Donald Trump hat direkt nach seiner Vereidigung zahlreiche klimafeindliche Dekrete unterzeichnet, etwa zur Förderung fossiler Energien und zum erneuten Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen. / Foto: imago images, Xinhua

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten, Anleihen / AIF, Finanzdienstleister, Fonds / ETF

Donald Trump ist wieder da: Das sollten Sie bei nachhaltigen Investments jetzt beachten

Donald Trumps zweite Amtszeit hat begonnen. Unter dem unberechenbaren US-Präsidenten dürften nicht nur weltweit die politischen Spannungen zunehmen, sondern auch die Schwankungen am Finanzmarkt. Was heißt das für Besitzerinnen und Besitzer von grünen Aktien, Fonds und ETFs? Wie sehr sind Investments in nachhaltige Anleihen, Mikrofinanzen, Nachrangdarlehen betroffen? ECOreporter gibt Investment-Ratschläge für Zeiten, in denen erhöhte Unsicherheit die neue Normalität ist.

Bei Donald Trump ist vor allem eines klar: dass wenig klar ist. Was der 78-Jährige heute erzählt, kann morgen schon wieder völlig wertlos sein. Einst wetterte Trump gegen Kryptowährungen – mittlerweile hat er selbst eine gestartet. Er verteufelte TikTok – jetzt rettet er die Plattform vor dem Aus in den USA, weil er zum TikTok-Star geworden ist. Und genauso schnell und impulsgesteuert lässt der US-Präsident Menschen und sogar ganze Staaten fallen oder lobt sie in den siebten Himmel.

ECOreporter rät, Anlageentscheidungen unabhängig von Trumps Äußerungen zu treffen und vor allem darauf zu achten, Risiken möglichst breit zu streuen. Wobei einige Investments – so viel scheint selbst bei Trump sicher zu sein – in den nächsten vier Jahren vermutlich keine Rekordrenditen bringen werden.

Windkraftunternehmen mit großen USA-Geschäft beispielsweise stehen vor großen Herausforderungen, weil der Öl-Fan Trump ihnen den Wind aus den Segeln nehmen will. Andererseits dürften selbst republikanisch regierte US-Bundesstaaten weiter neue Wind- und Solarparks bauen lassen, einfach schon weil grüner Strom mittlerweile konkurrenzlos günstig ist und viele Arbeitsplätze geschaffen hat. Von daher: Sogar für Erneuerbare-Energien-Unternehmen müssen die nächsten Trump-Jahre nicht zwangsläufig eine Katastrophe werden.

Welche Aussichten haben grüne Aktien?

Grundsätzlich spricht auch in turbulenten Zeiten nichts dagegen, in Aktien zu investieren, denn in den letzten Jahrzehnten waren diese Wertpapiere die lukrativsten langfristigen Geldanlagen. Allerdings sollten Sie dabei Folgendes beachten:

*Kaufen Sie keine überteuerten Aktien. Als Faustregel kann gelten: Ab einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 sind Aktien nicht mehr günstig und nur dann attraktiv, wenn die Wachstumsaussichten des jeweiligen Unternehmens überdurchschnittlich gut sind. Der Wahlsieg Donald Trumps hat die Kurse vieler US-Aktien steigen lassen, weil Investoren hoffen, dass Unternehmen aus den Vereinigten Staaten unter Trump geringere Steuern zahlen müssen und weniger stark reguliert werden. Beides sagt aber wenig über die langfristigen Perspektiven dieser Firmen aus. Hinzu kommt: Euphorische Börsenphasen sind insbesondere nach US-Wahlen normal und flauen meist wieder ab – dann sinken die Kurse teurer Aktien.

*Verkaufen Sie keine Aktien, nur weil die Börse zwischenzeitlich schwächelt. Die Kurse gut geführter Unternehmen haben sich bisher nach jedem Abschwung wieder erholt, meist sogar schneller als erwartet. Viele Aktien stehen im Januar 2025 sehr viel besser da als etwa im März 2020 nach dem großen Corona-Börsencrash. Der weltweite Aktienindex MSCI World liegt derzeit auf fünf Jahre gesehen 82 Prozent im Plus, auf zehn Jahre sogar 202 Prozent (Stand 17.1.2025). Von solchen langfristigen Wertentwicklungen können die meisten anderen Anlageklassen nur träumen.


Donald Trump mag keine Windparks, vor allem nicht auf hoher See. Das setzt unter anderem die Aktie des dänischen Windstromkonzerns Orsted unter Druck. / Foto: Orsted

Auch breite Börsenverluste in einer Branche sind nur dann ein Grund, sich von Aktien zu trennen, wenn die Branche keine wirtschaftliche Zukunft hat. Momentan leiden beispielsweise Erneuerbare-Energien-Aktien unter der Wiederwahl Trumps. Doch auch der US-Präsident wird die Marktgesetze nicht aushebeln können, Wind- und vor allem Solarstrom haben alleine schon aus Kostengründen bessere Aussichten als Kohle und Öl. Die Zeit arbeitet für die Erneuerbaren Energien – bei gut gemanagten Unternehmen aus der Branche können sich in schwachen Börsenphasen Einstiegschancen ergeben.

*Verkaufen Sie keine Aktien, um später nach möglichen Kurseinbrüchen günstiger wieder einzusteigen. Dieses Pokerspiel funktioniert meist nicht. Denn niemand weiß, wann der ideale Zeitpunkt zum Wiedereinstieg ist - auch Profianleger nicht. Ein extremes Beispiel dafür waren etwa die verlorenen Milliarden-Wetten auf Leerverkäufer-Lieblinge wie Tesla oder Nvidia - ein Trend, der mittlerweile auch Grünstromaktien wie Nordex, PNE oder SMA Solar erfasst hat.

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