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Finanzanlagenvermittler: Wie teuer wird der Aufsichtswechsel zur BaFin?
Ab 2021 soll die Aufsicht über die Finanzanlagenvermittler in Deutschland von den Industrie- und Handelskammern und den Gewerbeämtern auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) übergehen. Einer Umfrage des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW zufolge würde dann jeder zweite Vermittler seine Lizenz zurückgeben.
1.000 bis 5.000 Euro pro Jahr – diese Zusatzkosten sollen laut Schätzungen des AfW auf Finanzanlagenvermittler zukommen, wenn der Wechsel der Aufsicht wie geplant umgesetzt wird. 49 Prozent der etwas mehr als 1.500 befragten Vermittler geben in der AfW-Umfrage an, dann ihre Gewerbeerlaubnis, die sogenannte 34f-Lizenz, zurückgeben zu wollen. Ein Viertel dieser Vermittler möchte sich stattdessen unter das Haftungsdach eines anderen 34f-Lizenznehmers begeben. 23 Prozent wollen nur noch Vermögensverwaltung betreiben, 16 Prozent als sogenannte Tippgeber arbeiten, die keine Vermittlerlizenz benötigen. 35 Prozent der befragten Finanzvermittler planen, nach Rückgabe ihrer 34f-Lizenz ganz aus der Vermittlung von Finanzanlagen auszusteigen.
"Hier wird ein sinnloses Gesetzesverfahren angestoßen, was garantiert nicht zu mehr Verbraucherschutz führt, horrende Kosten fabriziert und praktisch die Hälfte des bisherigen Angebots unabhängiger Beratung aus dem Markt fegt“, kritisiert Rechtsanwalt Norman Wirth, Vorstand des AfW, den geplanten Aufsichtswechsel zur BaFin. Insbesondere die Industrie- und Handelskammern erfüllten ihre Aufsichtsaufgaben "unbürokratisch, praxisnah, effizient und zuverlässig“. Der AfW lehne einen Wechsel der Aufsicht daher ab.