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Erneuerbare Energie, Meldungen
Greenpeace-Studie: RWE ist der dreckigste Kohlekonzern Europas
Einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie zufolge verursachen Kohlekraftwerke in der EU jährlich Gesundheitskosten in Höhe von mindestens 22 Milliarden Euro. Ganz vorne mit dabei sind vier Konzerne, die Kraftwerke in Deutschland betreiben.
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Die Studie modelliert auf Basis von Emissions- und Wetterdaten aus dem Jahr 2016 die Gesundheitsschäden durch Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub. Demnach verursacht eine Megawattstunde Kohlestrom der zehn größten Kohleunternehmen Europas durchschnittliche Gesundheitskosten in Höhe von 56 Euro.
Gesundheitskosten genauso hoch wie Stromkosten
Dieser Betrag entspricht in etwa dem Großhandelspreis für die gleiche Menge Strom. Insgesamt betragen die von Kohlekraftwerken verursachten jährlichen Gesundheitskosten durch die Emission von Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub in Europa 22 Milliarden Euro.
Nicht berücksichtigt wurden in der Studie die Auswirkungen von Schadstoffen wie Quecksilber, Cadmium oder Blei, die ebenfalls bei der Verbrennung von Kohle freigesetzt werden. Nach Angaben von Greenpeace liegen die tatsächlichen Gesundheitskosten durch Kohlekraftwerke noch weit höher.
Der Studie zufolge entfallen zwei Drittel der durch Kohleverstromung verursachten Gesundheitskosten auf zehn Energieunternehmen. Ganz vorne liegt mit 5,4 Milliarden Euro der Essener Konzern RWE. Ebenfalls in den Top Ten finden sich die deutschen Firmen Uniper und Steag sowie das tschechische Unternehmen EPH, das die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz betreibt.
Deutschland ist nach wie vor das EU-Land, in dem die meiste Kohle verbrannt wird. Drei weitere der größten Kohle-Gesundheitsgefährder kommen aus Polen, jeweils einer aus der Tschechischen Republik, Spanien und Bulgarien.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
"RWE und andere Kohlekonzerne handeln doppelt rücksichtslos", sagt Greenpeace-Sprecher Christoph Lieven. "Während ihre Kraftwerke mit Klimazerstörung Geld verdienen, lassen sie die Bevölkerung für Asthmafälle, Herzinfarkte und Diabeteserkrankungen zahlen. Die Bundesregierung kann mit einem raschen Kohleausstieg Gesundheit und Klima schützen."
"Ein schneller Kohleausstieg birgt Vorteile für Gesundheit und Umwelt", ergänzt Dieter Lehmkuhl von der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit, der den Report wissenschaftlich begutachtet hat. "Die Lebenserwartung steigt, die Luftqualität verbessert sich, und die Gesundheitsrisiken durch Klimafolgen sinken. Klimaschutz ist Gesundheitsschutz."