in Brasilien und Thailand zurückzuführen.

Druck bleibt hoch

Die Lenzing Gruppe erwartet aus heutiger Sicht eine Fortsetzung des positiven Trends im vierten Quartal und damit einhergehend eine Entwicklung der Umsatzerlöse und des operativen Ergebnisses, die über jener des dritten Quartals 2020 liegt. Eine Prognose für das Gesamtjahr wagt das Unternehmen weiterhin nicht.

Die Lenzing-Aktie lag am Montagnachmittag an der Wiener Börse bei 67,20 Euro und damit 3,1 Prozent im Plus zum Freitag (Stand: 9.11.2020, 17:08 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 26,1 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 30,1 Prozent an Wert verloren.

Aufgrund der unklaren Aussichten bei Lenzing rät ECOreporter derzeit von einem Einstieg in die Aktie ab. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 liegt zudem bei astronomisch hohen 210.

Was Anlegerinnen und Anleger in Krisenzeiten beachten sollten, können Sie hier lesen.

Lenzing AG: ISIN AT0000644505 / WKN 852927

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