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Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF
Green City AG: Der Jahresabschluss 2018 und die Perspektiven für 2020
Der Jahresabschluss der Green City AG für das Geschäftsjahr 2018 ist fertiggestellt und geprüft. Die Unterschrift des Wirtschaftsprüfers erfolgte am 5. August 2020. Der Jahresabschluss ist derzeit noch nicht im Unternehmensregister veröffentlicht (Stand: 7. September 2020). Green City hat den vollständigen Jahresabschluss ECOreporter vorab zur Verfügung gestellt.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Green City AG (im Folgenden: AG) den Jahresabschluss 2018 gemäß den gesetzlichen Bestimmungen bereits 2019 hätte veröffentlichen müssen. Nach Angaben der AG kam es insbesondere aufgrund eines Wechsels des Wirtschaftsprüfers zu der Verzögerung.
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Projektrechte an Tochter verkauft
Laut Einzel-Jahresabschluss 2018 lagen die Umsatzerlöse der AG 2018 mit rund 20,8 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau (20,4 Millionen Euro). Davon resultierten 2018 rund 10,5 Millionen Euro aus dem Verkauf von Projektrechten an eine Tochtergesellschaft. Der Jahresüberschuss für 2018 betrug rund 1,2 Millionen Euro (2017: Jahresfehlbetrag rund 3,0 Millionen Euro), sodass sich der Bilanzverlust der AG von rund 2,8 Millionen Euro auf rund 1,6 Millionen Euro verringerte. Die Verbindlichkeiten der Green City AG gegenüber verbundenen Unternehmen betrugen Ende 2018 rund 11,5 Millionen Euro.
Konzernabschluss noch in diesem Jahr?
Die Green City AG ist Obergesellschaft eines Konzerns und hält laut Jahresabschluss 2018 unmittelbar und mittelbar Beteiligungen an rund 80 Gesellschaften. Green City geht nach eigenen Angaben davon aus, „alle noch offenen Abschlussthemen (Konzern 2018, Einzelabschluss und Konzernabschluss 2019) noch in diesem Jahr zum Abschluss bringen zu können“.
Viele Konzerngesellschaften mit Verlusten in 2018
Unter den Tochtergesellschaften der AG befinden sich Gesellschaften, die Funktionen innerhalb des Konzerns übernehmen, z. B. die Betriebsführung für Erneuerbare-Energien-Anlagen leisten, Geldanlagen von Green City vertreiben oder Projekte im Ausland entwickeln. In der Mehrzahl handelt es sich bei den Konzerngesellschaften aber um Projektgesellschaften, die Erneuerbare-Energien-Anlagen entwickeln und/oder betreiben.
Im Jahresabschluss 2018 der AG sind unter Finanzanlagen rund 80 Beteiligungen aufgeführt. Bei rund 70 der Unternehmen ist die AG unmittelbar oder mittelbar alleinige Gesellschafterin. Gemäß den – teilweise vorläufigen – Ergebnissen ist im Geschäftsjahr 2018 bei den 80 Gesellschaften zusammen ein Verlust von mehr als 15 Millionen Euro entstanden, der dem Green-City-Konzern zuzurechnen ist.
Eigenkapital teilweise zurückzuzahlen
Mehrere Gesellschaften weisen auch ein negatives Eigenkapital auf. Insgesamt ergibt sich aber, wenn das Eigenkapital aus den Einzelabschlüssen des Konzerns summiert wird, ein positives Eigenkapital von über 16 Millionen Euro. Zum Großteil handelt es sich dabei aber mittel- und unmittelbar um (eigenkapitalähnliches) Anlegerkapital, das zurückzuzahlen ist.
Wie hoch sind die stillen Reserven?
Ein Konzernabschluss von Green City enthält auch die Ergebnisse der Tochtergesellschaften und weist in der Regel schlechtere Jahresergebnisse aus als der Einzelabschluss der AG. Verluste in den Anfangsjahren sind bei Erneuerbare-Energien-Projektgesellschaften aufgrund der Anlaufkosten und der höheren Zinsbelastung nicht unüblich. Außerdem können – nicht in der Bilanz ausgewiesene – stille Reserven entstehen, weil Wind- und Solaranlagen in der Regel über 20 Jahre abgeschrieben werden, aber oftmals auch nach 20 Jahren noch betrieben werden können. Die Bewertung von stillen Reserven ist aber mit Unsicherheiten verbunden, sodass verschiedene Gutachter – abhängig von den getätigten Annahmen (z.B. Betriebsdauer, Abzinsungsfaktor) – zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen können.
Schwerpunkt Windenergie Deutschland und Solarenergie Südeuropa
Green City hat nach eigenen Angaben 2020 für zwei Windenergieprojekte in Süddeutschland den Zuschlag bei den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur erhalten. Mit drei weiteren Windenergieprojekten will das Unternehmen noch 2020 an den Ausschreibungen teilnehmen. Künftig will das Unternehmen durch Kooperationen mit lokalen Partnern auch Windprojekte in Norddeutschland und Sachsen ermöglichen. In Spanien und Frankreich verfügt Green City nach eigenen Angaben über Photovoltaik-Projekte in der Entwicklung von mehr als 200 Megawatt (MW). Ein erstes Projekt in Spanien wurde im ersten Halbjahr 2020 realisiert. Die Projekte in Südeuropa werden in der Regel auf Basis von PPAs (Power Purchase Agreements – Stromabnahmeverträgen) realisiert.
Neue Angebote für Kleinanleger
Green City will verstärkt Beteiligungsmöglichkeiten für institutionelle Anleger anbieten. Auch weil große Projekte mit hohen Investitionsvolumen nach Angaben von Green City weniger geeignet sind für Privatanlegerangebote. Aber auch für Kleinanleger soll es weiterhin Anlagemöglichkeiten geben. Nach Angaben von Green City sind derzeit für 2020 noch Anleihen für den Bau von deutschen Photovoltaik-Anlagen in Planung.
Aktienpreise frei verhandelbar
Ankeraktionär der Green City AG ist die Green City e. V. mit mindestens 25,1 Prozent. Die Aktien der Green City AG sind nicht an einer Börse notiert. Die vinkulierten Namensaktien sind aber handelbar. Anleger können die Aktien auf der Handelsplattform der Green City AG kaufen und verkaufen. Der Kaufpreis für die Aktien ist zwischen Käufer und Verkäufer frei verhandelbar.